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PM Rockstar Energy Suzuki World MX1

Schmerzhaftes Podium für Desalle

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Lesedauer: 4 min

Rockstar Energy Suzuki Pilot Clement Desalle war einer der drei schnellsten Fahrer in der MX1-Klasse beim heißen, sonnigen Portugal-Grand-Prix der FIM Motocross Weltmeisterschaft. Bei der sechsten von insgesamt 17 WM-Runden in Agueda wurde der Belgier vor 15.000 Fans Gesamtdritter, nachdem er sich auf seiner Werks-Suzuki RM-Z450 mit Gautier Paulin und Antonio Cairoli in beiden Läufen einen spannenden Kampf lieferte. Desalle hatte im zweiten Lauf einen schweren Sturz wegzustecken, als er Paulin im Kampf um Platz zwei überholen wollte, um schließlich zum vierten Mal in diesem Jahr Champagner versprühen zu können.

Clement Desalle auf dem Podium
Clement Desalle auf dem Podium

Agueda lieferte einen brutalen Mix aus Geschwindigkeit, Wellen sowie Spurrillen und forderte höchste Konzentration. Die physischen und mentalen Anforderungen in den beiden 35 Minuten und zwei Runden langen Rennen wurden auf einer der härtesten Strecken in dieser Saison gestellt. Nachdem Desalle in Agueda bereits drei Mal erfolgreich war, kam er als einer der Favoriten hierher. Die Zeichen standen sehr gut, nachdem er am Samstag seine erste Poleposition in diesem Jahr hatte einfahren können, doch nachdem die Strecke am Samstagabend heftig gewässert worden war, wurde es auf der deutlich tieferen und raueren Strecke schwierig, eine ideale, schnelle Linie zu finden.

Desalle hatte zwei gute Starts, und zusammen mit Paulin und Cairoli legte er an der Spitze ein hohes Tempo vor. Etwas frustriert war der 23-Jährige im ersten Lauf, nachdem er nicht in der Lage war zu überholen und der portugiesische Boden ihm keine idealen Bedingungen bot. Als Cairoli gegen Ende stürzte, konnte er Zweiter werden. Im zweiten Durchgang führte Cairoli, und Desalle folgte Paulin nahezu über die gesamte Renndistanz. Eine Attacke in der vorletzten Runde zwang ihn jedoch zu Boden, als er nach dem Table-Top eine längere Landung hinlegte, in die Wellen der Bremszone geriet und aus dem Sattel flog. Trotz Schmerzen in Rücken und Nacken konnte Desalle die Fahrt wieder aufnehmen, die letzten eineinhalb Runden bewältigen und Fünfter werden.

Kevin Strijbos
Kevin Strijbos

Teamkollege Kevin Strijbos hatte ein Wochenende zum Vergessen. Der Belgier vermochte keinen Groove zwischen der harten Strecke und den mittelmäßigen Starts herzustellen, und das Arm-Pumpen zerstörte im ersten Lauf seine Hoffnungen auf ein Top-5-Ergebnis. Der Belgier erkämpfte Platz zehn im ersten Lauf, und eine geänderte Dämpfungsabstimmung hinten verhalf ihm im zweiten Durchgang zu einem etwas besseren Gefühl. Mit Rang neun belegte er schließlich auch denselben Platz im Gesamtergebnis.

Desalle ist nun Dritter in der MX1-Gesamtwertung mit 15 Punkten Rückstand auf Paulin, während Strijbos Fünfter ist mit drei Punkten Vorsprung auf Tommy Searle. Das Team Rockstar Energy Suzuki World MX1 verfrachtet sein RM-Z-Werksmaterial nun umgehend nach Beto Carrero, wo am 19. Mai der Grand Prix von Brasilien stattfindet.


Clement Desalle
: „Was soll ich sagen? Im ersten Lauf hatte ich ein gutes Tempo, hatte das ganze Rennen über jedoch zu kämpfen. Es war nicht so gut, aber auch nicht so schlecht, Dritter zu werden. Im nächsten Lauf war ich Vierter nach dem Start, doch es war dasselbe wie zuvor: Ich steckte hinter Paulin fest, und es war wirklich schwierig zu überholen. Ich fand keine Möglichkeit, und vorne lag Cairoli. In den beiden letzten Runden sagte ich mir „Jetzt oder nie!“. Ich fuhr eine schnelle Runde und kam sehr dicht an Paulin heran, doch dann hatte ich einen schweren Sturz auf den Bremswellen und habe jetzt überall Schmerzen. Ich war im Medical Centre, und sie sagten, es sei alles okay, aber falls es morgen schlechter sein sollte, werde ich Scans machen lassen. Ich ging etwas schneller als zuvor in diesen Sprung, und die Wellen katapultierten mich über das Top. Ich weiß nicht mehr, ob ich vom Motorrad getroffen wurde. Die Strecke war hart, aber ich mochte sie. Ich bin etwas enttäuscht, denn ich hätte hier gewinnen können. Die beiden Jungs lagen direkt vor mir. Wie auch immer, ich gab mein Bestes, und ich kann nur auf etwas mehr Glück bei den nächsten Rennen hoffen.“


Kevin Strijbos
: „Ein schlechtes Wochenende insgesamt, und ich konnte mit der Strecke einfach nicht klarkommen. Gestern hatte ich Arm-Pumpen und dann im ersten Lauf gleich in der ersten Runde auch. Ich fuhr dann 40 Minuten lang quasi herum und konnte keine Fahrer überholen, was mir normalerweise in einer einzigen Kurve gelingt. Ich war so wütend nach diesem Rennen. Für den zweiten Lauf haben wir ein anderes Federbein ausprobiert. Das war besser, und auch das Arm-Pumpen war nicht mehr so schlimm, doch konnte ich keinerlei Aggressivität finden. Ich weiß wirklich nicht warum. Ein schlechter GP: Bevor ich hierher kam, hatte ich viel erwartet, denn in der Vergangenheit gelangen mir hier ordentliche Ergebnisse. Ich wusste, dass die Strecke rauer werden würde, was mir normalerweise liegt, aber heute war einfach nicht mein Tag.“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Rockstar Energy Suzuki
Textcredits
  • Rockstar Energy Suzuki