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PM Mike Hartmann

Top 10-Platzierung in der WM

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Lesedauer: 4 min

Am vergangenen Samstag den 10.12. fand in Lodz / Polen der zweite Lauf zur Indoor-Enduro-WM, der „FIM Superenduro WM“ statt. Mike Hartmann, auf HUSABERG 250 2-takt, war der einzige Deutsche der nach Lodz gereist war, um sich erneut, dem mit absoluten Top-Fahrern besetzten Starterfeld zu stellen. Insgesamt hatten wieder über 30 Top Fahrer für diesen WM Lauf genannt.

Dieses Mal waren nicht direkt elf Fahrer für das Finale gesetzt, sondern nur neun. Das restliche Fahrerfeld musste sich durch die Vorläufe qualifizieren. Im Finale durften wieder nur 16 Fahrer antreten, die restlichen sieben Plätze wurden also in den Qualifikations-Läufen vergeben.

Am Freitag machten sich Mike Hartmann und sein Betreuer und Mechaniker Ingo Fimpel auf die lange Fahrt nach Lodz, checkten abends kurz im Hotel ein und gingen dann sofort in die Halle, um einen ersten Eindruck von der Strecke zu bekommen. Die Strecke sah flüssig und cross-lastig aus, aber auch viele Hindernisse galt es zu überwinden. „Die Strecke ist wieder flüssig, das gefällt mir, aber das Steinfeld direkt hinter dem Wasserbassin wird zu Schlüsselstelle. Ich denke aber der amtierende polnische Weltmeister Taddy Blazusiak wird hier nichts anbrennen lassen. Aber dem Rest will ich morgen auch mal ein wenig um die Ohren fahren“, so ein gut aufgelegter Mike mit seinem erster Eindruck.

Am Samstag dann startete das Event. Zunächst gab es wieder ein freies Training mit zehn Minuten, dann ein Zeittraining. Bereits im Zeittraining ließ Mike Hartmann auf seiner Husaberg sein Können aufblitzen und kam als Gruppen-Bester mit der besten Zeit ins Ziel Die Zeiten wurden für die Gruppeneinteilung der Vorläufe hergenommen. Die Strecke lag Mike Hartmann, wobei er im Steinfeld nach dem Wasserbassin ab und an strauchelte, aber den anderen Profis ging es nicht anders. „Also beste Zeit im Zeittraining! Die Strecke liegt mir, Motorrad und mein TKM-Fahrwerk funktionieren Super! Ich denke und hoffe heute mal vorne mitmischen zu können“, war sein erstes Fazit nach dem Zeittraining.

Im Qualifikationslauf der Gruppe von Mike Hartmann, mit dem sich genau zwei Fahrer noch für das Finale qualifizieren konnten, und der über acht Runden ging, erwischte Mike Hartmann, wie auch schon in Genua, einen super Start und er zog den Holeshot und führte das Feld souverän an. Dann aber stürzte Mike wieder im Wasserbassin und lag nur noch auf Platz zwei. Er kam schnell wieder aufs Motorrad und fuhr wie entfesselt mit seiner Husaberg. Beim Überrunden dann die nächste Aufregung, direkt hinter einem Baumstamm lag ein gestürzter, zu überrundender Fahrer. Mike musste somit auch zu Boden und verlor seinen zweiten Platz an einen polnischen Konkurrenten. Der dritte Platz, den er nun inne hatte, reichte natürlich nicht zum Final-Einzug, also gab Mike alles und kämpfte sich erst wieder auf Platz zwei und dann noch an den führenden Fahrer ran. Mike sicherte sich letztendlich mit dem zweiten Rang den Einzug ins Finale!

Der Einzug ins Finale war wieder Mikes erklärtes Ziel in diesem extrem starken Fahrerfeld. Zufrieden mit dem Vorlauf-Ergebnis zog er ein erstes Resümee. „Ich habe es wieder geschafft ins Finale zu kommen! Das ist wieder großartig für mich! Ich spüre aber, dass mehr drin sein kann, das weiß ich aus Genua! Ich kann mit den Top-Jungs mithalten, da bin ich mir sicher. Ich werde alles versuchen um nach vorne zu fahren“, so Mike nach dem Quali-Lauf.

Im ersten Finallauf startete Mike Hartmann von der ganz linken und somit schlechtesten Position. Er kam als Vorletzter vom Start weg. Im Verlauf des Rennens arbeitet er sich ins Mittelfeld vor und strauchelt dann aber im Steinfeld und musste erneut als Vorletzter das Rennen aufnehmen! Jetzt blitzte Mikes ganzes Können durch. Er gab seiner Husaberg ordentlich die Sporen, und fuhr wie entfesselt auf Platz zehn vor. Dabei überholte er auch einige hochkarätige Fahrer!

Im zweiten Finallauf startete Mike Hartmann aus der ersten Startreihe fulminant und zog den Holeshot, er bog als erster in die erste Kurve ein, und führte das Feld fast eine ganze Runde an, ehe er von seinem Markenkollege Xavier Galindo aus Spanien überholt wurde. Auch der Weltmeister Blazusiak überholte Mike dann in der zweiten Runde. Kurz darauf folgten Jonny Walker und Joakim Ljunggren. Mike lag somit auf Platz 5 und fightete mit dem ehemaligen mehrfachen Weltmeister Ivan Cervantes aus Spanien. Diesem gelang kurz vor Ende des Rennens noch ein Überholmanöver gegen Mike Hartmann. Alle Überholmanöver passierten im nassen Steinfeld, welches Mike im Vorfeld ja als Schlüsselstelle erkannte. Trotzdem strauchelte er dort etwas, wie auch viele andere Fahrer. Letztendlich kam Mike Hartmann auf einem sensationellen sechsten Platz ins Ziel.

Vor dem letzten und dritten Finallauf wusste Mike Hartmann was er erreichen kann. Der Parcours lag ihm! Im letzten Finallauf musste Mike Hartmann erneut aus der zweiten Reihe starten. Auf Platz 12 bog er in die erste Kurve und kämpfte sich dann im Verlauf des Rennens auf Platz acht vor. Hierbei überholte er auch Fahrer, wie z.B. den ehemaligen mehrfachen Trial-Weltmeister Doug Lampkin. Auf Platz acht liegend fightete Mike bis zum Schluss mit Ivan Cervantes, fand aber keinen Weg um an dem Spanier vorbei zu kommen.

Der fahrerische Gesamteindruck von Mike war wieder spitzenmäßig und absolut WM-würdig! Mike beendete das WM-Wochenende somit mit dem 8. Tagesrang und schob sich in der WM- Gesamtwertung auf Platz neun!

Sein Fazit vom Wochenende: „Erneut Finale und Top 10 in der WM! Heute hat alles gepasst, ich konnte vor allem im zweiten Finallauf sehen, dass ich mit den Top-Fahrern gut mithalten kann! Das war genial! Mit meinem neuen, 250 2-Takt Motorrad von Husaberg lief alles rund. Vielen Dank an all meine Sponsoren“, sagte ein lächelnder, aber abgekämpfter Mike Hartmann und fügte hinzu: „ Es ist schon Wahnsinn, Top 10 in der WM und das als Privatfahrer! Ich muss alles selbst finanzieren und dachte eigentlich nicht, dass es so gut läuft in der WM. Hoffentlich registrieren das die Hersteller und Sponsoren, und honorieren meine Leistung! Ich bin auf jeden Fall voll zufrieden mit dem Wochenende und hoffe in Spanien noch einen Schritt nach vorne machen zu können!“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Robert Pairan
Textcredits
  • Mike Hartmann