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PM Rockstar Meyer Honda Racing Team

Super-Comeback von Steffen Leopold

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Lesedauer: 4 min

Steffen Leopold vom Rockstar Meyer Honda Racing Team feierte am vergangenen Wochenende ein beeindruckendes Comeback in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Daran wagte vor ziemlich genau einem Jahr bei der traditionellen Auftaktveranstaltung der deutschen Supercross-Serie kaum einer zu denken.

Nachdem sich der 27-Jährige bei einem wahren Horrorcrash sieben Rippenbrüche, eine schweren Lungenverletzung zugezogen hatte musste er zwei Tage im künstlichen Koma und mehrere Wochen im Hospital verbringen. Aber übers vergangene Jahr kämpfte sich der sympathische Lokalmatador zurück und sorgte am Wochenende für bewegende Momente. An beiden Abenden stellte er den rund 16.000 Zuschauern zunächst während des Opening im grellen Scheinwerferlicht auf seiner Meyer-Honda die Strecke vor, die wie üblich aus bester Erde von den nahe gelegenen Fildern präpariert worden war.

Steffen Leopold
Steffen Leopold

Wer nun dachte Steffen wäre nur für das Rahmenprogramm angereist, wurde dann aber schnell eines Besseren belehrt. Steffen Leopold mischte ganz cool im international stark besetzen Fahrerfeld mit und krönte seine Spitzenleistung am Samstag mit einem furiosen Start-Ziel-Sieg im Hoffnungslauf. Damit hatte er das Publikum auf seiner Seite und brachte die Halle zum Beben. Einen fehlerfreien Lauf und ein Quäntchen Glück hätte es gebraucht und der Finaleinzug wäre sicherlich keine Utopie gewesen, aber leider sollte es an diesem Wochenende noch nicht soweit sein.

Für einen Finaleinzug des Rockstar Meyer Honda Racing Teams sorgten dann andere bereits bekannte Gesichter. Cole Siebler, Ben Evans und Bobby Kiniry gehen in dieser Saison neben Leopold in der Klasse SX1 an den Start. Aber auch für die drei US-Supercross-Profis sollte der Finaleinzug kein Selbstläufer sein, lediglich Bobby Kiniry gelang es an beiden Abenden an eines der begehrten zwölf Startgatter zu rollen. Nach Platz acht am Freitag und einem siebten Rang am folgenden Tag belegte der 26-Jährige aus Lafayette als bester Rockstar Meyer Honda-Pilot mit 17 Punkten aktuell den siebten Platz im Gesamtklassement. Für einen absoluten Toppiloten wie Cole Siebler sicherlich enttäuschend, verpasste dieser – sichtlich an diesem Tag auch nicht in Bestform – das Freitagsfinale und fand dafür nur noch folgende Worte: „Die Strecke ist nicht sehr anspruchsvoll und dann sind sehr viele Fahrer sehr schnell. Ein schlechter Start, ein harmloser Sturz oder ein Fehler können schon das Aus bedeuten.“

Ben Evans
Ben Evans

Ebenso erging es am Samstag Ben Evans dessen Finale am Freitag auch schon nicht wirklich rund gelaufen war. Mit einem elften Platz liegt der nunmehr 22-jährige "Prinz von Stuttgart 2008" auf Platz 16 in der Endabrechnung. Fünf Plätze besser rangiert Cole Siebler mit seinen zehn Punkten für Rang sechs am Samstag. Schade für Siebler, auch für ihn wäre deutlich mehr möglich gewesen. Nach einem verpatzten Start konnte er zwar mit einer starken Leistung viel Boden gutmachen und hatte am Rennende die Viert- und Fünftplatzierten sogar noch in unmittelbarer Schlagdistanz, aber leider reichte es nicht mehr auch diese noch zu überholen.

In der Nachwuchsklasse SX2 hält Morgan Burger in dieser Saison die Teamfarben hoch. Bei dem U.S.-Boy aus Nampa in Idaho kann man in doppeltem Sinne von einem Neuzugang sprechen – er bestritt in der baden-württembergischen Landeshauptstadt sein erstes Supercross-Rennen überhaupt. Trotz Neuland und noch vielen Fehlern schaffte es das 19-jährige Talent, sich an beiden Tagen für die zwei Wertungsläufe im Abendprogramm zu qualifizieren. Auch in der Nachwuchsklasse keine Selbstverständlichkeit – der Sieger vom Freitag scheiterte tags darauf an dieser Hürde. In den Rennen sammelte Morgan Burger dann nicht nur reichlich Erfahrung sondern auch schon fleißig Punkte und belegte am Ende mit 25 Punkten den Gesamtrang acht.

Deshalb und wegen der erkennbaren Verbesserung von Lauf zu Lauf war dies ein guter Einstand. Auch Grund genug für Teamchef Klaus Meyer nicht unzufrieden zu sein: „Insgesamt gesehen war es ein sehr gelungener Auftakt. Zwar blieb der ganz große Erfolg aus, dafür gab es aber auch keine Enttäuschungen. An jedem Abend zwei Fahrer im Finale zu haben ist nicht zu verachten, was ich aber viel wichtiger finde: wir haben gezeigt, dass wir das Potenzial haben, auch vier Fahrer ins Finale zu bringen. Und mit einem guten Start und ohne Sturzpech wäre auch an diesem Wochenende schon das ein oder andere Topresultat herausgesprungen. Auch Morgan hat mich überzeugt und ich denke er wird sich stetig verbessern und uns in der Nachwuchsklasse sicher noch das ein oder andere Mal viel Freude bereiten. Besonders freut es mich, dass Steffen so grandios ins Renngeschehen zurückgekehrt ist und obendrein super ins Team passt. Es war schon lange ein Wunsch von mir, mit einem deutschen Fahrer anzutreten. Aber nicht nur seine tolle Leistung, sondern unsere Teamleistung lassen mich zuversichtlich auf die nächsten Rennen in Chemnitz am 25. und 26.11.2011 schauen.“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Max Ludwig
Textcredits
  • Motorrad Meyer Racing Team