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Nord-Cup in Mölln - Ergebnisse

Mundhenk begeistert das Publikum

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Lesedauer: 6 min

Bei der sechsten Runde zum Norddeutschen ADAC Motocross Cup waren erneut die Sandspezialisten gefragt, da der NMX-Cup auf dem „legendären“ Grambeker Heidering des MSC Mölln Station machte. Weshalb der Track unter den Nordcup-Piloten als „legendär“ gilt, versteht sich relativ schnell, wenn man die Startgeraden in Augenschein nimmt – man kann auch sagen: 150 Meter Vollgas gerade aus! Für die Möllner war diese Veranstaltung von hoher Bedeutung, da diese neben der Saisonhalbzeit im Nord-Cup auch ein Jubiläum kennzeichnete: Es war das 50. ADAC MX beim MSC Mölln.

Wie bereits in den vergangenen Jahren waren alle Aktiven am kompletten Wochenende beeindruckt von der Organisationsleitung rund um Veranstaltungsleiter Ralf Kohn (ADAC Hansa). Und so wurde unter der Woche aus dem 1,57 Kilometer langen Kurs ein wahrer Traum für jeden MX-Sandliebhaber: schnelle Geraden, perfekt angeschobene Tablekanten, eine Whoop-Sektion sowie weitere enge, technisch anspruchsvolle 90°-Kurvenkombinationen – es war einfach der Wahnsinn! Es war also alles angerichtet für ein unvergessliches Rennwochenende – das letztes Rennen vor der Sommerpause – am Grambeker Heidering in Mölln.

Den Auftakt in den Rennsamstag gaben die jüngsten Piloten im Nord-Cup-Geschehen, die 50ccm-Spezialisten. Tjark Dose, der momentan Führende in der Meisterschaftswertung, und Co. bekamen jedoch Besuch von einigen Akteuren, mit denen sie vielleicht zunächst nicht gerechnet hätten. Jonas Prochnau, auf der Falcon-Motorsport-KTM unterwegs, und Dominic Bilau brachten die üblichen Favoriten in Schwierigkeiten. Prochnau gewann das Training souverän vor Bilau und Leader, Tjark Dose auf der BVZ-KTM. In den Wertungsläufen am Nachmittag dominierte ebenfalls Falcon-Pilot Prochnau vor Bilau und Dose, der am Ende des Rennens einen Rückstand von über einer Minute aufgebrummt bekam – eine komplett neue Erfahrung für den erfolgsverwöhnten Fahrer vom MC Malente.

In der Schülerklasse B, der 65ccm-Klasse, kehrte Toni Ksienzyk vom S&W-Racing-Team nach Krankheitspause zurück in den Nord-Cup und wie! Der KTM-Pilot vom MC Prisannewitz ließ sich nicht lange bitten und fuhr im Training zum Einstand gleich erst einmal die absolut schnellste Zeit und setzte damit Tom Schröder vom MSC Munster, der sich letzte Woche in Apenburg die Meisterschaftsführung zurückerkämpft hat, unter Druck. Nach der Mittagspause wurde es dann spannend: alle Augen der 500 angereisten Zuschauer – Rekordzahlen im Nord-Cup – waren gerichtet auf Schröder und Ksienzyk. Wer krönt sich zum Champion vom Mölln? Eine nicht ganz leicht zu beantwortende Frage denn auch nach Ablauf von zehn Minuten offizieller Fahrzeit sprangen beide parallel nebeneinander hinein in die letzte Rennrunde. Nachdem zunächst noch Ksienzyk führte, gelang es Schröder tatsächlich den Sieger aus Tensfeld und Albersdorf noch abzufangen – 1:0 für Schröder. Hinter den alles überragenden Youngstern kam Alex Liedke auf der dritten Position im ersten Durchgang. Ksienzyk wollte Wiedergutmachung betreiben und das gelang dem jungen Mann aus Bentwisch auch – elf Sekunden und damit ein satter Vorsprung nach Fahrfehlern von Schröder bescherten Ksienzyk den Sieg im zweiten Wertungslauf und den Tagessieg vor Schröder und Henry Pascal Kucs.

