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15. Int. ADAC Sachsen Supercross Chemnitz - Rennbericht Freitag

Bowers siegt am ersten Abend des SX Chemnitz

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Lesedauer: 6 min


Mit dem Sieg des US-Amerikaners Tyler Bowers endete der erste Abend des 15. Int. ADAC Supercross Chemnitz. Nach 20 langen Runden im Finale der Königsklasse SX1 setzte sich der Pfeil-Kawasaki-Pilot gegen die beiden Franzosen Charles Lefrancois und Sulivan Jaulin durch. Lokalmatador Dominique Thury fuhr nach schlechtem Start bis auf Rang fünf vor.

Dabei hatte der Abend für Tyler Bowers eher bescheiden angefangen. Nachdem der 26-Jährige im Zeittraining am Nachmittag der Schnellste aller Starter war, reihte er sich in seinem Qualifikationsrennen zunächst als Zweiter ein. Aus der zweiten Runde kam er allerdings nur als Letzter aus dem Tunnel zurück, durch welchen die Strecke in der Chemnitz Arena sich von den übrigen im ADAC SX-Cup abhebt. „Das Motorrad von Boris Maillard ging in der Einfahrt zum Tunnel quer, ich konnte nicht ausweichen und bin voll in ihn hineingekracht. Wir konnten zwar beide weiterfahren, doch zu allem Unglück hat sich mein Stiefel in seinem Hinterrad verklemmt, was viel Zeit kostete“; klärte der „König von Chemnitz“ von 2012 anschließend auf. Und weiter: „Vor dem Hoffnungslauf war ich dann ziemlich nervös, dass nicht noch einmal etwas schiefgeht.“ Das war nicht der Fall – ganz im Gegenteil, denn mit einer fehlerfreien Fahrt schaffte er den Einzug ins Finale letztlich souverän.

In diesem erwischte Charles Lefrancois den besten Start und führte lange Zeit das Rennen an. Der Tscheche Filip Neugebauer lag zunächst auf Platz zwei, gefolgt von Sulivan Jaulin sowie die beiden US-Boys Matt Bisceglia und Tyler Bowers. Der Schneeberger Dominique Thury rangierte währenddessen auf Platz acht.
Nachdem sich Tyler Bowers bis auf Platz zwei nach vorn gearbeitet hatte, machte er Jagd auf Charles Lefrancois, an dem er in der zwölften von 20 Runden schließlich vorbeigehen konnte. „Beim deutschen Saisonauftakt in Stuttgart kam ich überhaupt nicht in den Rhythmus und da ich nach schwachem Training immer weit außen starten musste, war das praktisch ein Wochenende zum Vergessen“, erklärte der letztlich sogar deutlich unterlegene und fügte an: „Die Chemnitzer Strecke ist viel technischer und anspruchsvoller, das gefällt mir. Ich muss aber zugeben, dass Tyler vor allem im Waschbrett deutlich schneller war. Deshalb Glückwunsch an den heutigen Sieger.“

Dieser führte bei der an die Siegerehrung anschließenden Pressekonferenz des Weiteren aus: „Was die Strecke angeht, kann ich mich nur anschließen. Sie ist sehr schwierig und bietet einige Überholmöglichkeiten. In Stuttgart konnte man im Prinzip nur mit unfairen Mitteln überholen, aber hier kann man auch von einem schlechten Startplatz aus noch etwas reißen, wie man gesehen hat.“

Das gelang auch Dominique Thury, der, nachdem er im Vorfeld die Zielstellung Top 5 ausgegeben hatte, vom achten Rang noch auf den von ihm selbst ausgelobten fünften Platz hinter dem Drittplatzierten Sulivan Jaulin und dem Vierten Filip Neugebauer nach vorn fahren konnte. Dennoch war der noch bis zum 7. Dezember 24-jährige Schneeberger nicht restlos zufrieden. Er sagte: „Mein Ziel Top 5 habe ich zwar erreicht, aber wenn man in seiner Trainingsgruppe der Schnellste ist und seinen Quali-Lauf gewinnt, ist ein fünfter Platz im Finale nur schwer zu akzeptieren. Aber darauf lässt sich aufbauen. Ich habe gesehen, was in diesem Feld möglich ist. Mit guten Starts sollte am Samstag noch mehr drin sein, also lautet das Motto: voll auf Angriff.“

In der Prinzenklasse SX2 der bis 21-Jährigen hatte Tyler Bowers Teamkollege Nicolas Barcelo anfangs die Nase vorn, doch nachdem er alsbald im Waschbrett auf selbiger lag, hatte er mit dem Ausgang des Rennens nicht mehr viel zu tun. Stattdessen fochten die beiden Teamkollegen von „Nique“ Thury bei DIGA-Procross, Iker Larranaga und Adrien Malaval einen spannenden Kampf aus.

