Jeremy Seewer rutscht in England denkbar knapp am Podium vorbei. Brian Hsu zeigt mit Tagesrang 16 ein solides Comeback in die Motocross Weltmeisterschaft MX2.
Die 11. Runde der Motocross Weltmeisterschaft wurde auf dem wunderschön gelegenen Wiesenkurs Matterley Basin, in der Nähe von Winchester, vor 37.000 enthusiastischen Fans ausgetragen. Der schnelle Kurs mit vielen Sprüngen und steilen Bergauf- und Abfahrten erlaubte tolle Action für die Fans und spannende Rennen.
Jeremy Seewer (Suzuki World MX2) glänzte bereits am Samstag mit den schnellsten Rundenzeiten im Training und sicherte sich im Qualifikationsrennen trotz einem kleinen Fehler den dritten Platz. Damit hatte der Schweizer eine optimale Ausgangsposition für die beiden Rennen am Sonntag und ging voller Zuversicht in den ersten Schlagabtausch.
Nach einem guten Start hing Seewer jedoch lange auf dem sechsten Rang fest, ehe er sich nach vorne verbessern konnte. In einer fulminanten Schlussattacke rang der Schweizer jedoch noch seinen direkten Konkurrenten um Platz 2 in der WM nieder und kämpfte sich in der letzten Runde auf den dritten Rang nach vorne.
Im zweiten Wertungslauf wiederholte sich das Duell zwischen Seewer und Pauls Jonass. "Ich wusste, dass ich an Pauls vorbei musste, um aufs Podium klettern zu dürfen", erklärte Seewer die Situation. "Natürlich wäre der vierte Platz keine Katastrophe gewesen, aber ich war schneller und wollte ihn überholen." Eine Attacke in der letzten Runde ging jedoch schief und der Schweizer musste kurz zu Boden. Glücklicherweise konnte der 21-Jährige das Rennen jedoch schnell wieder aufnehmen und den fünften Platz nach Hause bringen.
Seewers Teamkollege Brian Hsu bestritt in England seinen ersten Grand Prix in 2016 und zeigte sich nach langer Verletzungspause wieder in guter Form. Mit den Plätzen 15 und 16 holte der Deutsch-Taiwanese zwei solide Ergebnisse und platzierte sich zweimal in den Punkten. "Das war mein erstes richtiges Rennen seit meiner Verletzungspause", gab der 18-Jährige zu Bedenken. "Ich hatte noch leichte Probleme mit meinem Arm und dem Handgelenk und musste das an anderer Stelle kompensieren. Kein einfaches Wochenende, aber ich habe mich gut geschlagen und werde daran arbeiten, dass die Resultate wieder besser werden."
Für das Suzuki World MXGP Team war in England nur Ben Townley am Start. Kevin Strijbos musste aufgrund eines Handgelenkbruchs, den er sich beim Grand Prix in Spanien zugezogen hatte, pausieren. Der Belgier wird auch noch beim nächsten WM-Lauf in Italien fehlen.
Townley sicherte sich am Samstag im Qualifikationsrennen den neunten Startplatz, im ersten Rennen am Sonntag hatte der Neuseeländer jedoch bereits in der ersten Runde kein Glück. "Ich ging gleich in der ersten Runde zu Boden und fand mich am Ende des Feldes wieder", ärgerte sich der Routinier. "Nachdem ich bei meiner Aufholjagd noch einmal gestürzt war, entschied ich mich dazu ins Fahrerlager abzubiegen und meine Kräfte für den zweiten Durchgang zu schonen."
Im zweiten Rennen lief es deutlich besser und Townley kämpfte bereits um den siebten Platz, als er in der vorletzten Runde erneut zu Boden ging und auf Rang 12 zurückfiel. "Ich hatte mir natürlich ein deutlich besseres Wochenende vorgestellt", räumte der Weltmeister von 2004 ein. "Wir müssen trotzdem positiv nach vorne schauen und weiter hart arbeiten."
Bas Vaessen (Suzuki World MX2) bestritt in England die siebte Runde zur Europameisterschaft EMX250. Der Niederländer wurde im ersten Lauf von einem technischen Problem eingebremst und musste sich mit Platz 20 zufrieden geben. In Durchgang zwei lief es deutlich besser und der Teenager durfte sich über Platz 5 freuen.
Mike Stender (Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base) zeigte mit zwei zwölften Rängen ein sehr konstante Leistung und verbesserte sich in der EM-Wertung auf Platz 11.
Die nächste Runde zur Motocross Weltmeisterschaft findet am 25./26. Juni in Mantova/ITA statt.
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