Nachdem es beim Auftakt des ADAC SX-Cup in Stuttgart vor zweieinhalb Wochen für das Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base besonders in der Königsklasse SX1 noch nicht so richtig rund lief, wussten bei der zwölften Auflage des ADAC Supercross in Chemnitz vor allem die SX1-Piloten zu überzeugen. So fuhren bereits am Freitag Fabien Izoird und Dennis Ullrich gut im Finale, doch am Samstag setzten beide mit einem Sieg und dem dritten Rang noch einen oben drauf.
Nach seinem Sturz kämpfte sich Fabien auf einen guten vierten Rang zurück und ging noch motivierter in den zweiten Abend: „Ich wußte, dass ein guter Start superwichtig sein wird und ich mich auf jede einzelne Runde konzentrieren muss, um zu gewinnen. Im Finale hat dann alles geklappt und ich habe nach all den Jahren hier in Deutschland nun das erste Mal ein SX1-Finale gewonnen. Das Team hat wieder ganze Arbeit geleistet und ich freue mich schon auf München“, resümierte der ehemalige SX-Europameister seinen ersten Sieg in Deutschland und beendete damit das Wochenende knapp als Zweiter.
Immer besser zurecht mit der Suzuki kommt Dennis Ullrich und dies zeigte sich bereits am Freitagabend. Auf der anspruchsvollen Strecke in der Chemnitzer Messehalle nahm „Ulle“ alle möglichen Rennen mit und qualifizierte sich erstmals in diesem Jahr für ein Finale. Dort angekommen, fuhr er mit der RM-Z 450 auf einen guten siebten Platz.
Am zweiten Tag fuhr Dennis ebenfalls ins Finale und zeigte seine bisher beste Leistung in dieser SX-Saison: „Trotz meiner Startposition ganz außen am Gatter, legte ich einen guten Start hin und habe in den ersten Runden richtig gepusht. Ich fühle mich mittlerweile sehr wohl auf der Suzuki und habe meinen Rhythmus gefunden“, berichtete der 21-Jährige und zeigte dies mit einem sehr starken dritten Rang im Finale. „Die technisch anspruchsvolle Strecke mit den Spurrillen kam mir entgegen und ich hatte hier echt Spaß. Auf dem Podium steht man nicht alle Tage und ich bin mit meinem Wochenende hier in Chemnitz durchaus zufrieden“, lautete das Fazit von Dennis, der mit seinem Teamkollegen und Tagessieger Fabien Izoird auf das Samstagspodium kletterte.
Nicht ganz so gut begann hingegen das Wochenende vom jungen Australier Geran Stapleton. „Am Freitag habe ich meinen Rhythmus noch nicht gefunden und bin leider schon nach den Vorläufen raus gewesen“, haderte der Sechste aus dem Hoffnungslauf und verschwand schnell ins Hotel.


Für den Sieg am Samstagabend sorgte Fabien Izoird. Der schnelle Franzose zeigte erneut, dass man auf ihn setzen kann und war bereits am Freitag gut aufgelegt: „Ich hatte schon den ganzen Tag gute Starts und fühlte mich auf der Suzuki mit dem Sölva-Fahrwerk wirklich sehr wohl. Im Finale war ich zunächst in Führung, musste diese aber an Aranda abgeben und beim Versuch ihm zu folgen, machte ich einen dummen Fehler und stürzte.“
Gut ausgeschlafen und mit neuer Energie kam Geran am Samstag wieder zurück in die Messehalle 1 und schaffte mit den Plätzen vier im Vorlauf und drei im Halbfinale locker den Sprung ins Finale, was er als Elfter beendete: „Heute bin ich sehr happy mit meiner Leistung, denn es lief einfach sehr gut für mich und ich qualifizierte mich direkt für das Finale. Dort kam ich zwar nicht ganz so gut zurecht, aber ich bin trotzdem zufrieden und freue mich schon darauf, in München wieder etwas besser zu sein und mich zu steigern.“
Zwar noch ohne ein Finale, dafür aber mit einer stetigen Steigerung beendete Sulivan Jaulin das Wochenende in Chemnitz. Der SX1-Neuling hadert noch etwas mit einer Handverletzung aus der Outdoor-Saison und versucht gerade den Trainingsrückstand aufzuholen. „Noch kein Finale für mich als SX2-Champion der letzten Saison ist natürlich komisch, aber vor zweieinhalb Monaten habe ich mich in Tschechien verletzt und konnte erst zwei Wochen vor Stuttgart wieder auf dem Bike trainieren. Ich habe immer noch leichte Probleme damit, doch es wird jeden Tag besser. Mein Team unterstützt mich wirklich sehr und Ich komme immer besser mit der Suzuki zurecht. Mein Speed wird von mal zu mal besser und damit bin ich schon sehr zufrieden“, beschrieb der Sieger des Hoffnungslaufes vom Freitag.
