Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Red Bull Romaniacs in Sibiu - Ergebnisse Tag 3

Alles oder nichts

Artikel lesen
Lesedauer: 4 min

Der vorletzte Tag der 2012er Red Bull Romaniacs begann um 5.55 Uhr am Morgen bei frostigen Temperaturen. Die wärmende Sonne schien in diesem Tal unerreichbar fern zu sein. Die von den vorangegangen Strapazen völlig erschöpften Fahrer warteten frierend auf ihren Start. Während die Teilnehmer des Rennens noch darüber nachdachten, wie sie den Tag überstehen und am schnellsten ihren Rhythmus finden, nahm der Plan von Trackmanager Klaus Sorensen langsam Gestalt an. Er hat sich nichts weniger vorgenommen, als die Welt-Elite des Hard-Enduro an ihre Grenzen zu bringen. Dabei spielten 19.000 zu fahrende Höhenmeter, verpackt in die wunderschöne Landschaft Rumäniens, perfektes Wetter und flüssige Vollgas-Abschnitte eine wesentliche Rolle. Die „Autobahn A8“ und die Steilauffahrt „Please no Rain“, die allein 1.000 Höhenmeter misst, waren die Highlights des Tages.

Mit einer einzigen Ausnahme funktionierte der Plan, alle Fahrer an ihre Grenzen zu bringen und die Spreu vom Weizen zu trennen, hervorragend. Die meisten Fahrer kamen völlig fertig, aber doch irgendwie glücklich ins Ziel. Graham Jarvis jedoch fuhr durch die Sektionen wie ein Chef-Chirurg durchs kranke Fleisch und störte die Teams an den Kontrollpunkten bei ihren wohlverdienten Pausen, wenn er regelmäßig 15 Minuten vor der geschätzten Mindest-Fahrzeit viel zu früh dort auftauchte. So reiste er dann auch mehr oder weniger allein durch die Karpaten und bis auf zwei Hobby-Fahrer, die ihm einmal über den Weg fuhren, hatte er keinerlei Ablenkung bzw. Gesellschaft.


Andreas „Letti“ Lettenbichler
, der einen weiteren Tag in Top-Form ablieferte, versuchte sein Bestes, um aufzuschließen und Jarvis etwas Gesellschaft zu leisten, doch nach einem Kupplungsschaden war daran nicht mehr zu denken. Letti verlor dabei wertvolle 20 Minuten und musste sich mit einem dritten Platz zufrieden geben. Letti: „Ich setze mich nicht unter Druck und wichtiger als die Wertung ist mir im Moment die »Freude am Fahren«, d.h. ich habe richtig Spaß da draußen und bin einfach nur dankbar, dass es so gut läuft. Mit etwas Glück komme ich aber auch gern aufs Podium.“

Der zweite Platz wurde Letti von Chris Birch abgejagt, der nach seinem Tal der Tränen vom Vortag schon nicht mehr zu den Favoriten gehörte. Mit einem wahrscheinlich gebrochen Fuß lief er heute trotzdem wieder zu Top-Form auf und fuhr eine spektakuläre Aufholjagd vom siebten auf den zweiten Platz. Der folgende Dialog zwischen Darryl Curtis und ihm veranschaulicht die Einstellung der beiden Fahrer. Curtis, der mit einer Bronchitis hustete wie ein alter Raucher: „Ich bekomme keine Luft!“ Chris: „Stell Dich nicht so an, Du bist nur etwas heiser.“ Darryl: „Chris, komm schon, der Fuß ist nur verstaucht, aufgeben ist keine Option!“

Eine Einstellung die auch Jonny Walker heute dringend brauchte: das „Wunderkind“ kam im Gegensatz zu gestern rechtzeitig aus dem Bett und war sehr gut unterwegs, verletzte sich dann aber bei einem Sturz die Schulter. Trotzdem fuhr er wie ein alter Red Bull Romaniacs Hase ein bemerkenswert schnelles Rennen und kam als Sechster ins Ziel. Hilfreich war dabei auch die strategische Allianz mit Xavier Galindo und Melcior Faja. Die Dreiergruppe war fast den gesamten Tag gemeinsam unterwegs und wechselte sich dabei beim Navigieren ab. Faja wurde Vierter und Galindo Fünfter.


Klaus Sorensen
: „Jarvis ist von einem anderen Stern. Die besten Fahrer trafen wie geplant ca. 15 Minuten nach der geschätzten Mindestzeit ein, Jarvis ganze 15 Minuten davor und konnte so einen dreißigminütigen Vorsprung ins Ziel bringen.“ Martin „Freijn“ Freinademetz bestätigte erneut, dass nur das perfekte Wetter eine Unterbietung der Mindestzeit möglich macht. Bei der Planung der Strecke muss eben auch mit Regen gerechnet werden: „Hätte es heute geregnet, wären ca. 50 Prozent des Fahrerfeldes ausgeschieden.“

Gesamt Klasse Pro nach drei Fahrtagen

Jonny Walker
Jonny Walker
Andreas Lettenbichler
Andreas Lettenbichler
Graham Jarvis
Graham Jarvis

1. Graham Jarvis (GBR), 13:43:14; 2. Andreas Lettenbichler (GER), 14:28:33; 3. Jonny Walker (GBR), 14:58:56; 4. Chris Birch (NZL), 15:05:52; 5. Xavier Galindo (ESP), 15:14:38; 6. Melcior Faja (ESP), 15:47:05; 7. Erwin Kovacs (ROU), 16:16:15; 8. Darryl Curtis (RSA), 17:09:47; 9. Altus de Wet (RSA), 17:20:33; 10. Rienk Tuinstra (NED), 17:30:34; … 13. Philipp Scholz (GER), 18:10:40; …

Gesamt Klasse Expert Single nach drei Fahrtagen

1. Dean Nuttall (AUS), 14:54:44; 2. Jurgen van den (NED), 15:18:32; 3. Tommy Kunert (GER), 15:39:57; 4. Stefan Schrock (ITA), 16:16:23; 5. Mark Delautour (NZL), 16:33:32; 6. Paul Harpa (ROU), 16:51:25; 7. Ethan Depiazzi (AUS), 18:26:11; 8. Mike Morris (RSA), 18:40:44; 9. Alistair Feuilherade (RSA), 18:42:26; 10. Albert Garcia (ESP), 18:43:39; 11. Eddie Findling (GER), 19:12:10; 12. Denis Herbig (GER), 21:11:50; … 14. Matthias Saric (GER), 22:44:28; 15. Gregor Bode (GER), 26:58:19; 16. Dennis Urbanek (GER), 28:47:20; 17. Benny Menzel (GER), 30:33:24; …

Gesamt Klasse Expert Team nach drei Fahrtagen

1. Zdenek Cyprian/Martin Volny (CZE), 14:24:17; 2. Lubomir Fedor/Rastislav Hanus (SVK), 18:01:30; 3. Rui Oliveira/Fausto Mota (POR), 19:01:06; 4. Daniel Kovar/Daniel Neumann (CZE), 19:15:13; 5. Dani Otil/Krisztian Nagy (ROU), 21:50:25; 6. Manfred Kargl/Martin Postl (AUT), 23:01:42; 7. Jesse Clarke/Mark Newton (NZL), 23:30:34; 8. Radu Calin/Cristinel Babes (ROU), 27:43:16; 9. Pavel Constantin/Simon Tudor (ROU), 28:04:55; DQ Thomas Draeger/Georg Klassen (GER), 99:99:99

Gesamt Klasse Hobby Single nach drei Fahrtagen

1. Inyaki Gomarin (ESP), 11:45:52; 2. Dean Sinclair (AUS), 11:48:21; 3. Pedro Oliveira (POR), 12:06:25; 4. Ernst Hostettler (SUI), 12:28:18; 5. Thomas Eleser (GER), 12:31:42; 6. Chris Dodd (AUS), 12:49:19; 7. David Fischer (SUI), 12:54:21; 8. Martin Lindtner (AUT), 12:59:47; 9. Inaki Arino (ESP), 13:06:03; 10. Toomas Triisa (EST), 13:09:20; … 13. Thomas Pintal (GER), 13:41:52; … 19. Udo Herrmann (GER), 14:26:32; … 23. Marc Fehrmann (GER), 14:37:44; … 32. Michael Volz (GER), 16:13:05; … 34. Michael Knispel (GER), 16:19:04; 35. Holger Dettmann (GER), 16:25:16; … 39. Uli Segner (GER), 17:04:34; … 43. Christian Fendt (GER), 17:57:47; … 66. Gert Pieper (GER), 23:28:06; … 70. Dominiqu Essig (GER), 25:31:01; … DQ Frank Allgaier (GER), 46:29:59; DQ Guenter Essig (GER), 99:99:99; DQ Marco Breitschaft (GER), 99:99:99; DQ Martin Widmaier (GER), 99:99:99

Gesamt Klasse Hobby Team nach drei Fahrtagen

1. Radek Holcak/Martin Urban (CZE), 12:56:21; 2. Oldrich Brazina/Jaromir Lach (CZE), 13:22:50; 3. Ales Vondrak/Ondrej Rathousky (CZE), 13:25:15; 4. Romeo Dunca/Cristian Dunca (ROU), 13:45:29; 5. Jiri Fila/Vlastimil Sindelar (CZE), 15:06:13; 6. Francois Vulliet/Etienne Vulliet (FRA), 15:07:42; 7. Veronika Dallhammer/Erich Brandauer (AUT), 16:21:21; 8. Michael Deutschbein/Walther Wessiak (AUT), 16:33:57; 9. Christine Wiesner/Christian Strengberger (AUT), 18:15:41; 10. Mike Danielzik/Anton Jordan (GER), 18:20:37; … DQ Christian Wolfl/Matthias Vetiska (GER), 99:99:99

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • PR Red Bull Romaniacs
  • Ovidiu Sopa
  • Mihai Stetcu
Textcredits
  • PR Red Bull Romaniacs