Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
17. Supercross Chemnitz - Rennbericht Freitag

Breece gewinnt den Auftaktabend in Chemnitz

Artikel lesen
Lesedauer: 5 min

Ryan Breece heißt der Sieger des ersten Tages des diesjährigen Chemnitzer Supercross. Vor über 5.000 Fans präsentierte sich der als Tabellenleader des ADAC SX Cups 2019/20 angereiste US-Amerikaner in einer erneut blendenden Verfassung. Das Finale der Top-Klasse SX1 gewann er souverän vor den beiden Franzosen Boris Mailard und Charles Lefrancois. In der Nachwuchsklasse SX2 siegte Breece‘ Landsmann und Mannschaftskollege im Meyer Racing Team Robbie Wageman.

Ryan Breece
Ryan Breece

Beim Saisonauftakt vor drei Wochen in Stuttgart holte sich Ryan Breece den Gesamtsieg und kam somit als Inhaber des „Red Plate“ nach Chemnitz. Als absolut schnellster Fahrer stürmte er mit einem Sieg in seinem Halbfinallauf ohne Probleme ins Finale, in welchem er anfangs nur auf Platz drei lag. Über die vergleichsweise lange Renndistanz erwies sich der 24-Jährige aus dem US-Bundesstaat Idaho als fittester Fahrer im Feld und übernahm in der 17. von 20 Runden die Führung. Im Ziel betrug sein Vorsprung über sieben Sekunden auf Maillard (stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki) und sogar über deren zwölf auf Lefrancois (Team Twenty Suspension).

Boris Maillard
Boris Maillard

Zumindest ein Podestplatz wäre auch für den Amerikaner Tyler Bowers (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) drin gewesen, denn der dreimalige „König von Chemnitz“ führte das Rennen lange Zeit an. Nachdem sein Vorsprung schmolz und seine Kräfte zu schwinden schienen, kam es beim Überholmanöver von Breece zu einem Kontakt, infolgedessen der 28-jährige zu Boden ging. Anstatt sich schnellstmöglich aufzurappeln und weiter zu fahren, ließ sich Tyler Bowers zu einer Unsportlichkeit hinreißen und fuhr schließlich aber noch als Achter ins Ziel. Nach der Zieldurchfahrt beging er ein weiteres Foul, was die Fans mit Pfiffen quittierten.

Tyler Bowers (rechts)
Tyler Bowers (rechts)

Nachdem sich die Wogen fürs Erste geglättet hatten und Ryan Breece den Siegerpokal überreicht bekommen hatte, meinte dieser: „Die Strecke war beim Finale schon ziemlich kaputtgefahren, was die Sache zusätzlich erschwert hat. Aber ich war sehr fokussiert und konnte es schließlich managen. Ich habe gut trainiert und fühle mich top fit. Deshalb fahre ich in diesem Winter in Deutschland bisher deutlich bessere Resultate als im letzten ein. Jetzt bin ich erst einmal froh, dass ich gewonnen habe und will am Samstag nun auch den Königstitel von Chemnitz.“

Dominique Thury
Dominique Thury

Nachdem der Schneeberger Dominique Thury in Stuttgart an beiden Abenden den Einzug in Finale verpasst hatte, lief es für ihn am ersten Tag seines Heimrennens deutlich besser. Mit einem fünften vierten Rang in seinem Qualifikationslauf auf direkten Weg ins finale Rennen eingezogen, beendete er dieses auf dem siebten Platz. Diesen betrachtete er anschließend aus zwei Blickwinkeln, indem er sagte: „Das war heute zweihundert Prozent besser als in Stuttgart und schon mal ein Anfang. Zu Rennbeginn habe ich ein bisschen den Anschluss verloren. Anstatt kompromisslos anzugreifen, habe ich mich hier und da angestellt. Gegen Rennende hatte ich nach vorn und nach hinten so viel Platz, dass ich bewusst etwas Speed rausgenommen habe, denn die Strecke war sehr zerfahren. Da wollte ich erst einmal sicher ins Ziel kommen. Am Samstag sehen wir weiter. Mir ist eine große Last von den Schultern gefallen. In Stuttgart war ich im Zeittraining Zweiter und danach ging nicht mehr viel. Heute war ich im Training nicht so toll und habe mich über den Tag bzw. Abend immer weiter gesteigert. Die Stimmung war für Freitag schon richtig gut. Morgen greifen wir noch mehr an.“

Robbie Wageman
Robbie Wageman

Gab es in der SX1 ein leicht gemischtes Podest, standen nach dem Finale der Klasse SX2 ausschließlich US-Amerikaner auf selbigem. Nach verhaltenem Rennbeginn war Robbie Wageman der klar schnellste Fahrer und gewann verdient und mit großem Vorsprung vor Kevin Moranz (Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base) und Dare DeMartile (Sturm Racing Team).