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde der Spanier einem kontrollierten Sieg entgegenfahren, doch gegen Rennende geriet dieser noch einmal mächtig unter Druck des Franzosen. Letztlich setzte sich auch hier ein einstiger sächsischer SX-Adliger durch, denn vor drei Jahren hieß der „Prinz von Chemnitz“ Iker Larranaga. Der gab spät am Abend, respektive kurz nach der Geisterstunde, zu Protokoll: „Ich bin ein Jahr kein Supercross gefahren und habe mich voll auf die MX2-Motocross-WM konzentriert, so dass ich in Stuttgart noch zu viele Fehler gemacht habe. Hier habe ich mich deutlich wohler auf der Strecke gefühlt und hatte vor allem im Finale einen guten Speed. Nun bin ich ein bisschen unter Druck, denn Prinz möchte ich natürlich gern noch einmal werden.“

Mit Julien Lebeau, ebenfalls aus Frankreich, auf Platz drei stand auch hier ein Pfeil-Kawasaki-Pilot auf dem Podest, und hinter dessen Landsmann Lucas Imbert wurde der Braunschweiger Nico Koch wieder bester Deutscher.

In der SX3 war der 13-Jährige Carl Ostermann in allen Sessions der Schnellste, so auch im Finale, welches der Bonner souverän vor Nick Domann aus Meseberg und Paul Bloy aus Biberach gewann. Die beiden einheimischen Piloten Justin Weirauch und Luka Pfalz schnitten höchst unterschiedlich ab. Während der zuerst genannte Thalheimer mit Platz fünf sein bestes Saisonergebnis erzielte, konnte der Chemnitzer nach einem Sturz zwar zunächst weiterfahren, musste dann aber die Segel streichen.

Ergebnisse

SX1-Finale:
1. Tyler Bowers (USA, KAW), 20 Runden
2. Charles Lefrancois (FRA, SUZ), +4.607
3. Sullivan Jaulin (FRA, KTM), +7.897
4. Filip Neugebauer (CZE, KAW), +12.146
5. Dominique Thury (GER, HUS), +13.023
6. Harri Kullas (EST, KTM), +15.243
7. Steve Mages (USA, YAM), +21.302
8. Frederik Noren (SWE, SUZ), +1 Rnd.
9. Matt Bisceglia (USA, SUZ), +1 Rnd.
10. Borris Maillard (FRA, SUZ), +1 Rnd.
11. Matthew Bayliss (USA, HON), +4 Rnd.
DNS Florient Richier (FRA, SUZ)

SX2-Finale:
1. Ilker Larranaga (ESP, HUS), 15 Runden
2. Adrien Malaval (FRA, HUS), +0.841
3. Julian Lebeau (FRA, KAW), +29.491
4. Lucas Impert (FRA, KTM), +31.237
5. Nico Koch (GER, KTM), +33.030
6. Dylan Walsh (NZL, HUS), +1 Rnd.
7. Gradie Featherstone (GBR, SUZ), +1 Rnd.
8. Florian Hellrigl (AUT, HUS), +2 Rnd.
9. Nicolas Barcelo (FRA, KAW), +8 Rnd.
10. Xurxo Prol Ormeno (ESP, YAM), +8 Rnd.
DQ Marco Fleissig (GER, YAM)

SX3-Wertungslauf:
1. Carl Ostermann (GER, KTM), 8 Runden
2. Nick Domann (GER, KTM), +7.447
3. Paul Bloy (GER, KTM), +8.172
4. Constantin Piller (GER, KTM), +15.813
5. Justin Weirauch (GER, KTM), +23.267
6. Maximilian Werner (GER, SUZ), +34.006
7. Adam Máj (CZE, KTM), +42.544
8. Emil-M. Buccioni (GER, HUS), +1 Rnd.
9. Lucas Schwarz (GER, KTM), +1 Rnd.
10. Mads Fredsøe (DEN, KTM), +2 Rnd.
11. Troy Verburgh (BEL, KTM), +2 Rnd.
12. Luka Pfalz (GER, KTM), +4 Rnd.

