Zur letzten Runde des ADAC SX-Cups 2014/15 ging es am vergangenen Wochenende für die Truppe des Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base in die Westfalenhalle nach Dortmund. Auf Grund von Verletzungen der gesetzten SX1-Fahrer Sulivan Jaulin, Fabien Izoird, Geran Stapleton und der kompletten SX2-Fahrer um Dave Versluis und Gianluca Ecca, war es für das Team nicht einfach Top-Fahrer für das zum 32. mal ausgetragene Supercross-Event in Dortmund zu finden. Neben Stammpilot Dennis Ullrich rückten also Ludovic Macler und Sam Martin in der SX1 aus, Danni Hojris vertrat das Team in der SX2-Klasse.
Ein starke Leistung zeigte der Neuling Sam Martin, der über das gesamte Wochenende immer besser in Fahrt kam. Erstmals in Deutschland unterwegs, hatte der junge Australier am Freitag noch Probleme: „Der Abend startete super. Mit Platz drei im Vorlauf und Platz fünf im Halbfinale konnte ich mich direkt für das Finale qualifizieren. Dort am späten Abend hatte ich jedoch mit Jetlag zu kämpfen und fühlte mich unwohl.“.
Auch am Samstag haderte der Australier noch mit dem Zeitunterschied und ging mehrfach zu Boden, sodass der Abend für ihn im Halbfinale vorzeitig beendet war. Am Sonntag qualifizierte sich der sympathische Debütant mit jeweils zweiten Plätzen im Vorlauf und Halbfinale locker für das Finale: „Ich fühlte mich gut und hatte keine Probleme mehr mit dem Jetlag, lediglich etwas Armpump verhinderte bessere Leistungen. Am Ende landete ich auf Platz vier, womit ich zufrieden bin“, beschrieb Sam den dritten Tag und fügte hinzu: „Das nächstes Mal komme ich vor den Rennen etwas früher nach Europa, sodass ich nicht mehr mit dem Jetlag zu kämpfen habe. Ich denke, dann wird es noch besser für mich laufen.“
Die Nummer Eins im Team, Dennis Ullrich, erlebte in Dortmund ein Wochenende mit Höhen und Tiefen: „Ich habe am Freitag relativ schnell einen guten Rhythmus gefunden und es im Gegensatz zu den letzten Rennen geschafft, ohne Hoffnungsläufe direkt ins Finale einzuziehen. Leider hat der Start dann nicht so ganz geklappt und ich bin am Ende auf Platz sieben ins Ziel gekommen“, erklärte “Ulle.
Auch am Samstag lief es für den jungen Deutschen sehr gut. Ebenfalls ohne Umwege ins Finale eingezogen, erreichte der Suzuki-Pilot einen guten fünften Rang: „Ich komme mit meinem Bike von Fahrtag zu Fahrtag immer besser zurecht. Das Motorrad ist echt super. Leider bin ich im Finale etwas verkrampft und fuhr nicht so wie ich wollte. Ich habe mir so leider selbst die Kraft genommen, bin aber mit dem fünften Platz trotzdem zufrieden.“
Eine Schrecksekunde hatte der sympathische Deutsche allerdings am Sonntag. Nach Platz drei Vorlauf ging Dennis im Halbfinale hart zu Boden: „Ich habe im Waschbrett einen blöden Fahrfehler gemacht. Eigentlich war dieser gar nicht so schlimm, ich bin dadurch aber ziemlich schräg auf die aus Metall bestehende Startanlage gekommen und weggerutscht. Kurz darauf ist ein Kontrahent noch komplett auf mich drauf gesprungen. Am Hals habe ich nun einen Abdruck vom Reifen und mein Körper ist voller Schürfwunden.“ berichtete der Suzuki-Pilot und beendete somit vorzeitig die Supercross-Saison. Als Resümee fügte er hinzu: „Den Abschluss habe ich mir natürlich anders vorgestellt, aber ich bin froh, dass es nur Schürfwunden sind. Allem in allem bin ich mit der SX-Saison zufrieden und werde mich nun ein paar Tage erholen und danach auf die bestehende Outdoor-Saison vorbereiten.“
Nachdem Ludovic Macler kurzzeitig auf einer anderen Marke gefahren ist, kehrte der junge Franzose in Dortmund wieder auf seine gewohnte Suzuki zurück. Dabei rückte Macler erstmals auf der Castrol Power1 Suzuki aus und fand sich gleich wieder wesentlich besser zurecht: „Das Team ist super und ich bin es gewohnt Suzuki zu fahren, sodass ich mich im Gegensatz zu München viel wohler auf dem Bike fühlte“, erzählte der Franzose.
Am Freitag konnte er sich direkt für das Halbfinale qualifizieren. Im Last-Chance-Race war allerdings leider Schluss: „Es war ziemlich schwer auf der Strecke zu überholen, da es quasi nur eine schnelle Spur und wenig Überholmöglichkeiten gab“, erzählte der Youngster, der in den letzten Jahren noch in der kleinen SX2-Klasse unterwegs war mit. Am Samstag und Sonntag lief bei Ludovic nicht viel zusammen und er kam nicht über den Vorlauf hinaus.
Der einzige SX2-Fahrer Danni Hojris konnte sich an keinen der drei Tage für das Abendprogramm qualifizieren. Obwohl der junge Däne das gesamte Wochenende über immer schneller wurde, reichte es bei über 25 Fahrern nicht unter die ersten Zwölf.
Team-Chef Michael Peters zum Saisonabschluss in Dortmund: „In den letzten Wochen war es sehr stressig für uns Fahrer zu organisieren, aber letztendlich haben wir es trotzdem noch geschafft vier gute Fahrer an den Start zu bringen. Generell war es ein durchwachsenes Wochenende. Dennis hat wieder seine Leistung abgerufen und war vor allem am Sonntag sehr stark. Schade das er im Halbfinale so heftig zu Boden ging, aber es ist wichtig, dass er keine schlimmere Verletzung davon getragen hat und bald mit der Outdoor-Vorbereitung starten kann. Sam hat auch gute Leistungen gezeigt. Leider hat ihn der Jetlag hart getroffen. Aber wir sind trotzdem sehr zufrieden mit ihm. Ludovic war auch gut drauf, allerdings bin ich der Meinung, dass er körperlich noch nicht ganz fit war. Innerhalb der drei Tage hat er leider etwas abgebaut, aber seine Leistungen waren trotzdem in Ordnung. Insgesamt haben wir dieses Wochenende das Beste aus der Situation gemacht.“
„Mit Dennis bin ich sehr zufrieden. Er hat sich über die Saison stetig gesteigert. Ein Höhepunkt war natürlich auch der Sieg von Fabien Izoird am Samstag im Finale von Chemnitz. Leider hatten wir insgesamt ziemlich viele Probleme mit Verletzungen, sodass wir keine konstante Gruppe zusammen hatten. Dementsprechend konnten wir bedauerlicherweise auch nicht um die Meisterschaft mitfahren, aber insgesamt war es wieder eine schöne Supercross-Saison.“ ließ Michael Peters die Hallensaison Revue passieren.