Auf den Schützenbühlring, im baden-württembergischen Holzgerlingen, ging es für das BvZ Racing Team zum Finale der ADAC MX Masters 2011. Im Süden Stuttgarts traten Davide von Zitzewitz und Toni Hoffmann zum achten Mal gegen die internationale Konkurrenz im ADAC MX Youngster Cup an. Louis Höhr musste auf das Finale am Rande des Schönbuchs verzichten. Der 14-jährige Nachwuchspilot aus Stockelsdorf verletzte sich beim Training am Knie und muss in Folge eine mehrwöchige Renn- und Trainingspause einlegen.
Herrliches Spätsommerwetter sorgte an beiden Veranstaltungstagen für optimale Streckenbedingungen und Davide von Zitzewitz hatte sich für das Saisonfinale einiges vorgenommen: „Die Saison ist überhaupt nicht nach meinen Vorstellungen gelaufen, jetzt will ich wenigstens beim Finale ein versöhnliches Saisonende haben.“ Von Zitzewitz untermauerte seinen Anspruch mit schnellen Rundenzeiten in der Qualifikation, zeigte sich nach dem achten Rang aber selbstkritisch. „Das war noch nicht optimal. Ich habe mich selbst zu sehr unter Druck gesetzt und bin so etwas hinter meinen Möglichkeiten zurück. Für den Start habe ich mir allerdings einen besonderen Platz ausgesucht und den kann ich mit der erreichten Platzierung auch einnehmen.“ Teamkollege Toni Hoffmann hingegen hatte Pech. Zunächst verpasste er die direkte Qualifikation nur um einen Wimpernschlag und musste im Last-Chance Rennen antreten. Der Wismarer war aber noch optimistisch und ging von Startplatz eins ins Rennen. Doch schon in der ersten Runde erlitten sämtliche Hoffnungen einen extremen Dämpfer. Hoffmann kam zu Fall, fiel weit zurück und musste dem Feld als Letzter hinterher jagen. Trotz aller Anstrengungen konnte er die Lücke zu den Qualifikationsrängen nicht mehr schließen und verpasste so die Teilnahme an den Wertungsläufen.
Mit einem Paukenschlag eröffnete Davide von Zitzewitz den ersten Wertungslauf am Rennsonntag. Blitzschnell setzte sich der 19-Jährige an die Spitze des Feldes. Er konnte sich mit einer fehlerfreien Fahrt über die gesamte Renndistanz in den Top-3 behaupten und holte im Ziel, auf Rang drei, seine erste Podiumsplatzierung im internationalen ADAC MX Youngster Cup. Der zweite Lauf begann ebenso sensationell, doch bereits in der zweiten Kurve wurde von Zitzewitz aussichtslos zurückgeworfen. Im Gedränge der Startphase bremste er seine BvZ-KTM auf Rang drei liegend aus und musste das Feld ziehen lassen. Mit Elan ging der Youngster die Aufholjagd an, erlitt aber erneut einen herben Rückschlag. Schon wieder in den Punkterängen traf er in einer tiefen Spurrille einen Stein und das Vorderrad rutschte ohne Vorwarnung weg. So lag er auf dem schwäbischen Hartboden und das Feld zog ein zweites Mal davon. Doch auch diesmal ließ sich von Zitzewitz nicht entmutigen und machte sich wieder auf die Punktejagd. Leider wurde das Engagement in diesem Rennen nicht belohnt, im Ziel stand nur Rang dreiundzwanzig zu Buche. In der Tageswertung bedeutete dies mit Rang drei aus dem ersten Lauf die angestrebte Top-10 Platzierung. Allerdings wäre einiges mehr im Bereich des Möglichen gewesen. Im Endklassement des ADAX MX Youngster ist Davide von Zitzewitz nach acht Rennen auf Gesamtrang siebzehn platziert.
„Ein unglaubliches Gefühl, wenn dir der perfekte Start gelingt und du an der Spitze des Feldes fährst. Im ersten Lauf war es das perfekte Rennen für mich. Mir war klar, dass Boris Maillard aus Frankreich bei den heutigen Bedingungen das Maß aller Dinge sein würde. Da habe ich erst gar nicht versucht Platz eins zu halten, sondern bin mein eigenes Rennen gefahren. Das ist mir ohne Probleme und Fehler perfekt gelungen und die Erfahrung auf dem Podium zu stehen ist einfach Wahnsinn. Beim zweiten Start ging es auch wieder perfekt los, aber in der zweiten Kurve war ich einen Tick zu schnell auf der Bremse und dann war das Bike aus. Schade, es wäre auf jeden Fall wieder eine Spitzenplatzierung drin gewesen. Der Start ist enorm wichtig, das zeigt das heutige Ergebnis im ersten Rennen. Ich kann das Tempo an der Spitze durchaus mitgehen und das sogar auf einer Hartboden-Rennstrecke. Jetzt gilt es im Winter an den Starts zu arbeiten. Das Podium macht Lust auf mehr!“