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34. Int. ADAC Supercross Dortmund - Interview Dominique Thury

Ein Wochenende voller Schmerzen

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Lesedauer: 3 min

Vor gut einem Jahr war Dominique Thury kurz davor, der König von Dortmund zu werden. 2017 war der Sachse meilenweit davon entfernt und das hatte auch seinen Grund. Wer „Nique“ in Dortmund live und ohne Helm sah, konnte schon erahnen, dass irgendetwas nicht stimmte.

Nur an einem von drei Tagen im Finale, dazu sechs magere Punkte in der Königswertung. Dass war nicht nach dem Geschmack des motivierten Sachsen. Bei den SX-Rennen in Stuttgart, München und Chemnitz schaffte es Thury einmal aufs Podium, was für den erklärten SX-Liebhaber zu wenig ist. Wir sprachen nach drei anstrengenden Tagen mit Thury über Dortmund, seine SX-Saison und die Aussichten auf 2017.

Hi Dominique, du warst das ganze Wochenende krank. Was war los?
Ich bin ziemlich erkältet. Mittwochabend habe ich richtig flach gelegen, aber es schien am Donnerstagabend besser zu werden. De facto war Freitag der schlimmste Tag und dann ist noch mein Sturz dazu gekommen, womit ich den Königstitel direkt abschreiben konnte. Ich habe natürlich noch weiter gekämpft, aber mir tut noch alles weh. Ohne Schmerzmittel hätte ich den Samstag und Sonntag gar nicht durchgestanden. Fahrerisch konnte ich am gesamten Wochenende nicht zeigen was ich eigentlich kann, aber durch die Erkältung und die Schmerzen war das auch nicht möglich. Am Samstag im freien Training tat mir alles so sehr weh, dass ich es nicht für möglich gehalten habe mich für das Halbfinale zu qualifizieren. Ich habe nur eine gute Runde fahren können und war danach fertig mit der Welt. Irgendwie habe ich mich zusammengerissen und es ins Finale geschafft. Aber natürlich bin ich nicht hier hingekommen, um nur eines von drei Finalen zu erreichen.

Bommelmütze und Handschuhe als Medizin
Bommelmütze und Handschuhe als Medizin

Bist du zufrieden mit dem Rest deiner Saison?
Nein, überhaupt nicht! Es lief nicht gut und ich habe mir selber zu viel Druck gemacht. Ich habe meine Erwartungen auf jeden Fall nicht erfüllt. Rückwirkend betrachtet war das Podium in Stuttgart mein bestes Ergebnis und an dem Wochenende war ich auch damit nicht zufrieden. Danach ging es los, dass ich weiter nach vorn wollte und sehr hohe Anforderungen an mich gestellt habe. Genau das Gegenteil ist passiert und es ging immer weiter bergab. Ich weiß, dass ich eigentlich einer der schnellsten Fahrer hier im Feld bin, aber es nicht zeigen konnte.

Wie geht es bei dir jetzt weiter?
Ich lasse es die nächsten zwei Wochen ruhig angehen und mache nur das wo ich wirklich Spaß dran habe. Anschließend steige ich in die Saison-Vorbereitung ein und werde für die DM und die Masters trainieren.

Nach dem heftigen Startcrash ohne Helmschirm unterwegs
Nach dem heftigen Startcrash ohne Helmschirm unterwegs

Was ändert sich für dich durch deinen Teamwechsel?
Es ist geplant, dass ich auch mit meinem neuen Teamkollegen Christian Brockel zusammen trainiere. Darauf freue ich mich bereits, da wir uns gut verstehen und ich von seiner Erfahrung sicher einiges mitnehmen kann. Vielleicht kann ich ihm auch noch ein bisschen was beibringen. Ich denke, dass es ein sehr intensives Training wird, bei dem wir uns gegenseitig anspornen. Täglich, wie das bei Dungey, Anderson und Musquin in den USA der Fall ist, werden wir nicht zusammen trainieren können, aber an den Wochenenden sollte das klappen.

Dann werd mal schnell wieder fit. Wir sehen uns in ein paar Wochen draußen!

Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Steve Bauerschmidt
Textcredits
  • Andrea Schon, Martin Anderson