Der Mercedes-Benz Superdome von New Orleans, Louisiana war am vergangenen Samstag der Schauplatz für das vierzehnte Aufeinandertreffen im Rahmen der AMA Supercross Championship 2012. Fast 33.400 Zuschauer waren zu der Veranstaltung gekommen und konnten dort nicht nur miterleben, wie der bereits als Champion in der Premiumklasse Supercross feststehende Monster Energy Kawasaki-Pilot Ryan Villopoto seinen neunten Sieg der Saison einfuhr, sondern auch, wie Geico Honda-Pilot Justin Barcia seine erfolgreiche Titelverteidigung in der SX-Lites Ostküstenmeisterschaft feiern konnte.
Nachdem Ryan Villopoto bereits im Qualifying die schnellste Rundenzeit gefahren war und auch mit deutlichem Vorsprung seinen Vorlauf gewonnen hatte, war er es auch, der den Mainevent des Abends – das Finale der Klasse Supercross über 20 Runden – über die gesamte Renndistanz dominierte. Bereits beim Start mit einem Holeshot in Führung gegangenen baute RV seinen Vorsprung auf die Verfolger schnell aus, um letztendlich einem sicherem Finalsieg entgegenfahren zu können.
Relativ spannend ging es im Kampf um die übrigen Podiumsplätze zu. Dabei überraschte vor allem ein sehr starker Joshua Grand vom Jeff Ward Racing Team, der nachdem das Gatter gefallen war noch in der Startrunde der Reihe nach an seinen Markenkollegen Jake Weimer und Nicholas Wey vorbeigezogen war und die zweite Position im Fahrerfeld übernehmen konnte. Ihm folgte lange Zeit Mike Alessi auf Rang drei. Doch das Glück war nicht auf Seiten des Motoconcepts Suzuki-Piloten, vier Runden vor dem Ziel kollidierte Alessi mit einem überrundeten Fahrer und ging zu Boden.
Dies ermöglichte es Muscle Milk Honda-Pilot Justin Brayton auf den letzten Podiumsplatz vorzurücken, Brett Metcalfe auf der Rockstar Energy Suzuki und Honda-Pilot Andrew Short komplettierten die Top 5. David Millsaps auf seiner JGRMX Yamaha sah zwar nur als Sechster die Zielflagge, dies reichte ihm aber, um hinter Villopoto auf Rang zwei des Meisterschaftsklassements vorzurücken. Millsaps´ Vorsprung auf den neuen Gesamtdritten Brayton beträgt vor den drei letzten Meisterschaftsrunden aber gerade mal fünf Zähler.
Nach dem Start zum Mainevent der Klasse SX-Lites war es zunächst Alex Martin vom Team Eleven10 Mods Honda, der nach einem Holeshot das Fahrerfeld anführte. Ihm folgten Titelverteidger Justin Barcia und Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Pilot Darryn Durham auf den Position zwei und drei in die erste Runde. Doch bevor diese fertig absolviert war, konnte sich Durham bereits auf Rang zwei verbessern und eine Runde später übernahm er sogar die Spitzenposition, welche er anschließend bis ins Ziel behauptet.
Ergebnisse New Orleans, 15.04.2012:
