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Monster Energy AMA Supercross Championship in Atlanta - Rennbericht

Chad Reed gewinnt Atlanta 1

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Lesedauer: 5 min


Die Halbzeit der Monster Energy AMA Supercross Championship im Georgia Dome von Atlanta hätte für die Titelkandidaten nicht unterschiedlicher laufen können. Wo bei den Big Bikes mit Chad Reed ein neuer Sieger zusammen mit den Dauergästen Ryan Dungey und Trey Canard die obersten Podestplätze erklimmen konnte, sah es bei Ken Roczen und Eli Tomac wesentlich düsterer aus. In der Viertelliter-Klasse machte unterdessen Jeremy Martin deutlich, dass er auch Indoor einiges zu bieten hat.

450SX: Kenny patzt

Schon beim Training hätte die Nacht für die deutsch Titelhoffnung ein schnelles Ende nehmen können, als Ken Roczen am Ende der Whoop-Section sich mit unfassbarem Speed und somit extrem harten Einschlag in die Begrenzung der Zuschauertribüne beförderte. Mit reichlich Hilfe der Asterisk Medical Crew und lädiertem Bein wurde jedoch der Weg in das Abendprogramm gewagt, um ein größtes Maß an Schadensbegrenzung zu betreiben.

Dort machte Ken deutlich, dass er ein Kämpfer ist. Denn mit dem dritten Platz im Vorlauf hinter Trey Canard und Chad Reed, gegen den zum Rennende sogar mittelschwere Angriffe gefahren wurden, war der direkte Einzug in das Finale in trockenen Tüchern. Cole Seely und Davi Millsaps hatten sich hingegen dieses Privileg jedoch schon in der ersten Kurve verspielt, in der sich beide Piloten am Boden wiederfanden und somit ihre Startplätze für das Finale nur über die Semis buchen konnten.

Der zweite Vorlauf bot Schauplatz für eine gelungene Schlacht der Rundenzeiten zwischen Ryan Dungey und Eli Tomac, die jedoch ohne Positionswechsel mit Weston Peick im Schlepptau das wenig beachtete Heat-Podium vor Beginn der Hauptattraktion einnahmen.

Beim Fall des Mainevent-Gatters setzte Chad Reed gleich zu Beginn mit dem Holeshot ein Ausrufezeichen in das Stadion von Atlanta. Dicht gefolgt von Barcia-Ersatz Phil Nicoletti und Weston Peick sowie Ryan Dungey nahm „Mr. TwoTwo“ im Anschluss sofort die Flucht nach vorn auf. Mit den Position 7, 9 und 15 in Runde eins erreichten sowohl die beiden Hondas von Tomac und Canard als auch Kenny hingegen nicht den erhofften Start in die Punktejagd, wobei dies noch nicht das schlimmste Ausmaß an diesem Abend darstellen sollte.

Denn erst schoss sich die #3 mit Traktionsverlust am Vorderrad beim Anbremsen über die äußerst schnelle Startgerade selbst aus dem Rennen, bevor auch Kenny den zweiten Schockmoment an diesem Abend hinnehmen musste. Erneut zwangen ihn die Whoops schwer zu Boden, so dass nicht nur das hintere Ende des Feldes, sondern auch ein Besuch in den Pits zwar nur Platz 18 aber eventuell noch wichtige drei Punkte produzierten.

Die Rivalen Dungey und Canard fanden unterdessen beide den Weg an den JGR-Yamahas vorbei und setzten sich hinter der Two-Two-Motorsports-Kawasaki von Reed fest. Wo zeitweise das Zusammenrücken dieser drei zu beobachten war, konnte sich aber die #22 bis zum Schluss den Rücken freihalten und zur Freude von Mechaniker Mike Gosselaar zum ersten Sieg der Saison fahren.

250SX: Erster Sieg für Martin

Wo bei den kleinen Bikes der erste Vorlauf ein noch eher statisches Rennen zwischen Vince Friese, Joey Savatgy, Arnoud Tonus und Matt Lemoine den Abend eher ruhig einschwingen ließ und sich auch diese Konstellation die ersten Startplätze am Startgatters der Hauptattraktion sicherte, sollte es in Vorlauf Nummer zwei schon etwas heikler zugehen.

So wurde der Meisterschaftsführende Marvin Musquin nach gutem Start in den Top 5 nach wenigen Kurven von Keith Tucker aus der stabilen Bewegung befördert und fand sich am Boden wieder. Dies schrie nach schneller Aufholjagd, während an der Spitze Martin Davalos schnell das Zepter übernahm und Jeremy Martin und Justin Bogle in Schach hielt. Von Position 15 in Runde eins manövrierte sich das Redplate zum Rennende hin auf einen sicheren Platz am Final-Gatter, so dass trotz Aufregung kein Umweg eingeplant werden musste.

Wer meinte, die Rennaction vom vergangenen Wochenende könne nicht getoppt werden, wurde jedoch auch hier wieder eines Besseren belehrt. Nach Holeshot von Davalos reihten sich die streitsüchtige Konkurrenz um Bogle, Musquin und Martin erst mit leichtem Sicherheitsabstand hinter der Rockstar-Husqvarna ein. Doch dieser Zustand sollte sich zur Rennhalbzeit bereits völlig in Luft aufgelöst haben, so dass die Zuschauer ein Battle dieser vier um den Sieg erwartete.

