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AMA Supercross Championship in Toronto - Ergebnisse

Villopoto kurz vor der Titelverteidigung

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Lesedauer: 6 min

Gut 47.000 kanadische Fans strömten am vergangenen Samstag ins Rogers Centre von Toronto, Ontario, um beim einzigen Auslandsgastspiel der AMA Supercross Championship in diesem Jahr live dabei zu sein. Dabei bot das zwölfte Aufeinandertreffen im Rahmen der US-SX-Serie in Bezug auf das Ergebnis nicht unbedingt die ganz großen Überraschungen, ja man könnte fast in Abwandlung des Titels einer amerikanischen Filmkomödie aus dem Jahre 1993 meinen „Und samstäglich grüßen Villopoto und Barcia“. Doch wie immer der Reihe nach…

Den Start zum Hauptevent des Abends – dem Finale der Premiumklasse Supercross über 20 Runden – konnte Muscle Milk Honda-Pilot Justin Brayton, der bereits im Qualifying Bestzeit und in seinem Vorlauf auf Platz zwei gefahren war, zu seinen Gunsten entscheiden, mit dem Titelverteidiger und Meisterschaftsführenden Ryan Villopoto vom Monster Energy Kawasaki Team und JGRMX-Yamaha-Pilot David Millsaps am Hinterrad führte er die Fahrermeute in die erste Runde. Dahinter sortierten sich im Laufe der ersten Runde Villopotos Teamkollege Jake Weimer und Kevin Windham auf der Geico-Honda auf den Plätzen vier und fünf ein.

Etwas mehr als eine Runde lang konnte sich Brayton den in seinem Windschatten fahrenden Villopoto vom Leibe halten, dann musste er aber diesen erst passieren und anschließend auch noch ziehen lassen. Zwar gelang es Brayton in Umlauf drei aufgrund eines Strauchelns von Villopoto in den Whoops noch einmal zum Mann an der Spitze aufzuschließen, doch RV bekam sein Bike recht schnell wieder unter Kontrolle und vergrößerte den Abstand zu seinem Verfolger nachfolgend wieder deutlich.

Während damit an der Spitze der Drops so gut wie gelutscht war, konnte man nachfolgend ruhigen Gewissens seine Aufmerksamkeit auf die übrigen Top 5-Fahrer konzentrieren, die alle drei den Kampf um den letzten Podiumsplatz noch nicht verloren gegeben hatten. Dabei gelang es Weimer zunächst in Runde fünf an Millsaps vorbeizugehen, doch war das Glück dem Kawasaki-Piloten an diesem Abend nicht hold. In Umlauf 15 wurde Weimer beim Überholen des überrundeten Mike Alessi von diesem leicht behindert, was dem zwischenzeitlich auf Rang vier vorgerückten Windham die Möglichkeit bot, den dritten Rang zu übernehmen. Zu allem Pech fand sich Weimer eine Runde später nach einem Fahrfehler auch noch neben der Strecke wieder – dabei blieb er zum Glück auf seinem Bike sitzen – so dass er eine weitere Position an David Millsaps verlor.

Am Ende des 20-Runden-Rennens passierte Ryan Villopoto fast zehn Sekunden vor Justin Brayton als Sieger die Ziellinie, weitere vier Sekunden später bekam Kevin Windham als Dritter die Zielflagge zu sehen. David Millsaps und Jake Weimer vervollständigten die Top 5, während Marvin Musquin auf seiner 350er KTM nach einem guten Rennen als Sechster abgewinkt wurde.

Justin Brayton gewann im SX-Mainevent den Holeshot.
Justin Brayton gewann im SX-Mainevent den Holeshot.
Routiniert übernahm Ryan Villopoto die Führung, die ihm im Anschluss niemand mehr streitig machen konnte.
Routiniert übernahm Ryan Villopoto die Führung, die ihm im Anschluss niemand mehr streitig machen konnte.
David Millsaps behauptete sich im ersten Rennviertel auf Rang drei.
David Millsaps behauptete sich im ersten Rennviertel auf Rang drei.
In Toronto vom Pech verfolgt war Jake Weimer.
In Toronto vom Pech verfolgt war Jake Weimer.
Die Top 3 von Toronto: Kevin Windham, Ryan Villoporo und Justin Brayton
Die Top 3 von Toronto: Kevin Windham, Ryan Villoporo und Justin Brayton

Er­geb­nis­se Toronto, 24.03.2012:

Fi­na­le Klas­se Su­per­cross

Fi­na­le Klas­se SX-Li­tes (East)

