Justin Hill bewies auf den letzten Metern in Salt Lake City seinen Biss und sicherte sich den 250SX-Westküsten-Meistertitel vorzeitig. Wenige Tage danach sprachen wir mit dem Kawa-Boy über das entscheidende Rennen.
In der Mai-Ausgabe des CROSS Magazin, die ab heute im Handel ist, begleiten wir Justin Hill durch die Tiefen seiner Vergangenheit über die Höhen der Saison 2017 auf dem Weg zum ersten SX-Meistertitel für Monster Energy Pro Circuit Kawasaki seit 2011. Nachdem der jüngere Hill Bruder am vergangenen Wochenende in Salt Lake City den letzten Schritt zu seiner vorzeitigen Krönung hinter sich brachte, sprachen wir erneut mit Justin.
Du bist der erste Meister der 2017er Saison. Hört sich gut an, oder?
Ohja, ich genieße es, auch wenn ich noch keine Zeit zum Feiern hatte. Bisher hatte ich noch keinen Moment Zeit zu realisieren, was eigentlich passiert ist. Ich erwartete nicht, dass ich auf die Art und Weise gewinnen würde, aber das ist manchmal eben so. Ich versuchte immer meinen Verstand zu nutzen und den Gewinn und das Risiko gegeneinander abzuwägen. Ich glaube, das funktionierte gut. In acht Rennen stand ich nur einmal nicht auf dem Podium und siegte viermal. Das war eine gute Saison, egal wie man es dreht. Den Tiel frühzeitig einzufahren ist großartig. Ich bin so glücklich, dass ich es nicht beschreiben kann.
Aaron Plessinger übernahm sofort die Führung, während du dich im Mainevent etwas weiter hinten einreihen musstest. Was ging dir in den ersten Runden durch den Kopf?
Es gab nur zwei Möglichkeiten: Jemand macht einen Fehler oder sie fahren mir weg. Ich hätte die Entscheidung nach Las Vegas vertagt und dort alles daran gesetzt zu gewinnen, anstatt die Meisterschaft wegzuwerfen. Das waren zwei Wochenenden hintereinander, an denen ich sehr zurückhaltend fuhr. Beide Rennen waren nicht meine beste Leistung in diesem Jahr, aber genau das was ich brauchte. Ich bin glücklich mit dem was ich machte, ich fuhr wie jemand der die Meisterschaft gewinnen wollte. Ich bin sehr dankbar dafür mit Köpfchen gefahren zu sein, dafür was ich dieses Jahr erreichte und was aus mir geworden ist. Als Aaron führte und richtig angriff, dachte ich, dass er wahnsinnig schnell im Waschbrett ist. Dabei war das Waschbrett wirklich eine Herausforderung. Aaron fuhr als habe er nichts zu verlieren, was auch der Fall war. Ich respektiere ihn für den "Alles oder Nichts"-Ansatz mehr als Worte beschreiben können. Er hat alles gegeben und dafür liebe ich den Kerl.
Es gab nur zwei Möglichkeiten: Jemand macht einen Fehler oder sie fahren mir weg. Ich hätte die Entscheidung nach Las Vegas vertagt und dort alles daran gesetzt zu gewinnen, anstatt die Meisterschaft wegzuwerfen. Das waren zwei Wochenenden hintereinander, an denen ich sehr zurückhaltend fuhr. Beide Rennen waren nicht meine beste Leistung in diesem Jahr, aber genau das was ich brauchte. Ich bin glücklich mit dem was ich machte, ich fuhr wie jemand der die Meisterschaft gewinnen wollte. Ich bin sehr froh darüber mit Köpfchen gefahren zu sein, was ich dieses Jahr erreichte und was aus mir geworden ist. Als Aaron führte und richtig angriff, dachte ich, dass er wahnsinnig schnell im Waschbrett ist. Dabei war das Waschbrett wirklich eine Herausforderung. Aaron fuhr als habe er nichts zu verlieren, was auch der Fall war. Ich respektiere ihn für den "Alles oder Nichts"-Ansatz mehr als Worte beschreiben können. Er hat alles gegeben und dafür liebe ich den Kerl.
Was dachtest du als Aaron stürzte?
Da war einiges los in meinem Kopf, da ich an so vieles denken musste. So etwas entscheidet darüber, wie man das Rennen weiterfährt. Vorher war ich die Jungs vor mir am jagen, da ich wusste ich muss wenigstens versuchen an Aaron heranzufahren. Als er stürzte, dachte ich: "Oh, die Meisterschaft gehört dir. Schmeiß sie bloß nicht weg." Ich fühlte mich wie auf einer Achterbahn der Gefühle, während ich auf höchstem Level fuhr. Das war ganz schön nervenaufreibend, anders als alles, was ich bisher erlebte. Ich bin froh, dass ich das alles hinbekam und Martin (Davalos) in der letzten Sekunde noch überholte, um den Titel zu holen.
Martin Davalos wurde noch beinahe zum Zünglein an der Waage für die Meisterschaft, oder?
Es war knapp. Er fuhr an mich heran und setzte zum Todesstoß an, was ich überhaupt nicht kommen sah. Er wechselte die Spur und ich war völlig überrascht. Auf der besseren Linie versuchte er mich nach außen zu drücken und ich setzte alles daran wieder vorbei zu gehen. Ich wurde ein bisschen wilder in dem Abschnitt und versuchte zu überholen, was nicht klappte. Ab dem Moment, indem wir uns berührten, setzte ich alles bis zur Ziellinie und es reichte. Ich bin nicht glücklich darüber, dass es so knapp war, aber ich bin froh, dass es ausreichte. Ich hatte den Titel die ganze Zeit in der Hand und lies ihn beinahe fallen. Ich denke, alles in diesem Jahr ist aus einem bestimmten Grund passiert und das war die knappste Nummer. Wenn das alles war, beklage ich mich nicht.


Wer sich die Highlights aus Salt Lake City noch nicht angeschaut hat, sollte das dringend nachholen. Im Video-Bereich auf www.crossmagazin.de findet ihr wie immer die Zusammenfassung.
