Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Nordrhein MX-Cup in Grevenbroich - Rennbericht

Top-Fahrerfeld beim MX-Cup-Start

Artikel lesen
Lesedauer: 6 min


Das Sturmtief „Niklas“ hielt in der Woche vor Ostern ganz Deutschland in Aufregung und machte auch um die bekannte Sandstrecke „Königshovener Höhe“ des MSC Grevenbroich keinen Bogen. Doch die Verantwortlichen des MSC schafften es gleich mehrfach in dieser Woche mit hohem Aufwand die Strecke von der größten Nässe zu befreien.

Das wurde mit einem regelrechten Fahreransturm belohnt und so fanden sich insgesamt über 350 Fahrer an der Rennstrecke an beiden Tagen ein. Nahezu alle Klassen waren bis auf den letzten Platz am Startgatter besetzt.

Vor allem in der LK1 MX1 und MX2 meldeten sich beachtliche 48 Piloten für die Rennen an. Mit Mike Stender, Mathias Jorgensen und Dennis Wiemann vom DigaProcross-Racingteam sowie Sulivan Jaulin und Gianluca Ecca vom Castrol Power 1 Suzuki-Team und vielen weiteren Top-Fahrern aus dem In- und Ausland konnte der MSC den anwesenden zahlreichen Zuschauern ein internationales Top-Fahrerfeld und somit Motocross-Sport auf höchstem Niveau präsentieren.

Das es beim Motocross jedoch nicht immer nur um die maximal erreichbare Punktezahl geht, bewies vom MSC Grevenbroich Tim Münchhofen der ebenfalls auch in der Vorstandsarbeit des MSC aktiv ist. So musste sein Mechaniker Werner Lang am Sonntagmorgen aus gesundheitlichen Gründen das Grevenbroicher Krankenhaus aufsuchen und sich gründlich checken lassen und wurde dabei durch Münchhofen begleitet. Eine schöne Geste die den Erhalt des Michael Spacek-Förderpreis, der unter anderem Fairplay und herausragende persönliche Leistungen und Engagement bewertet, für Münchhofen im Jahr 2011 noch einmal deutlich unterstreicht. Das Freie Training verpasste Münchhofen und er kam knapp vor Beginn des notwendig zu absolvierenden Zeittrainings wieder an der Rennstrecke an.

Die schnellste Trainingszeit brannte Gianluca Ecca mit 2.03.085 Min. vor Mike Stender (2.03.415 Min) , Mathias Jorgensen (2.03.504 Min.) und Sulivan Jaulin (2.04.027 Min.) in den Grevenbroicher Sand. Dies sollte allen Anwesenden spannende Rennen versprechen.

Der Start zum 1. Lauf musste jedoch wiederholt werden, da der dreifache MX-Cup-MX1 Gewinner Alexander Farkas in der ersten Runde stürzte und leider verletzt die Heimreise antreten musste.

Beim neuerlichen Start versetzte ein MSC-Pilot alle anwesenden Zuschauer in Staunen. Es war der dreifache MX-Cup MX2-Champ Robin Goldammer, der als Erster durch die erste Kurve fuhr und sich knapp eine Runde auf dem Platz an der Sonne und fünf Runden lang unter den Top 3 behaupten konnte. Der Trainingsschnellste Ecca schied nach ungewolltem Bodenkontakt vorzeitig aus und auch Mike Stender musste in der ersten Runde zu Boden. Stender kämpfte sich im weiteren Verlauf beachtlich auf den dritten Rang zurück. Den Platz an der Sonne verteidigte Sulivan Jaulin vor Mathias Jorgensen bis ins Ziel. Diesem Trio konnte nur der Niederländer Gert Jan Assink auf Rang vier in etwa folgen.

Im zweiten Lauf machte Mike Stender von Beginn an klar, dass auch er Sandstrecken bestens kennt und setzte sich vom Start weg ab und gewann den zweiten Durchgang souverän mit gut 16 Sekunden Vorsprung vor Mathias Jorgensen. Ihnen folgten Gianluca Ecca, Gert Jan Assink und Sulivan Jaulin. Somit konnte Mike Stender auch den Tagessieg vor Mathias Jorgensen und Sulivan Jaulin für sich verbuchen.

Tim Münchhofen schaffte es trotz der morgendlichen Hektik sich in den Rennen auf den Punkt zu fokussieren und lieferte zwei sehr solide Läufe ab und belegte in der MX1-Wertung Platz fünf. Ihm folgte auf dem sechsten Rang sein Vereinskollege Robin Goldammer.

Die LK1 MX2-Wertung gewann Lukas Platt vor Sam Korneliussen und Nils Gehrke. Der MX-Cup MX2-Vizechamp des Jahres 2014 und MSC-Pilot Paul Ulrich belegte in dem starken Fahrerfeld einen respektablen fünften Platz.

Nicht nur in der LK1 sondern auch in allen anderen Klassen bekamen die Zuschauer höchst interessante und spannende Rennen zu sehen. So lieferten sich Vincent Gallwitz und Steve Dosquet im LK2 A-Finale einen höchst spannenden Zweikampf bzw. mit Nicolai Damssard einen Dreikampf. Diese fuhren jedoch außerhalb der Wertung. Die Wertung für die Meisterschaft gewann Joey Werhahn vor Rock van Zetten und Tim Zeyen.

Die LK3 gewann Lukas Hemmersbach vor Kris Lobe und Oliver Gruhl. Besonders die Einsteigerklasse LK3 erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit und glänzt regelmäßig mit Starterzahlen von über 80 Piloten.

Während sich der Rennsonntag zwar frisch aber überwiegend sonnig präsentierte so regnete es am Samstagmorgen bis ca. 11 Uhr pausenlos. Dies machte vor allen den Kleinsten mit ihren Motorrädern zu schaffen und so wurde für die Kleinsten der Streckenverlauf noch kurzfristig modifiziert. In der 50ccm-Klasse kam am besten Jesse Wiemann vor Timo Kölsch und Eliah Vedral mit den Bodenverhältnissen zu Recht. In der 65ccm-Klasse gewann Jan Krug vor Pit Herbstmann und Luca Reusch.

Mit deutlich höherem Tempo ging die 85ccm-Klasse zu Werke. Hier waren es die zwei Grevenbroicher Jakob Scheulen und Pascal Jungmann, die vor Tristan Lohmann ganz oben auf dem Podest standen. Jakob Scheulen lieferte zwei solide Läufe ab und Pascal Jungmann kämpfte sich im ersten Lauf von ganz hinten noch auf den zweiten Platz vor. Der Laufsieger des zweiten Laufs Benedikt Gödtner blieb im ersten Lauf punktelos und belegte daher nur Gesamtrang acht.

Die Damenklasse gewann Marie Ruiters vor Gina Marie Piepke und Annika Erpeka. Die Seniorenklasse konnte Tim Münchhofen vor Ronnie Hausmann und Sven Garcke für sich entscheiden während bei den Veteranen Olaf Szukat vor Udo Bremen und Jos van Stippen die Nase vorne hatte.

In der schnellsten Klasse am Samstag waren die Verhältnisse klar vergeben und so gewann souverän Sam Korneliussen (1/1) vor Vincent Gallwitz (2/2) und Nico Müller (3/3) .

Stimmen zur Veranstaltung:

Mike Stender: „Obwohl ich im ersten Lauf noch in der ersten Runde zu Boden musste konnte ich noch auf den 3. Platz vorfahren und im 2. Lauf einen Start-Ziel-Sieg einfahren. Damit bin ich natürlich sehr happy. Ich bin das erste Mal auf der Sommerbahn gefahren und für eine Sandstrecke sind hier wirklich viele Sprünge. Das gefällt mir. Ich komme gerne wieder.“

Sulivan Jaulin: „Ich bin nicht so der Sandfahrer und daher war es für mich eine optimale Verbreitung für die Masters nächste Woche in Drehna. Die Strecke hier ist cool mit vielen Sprüngen. Neben den Masters werde ich dieses Jahr auch noch in der Tchechischen Meisterschaft starten.“