Am Samstag folgte noch ein guter zweiter Rang im Hoffnungslauf, kurz vor dem Finale war dann aber Feierabend für den talentierten Franzosen.
Erneut zwei Podiumsplätze kann sich Dave Versluis auf sein Konto gutschreiben und durch seine Konstanz übernahm der Niederländer die Tabellenführung in der SX2-Klasse. Wie schon in Stuttgart startete der ersten Abend wieder gut für den Suzuki-Piloten. „Den ersten Lauf konnte ich erneut gewinnen, doch leider stürzte ich im zweiten Heat und wurde Letzter. Trotzdem wurde ich noch Dritter in der Tageswertung, wütend gemacht hat mich das aber trotzdem“, sagte Dave nach der Siegerehrung.
Anders verlief der Samstag, wo Dave im ersten Wertungslauf unverschuldet zu Boden ging: „Ich habe nicht gesehen, dass dort ein Motorrad lag, sprang direkt hinein und stürzte.“ Trotzdem fuhr er noch auf den guten sechsten Rang und zeigte im letzten Lauf des Wochenendes eine sehr gut Leistung. „Mein Start in den zweiten Lauf war alles andere als gut, aber ich legte eines meiner besten Rennen hin und fuhr noch bis auf den zweiten Rang vor. Mein Speed war gut, denn ich war der Schnellste auf der Strecke. Das Einzige was ich jetzt noch unbedingt will ist ein Tagessieg, denn ich bin es leid Dritter zu werden. In München werde ich alles dafür tun“, kündigte der neue SX2-Tabellenleader an.
Etwas schwer in diesem Jahr tut sich noch SX2-Talent Gianluca Ecca. In seinem zweiten Supercross-Jahr schaffte es der Nordrhein-Westfale bisher noch nicht in das Abendprogramm der stark besetzten SX2-Klasse und hat dafür auch eine Erklärung: „Mein Wochenende war nicht ganz so gut. Ich habe in den Qualifikationsrennen immer Probleme vom Kopf her und kann meinen Speed in den Rennen nicht so richtig umsetzen. Ich zeige ab und zu, dass ich schnell fahren kann, aber ich muss in München versuchen dies auch im Rennen zu zeigen, um mich zu qualifizieren.“
Team-Chef Michael Peters zu Chemnitz: „Für uns war das ein sehr gutes Wochenende! Fabien ist für Chemnitz neu dazu gekommen und war am Freitag schon auf zwei im Finale, hat aber leider etwas Pech gehabt und ist gestürzt. Danach ist er aber wieder richtig gut auf vier vorgefahren! Dennis ist am Freitag ebenfalls sehr gut gefahren und es hat Spaß gemacht ihm zuzuschauen. Auch wenn er alle Hoffnungsläufe mitgenommen hat, am Ende war er trotzdem im Finale und ist guter Siebter geworden. Dave holte am Freitag in der SX2 wieder das Podium. Es hätte zwar besser laufen können, aber ein Podium ist immer gut, vor allem für die Gesamtpunktzahl in der SX2-Wertung.
„Der Samstag war mit dem Sieg von Fabien und dem sensationellen dritten Platz von Dennis noch viel besser. Zwei Fahrer auf dem Podium, Geran mit einem super Rennen als Dritter seines Halbfinals für das Finale qualifiziert – viel mehr ist eigentlich nicht möglich! Dazu noch das erneute Podium von Dave in der SX2, was uns in der Meisterschaft an die Tabellenspitze gebracht hat. Dave, Fabien, Dennis und Geran haben ihren Job alle sehr gut gemacht. Sullivan hatte noch etwas Pech mit den Starts gehabt, der Speed war aber da. Wir arbeiten mit ihm an seinen Starts und dann wird er sicherlich auch noch ein Finalkandidat sein. Auch Gianluca war eigentlich schnell genug, konnte es aber in den Qualifikationsläufen nicht so richtig umsetzen. Das Wochenende war einfach nur richtig gut, die Suzukis funktionieren perfekt und es hat mit der ganzen Mannschaft sehr viel Spaß gemacht.“