Carl Ostermann
Carl Ostermann

Nachdem der Tabellenleader Paul Haberland (Waldmann Motorrad) aus Erfurt im Hoffnungslauf stürzte und so den Einzug in den Showdown verpasste, war ausgerechnet der Klassenneuling Carl Ostermann (Bulls.Xtreme Husqvarna SX racing) der einzige Deutsche im Zwölferfeld und schlug sich mit Rang neun mehr als achtbar.

SX125-Siegerpodium mit Petr Rathoursky, Magnus Smith und Pius Bergmann (v.l.)
SX125-Siegerpodium mit Petr Rathoursky, Magnus Smith und Pius Bergmann (v.l.)

Auf dem Siegerpodium der Klasse SX125 stand der für das Becker Racing Team fahrende Däne Magnus Smith auf dem obersten Treppchen. Der Yamaha-Pilot setzte sich im Wertungsrennen über acht Runden mit über viereinhalb Sekunden Vorsprung gegen Petr Rathoursky (PrivateerMX) aus Tschechien und Pius Bergmann (Sturm Racing Team) durch, welche auf den Plätzen zwei bzw. drei die Ziellinie überquerten.

Dean-Alexander Kubik
Dean-Alexander Kubik

Bei den neun bis zwölf Jahre jungen Racern der 65ccm-Klasse SX4 durfte sich Dean-Alexander Kubik (KTM Team Theiner ) am Ende über den Pokal des Tagessiegers freuen. Nachdem sich Kubik am Nachmittag im ersten Wertungsrennen noch ganz knapp hinter dem Laufsieger Oskar Gühne (Raudies Racing / WorkHarder) mit dem zweiten Platz zufrieden geben musste, setzte er sich im zweiten Durchgang am Abend gegen Elias Oelsner (TKS Racing Team) sowie Gühne deutlich durch, die in der Tagesendabrechnung die Ränge zwei (Gühne) bzw. drei (Oelsner) belegten.

Ergebnisse

SX1 Finale:
1. Ryan Breece (USA, YAM), 20 Runden
2. Boris Maillard (FRA, SUZ), +7.758
3. Charles Lefrancois (FRA, SUZ), +12.096
4. Mike Alessi (USA, HON), +17.711
5. Matt Goerke (USA, KAW), +26.013
6. Justin Starling (USA, SUZ), +36.213
7. Dominique Thury (GER, HUS), +1 Rnd.
8. Tyler Bowers (USA, KAW), +1 Rnd.
9. Hugo Basaula (POR, KAW), +1 Rnd.
10. Nick Schmidt (USA, SUZ), +1 Rnd.
11. Carlen Gardner (USA, HON), +6 Rnd.
12. Julien Lebeau (FRA, KAW), +12 Rnd.

SX2 Finale:
1. Robbie Wageman (USA, YAM), 15 Runden
2. Kevin Moranz (USA, SUZ), +14.934
3. Dare Demartile (USA, HON), +22.386
4. Dylan Woodcock (GBR, KAW), +25.437
5. Lance Kobusch (USA, KAW), +30.074
6. Clement Briatte (FRA, KAW), +37.034
7. Jimmy Clochet (FRA, KAW), +40.851
8. Jayce Pennington (USA, KTM), +1 Rnd.
9. Carl Ostermann (GER, HUS), +1 Rnd.
10. Jerome Bussink (NED, HUS), +1 Rnd.
11. Lucas Ankjaer (DEN, HON), +12 Rnd.
12. Gabriel Chetnicki (POL, SUZ), +12 Rnd.

SX125 Wertungslauf:
1. Magnus Smith (DEN, YAM), 8 Runden
2. Petr Rathousky (CZE, KTM), +4.529
3. Pius Bergmann (GER, KTM), +5.083
4. Justin Weirauch (GER, KTM), +15.295
5. Carl Massury (GER, -), +17.796
6. Lucas Schwarz (GER, KTM), +35.787
7. Jonas Prochnau (GER, -), +45.003
8. Lukas Weber (GER, HUS), +1 Rnd.
9. Collin Krahn (GER, KTM), +1 Rnd.

SX4 Tageswertung:
1. Dean-Alexander Kubik (GER, KTM), 47 Punkte
2. Oskar Gühne (GER, KTM), 45
3. Elias Oelsner (GER, HUS), 42
4. Maxim Günther (GER, KTM), 36
5. Paul-Richard Kipping (GER, KTM), 32
6. Tom Fischer (GER, HUS), 29
7. Oskar Stenzel (GER, HUS), 28
8. Justin Turowski (GER, HUS), 26
9. Max Meyer (GER, KTM), 25
10. Paulie-Amy Sczeponek (GER, KTM), 21
11. Finn Lange (GER, KTM), 21

Alle Ergebnisse vom Freitagabend inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Steve Bauerschmidt
  • Cross Magazin
Textcredits
  • Thorsten Horn, Jens Pohl