Mathias Jorgensen: „Zweimal Zweiter und somit Tageszweiter, das ist ein gutes Ergebnis. Es hat hier Spaß gemacht zu fahren. Es war gut, dass es die Tage zuvor soviel geregnet hat. Dadurch hat sich die Strecke noch stärker ausgefahren und es wurde etwas Geschwindigkeit rausgenommen. Es gibt hier wirklich schnelle Passagen.“

Lukas Platt: „Auch für mich war es eine große Hilfe vor Drehna hier zu starten. Es war eine super Veranstaltung mit einem Top-Fahrerfeld. Ich denke ich brauch mich im Sand nicht verstecken und freue mich schon auf nächste Woche. Ich werde mich dieses Jahr auf den Youngsters Cup konzentrieren und versuchen so viel MX-Cup-Rennen zu fahren wie es eben geht. Zudem gehe ich auch noch in der DM MX2 an den Start und will mich da in den Top 15 platzieren.“

Tim Münchhofen: „Es war ein hektischer Morgen aber ich habe bei den Rennen doch gut in meinen Rythmus gefunden und bin mit dem Ergebnis zufrieden.“

Robin Goldammer: ?Das Highlight f?r mich war der Start zum ersten Lauf. Ich konnte den Start gewinnen und die ersten 5 Runden unter den ersten Drei fahren, den Speed mitgehen. Mit den Positionen 9 und 13 aus dem gesamten Fahrerfeld bin ich sehr zufrieden, da ich gemerkt habe, dass es nicht am Speed, sondern eher an der Kondition hapert. Dem werde ich versuchen entgegenzuwirken, so dass ich den Speed volle 20 Minuten gehen kann. Gro?es Lob an Den Mx-Cup f?r die reibungslose Organisation und den MSC f?r die sehr gut vorbereitete Strecke, die nach den Regenf?llen der Woche besonders viel Pflege in Anspruch genommen hatte.?

Gianluca Ecca: „Ich bin sehr happy mit der schnellsten Trainingszeit overall in der LK1 gewesen. Im 1. Lauf musste ich kurz zu Boden und dachte ich hätte was am Motor, daher bin ich vorsichtshalber rausgefahren. Der 2. Lauf war sehr gut und ich habe als Dritter in diesem Lauf overall gefinisht. Insgesamt war es eine gute Standortbestimmung für mich vor Drehna, da ich im Winter verletzt war und dies hier mein erstes Rennen war. Für diese Saison steht für mich der Youngster Cup im Vordergrund, vereinzelt MX-Cup und ich werde bei einzelnen EMX250 Läufen an den Start gehen.“


Michael Gosepath
, 1. Vorsitzender MSC : „Das Wetter hat uns dieses Mal vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Wir hatten die Strecke bereits zweimal fertig und mussten sie dann wieder von der Nässe befreien. Das hat uns einigen Arbeitsaufwand gekostet. Wir freuen uns über die vielen Fahrer, Zuschauer und den reibungslosen Ablauf. Da haben unsere Mitglieder Großes geleistet. Es war ein Top-Fahrerfeld und alle Klassen waren voll. Auch unser Schnupperkurs für Kids aus dem Grevenbroicher Raum, die nicht aus dem MX-Bereich kommen, wurde sehr gut angenommen. Wir sind rundum zufrieden.“

Volle Starterfelder
Volle Starterfelder
Mike Stender
Mike Stender
Gianluca Ecca
Gianluca Ecca
Robin Goldammer
Robin Goldammer
Mathias Jorgensen
Mathias Jorgensen
Tim Münchhofen
Tim Münchhofen
Jakob Scheulen und Pascal Jungmann (v.l.)
Jakob Scheulen und Pascal Jungmann (v.l.)
Sulivan Jaulin
Sulivan Jaulin
Gert Jan Assink, Mathias Jorgensen, Gianluca Ecca und Lukas Platt (v.l.)
Gert Jan Assink, Mathias Jorgensen, Gianluca Ecca und Lukas Platt (v.l.)

Die Ergebnisse inkl. Trainings im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Günter Becker
Textcredits
  • Günter Becker