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AMA Supercross Championship in Detroit - Ergebnisse

James Stewart siegt in Detroit

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Lesedauer: 6 min


Nachdem die Piloten in den vergangenen Wochen mit tiefen Spurrillen und weichen Böden zu kämpfen hatten, stellt der Kurs von Detroit wieder völlig andere Anforderungen an die Fahrer und Bikes in der Monster Energy AMA Supercross Championship.

Dabei bewiesen James Stewart (450SX) und Adam Cianciarulo (250SX) wohl das beste Gefühl in der Gashand und trafen letztendlich auch die richtige Reifenwahl, so dass sie nun mit jeweils einem Mainevent-Sieg und 25 Punkten mehr auf dem Konto die Reise zum nächsten Meisterschafts-Stopp in Kanada antreten dürfen.

450SX: Rückschlag für K-Roc

Dass dies nicht der Abend von Ken Roczen werden sollte, zeigte sich schon zu Beginn von Heat-Race eins. Ein schlechter Start ließ ihn nur hinter seinem Teamkollegen Ryan Dungey und einer starken Suzuki-Gruppe bestehend aus James Stewart, Mike Alessi sowie Justin Hill auf Position fünf vorfahren. Der Umweg über das Halbfinale war somit für den Thüringer Pflicht, wobei es mit der Möglichkeit zusätzliche Streckenerfahrung zu sammeln nicht wesentlich besser lief. Ein vierter Platz brachte ihm zwar noch den Einzug ins Mainevent, doch die Startplatzwahl ließ dementsprechend zu wünschen übrig.

Der zweite Vorlauf sah zunächst Gaststarter Cole Seely auf der Führungsposition, wobei im weiteren Verlauf Justin Barcia und Ryan Villopoto als Stammfahrer keinen Zweifel an der Qualität des 450er Fahrerfeldes aufkommen ließen und sich erst an Seely vorbeidrängten und dann bis zur Zielflagge eine Verfolgungsjagt lieferten, die Lust auf die Punktejagd am späteren Abend machten. Hinter Seely sicherte sich Dean Wilson auf der TwoTwo Motorsports-Kawasaki als Vierter das begehrte Ticket für den Endlauf. Im verbliebenden Semi schafften es dann auch Wil Hahn und Justin Brayton ins Finale, so dass keiner der großen Namen am Final-Gatter vermisst wurde.

Im Mainevent war es erneut Seely, der die Kraft seiner Maschine am besten auf den Boden brachte und sich vor Stewart und Wilson die Holeshot-Prämie sicherte. Derweil startete Kenny bei seinem Versuch, die Nacht noch einmal umzudrehen, seiner Startposition entsprechend nicht optimal ins Rennen. Und dann nahm das eigentliche Drama auch schon seinen Anfang: Ein in der Bremse verkeilter Stein führte zu einem feststehenden Hinterrad und anschließend zu enormen Punktverlust beim Mann aus Thüringen. Mit einigen kräftigen Tritten gegen das eigene Arbeitsgerät wurde dies zwar wieder fahrtüchtig gemacht, jedoch war mit zwei Runden Rückstand die Nacht gelaufen, so dass mit dem 20. Platz nur ein einziger Zähler für Ken zu holen war.

Ken Roczen
Ken Roczen
Ryan Villopoto vs. Cole Seely
Ryan Villopoto vs. Cole Seely

Ergebnisse 450SX

Ergebnisse 250SX

Finale:
1. James Stewart (SUZ), 20 Runden
2. Ryan Villopoto (KAW), +01.703
3. Ryan Dungey (KTM), +04.356
4. Andrew Short (KTM), +19.229
5. Justin Barcia (HON), +20.642
6. Broc Tickle (SUZ), +21.555
7. Weston Peick (SUZ), +22.527
8. Joshua Hill (SUZ), +24.482
9. Justin Brayton (YAM), +29.153
10. Joshua Grant (YAM), +38.358
11. Matthew Goerke (KTM), +40.247
12. Dean Wilson (KAW), +47.445
13. Mike Alessi (SUZ), +48.934
14. William Hahn (HON), +53.226
15. Cole Seely (HON), +1 Rnd.
16. Chris Blose (HON), +1 Rnd.
17. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
18. Jimmy Albertson (HON), +1 Rnd.
19. Ronnie Stewart (SUZ), +1 Rnd.
20. Ken Roczen (KTM), +2 Rnd.
21. Cody Gilmore (KAW), +2 Rnd.
22. Nicholas Schmidt (HON), +13 Rnd.

