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Lucas Oil AMA Pro MX Championship in San Bernardino - Rennbericht

Die Tomac-Show geht weiter!

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Lesedauer: 6 min


Zweiter Stopp: Glen Helen Raceway, Kalifornien. Und wer jetzt strahlenden Sonnenschein und Temperaturen jenseits der Wohlfühlgrenze erwartete, musste sich eines Besseren belehren lassen. Denn der Himmel über dem Mount Glen Helen war düster und stattete den Track mit einer eher saftigen Bodenkonsistenz aus, was in beiden Klassen zu Problemen mit den Arbeitsgeräten führen sollte.

Denn die ausgiebigen Waschgänge stellten sowohl bei Ryan Dungey als auch bei Jeremy Martin die Beziehung zum jeweiligen Chefschrauber auf eine harte Probe. Eli Tomac und Marvin Musquin blieben von solchen Zwischenfällen jedoch verschont und ließen die Entscheidung unter wolkenverhangenem Himmel mit Doppelsiegen recht eindeutig werden.

Ergebnisse

Tageswertung Klasse 450:
1. Eli Tomac (HON), 50 Punkte
2. Justin Barcia (YAM), 40
3. Ryan Dungey (KTM), 37
4. Ken Roczen (SUZ), 33
5. Weston Peick (YAM), 31
6. Chad Reed (KAW), 31
7. Blake Baggett (SUZ), 28
8. Christophe Pourcel (HUS), 23
9. Phillip Nicoletti (YAM), 20
10. Cole Seely (HON), 19
11. Jason Anderson (HUS), 16
12. Fredrik Noren (HON), 16
13. Broc Tickle (SUZ), 15
14. Thomas Hahn (HON), 13
15. William Hahn (KAW), 13
:

Meisterschaftsstand Klasse 450:
1. Eli Tomac (HON), 100 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 81
3. Weston Peick (YAM), 64
4. Blake Baggett (SUZ), 61
5. Justin Barcia (YAM), 58
6. Ken Roczen (SUZ), 51
7. Jason Anderson (HUS), 50
8. Christophe Pourcel (HUS), 48
9. Chad Reed (KAW), 46
10. Broc Tickle (SUZ), 43
11. Phillip Nicoletti (YAM), 39
12. Fredrik Noren (HON), 38
13. Brett Metcalfe (KAW), 36
14. Justin Brayton (KTM), 28
15. Thomas Hahn (HON), 26
:

Tageswertung Klasse 250:
1. Marvin Musquin (KTM), 50 Punkte
2. Justin Hill (KTM), 38
3. Jessy Nelson (KTM), 36
4. Joseph Savatgy (KAW), 34
5. Alex Martin (YAM), 32
6. Shane McElrath (KTM), 32
7. Jeremy Martin (YAM), 31
8. Matthew Bisceglia (HON), 25
9. Kyle Peters (HON), 23
10. Adam Cianciarulo (KAW), 20
11. RJ Hampshire (HON), 17
12. Mitchell Oldenburg (KTM), 17
13. Jordon Smith (HON), 14
14. Christopher Alldredge (KAW), 13
15. Aaron Plessinger (YAM), 13
:

Meisterschaftsstand Klasse 250:
1. Marvin Musquin (KTM), 97 Punkte
2. Jeremy Martin (YAM), 78
3. Alex Martin (YAM), 65
4. Joseph Savatgy (KAW), 58
5. Justin Hill (KTM), 52
6. Christopher Alldredge (KAW), 49
7. Jessy Nelson (KTM), 46
8. Matthew Bisceglia (HON), 45
9. Shane McElrath (KTM), 44
10. Adam Cianciarulo (KAW), 42
11. Aaron Plessinger (YAM), 37
12. RJ Hampshire (HON), 36
13. Anthony Rodriguez (YAM), 29
14. Kyle Peters (HON), 29
15. Zachary Osborne (HUS), 25
:

450: Roczen im Aufwärtstrend

Aufatmen war angesagt, als in der Woche nach den Auftaktrennen verkündet wurde, dass man die Rückenprobleme bei Ken Roczen wieder im Griff zu haben scheint. Doch wo die eine Baustelle beseitigt wurde, wartete in der zweiten Kurve des ersten Motos die nächste. Eine Karambolage mit Jason Anderson beförderte beide an das hintere Ende des Feldes, womit erneut eine Aufholjagd auf dem Programm stand.