Zusammengepfercht innerhalb von einer Sekunde fand erst Bogle bei der Überquerung der Startgeraden den Weg an Davalos vorbei, bevor auch Martin und die #25 innerhalb von wenigen Kurven den 250er-Veteranen von der Führungs- auf die vierte Position verfrachteten. Mit riesiger Airtime über den Single auf die Startgerade wagte Martin dann den ersten Annäherungsversuch auf Bogle, bevor er mit ordentlich Geschwindigkeitsüberschuss in den Whoops die Führung übernahm. Und auch der Meisterschaftsführende bog die Nacht nach den Problemen im Heat-Race zu einem glücklichen Ende, nachdem auch er an Bogle vorbei die zweite Position übernahm, jedoch anschließend nichts gegen den puren Speed von Martin aussetzen konnte.

So macht sich nun auch an der Ostküste das JGR-Yamaha-Team breit, um mit dem ersten Sieg von Martin die Segel in Richtung Meisterschaftsführung zu setzen und mit nur 4 Punkten Abstand zu Musquin den Angriff auf das Redplate zu wagen.

Ohne Pause geht es auch in der nächsten Woche wieder in den Georgia Dome, wo es dann heißt: Atlanta die Zweite!

Ergebnisse

Finale 450SX:
1. Chad Reed (KAW), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +01.292
3. Trey Canard (HON), +03.338
4. Cole Seely (HON), +17.021
5. Weston Peick (YAM), +18.641
6. Broc Tickle (SUZ), +19.962
7. Jason Anderson (HUS), +27.290
8. Blake Baggett (SUZ), +29.282
9. Andrew Short (KTM), +39.396
10. Joshua Grant (KAW), +50.533
11. Phillip Nicoletti (YAM), +55.338
12. David Millsaps (KAW), +1 Rnd.
13. Mike Alessi (SUZ), +1 Rnd.
14. Joshua Hill (YAM), +1 Rnd.
15. Jacob Weimer (KAW), +1 Rnd.
16. Kyle Chisholm (KAW), +1 Rnd.
17. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
18. Ken Roczen (SUZ), +1 Rnd.
19. Zackery Freeberg (YAM), +2 Rnd.
20. Eli Tomac (HON), +2 Rnd.
21. Ronnie Stewart (SUZ), +2 Rnd.
22. Cade Clason (HON), +6 Rnd.

Meisterschaftsstand 450SX:
1. Ryan Dungey (KTM), 174 Punkte
2. Trey Canard (HON), 149
3. Ken Roczen (SUZ), 143
4. Eli Tomac (HON), 115
5. Jason Anderson (HUS), 114
6. Cole Seely (HON), 111
7. Chad Reed (KAW), 110
8. Blake Baggett (SUZ), 99
9. Andrew Short (KTM), 94
10. Broc Tickle (SUZ), 78
11. Justin Barcia (YAM), 71
12. David Millsaps (KAW), 65
13. Jacob Weimer (KAW), 61
14. Weston Peick (YAM), 49
15. Joshua Grant (KAW), 41
:

Finale 250SX:
1. Jeremy Martin (YAM), 15 Runden
2. Marvin Musquin (KTM), +02.277
3. Justin Bogle (HON), +07.096
4. Martin Davalos (HUS), +09.785
5. Joey Savatgy (KAW), +14.891
6. Vince Friese (HON), +18.903
7. Matthew Lemoine (KAW), +20.309
8. Anthony Rodriguez (YAM), +24.551
9. Rj Hampshire (HON), +25.731
10. Arnaud Tonus (KAW), +26.440
11. Mitchell Oldenburg (YAM), +28.910
12. Gannon Audette (KAW), +38.435
13. Kyle Peters (HON), +40.673
14. Dakota Alix (KTM), +42.234
15. Brady Kiesel (HON), +43.826
16. James Decotis (HON), +47.762
17. Nick Gaines (KAW), +51.125
18. Justin Starling (YAM), +53.513
19. Jace Owen (HON), +1 Rnd.
20. Daniel Herrlein (HON), +1 Rnd.
21. Levi Kilbarger (YAM), +4 Rnd.
22. Zack Williams (HON), +10 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX (East):
1. Marvin Musquin (KTM), 47 Punkte
2. Jeremy Martin (YAM), 43
3. Justin Bogle (HON), 42
4. Joey Savatgy (KAW), 36
5. Martin Davalos (HUS), 30
6. Matthew Lemoine (KAW), 30
7. Vince Friese (HON), 30
8. Rj Hampshire (HON), 26
9. Arnaud Tonus (KAW), 24
10. Anthony Rodriguez (YAM), 21
11. Kyle Peters (HON), 19
12. Gannon Audette (KAW), 12
13. Mitchell Oldenburg (YAM), 11
14. James Decotis (HON), 11
15. Colt Nichols (HON), 10
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Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Ryan Dungey
Ryan Dungey
Chad Reed
Chad Reed
Eli Tomac
Eli Tomac
Ryan Dungey, Tagessieger Chad Reed und Trey Canard (v.l.) auf dem 450er Podium von Atlanta.
Ryan Dungey, Tagessieger Chad Reed und Trey Canard (v.l.) auf dem 450er Podium von Atlanta.
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Justin Bogle
Justin Bogle
Das Trio vom 250er Podium von Atlanta 1: Marvin Musquin, Tagessieger Jeremy Martin und Justin Bogle (v.l.).
Das Trio vom 250er Podium von Atlanta 1: Marvin Musquin, Tagessieger Jeremy Martin und Justin Bogle (v.l.).
Ken Roczen
Ken Roczen
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann