Nach seinem 100-Prozent-Zweitakt-Jahr steigt „Ulle“ für 2019 zumindest teilweise wieder auf den Viertakter um. Das wollten wir genauer wissen und sprachen beim Wintercross in Frankenbach mit dem 25-Jährigen.
Hi Dennis! Du bist jetzt wieder auf vier Takten unterwegs. Ganz ehrlich: Die Entscheidung ist dir sicher nicht leicht gefallen, oder?
Lass es mich so sagen: Es war die vernünftigste Möglichkeit. Schließlich bin ich immernoch Rennfahrer und muss davon leben, was mit dem Zweitakter nicht gerade einfach ist. Wenn die Bedingungen passten, konnte ich auch mit dem Twosmoker vorne mitfahren, doch diesbezüglich war 2018 wohl auch das ungünstigste Jahr überhaupt. Es war viel zu trocken und es gab selten Rillen, weshalb ich die Zweitakt-Leistung nur schwer auf den Boden bekam.
Auf dem Viertakter trittst du nun für Bodo Schmidt Motorsport an?
Wir organisieren zwar trotzdem noch alles selbst, doch die Motorräder bekomme ich über Bodo und natürlich greift er uns auch finanziell sowie mit dem Mechaniker und dem Bus unter die Arme. So können wir uns wieder etwas mehr auf’s Racing konzentrieren, denn letztes Jahr hatten wir doch arg viel anderes um die Ohren. Außerdem brauche ich so keine eigene Bewerberlizenz mehr und habe noch Zeit für ein paar coole Projekte. Mein Bekleidungslabel HolyStrokes besteht im Übrigen auch weiterhin.
Bei welchen Rennen sehen wir dich dieses Jahr?
2019 trenne ich den Beruf vom Spaß. Bei den MX Masters versuche ich mit der FC 450 wieder den Titel zu holen und für Videos und die EMX-2t-Rennen, die mit dem Auto gut zu erreichen sind, fahre ich den Zweitakter.
Bist du mit dem Wintercross in Frankenbach zufrieden?
Die Bedingungen waren alles andere als geil, aber ich habe gezeigt, dass ich noch immer flott bin. Im Qualifikationslauf hatte ich allerdings wegen des heftigen Regens Probleme mit der Sicht. Dieses Jahr fahre ich Brillen von 100% und da ich das erste Mal unter solchen Bedingungen mit der Brille gefahren bin, haben wir uns etwas verkalkuliert und ich musste in die Box und schließlich doch wieder ohne Brille fahren. Im Finale erwischte ich zwar einen guten Start, stürzte aber nach einigen Runden. Durch die vielen langen Rillen, die meist kreuz und quer gingen, war es wirklich schwer zu fahren. Also musste ich mich nach vorne kämpfen und landete auf dem dritten Platz. Natürlich wäre es schön gewesen, zu gewinnen, aber es ging in Frankenbach vor allem darum, mit meinem neuen Mechaniker alles unter Rennbedingungen zu testen.
Danke für das Interview, Dennis, und viel Erfolg in deiner Saison 2019!
