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PM Rockstar Meyer Honda Racing Team

Pechsträhne beim Heimspiel

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Lesedauer: 4 min

Die letzte Supercross-Veranstaltung im laufenden Jahr stand für das Rockstar Meyer Honda Racing Team unter keinem guten Stern. Die Amerikaner Cole Siebler und Morgan Burger traten, nach Stürzen in ihrer Heimat wenige Tage zuvor, deutlich angeschlagen die Reise in die bayrische Landeshauptstadt an und bereits im Vorfeld musste Ben Evans absagen, dessen Startplatz in der Münchner Olympiahalle jedoch kurzfristig durch Jake Anstett ersetzt werden konnte.

Das Rockstar Meyer Honda Racing Team im Fahrerlager
Das Rockstar Meyer Honda Racing Team im Fahrerlager

In der Königsklasse SX1 schaffte am Samstag lediglich Bobby Kiniry den Sprung ins Finale. Dabei gelang es ihm als erster in dieser Saison bei seinem Sieg im Halbfinale den Weltklassepiloten Mike Alessi auf der Strecke zu bezwingen. Doch die Freude darüber währte nicht lange – nach gutem Start als Dritter würde er von Alessi gleich in der ersten Kurve sprichwörtlich „abgeräumt“ und musste sich enttäuscht am Ende mit dem neunten Rang zufrieden geben. Steffen Leopold und Jake Anstett verpassten den Einzug ins Halbfinale, bei dem dann auch für Cole Siebler nach einem heftigen Sturz beim Triple der Abend beendet war.

Bobby Kiniry
Bobby Kiniry

Der Sonntag begann deutlich besser und auch Steffen Leopold und Jake Anstett erreichten mit Siegen in ihren Hoffnungsläufen das Halbfinale. Beide schafften es dann nicht weiter ins Finale, in das erneut Bobby Kiniry und nun auch Cole Siebler in gewohnt souveräner Manier einzogen. Zunächst sah es auch so aus, wie wenn sich Bobby Kiniry endlich für seine bravourösen Leistungen an diesem Wochenende belohnen würde. Nach hervorragendem Start lag er aussichtsreich unterwegs auf dem zweiten Platz, bis ihm in der vierten Runde am Ende des Waschbrettes unglücklicherweise aus der Gegenspur ein Strohballen vor das Motorrad flog. Der sympathische 26-Jährige aus dem US-Bundesstaat New York stürzte schwer und zu allem Überfluss landete auch noch seine Honda auf ihm und hinterließ deutliche Reifenspuren an seinem Helm und Rücken. In der siebten Runde wurde deswegen auch folgerichtig das Rennen abgebrochen. Da noch nicht die Hälfte der 15 Runden absolviert waren, musste regelkonform das Finale neu gestartet werden, wozu Bobby Kiniry als Verursacher des Neustarts, egal ob unverschuldet oder nicht, nicht mehr zugelassen wurde. Somit lag es an Cole Siebler, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Nach einem hervorragenden Start platzierte er sich gleich auf dem zweiten Platz und lange sah es auch sehr gut aus für den 27-Jährigen, bevor er in Runde sieben mit einem Déjàvu-Erlebnis wie tags zuvor am Triple spektakulär stürzte und schließlich im Ziel mit Platz 11 vorlieb nehmen musste. Im Gesamtklassement der Serie büßte Cole Siebler zwei Plätze ein und liegt nun als Neunter direkt hinter Bobby Kiniry, der immerhin noch seinen achten Platz verteidigen konnte.

In der Nachwuchsklasse SX2 glänzte Morgan Burger erneut mit Beständigkeit. Trotz eines angebrochenen Schlüsselbeins schaffte es der 19-jährige US-Boy sich an beiden Tagen für die beiden Finalrennen zu qualifizieren und am Samstag mit zwei zehnten Plätzen und am Sonntag mit zwei neunten Plätzen doch zu überzeugen. Für den erstmals in dieser Saison antretenden Austin Politelli begann der Samstag trotz hoher Erwartungen nach seinen glänzenden Ergebnissen im letzten Jahr gleich mit einem herben Rückschlag. Nach technischen Problemen missglückte die Qualifikation und der erst 17-Jährige musste die Finalrennen von der Zuschauertribüne aus verfolgen. Um diesem Schicksal ein zweites Mal zu entgehen, setzte Austin Politelli am Sonntag dann aber gleich mit der besten Zeit in seiner Qualifikationsgruppe ein deutliches Ausrufezeichen. In den Finalrennen fuhr der Kalifornier aus Menifee dann aber nicht locker genug und blieb etwas hinter den Zielen zurück. So standen in Lauf eins trotz schnellster Rundenzeit nur ein vierter und im zweiten Rennen ein fünfter Platz wie auch in der Tageswertung zu Buche. In der Serienwertung steht Politelli nun auf dem 15. Platz, Morgan Burger schaffte als Zehnter den Sprung in die Top 10.

Teamchef Klaus Meyer: „Erst verließ uns das Glück und dann kam auch noch Pech dazu – so könnte das Motto der letzten Woche lauten. Mit etwas Abstand und unter den gegebenen Umständen besteht aber auch kein Grund für Wehmut. Cole war schon angeschlagen und auch daher sicher nicht in Bestform. Auf der weichen Strecke mit den tiefen Spurrillen hatten viele Probleme und die zahlreichen schwere Stürze sprechen eine deutliche Sprache. Morgan rechne ich hoch an, dass er überhaupt gefahren ist, wer seine Schulter gesehen hat, wird mich verstehen. Und sich dann noch immer zu qualifizieren, wie die ganze Serie schon, ist wirklich bemerkenswert, nur leider hat es wieder nicht für ein schon lange verdientes besseres Resultat gereicht. Sicherlich sind die Resultate von Austin am Sonntag gut, aber da ist schon wesentlich mehr drin und das am Samstag darf einfach nicht passieren. Aber wenn mal der Wurm drin ist – dann richtig. Pechvogel des Wochenendes ist sicher Bobby, das war ein klasse Leistung von ihm und dann wird er zweimal unverschuldet um den Lohn seiner harten Arbeit gebracht. Vergessen möchte ich aber dabei nicht, das neue Fahrerlager und eine enorm verbesserte Organisation lobend zu erwähnen, sowie unser neues Teamposter, dass nicht nur bei den Autogrammstunden großartigen Anklang gefunden hat. Abschließend möchte ich mich noch bei allen Sponsoren und Freunden für die Unterstützung in diesem Jahr bedanken und allen ein Frohes Fest und ein guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen. Wir sehen uns am 6.- 8. Januar 2012 wieder beim Saisonhöhepunkt in den Dortmunder Westfallenhallen bei der letzten Station des ADAC SX Cup.“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Motorrad Meyer Racing Team
Textcredits
  • Motorrad Meyer Racing Team