Meisterschaftsstand 450SX nach Detroit:
1. Ryan Villopoto (KAW), 231 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 201
3. James Stewart (SUZ), 182
4. Ken Roczen (KTM), 181
5. Justin Brayton (YAM), 167
6. Andrew Short (KTM), 143
7. Justin Barcia (HON), 134
8. Broc Tickle (SUZ), 126
9. William Hahn (HON), 115
10. Chad Reed (KAW), 111
11. Weston Peick (SUZ), 82
12. Joshua Grant (YAM), 78
13. Joshua Hill (SUZ), 77
14. Mike Alessi (SUZ), 70
15. Matthew Goerke (KTM), 64
:

Finale:
1. Adam Cianciarulo (KAW), 15 Runden
2. Justin Bogle (HON), +03.039
3. Blake Baggett (KAW), +21.815
4. Kyle Cunningham (HON), +28.434
5. Matthew Lemoine (KAW), +32.048
6. Martin Davalos (KAW), +33.560
7. Vince Friese (HON), +38.637
8. Jeremy Martin (YAM), +39.964
9. Alex Martin (YAM), +39.995
10. James Decotis (HON), +45.232
11. Cole Thompson (KTM), +47.034
12. Kyle Peters (HON), +52.903
13. Gavin Faith (HON), +54.487
14. Mitchell Oldenburg (HON), +55.603
15. A J Catanzaro (HON), +56.778
16. Jesse Wentland (HON), +1 Rnd.
17. Jackson Richardson (HON), +1 Rnd.
18. Landen Powell (KTM), +1 Rnd.
19. Matthew Bisceglia (HON), +1 Rnd.
20. Justin Freund (YAM), +1 Rnd.
21. Daniel Herrlein (HON), +1 Rnd.
22. Ryan Zimmer (HON), +2 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX (Ost) nach Detroit:
1. Adam Cianciarulo (KAW), 119 Punkte
2. Martin Davalos (KAW), 102
3. Blake Baggett (KAW), 99
4. Justin Bogle (HON), 94
5. Vince Friese (HON), 75
6. Kyle Cunningham (HON), 63
7. Cole Thompson (KTM), 58
8. James Decotis (HON), 54
9. Matthew Lemoine (KAW), 53
10. Blake Wharton (HON), 51
11. Alex Martin (YAM), 46
12. Mitchell Oldenburg (HON), 43
13. Kyle Peters (HON), 39
14. Matthew Bisceglia (HON), 37
15. A J Catanzaro (HON), 31
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail.

An der Spitze machte sich unterdessen James Stewart über Cole Seely her, so dass sich auch Villopoto nicht lange bitten ließ und sich auf der zweiten Position einnistete. Mit Ryan Dungey als Puffer formte sich hinter diesem Trio eine kampflustige Gruppe in Form von Wilson, Short, Barcia und den beiden RCH-Suzukis von Hill und Tickle. Diese schloss, nachdem auch der Red-Bull-KTM Pilot mit der Nummer #5 an Seely vorbeigegangen war, auf den Zweitplatzierten der pausierenden West-Division auf und ließen ihn die Gruppendynamik gleich spüren. Short zwang die #21 zu Boden, so dass dieser das Rennen nur auf Position 15 beendete und das muntere Battle mit „BamBam“ Barcia wieder aufgenommen werden konnte. Nach diversen Positionswechseln toppte Short erneut sein Ergebnis vom vergangenen Wochenende und schrammte mit Position vier nur knapp am Podium vorbei.