Finale Klasse Supercross
1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 20 Runden
2. Joshua Grant (Kawasaki), +10.485
3. Justin Brayton (Honda), +16.377
4. Brett Metcalfe (Suzuki), +23.177
5. Andrew Short (Honda), +29.710
6. David Millsaps (Yamaha), +34.853
7. Weston Peick (Yamaha), +37.373
8. Kyle Chisholm (Kawasaki), +38.453
9. Wil Hahn (Honda), +45.317
10. Broc Tickle (Kawasaki), +48.938
11. Nicholas Wey (Kawasaki), +51.875
12. Jimmy Albertson (Suzuki), +1 Rnd.
13. Mike Alessi (Suzuki), +1 Rnd.
14. Justin Sipes (Kawasaki), +1 Rnd.
15. Gavin Faith (Honda), +1 Rnd.
16. Cody Gilmore (Kawasaki), +1 Rnd.
17. Kyle Regal (Kawasaki), +2 Rnd.
18. Robert Kiniry (Yamaha), +2 Rnd.
19. Nico Izzi (Yamaha), +6 Rnd.
20. Jake Weimer (Kawasaki), +7 Rnd.
Finale Klasse SX-Lites (East)
1. Darryn Durham (Kawasaki), 15 Runden
2. Blake Baggett (Kawasaki), +0.943
3. Justin Bogle (Honda), +8.351
4. Justin Barcia (Honda), +10.362
5. Ken Roczen (KTM), +16.149
6. Kyle Cunningham (Yamaha), +25.000
7. Jake Canada (Honda), +29.045
8. Tyler Bowers (Kawasaki), +32.672
9. Austin Politelli (Honda), +41.538
10. Phillip Nicoletti (Honda), +50.713
11. Shawn Rife (Honda), +54.377
12. Matthew Lemoine (Kawasaki), +1 Rnd
13. Zackery Freeberg (Honda), +1 Rnd
14. Blake Wharton (Suzuki), +1 Rnd
15. Tommy Weeck (Honda), +1 Rnd
16. A.J. Catanzaro (KTM), +1 Rnd
17. Malcolm Stewart (KTM), +1 Rnd
18. Sean Lipanovich (KTM), +1 Rnd
19. Alex Martin (Honda), +2 Rnd.
20. Kyle Peters (Yamaha), +14 Rnd.
Meisterschaftsstand
Klasse Supercross (Top 20) nach 14 Veranstaltungen
1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 321 Punkte
2. David Millsaps (Yamaha), 206
3. Justin Brayton (Honda), 201
4. Ryan Dungey (KTM), 192
5. James Stewart (Yamaha), 178
6. Brett Metcalfe (Suzuki), 172
7. Jake Weimer (Kawasaki), 171
8. Kevin Windham (Honda), 166
9. Mike Alessi (Suzuki), 162
10. Broc Tickle (Kawasaki), 133
11. Kyle Chisholm (Kawasaki), 129
12. Chad Reed (Honda), 128
13. Joshua Hansen (Kawasaki), 89
14. Nicholas Wey (Kawasaki), 86
15. Andrew Short (Honda), 75
16. Robert Kiniry (Yamaha), 70
17. Weston Peick (Kawasaki), 65
18. Marvin Musquin (KTM), 59
19. Joshua Grant (Kawasaki), 58
20. Matthew Goerke (Suzuki), 58
Klasse SX-Lites (East, Top 20) nach 8 Veranstaltungen
1. Justin Barcia (Honda), 185 Punkte
2. Darryn Durham (Kawasaki), 143
3. Ken Roczen (KTM), 143
4. Blake Wharton (Suzuki), 142
5. Blake Baggett (Kawasaki), 128
6. Jake Canada (Honda), 118
7. Justin Bogle (Honda), 107
8. Kyle Cunningham (Yamaha), 70
9. Alex Martin (Honda), 67
10. Matthew Lemoine (Kawasaki), 66
11. Malcolm Stewart (KTM), 59
12. Phillip Nicoletti (Honda), 47
13. Shane Sewell (KTM), 44
14. Les Smith (KTM), 42
15. Tommy Weeck (Honda), 41
16. Tyler Bowers (Kawasaki), 41
17. P.J. Larsen (KTM), 38
18. Austin Politelli (Honda), 36
19. Cole Thompson (Honda), 32
20. Hunter Hewitt (Suzuki), 31
Einen guten Start erwischte auch Bubbas kleiner Bruder Malcolm Stewart, der in Runde drei an Barcia vorbeizog und wenig später auch Alex Martin hinter sich ließ. Lange durfte Stewart aber die zweite Position nicht genießen, bereits zwei Runden später verabschiedete er sich mit einem Sturz in den Whoops aus der Spitzengruppe.
In der Folge kam es zu einem Kampf zwischen Justin Barcia, Red Bull KTM-Pilot Ken Roczen, Blake Baggett und Barcias Teammate Justin Bogle um Platz zwei, welchen Baggett in Runde sieben für sich entschied. Baggett holte anschließend nach einem Fahrfehler von Durham zu seinem Teamkollegen auf und setzte ihn der Folge bis ins Ziel stark unter Druck. Doch dieser wehrte alle Angriffsversuche erfolgreich ab, und so gewann Durham das Rennen knapp vor Baggett und Bogle. Barcia überquerte als Vierter die Ziellinie und Ken Roczen, der zwischenzeitlich schon auf Rang drei geführt wurde, aber anschließend wieder zurückgefallen war, komplettierte die Top 5.
Der vierte Rang im Tagesklassement reichte Justin Barcia, um seine Titelverteidigung in der Lites-Ostküstenmeisterschaft perfekt zu machen. Hinter ihm sortierten sich mit 42 Zählern Rückstand Darryn Durham und Ken Roczen punktgleich auf den Plätzen zwei und drei der Punktetabelle ein. Suzuki-Pilot Blake Wharton, der sich in New Orleans mit Rang 14 zufrieden geben musste, und Blake Baggett komplettieren nach der achten Ostküstenmeisterschaftsrunde die Top 5.
„Zum zweiten Mal den Titel zu gewinnen fühlt sich riesig an“, sagte Justin Barcia. „Es war zeitweise eine sehr harte Saison. Und es kostete eine Menge harter Arbeit, um dies zu erreichen. Dies hätte ich ohne mein Team niemals geschafft. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl.“