Am vergangenen Wochenende fand das zweite German Cross Country-Rennen 2012, im thüringischen Walldorf/Werra in statt. Ein 2-stündiges Rennen, bei dem auf einem 10-minütigen Rundkurs gefahren wird, welcher aus einem Motocross- und einem Enduro-Teil besteht.
Mike war aber zunächst am Freitagabend noch damit beschäftigt, zusammen mit den Mechanikern Alex Brunner und Jürgen Bendele bei seinem Sponsor Bike-O-Rado in Heidenheim, sein Rennmotorrad fertig zu machen, denn es war Regen angesagt und man wollte die HUSABERG FE450 gleich für ein bevorstehendes Schlammrennen vorbereiten. Die Anreise nach Walldorf erfolgte dann am Samstag, wo das Team gegen Abend eintraf. Wie erwartet war es ziemlich nass in Walldorf.
Die Strecke hat sich Mike dann am Sonntag früh mit Marco Straubel und Stefan Geyer angeschaut, welche er aus der Enduro-DM gut kennt. „Mir war zuhause in HDH schon klar das es ein Schlammrennen wird, aber so schlammig hätte ich es mir nicht vorgestellt“ , so Mike´s Fazit nach der Streckenbesichtigung. „Die Rennleitung hat die Strecke gekürzt, schade eigentlich, da Walldorf mir sehr gut gefällt, und eine Runde normal an die zehn Minuten lang ist und nicht nur vier Minuten, wie jetzt.“
Vor dem Start am Sonntagnachmittag regnete es nochmals heftig, so dass der ohnehin schon nasse Boden das Wasser kaum mehr aufnahm. Überall standen Pfützen und waren Schlammlöcher. Auf Grund dessen wurde der Start um eine halbe Stunde verschoben und die Rennleitung beschloss, dass Rennen von 120 auf 60 Minuten zu verkürzen.
Die Konkurrenz war wieder groß und TM-Deutschland schickte mit dem Finnen Valterri Salonen einen weiteren Profi ins Rennen. Das sollte es für Mike Hartmann, bei der üblichen Konkurrenz, wie Dennis Schröter, dem Tschechen Kulhavy oder Michi Hermann nicht einfacher machen.
Der Start verlief für Mike eigentlich sehr gut, und er kam hinter Bert Meyer und Valtteri Salonen als Dritter vom Start weg. Leider kam Mike nicht an den beiden Fahrern vor Ihm vorbei, da es fast nur eine fahrbare Spur gab. Man sah aber deutlich, dass er auf seine Husaberg hätte schneller fahren könnte, als die zwei Fahrer vor ihm. Doch Mike wollte einen unnötigen Sturz im Schlamm, auf Grund eines Überholmanövers vermeiden.
Valterri Salonen hat dann in Runde 4 die Führung von Bert Meyer übernommen. Mike baute ordentlich Druck auf und wenig später machte Bert Meyer den entscheidenden Fehler und Mike konnte an ihm vorbei auf Platz zwei vor fahren. Nun begann die Jagd auf den Führenden Finnen. Aber der Schlamm machte es schwierig, richtig aufzuschließen, somit lag Mike dann ständig auf dem zweiten Platz.
Von hinten kam derweil der Tscheche Kulhavy an, und in Runde acht ist Kulhavy dann bei einem geschickten Manöver an Mike vorbeigefahren. Somit lag Mike auf dem dritten Rang und Kulhavy jagte fortan den Finnen. Valterri Salonen hatte in Runde 10 einen heftigen Unfall, bei dem er frontal gegen einen Baum gefahren ist. Er verletzte sich aber zum Glück nicht ernsthaft, lediglich ein Schneidezahn ging verloren und etwas Kopfweh war die Schadensbilanz. Aber ein echter Finne gibt nicht auf und so fuhr er nach kurzer Erholungsphase weite. Mike selber lag dadurch nun wieder auf dem zweiten Platz.
Doch in der letzten Runde machte es Mike Hartmann nochmals spannend, in dem er doch noch unfreiwillig ein Schlammbad nahm und stürzte. Er musste deswegen dann noch in die Box und ein Brillenwechsel machen. Da ging Dennis Schröter an ihn noch vorbei und er war wieder an dritter Position. Mike gab aber nicht auf und fuhr mit neuer Brille und guter Sicht wie entfesselt Dennis Schröter hinterher. In der vorletzten Kurve vor dem Ziel gelang ihm dann das entscheidende Überholmanöver gegen Schröter und Mike konnte als Zweiter die Ziellinie überqueren.
Mike´s Fazit: „Erneut Platz zwei in der GCC ist echt super für mich! Ich habe schon einige Schlammrennen erlebt, aber so etwas wie hier habe ich noch nicht erlebt! Es war echt schwierig und deshalb bin ich über meinen zweiten Platz umso glücklicher! Der Sturz in der letzten Runde hätte nicht sein müssen, aber ich konnte Dennis Schröter ja zum Glück noch einfangen. Kulhavy ist stark gefahren, da gibt´s nix! Vielen Dank an das Team Bikeorado, die mir am Freitagabend noch beim Vorbereiten des Motorrads geholfen haben. Ich freu mich schon auf´s nächste Rennen. Hoffentlich schaff ich es dann mal nach ganz oben auf dem Podest!“