Auch die 85ccm-Jugendklasse war kurz vor der Sommerpause nochmal richtig gut besucht. Einige Fahrer von der Landesmeisterschaft Sachsen-Anhalt mischten sich wieder unter das Feld, wie Tristan Hanak, der auf der Falcon-Motorsport-KTM unterwegs war, oder auch Lorris Bollmann auf der Suzuki. Trotz allem setzten sich zunächst im Training die eingeschriebenen Fahrer in Szene. Allen voran: Lasse Neukäter von der Sascha-Eckert-Racing-School, der das Training mit 15 Tausenstelsekunden Vorsprung vor Jannes Kasper vom MSC Mölln und Meisterschaftsleader Nick Seeger vom MC Einetal Alterode gewann. Als die 28 Piloten dann zum ersten Wertungslauf am Startgatter Platz nahmen, hofften die Zuschauer auf einen Erfolg „zu Hause“ von MSC Mölln Fahrer Jannes Kasper. Diese Hoffnungen wurden jedoch zerstört, da die C&T-KTM von Seeger nach durchwachsenem Start von Kasper vorne lag. Seeger dominierte das Rennen und leistete sich keinen einzigen Fehler. Die Folge: ein Laufsieg mit zehn Sekunden Vorsprung vor Kasper und dem Trainingsschnellsten Lasse Neukäter. Nachdem Kasper in der Pause das Kinn wieder hochgerückt hat, gab der Möllner nochmal alles. Mit einem guten Start verschaffte sich Kasper eine gute Ausgangsposition und glänzte mit einer perfekten Fahrt. Diesmal war es andersherum: Seeger machte die Fehler und Kasper blieb fehlerfrei und gewann mit zehn Sekunden den zweiten Lauf. Die Sensation war perfekt: Kasper holt auf dem Grambeker Heidering den Tagessieg und nahm den Applaus der Zuschauer gerne in Empfang. Die Holeshot-Prämie ging jedoch an Nick Seeger, der sich sichtlich über diese Sonderauszeichnung freute.

Bei den MX2-Akteuren zeichnete sich im Verlauf des Renntages ein erneutes Duell zwischen Meisterschaftsleader Jon Mundhenk aus Bokel und dem Dänen Mads Sjoholm ab. Die Zuschauer mussten jedoch lange auf den Showdown warten, da die Klasse aufgrund der hohen Starterzahlen in zwei Gruppen aufgeteilt wurde und die Beiden erst im Finale aufeinandertrafen. Beide gewannen neben dem Training am Vormittag auch ihr Halbfinale gegen Mittag. Nachdem im Finale das Gatter gefallen war, war eigentlich auch schon alles entschieden: Sven Wiemann sicherte sich auf der Popko-Kawasaki die Holeshot Prämie, Sjoholm stürzte in der Startkurve und ja…Mundhenk fuhr vorne allen um die Ohren. Der Sandspezialist, der letzte Woche bereits überraschend schnell seine Spitzenposition in Apenburg ausbauen konnte, fuhr auch über die anstehenden von 20 Mintuen plus zwei Runden auf der Sandpiste in Mölln am schnellsten um den Parcours. Somit baute der Kawasaki-Pilot kontinuierlich mit übrigens auch der schnellsten Rennrunde seine Führung aus und holte für das SH-Racing-Parts-Team den Laufsieg. Nico Busch steuerte seine Next-Racing-KTM auf die zweite Position und kam vor MSC Mölln-Fahrer Luca Hübscher ein, der Dritter wurde. Auch Dario Haker auf der Suzuki und Mads Sjoholm überzeugten mit einer beherzten Aufholjagd und belegten am Ende die Ränge vier und fünf bei dieser Jubiläumsausgabe des MSC Mölln.

Prochnau (#50): Mensch...wo bleibt ihr denn?
Prochnau (#50): Mensch…wo bleibt ihr denn?
Duell Schröder vs. Ksienzyk
Duell Schröder vs. Ksienzyk
MX2-Tagessieger Jon Mundhenk
MX2-Tagessieger Jon Mundhenk
Start der 85er Piloten.
Start der 85er Piloten.

Die MX1-Kategorie wurde im Training noch bestimmt vom Castrol-Kawasaki Pilot Timo Wehrmann, der seine Zweitakter am schnellsten um die Runde steuerte. In den Läufen am Nachmittag war es im ersten Durchgang Martin Scheuch, der gewann vor Wehrmann und Ruven Piche auf der AP-KTM. Im zweiten Wertungslauf wollte Piche zeigen, dass er es auch schaffen kann über die komplette Renndistanz durchzuhalten und die konditionellen Probleme aus dem ersten Lauf hinter sich zu lassen. Der Mann vom MSC Munster siegte und gewann neben der Holeshotprämie auch die Tageswertung vor Scheuch und Wehrmann.

Bei den S40-Fahrern, Herren von 40 bis 49 Jahren, fuhr Kiedrowski-Honda-Pilot Rico Kallauch nach kleiner Schwäche im ersten Lauf wieder allen davon. Weder BVZ-KTM-Rider, Axel Tornau, noch Mario Grimm waren in der Lage zu folgen. Im zweiten Wertungslauf jedoch stürzte Andreas Feldt nicht und enteilte vom Rest des Feldes. Somit gewann Kallauch die Tageswertung vor Feldt, der als Gast dabei war, und dem Hasenmoorer, Mario Grimm.

Bei den Senioren ab 50 Jahren war es erneut Claus Weichert, der alles für sich entscheiden konnte und der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance gab. Weichert fuhr in den Läufen pro Runde ca. fünf Sekunden schneller als die Anderen – einfach unglaublich. Hinter Weichert kamen Michael Brahms und Volker Schütte auf den Plätzen zwei und drei ein.

In der Damen-Klasse erobert sich Nadja Frank die Meisterschaftsführung zurück, nachdem diese in der vergangenen Woche zunächst an BVZ-Girl Annika Richter ging. Frank gewann die Tageswertung deutlich vor Richter und Next-Racing-Girl Sophia Incutto.

In der Quad-Klasse stellte Danny Fraaß alles auf den Kopf. Fraaß, der als Gast in Mölln dabei war ließ in beiden Wertungsläufen keinen Zweifel aufkommen und gewann die Tageswertung plus Holeshotprämie vor Thomas Ergenzinger vom MSC Mölln und Bastian Kurz vom NOS-Racing-Team.

Den HMX-Pokal, die offene Klasse, welche bis Platz sechs mit Preisgeld ausgezeichnet gewann Honda-Pilot Arne Domeyer vor Martin Scheuch und Ruven Piche.

Jetzt geht es für alle Nord-Cup-Fahrer hinein in fünf Wochen Sommerpause. Am 3. August meldet sich der MSC Mölln zurück und trägt erstmals den Nord-Ostsee-Cup aus. Zum ersten Mal heißt es: ADAC NMX-Cup vs. Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern.

Die Ergebnisse im Detail findet ihr auf www.mylaps.com und die aktuellen Meisterschaftsstände unter motorsport.adac-sh.de/motorrad/motocross/nmx-cup/ergebnisse.html.

Ruven Piche (#294) gewinnt den Start im HMX-Pokal, muss dann aber dem Honda-Piloten, Arne Domeyer, das Feld überlassen.
Ruven Piche (#294) gewinnt den Start im HMX-Pokal, muss dann aber dem Honda-Piloten, Arne Domeyer, das Feld überlassen.
Claus Weichert (#82) überragt in dieser Saison alles in der S50
Claus Weichert (#82) überragt in dieser Saison alles in der S50
Faire Geste nach dem 2. Lauf zwischen Piche und Wehrmann
Faire Geste nach dem 2. Lauf zwischen Piche und Wehrmann
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
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  • Jan Uttich
Textcredits
  • Jan Uttich