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Monster Energy AMA Supercross Championship in Anaheim - Rennbericht

A1 – Ein Auftakt nach Plan

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Lesedauer: 6 min

Große Fragenzeichen hingen vor dem Auftakt der 2015er Monster Energy AMA Supercross Championship im Angel Stadium von Anaheim über den Köpfen von den Mitgliedern einzelner Teams und den Fans. Wer hat sich am schnellsten an das jeweils neue Team gewöhnt? Wer hat die Off-Season optimal genutzt? Wer liefert beim Auftakt die beste Performance ab?

Finale 450SX:
1. Ken Roczen (SUZ), 20 Runden
2. Jason Anderson (HUS), +04.199
3. Trey Canard (HON), +05.353
4. Ryan Dungey (KTM), +09.541
5. Andrew Short (KTM), +13.955
6. Justin Barcia (YAM), +17.208
7. Weston Peick (YAM), +19.924
8. Broc Tickle (SUZ), +21.952
9. Mike Alessi (SUZ), +23.332
10. Chad Reed (KAW), +24.493
11. Jacob Weimer (KAW), +25.445
12. Blake Baggett (SUZ), +27.040
13. Justin Brayton (KTM), +32.741
14. Cole Seely (HON), +35.484
15. Dean Wilson (KTM), +37.379
16. Joshua Hill (YAM), +39.796
17. Brett Metcalfe (SUZ), +42.246
18. Joshua Grant (KAW), +44.233
19. David Millsaps (KAW), +47.330
20. Eli Tomac (HON), +53.676
21. Kyle Partridge (HON), +1 Rnd.
22. Tevin Tapia (SUZ), +2 Rnd.

Die Antworten auf diese Fragen waren letztendlich schnell gefunden: Ken Roczen, Ken Roczen, Ken Roczen! Unser Thüringer Aushängeschild hat es beim Auftakt in der 450er Klasse mal wieder ordentlich krachen lassen und sich wie Lites-Sieger Jessy Nelson die ersten 25 Zählern der Saison gesichert.

450: Kenny mit Maximalausbeute

Die deutschen Fans wurden nicht lange auf die Folter gespannt als die #94 zum ersten Heat an das Gatter rollte und hinter Justin Barcia, Mike Alessi und Andrew Short in die erste Runde einbog. Mit wenig Zögern wurde schnell der zweite Platz übernommen und ein freundschaftliches Necken an der Spitze mit Texas-Buddie Short hob die angereisten Fans das erste Mal aus den Sitzen. Unbeeindruckt und auf Position 2 liegend zog Kenny mit Ryan Dungey und Jason Anderson im Schlepptau somit direkt ins Finale ein und verfrachtete unter anderem Barcia in eines der Semis.

Auch Monster-Energy-Kawasaki-Neuzugang Davi Millsaps wollte früh ein Zeichen setzen und schnappte sich die schnelle Führung im zweiten Vorlauf mit Eli Tomac und Trey Canard in direkter Lauerstellung. Gegenseitig angestachelt übernahmen die Hondas dann das Zepter, so dass die Hauptattraktion des Abends für dieses Trio mit Chad Reed als Viertem ohne Umwege angepeilt werden durfte.

Die Aneinanderreihung von hochkarätigen Namen riss auch in den Semis nicht ab, so dass sich Barcia, Dean Wilson, Cole Seely, Brett Metcalfe, Blake Baggett, Justin Brayton und Josh Grant um die frühzeitige Auswahl der Startposition im Main Event stritten. Für die Klassenaufsteiger Wilson und Seely gelang dies auch im zweiten Anlauf nicht, so dass nur der Weg durch das LCQ die Hoffnung auf Punkte im Main am Leben hielt.

Beim Fall des ersten Final-Gatters des Jahres 2015 hielt es nun keinen Stadionbesucher mehr in der wohlgeformten Sitzschale, um wessen Holeshot zu erblicken? Richtig, Mike Allessi setzte den ersten Stollen über die weiße Linie, was gefühlte fünf Meter Ruhm bedeutete, um direkt von der Kumpel-Allianz von Short und Roczen in die Schranken gewiesen zu werden.

