Der vierte Tourstopp der AMA SX-Meisterschaft 2013 hatte es in sich: Während in der großen Klasse Ryan Villopoto nun scheinbar so richtig Fahrt aufnimmt, feierte Ken Roczen seinen ersten Sieg in einem Lites-Finale in dieser Saison. Damit nicht genug, hat Roczen nun gar die Tabellenführung übernommen, während der bisherige Dominator Eli Tomac arg ins Straucheln geriet.
250: Ken holt sich die Führung!
Nach dem zweiten Stopp in Anaheim vor einer Woche ging es für die ganze Truppe in das Stadion der Oakland Raiders, wo bereits ein technisch anspruchsvoller Track auf die SX-Genies wartete. Ken Roczen schien dies allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken, denn bereits im Training nagelte er die schnellste Zeit auf das Lapchart. Als sich die Lites-Piloten am Abend dann an das Gate zum ersten Lauf stellten, folgte ein chaotisches Durcheinander, mit vielen Stürzen und einigen Ausfällen. Letztlich verließen Jesse Nelson, Tyla Rattray und auch Jason Anderson dieses Race als die ersten drei Jungs. Es folgte Heat Nummer zwei und damit das erste Rennen für Roczen, der sich mit Zach Osborne einen richtig geilen Zweikampf lieferte, ehe Kenny den Ami stehen ließ und sich einen komfortablen Sieg sicherte. Das Ticket für das Main hatte Roczen also am elegantesten gelöst.
Es folgte das große Finale und damit die große „K-Roc-Show“: Zunächst setzte sich Joey Savatgy mit dem Holeshot an die Spitze, doch Cole Seely fackelte nicht lange und holte sich bald die Führung. Eli Tomac strauchelte schon am Start, als er sich nur im Mittelfeld wiederfand. Doch schon nach wenigen Metern crashte der Geico-Honda-Pilot, rappelte sich auf und fiel bis auf Rang 17 zurück. Doch der große Bums sollte kurz darauf folgen: Eli crashte in den Whoops und brauchte nicht weniger als 30 Sekunden, ehe er wieder auf eigenen Beinen stehen konnte. Angeschlagen bog er zurück in die Pits.
Doch es sollte noch schlimmer für ihn kommen, denn zwischenzeitlich machte sich Ken Roczen daran, Cole Seely unter Druck zu setzen. Vor lauter Angriffslust unterlief dem Deutschen dann auch noch ein Fehler am Zielsprung, den er allerdings gekonnt abfing, ehe er drei Runden vor Schluss zur finalen und erfolgreichen Attacke an Seely überging. „Ich würde müde, es war ein hartes Rennen, der Boden hier war unglaublich rutschig“, so Cole.
Mit seinem Sieg übernahm Roczen damit nun die Tabellenführung in der Lites-Meisterschaft der Westküste. „Unglaublich, ich bin vollkommen happy! Ich habe heute alles gewonnen, was es zu gewinnen gab! Ich bin mir sicher, dass auch mein neuer Masseur »Mr. Miyagi« einen Anteil daran hat, ich habe mich den ganzen Tag super gefühlt. Ich hoffe Eli ist in Ordnung, damit wir mit dem Racing wie bisher weitermachen können", so der 18-jährige Thüringer nach dem Rennen.
Cole Seely und Jason Anderson rundeten das Podium ab, während Zach Osborne im Finale mit Rang zehn enttäuscht war. „Ich habe es heute wirklich gespürt und es dann vergeigt“, so der niedergeschlagene Geico-Pilot.
450: RV is Back – Teil 2
In der 450er Klasse ging es nicht weniger turbulent zu: Ryan Villopoto scheint nun wohl richtig in Schwung gekommen zu sein, Davi Millsaps bewies, dass er dieses Jahr so stark wie nie ist und auch Ryan Dungey setzte einen Lichtblick auf seine bisher eher durchwachsene Saison.
Dass es eine ganze heiße Kiste werden würde, zeichnete sich im Training ab, Stewart, Dungey, Villopoto, Canard und Reed knallten allesamt eine 55er-Rundenzeit auf das Oakland-Parkett, wobei James Stewart knapp der Schnellste blieb. Besonders in der Sandsektion schien er schneller als die anderen Jungs und ließ für die Rennen einiges erwarten. Die Heats verliefen dann recht unspektakulär, Davi Millsaps und Villopoto gingen als Sieger hervor.
Doch das Main beutelte wieder die Nerven der Fans und die Körper einiger Fahrer. Villopoto kloppte sich zunächst mit Justin Brayton um den Holeshot, knapp behielt der Kawasaki-Pilot dabei die Oberhand und setzte sich an die Spitze. Doch dahinter ging es dann richtig ab: Chad Reed zerhaute es in den Whoops und seine Honda machte sich in Richtung folgender Kurve, wo sie dann gleich mehrere Piloten zu Boden riss. Darunter auch Stewart, Trey Canard, Justin Barcia, und Josh Grant.
Reed war als einer der ersten wieder auf den Beinen, musste nun aber zunächst mal sein Bike unter den anderen Motorrädern befreien. Dabei machte er sich auch an der Suzuki seines „alten Spezis“ Stewart zu schaffen und warf diese auf die Seite. Zwar konnte sich Stewart noch einmal aufrappeln, musste dann aber nach einer langsamen Runde um den Track auch aufgeben und das Race angeschlagen vorzeitig beenden. Barcia, der in Anaheim 2 bereits eine Gesichtsverletzung davontrug, war nun abermals raus, auch wenn er die Strecke mit eigener Kraft verlassen konnte.
