Kurz vor dem 17. Supercross in der Messe Chemnitz brodelt die Gerüchteküche zum weiteren Verbleib des Events und glaubt man dem Fahrerlagerfunk, so findet am Wochenende das letzte SX dort statt. Wir fragten Orgaleiter Martin Seidel.
Getuschelt wird derzeit sehr viel und immer wieder hört man, dass 2019 das letzte Supercross in der Messe Chemnitz stattfinden soll. Statt die Gerüchteküche weiter anzuschüren fragten wir beim Orgaleiter des Supercross, Martin Seidel, nach den Fakten, denn Martin wird nach etlichen Jahren die Messe Chemnitz verlassen und das ist womöglich der Grund für den Flurfunk.
Hallo Martin, du bist eine der treibenden Kräfte hinter dem Supercross in Chemnitz. Wie kommt das und was genau machst du dort?
Das Supercross habe ich seit der zweiten Veranstaltung im Jahr 2004 begleitet. Damals war ich als Praktikant in der Messe Chemnitz und habe im Sommer vor allem im Marketing unterstützt.
Während meines dualen Studiums ab 2005 war die Messe mein Praxispartner. Ab dem Jahr 2008 habe ich dann die Leitung des Supercross zunächst gemeinsam mit meiner Kollegin Solveig Bertram übernommen und ab 2009 war ich der Orgaleiter des Supercross. Und so sind wir beide gewachsen und das Supercross hat sich dank der Unterstützung des tollen Teams, allen voran die Sportfreunde des MSC Lugau zu dem entwickelt, was es heute ist.
Zum Jahresende wirst du die Messe Chemnitz verlassen und das diesjährige SX wird dein letztes. Was bedeutet dir die Veranstaltung?
Das Supercross wird meine letzte Veranstaltung in der Messe Chemnitz sein. Dann heißt es Abschied nehmen. Da mir das Supercross von Anfang an ans Herz gewachsen ist und ich viel Herzblut in die Veranstaltung stecke, wird mir der Abschied sicher nicht leicht fallen. Noch gibt es in der Vorbereitung genug zu tun, aber ich denke, wenn dann am Freitag das erste Opening läuft, dann wird das schon emotional. Aber ich werde mein letztes Supercross noch einmal genießen und mir die Zeit nehmen in Ruhe durchs Fahrerlager zu schauen und auch die Zeit mit der gesamten Mannschaft hinter dem SX Chemnitz genießen. Wenn es dann am Samstag dem Ende entgegen geht, dann wird es sicher sehr schwer. Wenn der letzte Gast das Haus verlassen hat, dann sehe ich mich schon einsam mit einem Bierchen auf der Tribüne sitzen um Abschied zu nehmen.
Durch deinen Weggang brodelt natürlich auch im Fahrerlager die Gerüchteküche, dass dies nicht nur dein letztes SX sondern generell das letzte in Chemnitz sein könnte – ist da was dran?
Das Supercross ist für uns ein sehr großes Event, welches wirtschaftlich nur gemeinsam mit Partnern und Sponsoren gestemmt werden kann. Wir sind derzeit eifrig in Verhandlung mit einigen Partnern, die uns hier zukünftig unterstützen könnten und hoffen, dass es uns mit geballter Kraft gelingt. Zur Zeit sieht es gut aus, dass es auch künftig ein Supercross in Chemnitz geben wird. Wahrscheinlich gibt es ein Jahr Pause und dann heißt es 2021 wieder: „Hallo Chemnitz und herzlich Willkommen zum Int. Supercross Chemnitz!“
Wie geht es für dich in Zukunft weiter? Bleibst du unserem geliebten Sport erhalten?
Was die Zukunft bringt wird sich zeigen. Wahrscheinlich wird es was ohne Veranstaltungen oder ohne die Vielzahl an Veranstaltungen. Freie Abende und Wochenenden sind das Ziel.
Unserem Sport bleibe ich sicher erhalten. Dann aber nur noch als Gast oder im Ehrenamt. Bei den Rennen am Sachsenring engagiere ich mich schon viele Jahre als Sportwart und werde im nächsten Jahr dank mehr Freizeit den Job des Abschnittsleiters im Omega übernehmen.