Meis­ter­schafts­stand

Klas­se Su­per­cross (Top 20) nach 12 Ver­an­stal­tun­gen

Klas­se SX-Lites (East, Top 20) nach 6 Ver­an­stal­tun­gen

1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 20 Runden
2. Justin Brayton (Honda), +9.124
3. Kevin Windham (Honda), +13.918
4. David Millsaps (Yamaha), +16.320
5. Jake Weimer (Kawasaki), +25.316
6. Marvin Musquin (KTM), +36.541
7. Kyle Chisholm (Kawasaki), +37.768
8. Broc Tickle (Kawasaki), +38.201
9. Robert Kiniry (Yamaha), +51.539
10. Wil Hahn (Honda), +1 Rnd.
11. Justin Sipes (Kawasaki), +1 Rnd.
12. Joshua Grant (Kawasaki), +1 Rnd.
13. Mike Alessi (Suzuki), +1 Rnd.
14. Matthew Goerke (Suzuki), +1 Rnd.
15. Jimmy Albertson (Suzuki), +2 Rnd.
16. Jeff Alessi (Suzuki), +2 Rnd.
17. Kyle Regal (Kawasaki), +3 Rnd.
18. Brett Metcalfe (Suzuki), +3 Rnd.
19. Nico Izzi (Yamaha), +10 Rnd.
20. Gavin Faith (Honda), +19 Rnd.

1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 271 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 192
3. James Stewart (Yamaha), 177
4. David Millsaps (Yamaha), 169
5. Kevin Windham (Honda), 166
6. Justin Brayton (Honda), 165
7. Jake Weimer (Kawasaki), 150
8. Brett Metcalfe (Suzuki), 145
9. Mike Alessi (Suzuki), 136
10. Chad Reed (Honda), 128
11. Broc Tickle (Kawasaki), 108
12. Kyle Chisholm (Kawasaki), 106
13. Joshua Hansen (Kawasaki), 87
14. Nicholas Wey (Kawasaki), 76
15. Marvin Musquin (KTM), 59
16. Andrew Short (Honda), 59
17. Matthew Goerke (Suzuki), 52
18. Robert Kiniry (Yamaha), 52
19. Weston Peick (Kawasaki), 39
20. Cole Seely (Honda), 37

1. Justin Barcia (Honda), 15 Runden
2. Ken Roczen (KTM), +7.439
3. Blake Wharton (Suzuki), +13.008
4. Jake Canada (Honda), +25.219
5. Darryn Durham (Kawasaki), +28.567
6. Alex Martin (Honda), +37.610
7. Tommy Weeck (Honda), +41.120
8. Justin Bogle (Honda), +41.629
9. Matthew Lemoine (Kawasaki), +44.047
10. Jeffrey Gibson (Honda), +47.116
11. A.J. Catanzaro (KTM), +50.203
12. Shane Sewell (KTM), 14 Laps
13. Malcolm Stewart (KTM), +1 Rnd.
14. Tyler Bowers (Kawasaki), +1 Rnd.
15. Blake Baggett (Kawasaki), +1 Rnd.
16. Dakota Tedder (Kawasaki), +1 Rnd.
17. Lance Vincent (KTM), +3 Rnd.
18. Kyle Peters (Yamaha), +4 Rnd.
19. Shawn Rife (Honda), +5 Rnd.
20. Phillip Nicoletti (Yamaha), +10 Rnd.

1. Justin Barcia (Honda), 145
2. Blake Wharton (Suzuki), 117
3. Darryn Durham (Kawasaki), 114
4. Ken Roczen (KTM), 102
5. Jake Canada (Honda), 90
6. Blake Baggett (Kawasaki), 86
7. Justin Bogle (Honda), 74
8. Malcolm Stewart (KTM), 50
9. Alex Martin (Honda), 50
10. Matthew Lemoine (Kawasaki), 46
11. Kyle Cunningham (Yamaha), 43
12. P.J. Larsen (KTM), 38
13. Shane Sewell (KTM), 37
14. Les Smith (KTM), 34
15. Cole Thompson (Honda), 32
16. Hunter Hewitt (Suzuki), 31
17. Tommy Weeck (Honda), 29
18. Tyler Bowers (Kawasaki), 28
19. Lance Vincent (KTM), 25
20. Phillip Nicoletti (Honda), 20

Beim Start zum Finale der Klasse SX-Lites über 15 Runden war es Titelverteidiger Justin Barcia auf seiner Geico-Honda, der sich den Holeshot krallen und die dafür ausgelobte Prämie auf seinem Konto gutschreiben lassen konnte. Doch die Führung des Honda-Piloten währte nur wenige Meter, dann wurde er von einem Sturmangriff des KTM-Werkspiloten Ken Roczen überrascht, der sich noch vor der zweiten Kurve an die Spitze des Fahrerfelds setzte. Hinter den Beiden sortierten sich im Verlauf der Startrunde Darryn Durham (Kawasaki), Blake Wharton (Suzuki) und Alex Martin (Honda) auf den Positionen drei bis fünf ein.