Anders als im Heat fackelte Kenny jedoch nicht lange und schoss bereits in der ersten Runde an die Spitzenposition, um sich anschließend in aller Ruhe vom restlichen Feld abzusetzen. Auch Trainingspartner Anderson verwirklichte die Zielsetzung „Podium“ frühzeitig und setzte sich in die Verfolgerposition, um aufwändigen Positionskämpfen aus dem Weg zu gehen. In diese wurden nämlich Millsaps und Tomac verwickelt, was in punktefressenden Flüchtigkeitsfehlern endete und teilweisen Bodenkontakt bedeutete. Somit fanden sich beide am hinteren Ende des Feldes wieder, wodurch beim Schwenken der schwarz-weiß karierten Flagge nicht mehr als die suboptimalen Plätze 19 und 20 heraussprangen. Auftaktziel verfehlt!

Unterdessen braute sich ein mittelschwerer Krieg hinter der Spitze an, in welchen Short, Dungey und Canard die Positionen mit sehenswerten Pirouetten einmal komplett auf den Kopf stellten. Somit stand nach soliden 20 Führungsrunden und lockerem 5-Sekunden-Vorsprung Krennys erste Sieg für das RCH-Suzuki-Team unter der Leitung von Ricky Carmichael und Carey Hart fest, womit sich Anderson und Canard in der Reihenfolge der Podiumsinterviews einreihten. Auftaktziel mehr als erfüllt!

250: Neues Bike, erster Sieg für Nelson

Anders als in der Königsklasse war durch die fehlenden Semis Eile bei den Jungs auf den Viertelliter-Bikes geboten. Dies ließ sich Racing-Rückkehrer Josh Hansen nicht zweimal sagen und machte mit dem Holeshot im ersten Heat alles richtig. Alleinig Justin Hill und seiner Red-Bull-KTM musste er die Spitzenposition überlassen, um vor Zach Bell und Alex Martin direkt einen Platz im Main zu ergattern. Mit leichten Auftaktschwierigkeiten und Crash vergab Malcom „Mookie“ Stewart frühzeitig seine Chancen auf einen Direkteinzug und wählte den Umweg über das LCQ.

Im zweiten Heat meldete sich zu Beginn die GEICO-Honda von Matt Bisceglia zu Wort, der jedoch bereits in Runde zwei das Zepter an Zach Osborne übergeben musste. Doch mit der Führung des Husqvarna-Neuzugangs war Arenacross-Urgestein Tyler Bowers weniger einverstanden und beförderte die #16 auf ruppige Art und Weise neben die Strecke. Dies hatte neben dem Heat-Race-Sieg auch ein kleines Gespräch mit den AMA-Offiziellen zur Folge, die wenig erfreut über die Nettigkeiten aus dem Hause Bowers waren. Mit verletztem Daumen begab sich Osborne nun gezwungener Maßen in die Obhut des ungeliebten LCQ´s, das er mit GEICO-Predator Stewart jedoch unbeschadet überstand und den Einzug in das Hauptevent beim Auftakt nicht verpasste.

Wenige Überholmöglichkeiten machten den Start erneut zum Schlüsselereignis, womit sich Jessy Nelson durch den ersten Holeshot der Saison selbst ein Geschenk bereitete. Mit freie Sicht nach Vorne und wenig Zögern beim rotieren der Gashand brachten auch gleich einige Beruhigungs-Meter zwischen die Nummer 28 und die Verfolger um Osborne, Hansen und Bisceglia. Mit anfänglichem Zug zur Spitze schaltete Justin Hill in einer der wenigen 180° Kurven Bisceglia aus und schnappte sich anschließend Hansen. Diese fielen wiederum einem aggressiven Tyler Bowers zum Opfer, der sich von Position sechs ins Rennen gehend, mühsam nach vorne arbeitete, um erneut die Begegnung mit Osborne aus dem Heat-Race anzustreben.

Doch die Positionen hatten sich zu Rennmitte bereits gefestigt, so dass die heißen Positionskämpfe im Mittelfeld die Aufmerksamkeit der Masse erregten. Dabei wurde Hansen von Shane McElrath unsanft von der Strecke befördert und fand sich nach der Rückkehr nur auf Position neun wieder. Auch Malcom Stewart konnte die durch das LCQ bedingte schlechte Startposition nicht wieder wettmachen und war nach Kollisionen mit Austin Politelli nur im Teamtruck wiederzufinden, womit er an der Spitze wenig mitzureden hatte. Somit stand ein astreiner Start-Ziel-Sieg für Nelson auf der Tagesordnung, der das Podium in Begleitung von den Streithähnen Osborne und Bowers erklimmen durfte.