Dieses machten Stewart, Villo und Dungey unter sich aus, wobei die Rollenverteilung an diesem Abend bereits früh geklärt war: James schnappte sich seinen dritten Sieg in der laufenden Saison und zog mit nun 48 Mainevent-Siegen auf der ewigen Bestenliste mit Ricky Carmichael gleich. Um aber den Rekord von unmenschlichen 72 Siegen des „Kings of Supercross“ Jeremy McGrath einstellen zu können, wird „Bubby“ auf jeden Fall noch eine Weile fahren müssen.

250SX: Cianciarulo mit großen Schritten in Richtung Titel

Im ersten Vorlauf durfte das Pro-Circuit-Kawasaki Team fürs Erste seine Pferde im Stall behalten, so dass der Heat-Race-Sieg anderweitig verteilt wurde. Gevin Faith setzte sich gegen Justin Bogle und Kyle Peters durch, wobei das Rennen von einem bösem Sturz von Justin Starling überschattet wurde, der bei der schnellen Abfahrt aus den Zuschauerrängen, einen Tuff-Block tuschierte und ziemlich unsanft von seinem Bike getrennt wurde.

Die nachfolgende Sektion wurde auch schon Martin Davalos im Training zum Verhängnis, weshalb seine Performance für das Abendprogramm bereits in Frage gestellt wurde. Davon unbeeindruckt holte er sich aber vor seinem Teamkollegen Adam Cianciarulo und Jimmy Decotis den Sieg im zweiten Vorlauf und zog mit der schnelleren Zeit auf Startrang eins ins Finale ein.

Auch dort machte Davalos mit einem astreinen Holeshot gleich klar, dass er trotz seiner Probleme im Training an diesem Abend um den Sieg fahren möchte. Mit AC im Nacken und ordentlich unter Druck gesetzt, passierte jedoch das für Davalos typische Szenario: Heat-Race-Sieg, Führung im Main und dann eine Unachtsamkeit, die zum Sturz führt. Somit war der teaminterne Hauptkonkurrent vorbei und die Chance auf den zweiten Sieg der Saison verspielt. Doch damit nicht genug, denn bereits in Runde sieben lag der Mann aus Ecuador erneut in der Sektion, welche schon das Training überschattete, womit für ihn an diesem Abend nur ein sechster Platz drin war und wertvolle Punkte auf die Tabellenspitze verloren gingen.

Unterdessen musste Cianciarulo, der dem Druck eines extrem stark fahrenden Justin Bogle ausgesetzt war, seine mentale Stärke an der Spitze beweisen. Dabei setzten sich die Zwei deutlich von Decotis und Kyle Cunningham ab, welche sich um Position drei stritten. In diesen Zweikampf mischte sich kurzerhand der noch vom letzten Wochenende hochmotivierte Blake Baggett ein, der Beide innerhalb von zwei Kurven überrollte und sich damit auf das Podium von Detroit katapultierte.
Trotz Druck von hinten nahm Rookie Cianciarulo Detroit zum Anlass, seinen dritten Sieg der noch so kurzen Pro-Karriere zu feiern und von Davalos´ bescheidenem Ergebnis profitierend , auch die Tabellenführung ordentlich auszubauen. Abgerundet wurde das Podium von der GEICO-Honda mit der Nummer 32 und dem Spätzünder Blake Baggett.

Mit satten siebzehn Punkten Vorsprung darf sich der Wunder-Rookie nun ihn Sicherheit wiegen, wenn am kommenden Wochenende der Sprung ins Nachbarland Kanada gewagt wird. Die Stadt Toronto lädt zur zwölften Runde der dahinrasenden Saison ein, wo es nicht nur für Ken Roczen heißt, das Wochenende in Detroit hinter sich zu lassen.

James Stewart
James Stewart
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Die Top 3 von Detroit in der 450SX: Ryan Villopoto, James Stewart n Ryan Dungey (v.l.)
Die Top 3 von Detroit in der 450SX: Ryan Villopoto, James Stewart n Ryan Dungey (v.l.)
Martin Davalos
Martin Davalos
Justin Bogle
Justin Bogle
Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo
Das 250SX-Podium in Detroit: Justin Bogle, Adam Cianciarulo und Blake Baggett (v.l.)
Das 250SX-Podium in Detroit: Justin Bogle, Adam Cianciarulo und Blake Baggett (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann