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ADAC NMX-Cup in Badenhausen - Rennbericht

Besonderes Finale der Nordlichter

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Lesedauer: 5 min


„F-I-N-A-L-E“ hieß es am vergangenen Wochenende auch für die Fahrer aus dem Norddeutschen ADAC-Motocross-Cup, denn mit der Ausrichtung der elften Etappe bildete der RTC Nordheim am dritten Septemberwochenende die letzte Station der Meisterschaftsserie für das Sportjahr 2019.

Auf die gut 250 Fahrerinnen und Fahrer wartete ein Saisonfinale der ganz besonderen Art: RedBull als Sponsor, eine Live-Band am Samstagabend, ein neues Streckenlayout und viele Zuschauer. Kurzum: Die Veranstaltungscrew um RTC-Boss André Frank gab alles, um einen perfekten Rahmen für die Titelkämpfe zu bieten. Obendrauf spendierte Petrus nochmals „Sonne satt“ an beiden Veranstaltungstagen und stellte zudem ideale äußere Bedingungen für die letzte Punktejagd des Jahres 2019.

Tagessieger 50ccm: Nonni Per Lange
Tagessieger 50ccm: Nonni Per Lange

Für die jüngsten Racer aus der 50ccm-Automatikklasse ging es bereits am Samstag in die entscheidenden beiden Wertungsläufe der Saison. Hier setzte sich Nonni Per Lange vom MSC Munster durch und ließ sich nach zwei Laufsiegen zurecht am Abend auf dem Podium feiern. Tagesrang zwei sicherte sich nach einem 2-2-Resultat NMX-Meister Paul Sander Schwerin vor Schwester Emma Lou Schwerin. Mio Jakesch und Fynn Rogall komplettierten die Top-Five.

Shakehands bei den 65er: Vincent Conrad (#313), Loris Wobker (#72) und Johan Heckel (#74)
Shakehands bei den 65er: Vincent Conrad (#313), Loris Wobker (#72) und Johan Heckel (#74)

In der Schülerklasse B, den 65ccm-Piloten, durften die angereisten Zuschauer einen spannenden Schlagabtausch zwischen Loris Wobker und Johan Heckel bestaunen. Nach einem rundenlangen Duell im Qualifikationstraining setzte sich Heckel, wie zuletzt in Hartenholm, mit der schnellsten Runde zunächst durch. Im ersten Heat trafen die beiden KTM-Racer erneut direkt aufeinander und lieferten sich einen spannenden Fight. Die Entscheidung um den Laufsieg fiel erst in der allerletzten Runde. Heckel erreichte vier Zehntelsekunden eher die Ziellinie und freute sich riesig über seinen Triumpf vor Wobker und Vincent Conrad. Im zweiten Durchgang erwischte Redplate-Pilot Wobker jedoch einen deutlich besseren Start und machte weniger Fehler als Heckel, der Probleme bekam. Damit feierte Wobker nicht nur nach einem 2-1-Resultat nicht nur die Meisterschaft, sondern auch den Tagessieg in Badenhausen. Heckel wird Tageszweiter vor Conrad, der das Podium komplettierte.

Klasse 85ccm: Jannes Wittig (#200) gewinnt den Start vor Oscar Denzau (#23) und Florian Brauns (#11)
Klasse 85ccm: Jannes Wittig (#200) gewinnt den Start vor Oscar Denzau (#23) und Florian Brauns (#11)

Bei den 85ccm-Piloten gab es beim letzten Event des Jahres kein Vorbeikommen an BVZ-Racer Jannes Wittig. Der junge Nachwuchsmann aus dem Kader des ADAC Weser-Ems war schon vor den letzten beiden Rennen des Jahres der neue Meister, lieferte aber nochmals zwei famose Fahrten ab. Die schnellsten Runden in Kombination mit einer herausragenden konditionellen Leistung waren Grundlage für einen weiteren Saisonsieg und einen perfekten Abschluss des Jahres 2019. Hinter dem Dominator der Saison beeindruckte Oscar Denzau vom MSC Mölln nochmals mit einem 2-2-Ergebnis und fuhr nach starken Fahrten aufs Podest. Julian Martens war die Überraschung des Tages und zeigte mit Rang drei Saisonbestleistung.

Maikel Ziller
Maikel Ziller

Einen dramatischen Kampf um den Meisterschaftstitel gab es bei den MX2-2-Takt-Boys zu sehen. Nachdem vor den beiden letzten Rennen der Saison Sascha Hemmerling aus dem OPO-Rennstall die Gesamtwertung mit 12 Punkten vor Maikel Ziller anführte und auch die letzten Saisonrennen souverän für sich entschieden hat, dachten alle den souveränen Saisonsieger gesehen zu haben. Dann kam aber doch alles ganz anders. Im Zeittraining von Badenhausen legte Hemmerling zunächst die Bestzeit hin und sicherte sich Startplatz eins für die Wertungsläufe am Nachmittag. Nach dem Fall des Startgatters hatte Ziller jedoch die beste Reaktion am Startgatter und zog den Backyard-Holeshot. Allerdings dauerte es nicht lange, bis Hemmerling sich die Spitze zurückeroberte und den Lauf für sich entschied. Im zweiten Durchgang dann der Schock: Hemmerling fiel mitten im Race aus, konnte nicht mehr weiterfahren und sammelte damit keinen einzigen Punkt für das Konto der Gesamtwertung. Ziller nutzte die Gunst der Stunde, gewann das letzte Rennen des Jahres und feierte den Tagessieg. Hinter Ziller belegte Collin Krahn und Leon Könemann die Plätze zwei und drei in der Tageswertung. In der Meisterschaftswertung rettete Hemmerling dann doch noch zwei Punkte gegenüber Ziller und ist damit der neue Norddeutsche Meister in der 2-Taktklasse.

Daniel Wewers
Daniel Wewers

Die mit Abstand schnellsten Runden bei den MX2-4-Taktern zeigte am Samstag Daniel Wewers aus dem VFM Niedersachsen-Cup. Der Honda-Racer war bereits im Zeittraining fast zwei Sekunden schnellster als NMX-Meister Lasse Rudolf und performte auch am Nachmittag im Racing stark. Nach zwei konzentrierten Fahrten, finishte Wewers in beiden Durchgängen als Erster und sicherte sich den Tagessieg. Rudolf wurde nach einem 4-2-Resultat Zweiter vor Niklas Wojaczek, der mit Platz drei seine Saisonbestleistung feierte.

Jan Allers
Jan Allers

Bei den „Big Boys“ in der MX1-Klasse drückte 2-Takter Jan Allers aus dem BVZ-Rennstall der Veranstaltung beim RTC Northeim noch einmal seinen ganz eigenen Stempel auf. Nach einem Kopf-an-Kopf-Duell gegen Daniel Wewers in der Qualifikation, raste Allers drei Zehntelsekunden schneller der Zeitschleife entgegen und sicherte sich die Pole vor Wewers und NMX-Leader Nico Busch. Im ersten Heat gelang Doppelstarter Wewers so ziemlich alles: Ein toller Start, saubere Runden und eine konditionelle Meisterleistung. Mit über zehn Sekunden Vorsprung finishte der Alpha-Pilot als Erster vor Allers und Busch. Im zweiten Durchgang dann ein anderes Bild: Allers machte die wenigsten Fehler und fand die schnellsten Spuren auf der Piste von Badenhausen. Mit einem 2-1-Resultat im Gepäck feierte Allers den Tagessieg vor Wewers und Busch, der Platz drei belegte. Der MX1-Titel ging allerdings souverän an Nico Busch.

Faire Gesten zwischen Christian Maciej und Matthias Annecke (#11)
Faire Gesten zwischen Christian Maciej und Matthias Annecke (#11)

Bei den Senioren ab 35 Jahre musste sich NMX-Meister Christian Maciej am Ende in der Tageswertung Matthias Annecke und Knut Valtingoyer geschlagen geben, da er im zweiten Heat einen Plattfuß wegstecken musste. Nach einem kurzen Boxenstopp konnte Maciej die Fahrt allerdings wiederaufnehmen und erreichte noch das Ziel. Annecke nutzte das technische Problem und fuhr sauber sein Rennen zu Ende. Damit holte Annecke den letzten Saisonsieg vor Valtingoyer und Maciej, der sich trotz Platten doch noch auf dem Podest wiederfand.

Siegerehrung Senioren Ü50
Siegerehrung Senioren Ü50


Mario Grimm
ist der neue Meister in der Seniorenklasse ab 50 Jahre. Auch in den beiden letzten Rennen der Saison konnte dem Mann aus Hasenmoor keiner das Wasser reichen. Der Husqvarna-Racer dominierte den Renntag, fuhr den Tagessieg ein und freute sich obendrauf noch über den Gewinn der Backyard-Holeshot-Jahreswertung. Platz zwei in der Tageswertung ging an Doppelstarter Valtingoyer vor Heinz Geyer.

Katharina Schultz (#18) hat sich gegen Annika Richter (#921) durchgesetzt
Katharina Schultz (#18) hat sich gegen Annika Richter (#921) durchgesetzt

In Abwesenheit der besten deutschen Fahrerin 2019, Larissa Pappenmeier, gab es in Badenhausen auch den Finallauf zum DMV Ladies-Cup zu bestaunen. Dabei zeigte sich Fiona Hoppe in einer herausragend starken Form und setzte sich in beiden Wertungsläufen gegen Konkurrentin Kim Irmgartz durch. Mit einem 1-1-Resultat feierte Hoppe damit ihren ersten Saisonerfolg und siegte vor Irmgartz und der bärenstark kämpfenden Kristyna Vitkova. In der NMX-Wertung feierte Katharina Schultz den Tagessieg und sicherte sich damit auch den norddeutschen Titel bei den Ladies. Annika Richter fuhr auf Platz zwei vor Mirja Kück, die auf der Husqvarna Tagesrang drei belegte.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • CROSS Magazin
  • Annika Finnern
Textcredits
  • Jan Uttich