Am vergangenen Wochenende (3. Juni) fand im KTM Adventure Land im thüringischen Marisfeld das zweite German Cross Country-Rennen 2012 statt. Dieses Mal auf einem sechseinhalb Minuten langen Rundkurs, welcher ebenfalls wie in Walldorf aus einer Motocross-Strecke und einer Endurostrecke bestand.
Mike Hartmann reiste am Samstag mit seiner Freundin und seinem Betreuer Ingo Fimpel nach Marisfeld. Das Wetter versprach an diesem Wochenende wieder eher nass zu werden. Es wartete auf Mike Hartmann wieder ein absolutes Top-Fahrerfeld mit internationalen Fahrern, wie dem Tschechen Kulhavy, Dennis Schröter, Chrissi Weiss und dem Holländer Hans Vogels, welche Mike Hartmann ja schon von früheren Rennen kannte.
Am Sonntagmorgen lief Mike mit seinem Betreuer Ingo Fimpel die Strecke ab, um sich alles genau einzuprägen. Mikes Fazit: „Ich kenn die Strecke ja von früheren Rennen, sieht gut aus und ich bin motiviert. Hoffentlich hält das Wetter. Mein Motorrad ist perfekt von Ingo Fimpel vorbereitet worden und jetzt versuche ich wieder den Start zu gewinnen und gleich vorne mitzumischen!“
Um 14.30 Uhr war es wieder soweit. Mittlerweile regnete es. Die Bedingungen waren also nass und es galt, wie auch bei trockenen staubigen Bedingungen, nur eine, bewährte Strategie: Den Start gewinnen, freie Sicht haben und in den ersten drei, vier Runden einen Vorsprung herauszufahren.
Mikes Motorrad sprang beim Start super an und er gewann diesmal den Start und lag von Anfang an in Führung. „Mein Motorrad ist sofort angesprungen, Gang rein, Vollgas und dann freie Sicht, wie geil!“ so Mike Hartmann über seinen erneuten tollen Start, „Wieder begann ich sofort zu pushen und versuchte mich frei zu fahren, was mir teilweise gelang, aber ich hatte am Anfang, in den ersten Runden, bisschen harte Unterarme bekommen. Zudem klebte Kulhavy mir sofort am Hinterrad.“
45 Minuten lang war es ein ständiges Plätze wechseln zwischen Josef Kulhavy auf Husqvarna und Mike Hartmann auf seiner Husaberg 450. Nach ca. 45 Minuten gefahrener Zeit überholte Josef Kulhavy den HUSABERG Fahrer Mike Hartmann, da Mike auf dem schmierigen und schlammigen Untergrund stürzte, und übernahm die Führung. Mike konnte nach seinem sturz sofort weiterfahren, aber weil Brille und Handschuhe voller Schlamm waren musste er in die Box fahren um diese zu wechseln.
Mit frischen Handschuhen und mit frischer Brille fuhr Mike wieder auf die Strecke. Er war nun an zweiter Position. Aber Mike fand keinen Rhythmus mehr. Er fuhr nicht mehr locker, was bei diesem Bedingungen extrem wichtig war. Mittlerweile regnete es auch viel stärker. Wasser rauschte über die Strecke und sowohl die Fahrer als auch die Maschinen litte extrem unter diesem Wetter. Mikes verkrampftheit kam der Konkurrenz zu gute und so näherten sich von hinten der Husqvarna Fahrer Chrissi Weiss und der Kawasaki Pilot Kevin Zdon. Beide konnten kurz vor Schluss noch an Mike Hartmann vorbeiziehen und somit wurde Mike auf Platz vier durchgereicht. Mikes Team wusste bereits, dass etwas nicht stimmen konnte. Zitternd, durchnässt und völlig durchgefroren kam Mike auf Platz 4 ins Ziel. Er fuhr direkt zu seinem Wohnmobil um sich aufzuwärmen.
„Ich habe mich richtig auf Marisfeld gefreut, weil ich gewusst habe, dass ich vorne mitfahren kann! Das Motorrad wurde von meinem Mechaniker Ingo Fimpel super hergerichtet – vielen Dank hierfür! Ich habe ein super Start gehabt und konnte das Rennen lang, immer im Wechsel mit Josef Kulhavy, anführen, das war geil! Als ich dann zu Boden musste, wusste ich irgendwie, dass ich den Kulhavy nicht mehr einholen werde. Er hat den Sieg verdient“, so Mike Hartmann respektvoll. „Nach dem ich kurz in der Box war, fand ich keinen Rhythmus mehr! Ich wollte trotzdem unbedingt wieder an Kulhavy ran und fuhr viel zu verkrampft. Der Regen setzte mir aber auch ganz schön zu. Gegen Ende des Rennens bekam ich plötzlich Gänsehaut und es begann mich fürchterlich zu frieren. Ich merkte, dass ich keine Power mehr hatte, deshalb sind der Chrissi Weiss und der Kevin Zdon noch an mir vorbei. Hoffentlich bekomme ich keine fette Erkältung. Ich freu mich aber auch schon aufs nächste Rennen, da will ich wieder aufs Podium!“