Marcus Schiffer ist im belgischen Lommel zusammen mit seinen Teamkollegen Max Nagl und Ken Roczen ein historischer Sieg bei der Motocross-Mannschaftsweltmeisterschaft gelungen. Das Trio gewann zum ersten Mal in der Geschichte des Nationen-Cups den begehrten Titel.
Die Motocross-Mannschaftsweltmeisterschaft ist die wichtigste Veranstaltung in der Motocross-Welt. Bei drei Rennen, die am gleichen Tag ausgetragen werden, starten jeweils drei Fahrer für eine Nation und werden als Mannschaft gewertet. Die Veranstaltung wird auch als die „Olympiade des Motocross“ bezeichnet und lockte in diesem Jahr 65.000 Zuschauer ins belgischen Städtchen Lommel.
Marcus Schiffer, dessen Qualitäten auf tiefem Sandboden ja kein Geheimnis sind, präsentierte sich bei dieser wichtigen Veranstaltung glänzend aufgelegt und topp in Form. Der Frechener platzierte seine Suzuki RMZ-450 im ersten Rennen auf dem siebten Platz und trug damit ganz wesentlich zum Erfolg der deutschen Mannschaft bei. Auch im zweiten Durchgang zeigte Schiffer trotz der nur sehr kurzen Pause zwischen den Rennen noch einmal vollen Einsatz und landete auf Rang 14.
Marcus Schiffer: „Mein siebter Platz im ersten Rennen ist der totale Hammer. Ich hätte vor dem Wochenende nicht gedacht, dass ich es unter die Top Ten schaffen kann. Aber es ist wirklich gut gelaufen, ich hatte keinen schlechten Start und fand einen guten Rhythmus, danach lief alles wie im Film. Ich habe noch nicht so ganz realisiert was wir in Lommel erreicht haben, das wird wohl ein paar Tage dauern, bis sich das gesetzt hat. Aber ich bin jetzt Weltmeister und kann diesen Erfolg kaum fassen. Ein ganz besonderer Dank an dieser Stelle auch an Suzuki und mein Team Silent Sport. Sie haben mich das ganze Jahr über super unterstützt und mir ein Weltklasse-Motorrad zur Verfügung gestellt.“
Rockstar Energy Suzuki Europe-Pilot Jeremy Seewer trat in Lommel für die Nationalmannschaft der Schweiz an. Das Team der Eidgenossen wurde jedoch schon früh seiner Chancen beraubt, als sich Arnaud Tonus bereits am Samstag bei einem Sturz das Schien- und Wadenbein brach. Seewer und sein Teamkollege Valentin Guillod gingen trotzdem an den Start und sammelten auf dem schwierigen Kurs wertvolle Erfahrung für ihre motorsportliche Zukunft. Seewer belegte die Plätze 35 und 28.
Jeremy Seewer: „Dass unser Teamkollege sich bereits am Samstag verletzt hat, war natürlich eine große Enttäuschung für uns alle. Wir sind trotzdem gefahren und haben uns auch recht tapfer geschlagen. Auch wenn ich auf dieser Strecke gegen die vielen Weltklasse-Piloten noch meine Schwierigkeiten hatte. Spaß hat es trotzdem gemacht.“
Auch Teamchef Thomas Ramsbacher war natürlich überglücklich über den Triumph der deutschen Mannschaft.
Thomas Ramsbacher: „Der Sieg der deutschen Mannschaft ist schlicht und ergreifend eine Sensation! Marcus Schiffers Anteil an diesem Erfolg kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Er ist mit Platz sieben im ersten Rennen förmlich über sich hinaus gewachsen und hat selbst im zweiten Durchgang noch eine Weltklasse-Leistung abgeliefert. Die Bedeutung dieses historischen Sieges für unseren Sport in Deutschland ist noch gar nicht abzusehen, aber wir werden sicher einen kleinen Boom erleben. Ganz besonders freut mich auch, dass mit Brian Hsu bereits ein Suzuki-Nachwuchspilot bereit steht, der in die großen Fußstapfen unserer drei deutschen Helden steigen kann.“