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16. Int. Supercross Chemnitz - Rennbericht Freitag

Bowers gewinnt den Chemnitzer Auftaktabend

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Lesedauer: 5 min

Nachdem Tyler Bowers bereits im Vorjahr das Freitagsfinale der Königsklasse zu seinen Gunsten entscheiden konnte, endete auch der Auftaktabend bei der mittlerweile 16. Auflage des Chemnitzer Supercross mit einem Sieg des 27-jährigen US-Amerikaners. Im abschließenden Rennen der „Big Boys“ über 20 Runden setzte er sich vor annähernd 5.000 SX-Fans gegen seinen Landsmann Cole Martinez und den Franzosen Charles Lefrancois durch. Dahinter wurde Lokalmatador Dominique Thury aus Schneeberg guter Vierter. In der Klasse SX2 gewann Frankreichs Julien Lebeau. Der Thüringer Mitfavorit Tom Koch fuhr mit einer sehenswerten Aufholjagd vom letzten Platz noch auf Rang drei nach vorn.

Bereits 2012 und 2017 sicherte sich Tyler Bowers den Gesamtsieg beider Tage beim Chemnitzer Supercross in der Top-Klasse SX1. Nachdem es bei ihm verletzungsbedingt beim Auftakt zum ADAC SX-Cup vor drei Wochen in Stuttgart noch nicht wunschgemäß lief, schickt er sich mit seinem Sieg am ersten Abend des 2018er-Hallenspektakels nun an, den Titel den Titel „König von Chemnitz“ zum dritten Mal zu holen.

Tyler Bowers auf dem Weg zum Sieg am Auftaktabend
Tyler Bowers auf dem Weg zum Sieg am Auftaktabend

Kurz nach dem Start des finalen Rennens übernahm er die Führung und gab diese bis zum Abwinken mit der schwarz-weiß-karierten Zielflagge nicht mehr ab. Nach somit getaner Arbeit erklärte er dazu: „Ja, in Sachen erneutem Gesamtsieg hier in Chemnitz sieht es ja nach dem heutigen Rennen nicht schlecht aus, aber der zweite Tag will auch erst einmal gefahren werden. Die Strecke ist etwas zu leicht, sodass der Start fast alles entscheidet. Wenn man einmal vorn ist und zu den schnelleren Jungs gehört, sollte man das eigentlich nach Hause bringen können. Man weiß aber natürlich nicht, was am Samstag alles so passiert, weshalb ich das jetzt nur als Teilerfolg sehe. In Bezug auf die Meisterschaft war es aber auf jeden Fall ein guter Schritt.“

Nach einem Traumstart hatte Charles Lefrancois zu Beginn des SX1-Finales auf dem zweiten Platz gelegen, musste sich kurz nach Rennmitte der 20-Runden-Hatz aber dem heranstürmenden Tabellenleader Cole Martinez beugen. Dieser sagte anschließend: „Leider war ich nach dem Start nicht gleich ganz vorn mit dabei, sodass Tyler schnell außer Reichweite war. Platz zwei war heute das maximal Mögliche und das habe ich geschafft, was gut für die Meisterschaft ist. Die Strecke ist sehr hart, da muss man immer schnell fahren, um im Rhythmus zu bleiben.“

Dominique Thury erfüllte seine Zielvorgabe Top 5.
Dominique Thury erfüllte seine Zielvorgabe Top 5.

Hinter den drei Erstplatzierten wurde Dominique Thury guter Vierter, womit er sein selbstgestecktes Ziel Top 5 schon mal übererfüllt hatte. „Ich denke, es lief heute ganz gut. Klar, wäre ein Podest noch schöner gewesen und es lag durchaus auch im Bereich des Möglichen, denn ich habe mich den ganzen Abend echt gut gefühlt und sogar das Bar-2-Bar-Race gewonnen. Für den zweiten Abend ist wieder alles offen.“

Tom Koch hatte einen arbeitsreichen Abend zu absolvieren.
Tom Koch hatte einen arbeitsreichen Abend zu absolvieren.

Nachdem Tom Koch seinen Vorlauf der SX2 sturzbedingt nur als Sechster beendet hatte und deshalb den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen musste, um ins Finale seiner Klasse einzuziehen, hatte er beim entscheidenden Rennen einen der ungünstigen äußeren Startplätze. Beim üblichen Tohuwabohu in der ersten Kurve wurde er prompt zu Boden geschickt, wonach Julien Lebeau im Prinzip leichtes Spiel hatte und mit deutlichem Vorsprung gewann. „Schade, ich wäre gern gegen Tom Mann gegen Mann gefahren, aber natürlich bin ich über den Sieg nicht unglücklich“, streute er nach seiner Triumphfahrt verbal Rosen in Richtung des letztlich Drittplatzierten.

Julien Lebeau vermisste bei seinem Finalsieg den Zweikampf mit Tom Koch.
Julien Lebeau vermisste bei seinem Finalsieg den Zweikampf mit Tom Koch.