Das war der erste Streich im Angel Stadium von Anaheim. Um die Panik jedoch in Grenzen zu halten hier folgende Info: Die kalifornische Stadionatmosphäre bei milden Temperaturen darf noch zwei Mal genossen werden, nachdem es zum kleinen Intermezzo in der kommenden Woche nach Phoenix, Arizona geht. Also durchatmen und Kraft schöpfen bis zum kommenden Wochenende. Stay tuned!

Ergebnisse

Meisterschaftsstand 450SX:
1. Ken Roczen (SUZ), 25 Punkte
2. Jason Anderson (HUS), 22
3. Trey Canard (HON), 20
4. Ryan Dungey (KTM), 18
5. Andrew Short (KTM), 16
6. Justin Barcia (YAM), 15
7. Weston Peick (YAM), 14
8. Broc Tickle (SUZ), 13
9. Mike Alessi (SUZ), 12
10. Chad Reed (KAW), 11
11. Jacob Weimer (KAW), 10
12. Blake Baggett (SUZ), 9
13. Justin Brayton (KTM), 8
14. Cole Seely (HON), 7
15. Dean Wilson (KTM), 6
16. Joshua Hill (YAM), 5
17. Brett Metcalfe (SUZ), 4
18. Joshua Grant (KAW), 3
19. David Millsaps (KAW), 2
20. Eli Tomac (HON), 1
21. Kyle Partridge (HON), 1
22. Tevin Tapia (SUZ), 1

Finale 250SX:
1. Jessy Nelson (KTM), 15 Runden
2. Zach Osborne (HUS), +06.450
3. Tyler Bowers (KAW), +08.040
4. Justin Hill (KTM), +10.471
5. Aaron Plessinger (YAM), +11.107
6. Shane Mcelrath (KTM), +21.922
7. Cooper Webb (YAM), +22.366
8. Alex Martin (YAM), +25.644
9. Joshua Hansen (KAW), +36.867
10. Michael Leib (HON), +39.368
11. Zachary Bell (HUS), +43.806
12. Scott Champion (YAM), +46.877
13. Matthew Bisceglia (HON), +49.249
14. Thomas Hahn (HON), +56.741
15. Trevor Reis (YAM), +1 Rnd.
16. Nico Izzi (YAM), +1 Rnd.
17. Austin Politelli (YAM), +1 Rnd.
18. Ryan Breece (YAM), +2 Rnd.
19. Zackery Freeberg (YAM), +5 Rnd.
20. Cole Martinez (YAM), +10 Rnd.
21. Darryn Durham (KTM), +10 Rnd.
22. Malcolm Stewart (HON), +12 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX (West):
1. Jessy Nelson (KTM), 25 Punkte
2. Zach Osborne (HUS), 22
3. Tyler Bowers (KAW), 20
4. Justin Hill (KTM), 18
5. Aaron Plessinger (YAM), 16
6. Shane Mcelrath (KTM), 15
7. Cooper Webb (YAM), 14
8. Alex Martin (YAM), 13
9. Joshua Hansen (KAW), 12
10. Michael Leib (HON), 11
11. Zachary Bell (HUS), 10
12. Scott Champion (YAM), 9
13. Matthew Bisceglia (HON), 8
14. Thomas Hahn (HON), 7
15. Trevor Reis (YAM), 6
16. Nico Izzi (YAM), 5
17. Austin Politelli (YAM), 4
18. Ryan Breece (YAM), 3
19. Zackery Freeberg (YAM), 2
20. Cole Martinez (YAM), 1
21. Darryn Durham (KTM), 1
22. Malcolm Stewart (HON), 1

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Das 450SX-Podium mit Trey Canard, Sieger Ken Roczen und Jason Anderson (v.l.)
Das 450SX-Podium mit Trey Canard, Sieger Ken Roczen und Jason Anderson (v.l.)
Ken Roczen
Ken Roczen
Jason Anderson
Jason Anderson
Andrew Short
Andrew Short
Chad Reed
Chad Reed
Mike Alessi
Mike Alessi
Josh Hansen
Josh Hansen
Malcom Stewart
Malcom Stewart
Zach Osborne
Zach Osborne
Jessy Nelson
Jessy Nelson
Das 250SX-Podium mit Tyler Bowers, Sieger Jessy Nelson und Zach Osborne (v.l.)
Das 250SX-Podium mit Tyler Bowers, Sieger Jessy Nelson und Zach Osborne (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann