Im kleinen Gehren im schönen Thüringen ist ein Motorsport-Team zu Hause, das fast so viele Mitglieder zählt, wie das Örtchen Einwohner hat. Ok, das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber mit gut 160 Fahrern zählt die Truppe um Teamchef "Commander" schon zu den zahlenmäßig starken Vertretern im Motocross- und Endurosport. Dabei konnten die Gehrener in der Vergangenheit auch immer wieder große Erfolge feiern, so zuletzt zum Beispiel 2008 mit der Vizemeisterschaft des Franzosen Cyrille Coulon in der German Cross Country-Serie. Heute setzt Parthen allerdings wieder mehr auf Fahrer aus der Region.
In der ATV-Szene wurden die Meisterschaften zuletzt reihenweise gewonnen und mit den Can Am-Piloten Dirk Peter, Michael Krambehr, Nico Wiesel und Nico Richter wurde so ziemlich jeder wichtige Titel von Piloten auf Fahrzeugen aus dem Gehrener Rennstall eingefahren. Auf dem Motorrad war es Philipp Storz, der Platz drei in der German Cross Country-Serie nicht nur für das Team Parthen, sondern eben auch als Thüringer für die Region holte.
Vor 15 Jahren machte sich Andreas Parthen selbstständig, eröffnete in den Räumlichkeiten des väterlichen Autohauses in Gehren bei Ilmenau seinen eigenen kleinen Motorradladen. Angefangen hat alles aber schon eine ganze Weile eher. "Vier Jahrzehnte ist das her. Da müssten wir vielleicht mal meine Mutter fragen, wie das damals konkret gelaufen ist", so der vollbärtige Brummbär, der eigentlich nie wirklich richtig ernst sein kann.
Vor 15 Jahren, als Andreas Parthen sich selbstständig machte, wurde auch das Motorsport Team Parthen gegründet, eine Zeit, aus der ihm bis heute auch sein Spitzname geblieben ist. "Ich habe mich wirklich immer um alles für meine Jungs gekümmert, alles organisiert. Irgendwie kam dann mal der Spitzname Commander auf, der bis heute geblieben ist", erinnert sich der heute 41-Jährige.
Zum Motorsport ist Parthen fast zwangsläufig gekommen. "Mein Vater war Trabant-Vetragshändler", und so kam Parthen schon als Kind in der Werkstatt mit Motoren in Berührung. Den Führerschein machte er mit 16 bei der Gesellschaft für Sport und Technik, der GST, als "Schwarzfahrer" war er zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre mit dem Moped im Wald unterwegs. Dass Andreas als ältester von vier Brüdern früher oder später beim Vater in der Firma anfangen sollte, war klar. Also machte er eine Lehre als Kfz-Mechaniker, "die habe ich aber in Ilmenau gemacht, weil ich nicht bei Vater in die Lehre gehen wollte."
Parthen kümmert sich übrigens nicht nur um ein Rennteam, sondern sucht auch selbst immer wieder die sportliche Herausforderung. Erst im ergangenen Jahr fuhr der "Commander" mit einer Can Am Commander die Rallye Dresden Breslau und wurde dort in der Side by Side-Klasse Zweiter. Nebenher wird immer mal wieder mit dem Quad gefahren und auch auf dem Motorrad war Parthen schon unterwegs. Und an neuen Ideen mangelt es ohnehin nie. So wurde in den vergangenen beiden Jahren am Um- und Ausbau eines stillgelegten Marktes gearbeitet, der nun im kommenden Monat, am 17. März als eine Kombination aus Power Sport Fahrzeughaus und Kaufmarkt für Offroadkunden wieder eröffnet werden soll.
In dieser Zeit wurde unheimlich viel Arbeit in das neue Objekt gesteckt, in das in diesen Tagen Parthen und seine fünf Angestellten nebst einem riesigen Angebot an Yamaha, KTM und Can Am Produkten und Zubehör einziehen. "Es ist unheimlich viel zu tun, manchmal scheint es fast zuviel", schaut Parthen auf die Arbeit, die zur Zeit nur so auf ihn einprasselt zurück. Trotzdem bleibt nichts liegen, wird alles zur Chefsache erklärt und immer noch mit einem frechen Spruch auf den Lippen erledigt. So wird pünktlich zur Neueröffnung der neue Firmenauftritt mit neuem Logo präsentiert. Der Onlineshop wurde komplett überarbeitet und natürlich wird mit der Eröffnung Mitte März auch die neue Homepage, die unter der bekannten Internetadresse www.parthen-powersports.de zu finden sein wird, an den Start gehen.
Wirklich viel Zeit ist bis dahin nicht mehr, doch wer Parthen kennt, der weiß, dass ihn große Aufgaben erst richtig fordern, Unmögliches meist sofort erledigt wird. "Wenn bis zum 17. März noch niemand da war, der mir nach dem ganzen Stress die Jacke mit dem Reissverschluss hinten zugemacht hat, dann sehen wir uns in der Eröffnungswoche." Ja, richtig, Eröffnungswoche. Die große Offroad-Party im neuen Motorradmarkt wird natürlich nicht an einem Wochenende über die Bühne gehen. Geplant ist eine Eröffnungsparty über eine Woche in der Zeit vom 17. bis 25. März. Eben keine halben Sachen, so wie man Parthen kennt.
Am ersten Wochenende der Eröffnungsparty, am 17. und 18. März können die Gäste selbst mal auf Quads und ATV durchstarten. Das geschieht natürlich unter Anleitung. Dafür sind Deutsche Meister und ATV-Top-Piloten, wie Dirk Peter, Michael Krambehr oder Nico Wiesel vom erfolgreichsten ATV-Team Deutschlands, dem Team Parthen aus Gehren, vor Ort. Am 24. und 25. März wird zum Orangeday geladen. Dann ist Probefahren mit der KTM-Fahrzeugpalette angesagt. An beiden Wochenenden gibt es natürlich Essen und Trinken nach Thüringer Küche für die Party-Besucher.