Bis es soweit war, hatte Tom Koch nach seinem Pech noch eine Menge Arbeit vor sich. Vom zwölften und somit letzten Platz fuhr er, wenn immer er halbwegs freie Bahn hatte, die schnellsten Rundenzeiten und preschte so noch bis auf Platz drei hinter Lebeaus ebenfalls rasch zu weit enteilten Landsmann Francois Dore nach vorn. „Zwar hätte ich mir das alles gern erspart, aber Spaß hat das Rennen auf jeden Fall gemacht. In meinem Quali-Rennen habe ich im Waschbrett einen schief liegenden und in die Strecke hineinragenden Strohballen erwischt und bin gestürzt. Im Finale bin ich beim Start dann Alles oder Nichts gefahren, was aber auch in die Hose ging. Aber von Platz zwölf auf drei auf dieser engen Strecke, auf der es schwer ist zu überholen, vorzufahren, ist nicht so schlecht. Ich war der Schnellste im Feld und bin auch deshalb mit dem Abend im Endeffekt zufrieden. Die Stimmung war heute schon fantastisch, was am Samstag, wenn die Hütte voll ist, sicherlich noch gesteigert wird“, meinte der stets gut gelaunte MX-WM-Pilot nach dem äußerst unterhaltsamen Rennen.

In der dem zwölf- bis 16-Jährigen Supercross-Nachwuchs vorbehaltenen Klasse SX3 gewann der bereits hochaufgeschossene Bonner Carl Ostermann auch das dritte Saisonrennen mit deutlichem Vorsprung, erneut vor den mehr als einen Kopf kleineren Maximilian Werner aus Jena und Mads Fredsoe aus Dänemark.

In der SX3 war Carl Ostermann nicht zu schlagen.
In der SX3 war Carl Ostermann nicht zu schlagen.

Mit der Klasse SX4 wurde in Chemnitz dem neun- bis zwölfjährigen Nachwuchs mit 65-ccm-Motorrädern wieder eine Bühne geboten. Hier gewann Niklas Ohm aus Schwerin zweimal deutlich vor Dean-Alexander Kubik aus Nienhagen. Hinter diesem wurde einmal der Leipziger Elias Oelsner und einmal Felix Melnikoff aus Werben Dritter.

Ergebnisse

SX1 Finale:
1. Tyler Bowers (USA, KAW), 20 Runden
2. Cole Martinez (USA, SUZ), +8.205
3. Charles Lefrancois (FRA, SUZ), +10.716
4. Dominique Thury (GER, HUS), +12.938
5. Justin Starling (USA, SUZ), +14.742
6. Ryan Breece (USA, YAM), +18.121
7. Filip Neugebauer (CZE, KAW), +20.088
8. Boris Maillard (FRA, SUZ), +22.945
9. Steven Clarke (GBR, HON), +27.475
10. Jacob Williamson (USA, SUZ), +1 Rnd.
11. Christophe Martin (FRA, KTM), +11 Rnd.
12. Florent Richier (FRA, HON), +16 Rnd.

SX2 Finale:
1. Julien Lebeau (FRA, HUS), 15 Runden
2. Francois Dore (FRA, KAW), +5.632
3. Tom Koch (GER, KTM), +8.443
4. Gradie Featherstone (GBR, YAM), +9.955
5. Brice Maylin (FRA, YAM), +11.393
6. Mario Lucas Sanz (ESP, KTM), +14.755
7. Diogo Craca (POR, SUZ), +18.001
8. Gabriel Chetnicki (POL, SUZ), +22.453
9. Nolan Cordens (BEL, KTM), +24.731
10. Daniel Wewers (GER, HON), +25.732
11. Hampus Kahrle (SWE, SUZ), +35.995
12. Hugo Manzato (FRA, HUS), +1 Rnd.

SX3 Wertungslauf:

1. Carl Ostermann (GER, HUS), 8 Runden


2. Maximilian Werner (GER, SUZ), +10.140

3. Mads Fredsoe (DEN, KTM), +11.913

4. Collin Wohnhas (GER, KTM), +12.744

5. Albert Legaard (DEN, KTM), +20.096
6. Lucas Bruhn (DEN, KTM), +20.974

7. Lucas Schwarz (GER, KTM), +31.700


8. Lennox Litzrodt (GER, KTM), +1 Rnd.


9. Tom Landgraf (GER, HUS), +1 Rnd.

SX4 Wertungslauf 1:
1. Niklas Ohm (GER, KTM), 8 Runden
2. Dean-Alexander Kubik (GER, KTM), +13.106
3. Elias Oelsner (GER, KTM), +15.438
4. Joel Franz (GER, YAM), +17.109
5. Nick Heindl (GER, KTM), +17.718
6. Vincent-Fabio Stahnke (GER, HUS), +18.873
7. Tim Engelmann (GER, KTM), +20.901
8. Oskar Lippmann (GER, KTM), +34.453
9. Felix Melnikoff (GER, KTM), +36.183
10. Justin Turowski (GER, HUS), +37.830
11. Aron Kowatsch (GER, YAM), +47.742
12. Max Meyer (GER, KTM), +1 Rnd.

SX4 Wertungslauf 2:
1. Niklas Ohm (GER, KTM), 8 Runden
2. Dean-Alexander Kubik (GER, KTM), +19.500
3. Felix Melnikoff (GER, KTM), +21.437
4. Vincent-Fabio Stahnke (GER, HUS), +23.288
5. Elias Oelsner (GER, KTM), +29.501
6. Justin Turowski (GER, HUS), +46.305
7. Oskar Lippmann (GER, KTM), +49.613
8. Joel Franz (GER, YAM), +50.809
9. Aron Kowatsch (GER, YAM), +51.617
10. Tim Engelmann (GER, KTM), +1 Rnd.
11. Max Meyer (GER, KTM), +1 Rnd.
12. Nick Heindl (GER, KTM), +2 Rnd.

Alle Ergebnisse vom Freitag inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Clemens Bolz
Textcredits
  • Thorsten Horn, Jens Pohl