Davon unbeeindruckt blieb Ryan Villopoto, der seinen Vorsprung an der Spitze kontinuierlich ausbaute, während Trey Canard eine beeindruckende Aufholjagd von Rang 16 aus startete. Frei nach dem Motto „Jeder Punkt zählt“ biss sich Trey nach vorne und beendete das Rennen auf Rang vier, nachdem er sich den stark fahrenden Mike Alessi geschnappt hatte. Ryan Dungey war ebenfalls gut unterwegs, musste allerdings wieder einen mittelmäßigen Start ausbügeln.
Damit ist die Tabellenspitze nun NOCH dichter zusammengerückt, einzig Justin Barcia musste mit seinem zweiten DNF binnen einer Woche ordentlich Federn lassen. Hoffen wir auf weitere solcher Rennen, auch wenn wir auf jegliche Verletzungen verzichten können!
Finale Klasse 450SX in Oakland, 26. Januar
Meisterschaftsstand Klasse 450SX
Finale Klasse 250SX (West) in Oakland, 26. Januar
Meisterschaftsstand Klasse 250SX (West)
1. Ryan Villopoto (KAW), 20 Runden
2. David Millsaps (SUZ), +10.197
3. Ryan Dungey (KTM), +13.040
4. Trey Canard (HON), +22.297
5. Mike Alessi (SUZ), +32.353
6. Andrew Short (HON), +34.442
7. Matthew Goerke (KTM), +35.339
8. Broc Tickle (SUZ), +38.634
9. Vince Friese (HON), +43.689
10. Justin Brayton (YAM), +46.785
11. Jimmy Albertson (HON), +49.350
12. Chad Reed (HON), +51.930
13. Kyle Chisholm (YAM), +1:04.121
14. Les Smith (KTM), +1 Rnd.
15. Robert Kiniry (YAM), +1 Rnd.
16. Joshua Grant (YAM), +1 Rnd.
17. Cedric Soubeyras (HON), +1 Rnd.
18. Matthew Lemoine (KAW), +2 Rnd.
19. James Stewart (SUZ), +19 Rnd.
DNS Justin Barcia (HON), DNS
1. David Millsaps (SUZ), 85 Punkte
2. Trey Canard (HON), 78
3. Ryan Villopoto (KAW), 77
4. Ryan Dungey (KTM), 68
5. Chad Reed (HON), 65
6. Andrew Short (HON), 56
7. Jake Weimer (KAW), 47
8. Justin Brayton (YAM), 42
9. Justin Barcia (HON), 41
10. Matthew Goerke (KTM), 39
11. James Stewart (SUZ), 38
12. Joshua Grant (YAM), 37
13. Broc Tickle (SUZ), 35
14. Kyle Chisholm (YAM), 30
15. Mike Alessi (SUZ), 25
16. Vince Friese (HON), 24
17. Weston Peick (SUZ), 22
18. Kevin Windham (KAW), 21
19. Matthew Lemoine (KAW), 16
20. Jimmy Albertson (HON), 12
21. Robert Kiniry (YAM), 11
22. Les Smith (KTM), 7
23. Cedric Soubeyras (HON), 4
24. Chris Blose (YAM), 4
1. Ken Roczen (KTM), 15 Runden
2. Cole Seely (HON), +05.596
3. Jason Anderson (SUZ), +19.034
4. Martin Davalos (KAW), +22.545
5. Malcolm Stewart (KTM), +29.461
6. Joey Savatgy (KTM), +29.957
7. Kyle Cunningham (YAM), +32.789
8. Austin Politelli (HON), +34.099
9. Christian Craig (HON), +35.501
10. Zach Osborne (HON), +38.237
11. Tyla Rattray (KAW), +39.082
12. Travis Baker (YAM), +41.275
13. Jessy Nelson (HON), +43.361
14. Chris Plouffe (HON), +1 Rnd.
15. Jean Ramos (KAW), +1 Rnd.
16. Josh Cachia (KTM), +1 Rnd.
17. Kade Mosig (KAW), +1 Rnd.
18. Killian Rusk (HON), +2 Rnd.
19. Jake Canada (HON), +5 Rnd.
20. Eli Tomac (HON), +10 Rnd.
1. Ken Roczen (KTM), 91 Punkte
2. Cole Seely (HON), 80
3. Eli Tomac (HON), 76
4. Zach Osborne (HON), 58
5. Jason Anderson (SUZ), 52
6. Kyle Cunningham (YAM), 49
7. Martin Davalos (KAW), 48
8. Christian Craig (HON), 47
9. Malcolm Stewart (KTM), 45
10. Tyla Rattray (KAW), 45
11. Jessy Nelson (HON), 38
12. Joey Savatgy (HON), 38
13. Ryan Sipes (SUZ), 31
14. Austin Politelli (HON), 26
15. Max Anstie (SUZ), 26
16. Travis Baker (YAM), 23
17. Jake Canada (HON), 21
18. Michael Leib (HON), 16
19. Josh Cachia (KTM), 12
20. Jean Ramos (KAW), 10
21. Blake Baggett (KAW), 7
22. Chris Plouffe (HON), 7
23. Dakota Tedder (KAW), 7
24. Scott Champion (HON), 6
25. Travis Bright (HON), 6
26. Trevor Reis (HON), 5
27. Diillan Epstein (KAW), 5
28. Kade Mosig (KAW), 4
29. Killian Rusk (HON), 3
30. Topher Ingalls (HON), 2