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Interview Laura Dahlmeier

Olympiastar meets MX

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Lesedauer: 4 min

Letzte Woche fand im bayrischen Reichling ein ganz besonderes MX-Training statt, denn ein Teil der deutschen Olympioniken war zu Gast. Ganz vorne mit dabei Biathlon-Weltstar Laura Dahlmeier. Wir nutzten die Zeit und holten uns die außergewöhnliche Dame für ein paar Fragen ans Mikro.

Das hören wir doch gerne. Danke für deine Zeit und viel Spaß noch, Laura.

Olympia und Motocross? Zu schön wäre es, wenn wir euch an dieser Stelle berichten könnten, dass Motocross ab sofort olympisch ist. Na ja, wenn schon nicht MX zu Olympia dann wenigstens Olympia zu MX – so zumindest sinngemäß, denn beim MSC Reichling trafen sich neben der besagten Garmisch-Partenkrichnerin unter anderem auch Skirennläufer Thomas Dreßen, Telemark-Weltmeister Tobias Müller oder Slalom- und Riesenslalom-Spezialistin Susanne Weinbuchner. In Zusammenarbeit mit Husqvarna, Ortema, Fox und Motorrad Waldmann durften die Wintersportler einmal MX-Luft schnuppern. Na gut, dachten wir uns, schauen wir doch mal, was ein Profi aus einer anderen Sparte von unserem geliebten Sport hält und stellten der mehrfachen Biathlon-Weltmeisterin ein paar Fragen.

Hallo Laura,
wie kam es dazu, dass du heute Ski und Gewehr gegen Motocross-Klamotten tauschst?

Es kamen gleich mehrere Faktoren zusammen. Neben dem spezifischen Training mache ich seit einigen Jahren auch ein Alternativtraining, bei dem wir eine Gruppe von Leuten aus verschiedensten Disziplinen sind, zum Beispiel Skifahrer, Ski-Crosser oder Eishockeyspieler. Unter anderem ist auch Stefan „Dirni“ Dirnhofer [Mehrfacher Deutscher Meister, Anm. d. Red.] dabei, der viele Leute in der Motocross-Szene kennt und das Ganze angeleiert hat. Es ist quasi ein Trainingsgruppenausflug und wie man sieht, haben wir alle verdammt viel Spaß.

Wie wir wissen, stellt dir Sigurd Waldmann in diesem Jahr eine Enduro-Maschine zur Verfügung. Wie oft fährst du damit und wo bist du unterwegs?

Das ist ein wenig der springende Punkt. Leider viel zu wenig! Mir macht es unheimlich viel Spaß, aber ich absolvierte pro Woche zehn bis elf Trainingseinheiten, sodass leider nicht viel Zeit zum Fahren überbleibt. Die restlichen Tage steht dann doch eher die Regeneration im Vordergrund. In diesem Jahr sind auch die Sponsorentermine und Interviewanfragen sehr gestiegen und so ist es schwierig alles unter einen Hut zu bekommen. Ich fahre teilweise mit dem Motorrad zum Training, auch wenn es nur auf der Straße ist, aber das Gefühl auf dem Motorrad zu sitzen, ist einfach super. Noch schöner ist es natürlich, wenn ich im Gelände fahren kann.

Wie kamst du dazu, dir ein Bike anzuschaffen?

Ich habe bereits mit 15 Jahren meinen Motorradführerschein gemacht und hatte damals ein 125er-Enduro. Es ist ein super lässiger Sport und macht auch extrem viel Spaß ihn anzuschauen. Es ist echt super, dass über „Dirni“ dort der Kontakt entstanden ist. Mittlerweile habe ich auch einige Crosser kennengelernt. Ich hatte also schon immer ein Motorrad, zuletzt eine KTM und bin super happy, dass mir Motorrad Waldmann in Zusammenarbeit mit Husqvarna ein neues Bike zur Verfügung stellt.

Könntest du nicht einige deiner Trainingseinheiten auf dem Bike absolvieren? Schließlich gehört Motocross zu den anstrengendsten Sportarten der Welt…

Das stimmt. Es ist extrem anstrengend, aber ich betrachte es als reines Hobby. Es ist zwar schön, dass man nebenbei noch trainiert, aber auf dem Trainingsplan fürs Biathlon wird das leider nie stehen.

Beim Biathlon bist du hauptsächlich im Winter aktiv. Was machst du im Sommer und womit hältst du dich fit?

Das ist echt gut formuliert. Man sieht mich nur im Winter, aber aktiv bin ich das ganze Jahr. Bei uns hört die Saison Ende März auf und Anfang Mai geht das Sommertraining schon wieder los. Es sind also nicht mal ganz sechs Wochen Pause. Im Sommer trainiere ich meist mehr als 25 Stunden die Woche. Dabei gehe ich zum Beispiel viel Joggen oder Bergtouren und natürlich Skirollern und viel Radfahren. Krafttraining und Schießtraining nicht zu vergessen. Der Tag ist immer gut gefüllt und es gibt einiges zu tun. Im Schnitt sind wir rund sechs bis sieben Tage im Monat mit der Nationalmannschaft unterwegs und den Rest mache ich mit der Trainingsgruppe vom Olympiastützpunkt Garmisch-Partenkirchen.

Hört sich nach einem straffen Trainingsplan an, ähnlich dem eines MX-Profis. Könntest du dir vorstellen in Zukunft noch mehr auf der Motocrossstrecke unterwegs zu sein?

Ich werde sicherlich auch nach meiner Biathlon-Karriere sehr sportlich aktiv sein. Wenn es sich ergibt, dann auf jeden Fall auch im Motocross. Es macht mir unheimlich viel Spaß! Profi werde ich in dem Sport sicherlich keiner mehr, da muss man schon viel Zeit investieren, aber ich könnte mir durchaus vorstellen öfters auf dem Bike zu sitzen.

Scrubben kann Laura auch schon
Scrubben kann Laura auch schon
Einmal lächeln, bitte!
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Laura zeigt ihre Ausbeute
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Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Simon Phan
  • Triceps
Textcredits
  • Moritz Weickardt