Jalek Swoll stand vor einer großen Herausforderung, als er 2024 zu Triumph Racing wechselte. Das neu gegründete Team schickte ihn mit der Triumph TF 250-X ins Rennen – ihrem allerersten Motocross-Motorrad. Für Swoll bedeutete das eine Saison des Lernens auf einer völlig neuen Maschine, während er gleichzeitig versuchte, sich in einer entscheidenden Phase seiner Karriere zu behaupten.
Die Umstände machten die Aufgabe nicht leichter: Während sein Teamkollege Joey Savatgy separat trainierte, verabschiedete sich der zweite Fahrer, Evan Ferry, nach nur einem Rennen vom Team. Swoll blieb der einzige Fahrer auf der Teststrecke – zusätzlicher Druck, den er aber meisterte. „Allein zu fahren, ist ziemlich hart“, gab Swoll zu. „Aber ich habe das Beste aus der Situation gemacht. Mein Streckenbauer Raymond hat großartige Arbeit geleistet, und für mich ging es nur darum, den Kurs zu halten und weiterzumachen.“
Trotz dieser Herausforderungen war 2024 Swolls bisher stärkste Profisaison. Auf einem völlig neuen Bike zeigte er bessere Leistungen als zuvor auf der Husqvarna, mit der er vertraut war. Viele hatten bereits vergessen, dass Swoll die komplette Supercross-Saison 2023 aufgrund eines komplizierten Armbruchs im Januar verpasst hatte. Sein Comeback in der Supercross-Szene auf einem brandneuen Motorrad war keine leichte Aufgabe. Doch Swoll bewies Durchhaltevermögen: Er gewann ein Heat-Race, beendete sieben seiner neun Starts in den Top Ten und holte in der 250 Pro Motocross Championship einen persönlichen Karriererekord mit Platz sieben und 277 Punkten. Besonders beeindruckend war sein Podiumsplatz bei der Unadilla National.
Leider endete die Saison abrupt beim ersten SMX-Playoff-Rennen in North Carolina. Bereits nach wenigen Sekunden stürzte Swoll schwer und erlitt eine Gehirnerschütterung. Doch er sieht das Positive: „Das frühzeitige Saisonende war irgendwie ein Segen, weil ich mir Zeit nehmen konnte“, sagte er, fügte jedoch hinzu: „Natürlich möchte ich nicht nochmal ausgenockt werden.“
Auf zu neuen Höhen mit Triumph
Jetzt bereitet sich Swoll zusammen mit Triumph Racing auf die Saison 2025 vor. Große Änderungen in seinem Programm sind nicht geplant, aber mit den neuen Teamkollegen Stilez Robertson, Jordon Smith und Austin Forkner hofft er, auf den Fortschritten des letzten Jahres aufzubauen. „Es ist schön, mit anderen zu trainieren und diesen extra Schub zu bekommen“, erklärte Swoll. „Aber im Nachhinein war es fast besser, letztes Jahr alleine zu sein, weil ich mich voll auf mich selbst und das Bike konzentrieren konnte. Jetzt, mit meinen neuen Teamkollegen und mehr Komfort im zweiten Jahr, ist es großartig. Wir haben ein gutes Tempo und profitieren voneinander.“
2024 begann Triumph buchstäblich bei null. Swoll betonte, wie wichtig es war, von den Erfahrungen des ersten Jahres zu lernen: „Als ich anfing, hatten wir wirklich nichts. Jetzt können die neuen Jungs von dem profitieren, was wir bereits aufgebaut haben. Ihr Input hat geholfen, einige Dinge zu verbessern, die ich vielleicht übersehen hatte.“ Die Zusammenarbeit mit Fahrern von etablierten Teams brachte frischen Wind und neue Erkenntnisse. „Es war wirklich hilfreich, ihre Perspektiven einzubeziehen und gemeinsam weiterzuentwickeln“, sagte Swoll. „Ich bin gespannt, was wir gemeinsam in der kommenden Saison erreichen können.“
Mit gestärktem Teamgeist und einer soliden Grundlage startet Jalek Swoll in die Saison 2025. Triumph Racing hat eine vielversprechende Zukunft vor sich – und Swoll ist bereit, erneut zu beweisen, was in ihm steckt.