K-Roc, der mit einer Grippe im Gepäck nach Kanada gereist war, behauptet seine Führung bis in die dritte Runde, als Barcia seinem Spitznamen „BamBam“ – ob absichtlich oder nicht – wieder einmal mehr als gerecht wurde. Beim Versuch K-Roc in einer Kurve zu passieren, kollidierte er mit Roczens Hinterrad, wodurch der Deutsche ins Straucheln kam und BamBam leichtes Spiel dabei hatte, wieder Platz eins zu übernehmen und sich etwas abzusetzen.

Während Barcia den Kampf um Platz ein zu seinen Gunsten entschieden hatte, erlebten die Zuschauer auch einen spannenden rundenlangen Fight um Rang drei zwischen Durham, Wharton, Martin, bei welchem alle drei Fahrer mal die Nase vorn hatten und sie zeitweise zu dritt nebeneinander über die Strecke preschten. Leider verabschiedete sich Durham – von den Dreien gerade mal wieder vorn fahrend – in Runde fünf mit einem Sturz aus diesem Verfolgertrio. Aber auch Martins Verbleiben hinter „Lockenköpfchen“ Wharton war nur noch von kurzer Dauer – in Runde acht kam er sich mit dem hinter ihm fahrenden Kawasaki-Piloten Tyler Bowers ins Gehege, wobei er von der Strecke gedrängt wurde und in Folge dessen um einige Plätze zurückfiel.

In den restlichen Runden passierte an der Spitze nicht mehr allzu viel. Justin Barcia baute trotz eines Strauchlers in den Whoops seine Führung bis ins Ziel aus und gewann das Rennen mit gut siebeneinhalb Sekunden Vorsprung vor Ken Roczen, weitere fünf Sekunden später sah Blake Wharton als Dritter die Zielflagge. Während Jake Canada (Honda) und Darryn Durham die Top 5 beim Zieleinlauf komplettierten, musste sich Alex Martin mit Rang sechs zufrieden geben.

Mit seinem fünften Sieg in dieser Saison baute Justin Barcia einen Tag vor seinem 20. Geburtstag seine Spitzenposition in der SX-Lites Ostküstenmeisterschaft weiter aus, er führt nun mit 28 Zählern Vorsprung vor Blake Wharton, der den zweiten Rang von Darryn Durham übernehmen konnte. Ken Roczen verbesserte sich mit seiner dritten Podiumsplatzierung in diesem Jahr auf Meisterschaftsrang vier. Der bisherige Gesamtvierte Blake Baggett (Kawasaki), der nach einem schlechten Start und einem Sturz in Toronto nur 15. geworden war, rutschte hinter Jake Canada (Honda) auf Rang sechs zurück.

Mit seinem siebten Sieg in diesem Jahr konnte RV sein Punktekonto weiter aufbessern, sein Vorsprung auf die in Toronto verletzungsbedingt fehlenden Verfolger Ryan Dungey und James Stewart beträgt jetzt bereits 79 Zähler. Unter für ihn glücklichen Umständen (im einfachsten Fall: RV gewinnt und Bubba kommt, so er startet, nicht über Rang vier hinaus) könnte Ryan Villopoto bereits bei der nächste Woche in Houston, Texas, ausgetragenen 13. Meisterschaftsrunde – und damit vier Veranstaltungen vorfristig – das Unternehmen Titelverteidigung erfolgreich abschließen.

Der fünfte Sieg im sechsten Rennen für Justin Barcia.
Der fünfte Sieg im sechsten Rennen für Justin Barcia.
Gesundheitlich angeschlagen, lieferte Ken Roczen ein tolles Rennen ab.
Gesundheitlich angeschlagen, lieferte Ken Roczen ein tolles Rennen ab.
Alex Martin spielte im Kampf um Platz drei lange Zeit eine gewichtige Rolle.
Alex Martin spielte im Kampf um Platz drei lange Zeit eine gewichtige Rolle.
In Toronto fuhr Blake Wharton erneut aufs Podium.
In Toronto fuhr Blake Wharton erneut aufs Podium.
Die Top 3 in der Lites-Kategorie: Ken Roczen, Justin Barcia und Blake Wharton
Die Top 3 in der Lites-Kategorie: Ken Roczen, Justin Barcia und Blake Wharton
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Jens Pohl