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Fahrerlager

Daniel Siegl: “Ich bin bereit!”

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Lesedauer: 3 min

Der 29-jährige Flurstedter Daniel Siegl will es in der kommenden Outdoor-Saison noch einmal wissen und wird für das Monster Energy Kawasaki-Team von Harald Pfeil in der ADAC MX Masters-Serie starten und auf Titeljagd in der Deutschen MX2- und Open-Meisterschaft gehen. Wir trafen Daniel im Rahmen der Leipziger Motorrad Messe bei einer Autogrammstunde am Truck von Harald Pfeil.

In den vergangenen Wochen ließ es der Thüringer, was das Motorradfahren betrifft, eher ruhig angehen: „Seit Weihnachten hab ich nur an meiner Grundausdauer gearbeitet, nicht einmal auf dem Motorrad. Hauptsächlich war ich Laufen, Schwimmen und Fahrradfahren und zwar über lange Distanzen bei wenig Puls. Im Moment gehe ich gerade mit dem Training in den höheren Pulsbereich über, um optimal auf die Rennen vorbereitet zu sein. Ich arbeite übrigens auch viel an der Stabilität mit dem Gymnastikball. Das sieht zwar etwas blöd aus, ist aber richtig effektiv. Es sind zwar noch acht Wochen bis zum ersten richtigen Rennen, aber mein Fitnesszustand ist bereits jetzt auf dem Niveau wie sonst in der Saison. Ich hätte übrigens auch Supercross fahren können, aber mir war es wichtig, dass einige Platten von meinem Unfall rauskommen. Und deshalb habe ich jetzt auch genügend Zeit gehabt, um mich in diesem Jahr gut vorzubereiten.“

Trotzdem war Daniel natürlich in Chemnitz und Dortmund live vor Ort und zeigte sich vor allem von Dennis Ullrich begeistert: „Absolute Spitze, was Dennis gezeigt hat. Im ersten Jahr in der großen Klasse und dann gleich solche Rennen. Vor allem in Chemnitz ist er am Samstag so geil gefahren und genau dasselbe in Dortmund. Wenn Dennis einmal vorn war und keinen Fehler gemacht hat, konnte ihn keiner mehr kriegen, das Tempo war enorm. Was den Zweitakter angeht, ich bin ja selbst lange genug damit Indoor gefahren, der ist für die kleinen Hallen optimal. KTM hat nie aufgehört zu entwickeln und die haben da einfach ein Top-Motorrad stehen, wo auch die Leistung von unten heraus stimmt. Franz [Florent Richier – d. Red.] hat mir gesagt, er hat zum Ende der Rennen viel weniger Probleme gehabt als mit dem Viertakter.“

Daniel Siegl wird bald seinen 30. Geburtstag feiern, doch der „Oldie“ will das Alter nicht wahrhaben: „Spür ich überhaupt nicht, ich fühl mich viel jünger. Klar, früher hab ich gedacht, mit 30 ist man alt, aber das ist nicht so. Es ist eine Zahl, nichts weiter. Bei den Kiddies im Team wie Büttner oder Thury fühle ich mich aber schon etwas älter und vielleicht nehmen sie ja den einen oder anderen Tipp von mir an. Es passt halt bei unserem Team.“

Und was macht die Rehabilitation nach dem schweren Sturz im Winter 2011? Auch hier zeigt sich Daniel wie immer professionell und optimistisch: „Das was beseitigt werden konnte, wurde beseitigt. Ich hab noch vier Platten im Kopf, eine hinter der Stirn, zwei Stück im Jochbein und eine im Oberkiefer. Und die bleiben auch für immer drin. Die sind ja auch wirklich klein und am Flughafen gibt es auch keine Probleme, weil Titan keinen Alarm auslöst.“

Neben dem Thema Motocross hat sich Siegl im Winter seinem Hausbau gewidmet: „Wir haben gerade die Fliesenleger drin. Wir wollen vor der Saison noch einziehen, damit mein Kopf für die Rennen frei ist. Wir sind im Plan. Das Haus hat 130 Quadratmeter und das Grundstück 1.000 Quadratmeter, das ist nicht zu groß und nicht zu klein.“

Seinen ersten Auftritt unter Rennbedingungen plant Daniel Siegl bei den beiden deutschen Winterklassikern. Besonders an Frankenbach hat er dabei nur gute Erinnerungen: „Ich nehme meinen Mechaniker Daniel Johannes und ein Bike mit und fahre nach Frankenbach. In den letzten Jahren hab ich dort gute Erfahrungen gemacht, ich fahre gern dort. Meistens mit dem kleinen Motorrad, was gut zur Strecke passt, es hat immer Spaß gemacht. Das werde ich auch diesmal so machen. Es ist ein guter Konditionstest und es ist eines der wenigen Vorbereitungsrennen in Deutschland. Dolle werde ich wohl auch mitnehmen, um mal wieder Sand zu fahren und dann weiß ich in etwa, wo ich stehe.“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Quatember
Textcredits
  • Frank Quatember