SX4-Wertungslauf 1:
1. Niklas Ohm (GER, KTM), 8 Runden
2. Tom Landgraf (GER, HUS), +9.931
3. Paul Neunzling (GER, KTM), +12.485
4. Jan-Erik Kettner (GER, KTM), +46.030
5. Lukas Peters (GER, HUS), +56.548
6. Louis-William Hübner (GER, KTM), +1:18.363
7. Annalena Klemm (GER, KTM), +1 Rnd.
8. Dean-Alex Kubik (GER, KTM), +1 Rnd.
9. Lexi Pachmann (GER, KTM), +1 Rnd.
10. Elias Oelsner (GER, KTM), +1 Rnd.
11. Joel Franz (GER, HUS), +1 Rnd.
12. Vincent-Fabio Stanke (GER, HUS), +2 Rnd.

SX4-Wertungslauf 2:
1. Tom Landgraf (GER, HUS), 8 Runden
2. Niklas Ohm (GER, KTM), +0.911
3. Paul Neunzling (GER, KTM), +5.938
4. Louis-William Hübner (GER, KTM), +36.746
5. Lukas Peters (GER, HUS), +45.584
6. Jan-Erik Kettner (GER, KTM), +48.563
7. Dean-Alex Kubik (GER, KTM), +53.050
8. Joel Franz (GER, HUS), +58.444
9. Elias Oelsner (GER, KTM), +1 Rnd.
10. Vincent-Fabio Stanke (GER, HUS), +1 Rnd.
11. Lexi Pachmann (GER, KTM), +1 Rnd.
12. Annalena Klemm (GER, KTM), +1 Rnd.

SX4-Tageswertung:
1. Tom Landgraf (GER, HUS), 47 Punkte
2. Niklas Ohm (GER, KTM), 47
3. Paul Neunzling (GER, KTM), 40
4. Louis-William Hübner (GER, KTM), 33
5. Jan-Erik Kettner (GER, KTM), 33
6. Lukas Peters (GER, HUS), 32
7. Dean-Alex Kubik (GER, KTM), 27
8. Joel Franz (GER, HUS), 23
9. Elias Oelsner (GER, KTM), 23
10. Annalena Klemm (GER, KTM), 23
11. Lexi Pachmann (GER, KTM), 22
12. Vincent-Fabio Stanke (GER, HUS), 20

Alle Ergebnisse vom Freitagabend beim 15. ADAC Sachsen SX Chemnitz inkl. der Qualifikation im Detail ››

Dominique Thury fuhr im Finale bis auf Rang 5 nach vorn.
Dominique Thury fuhr im Finale bis auf Rang 5 nach vorn.
Tyler Bowers auf dem Weg zum Sieg.
Tyler Bowers auf dem Weg zum Sieg.
Ilker Larranaga stand in Chemnitz nicht zum ersten Mal auf dem Siegerpodium.
Ilker Larranaga stand in Chemnitz nicht zum ersten Mal auf dem Siegerpodium.
Das SX3-Podium: Nick Domann, Carl Ostermann und Paul Bloy (v.l.n.r.)
Das SX3-Podium: Nick Domann, Carl Ostermann und Paul Bloy (v.l.n.r.)

Bei den 65cc-Piloten der Klasse SX4 wurde der Tagessieger über zwei Wertungsläufe ermittelt. Während sich im ersten Rennen der Schweriner Niklas Ohm im Kampf um den Laufsieg gegen den Neuwürschnitzer Tom Landgraf mit deutlichem Vorsprung, tauschten beide Nachwuchspiloten im zweiten Durchgang beim Zieleinlauf die Positionen, so dass am Ende Landgraf mit einem 2-1-Resultat zwar punktgleich mit Ohm aber mit dem besseren zweiten Laufergebnis auf dem obersten Treppchen des Tagespodiums stand. Den noch freien dritten Rang sicherte sich Paul Neunzling aus Pinnow, der auch in beiden Wertungsrennen jeweils als Dritter die Ziellinie überquerte.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Steve Bauerschmidt
  • Cross Magazin
Textcredits
  • Thorsten Horn, Jens Pohl