An der Spitze formierten sich unterdessen die JGR-Yamahas von Phil Nicoletti und Justin Barcia, die sich jedoch schnell dem Druck der Meisterschaftsführenden ausgesetzte sahen, so dass erst Dungey an die Spitze schnellte aber auch Tomac nicht lange auf einen aggressiven Move warten ließ.

Die Spiele um das Redplate konnten also beginnen. Wo Tomac zur Halbzeit das erste Mal sein Vorderrad innerhalb einer der Split-Lanes an die Spitze streckte, sollte jedoch kein übliches Überholmanöver den Weg zu den 25 Zählern ebnen. Mit kurzfristigen Bike-Problemen musste Dungey den Mann aus Colorado ziehen lassen, womit der erwartete Fight ein schnelles Ende nahm. Auf den Verfolgerpositionen schloss währenddessen Chad Reed auf das Hinterrad von Nicoletti auf und auch Blake Baggett und Weston Peick näherten sich zeitweise an, wobei jedoch niemand den finalen Schritt am Gegner vorbei wagte.

So trafen sich zum ersten Moto, Eli Tomac, Justin Barcia und Phil Nicoletti auf dem Podium. Doch wo war Ryan Dungey? Der Red-Bull-KTM hatte in der letzten Runde erneut mit seinem Arbeitsgerät zu kämpfen und fiel auf die sechste Position zurück, womit er nur zwei Plätze vor Ken Roczen lag, der mit dem achten Rang eine sensationelle Aufholjagd hinlegte.

Der zweite Durchlauf brachte nun endlich den dringend benötigten Start für K-Roc, so dass er sich nach wenigen Kurven hinter Ryan Dungey und Eli Tomac auf die dritte Position setzen konnte. Hinter diesem Trio fuhren sich erneut Barcia und Reed fest, wobei sich Teamkollege Nicoletti in guter Position bereits in der Anfangsphase aus dem Rennen crashte. Doch der dritte im JGR-Bunde, Weston Peick, löste sich aus dem hart umkämpften Mittelfeld und ließ somit den bis dato viertplatzierten Reed hinter sich, um die Segel auf Justin Barcia zu setzen. Doch dieser Zwischensprint wurde durch einen atemraubenden Beinahe-Crash an einer der langen Abfahrten gestoppt. Somit schlossen Jason Anderson und Blake Bagget erneut auf die #23 auf und zogen gegen Rennende an Peick vorbei.

Dies hatte wenig Einfluss auf die Podiumsplätze, die sich unverändert auf Tomac, Dungey und Roczen verteilten, wobei mit dem stetigem Ausbau von Abständen wenig Stimmung zwischen diesem Trio aufkam, das erste Laufpodium der Saison für Kenny jedoch einen wichtigen Schritt darstellte. Overall bedeutete dies eine erneut sensationelle und perfekte Vorstellung der #3, das erste Tagespodium für Justin Barcia in dieser Saison und einen durch Motorradprobleme beeinträchtigten Dungey auf dem dritten Rang.

250: JMart mit Krisenmanagement der Extraklasse

Mit Rückblick auf die vorangegangene Wochen und der 1-1 Performance von Jeremy Martin ging man unter dem blauen Zelt der Yamalube-Yamaha-Truppe mit einer gewissen Tiefenentspanntheit an das Wochenende. Doch dies sollte sich bereits vor dem ersten Moto schlagartig ändern, als man den amtierenden Champ nicht bei der Parade-Lap auffand, sondern stattdessen mehrere Mechaniker hektisch am Bike der #1 schraubten. Nach dem Tausch der gesamten Tankeinheit sollte das Arbeitsgerät zeitgleich zum eigentlichen Start zum Leben erweckt werden, so dass Martin mit ein wenig Rückstand dem Feld hinterher hetzen durfte, um den Schaden in gewissen Grenzen zu halten.

Und auch Adam Cianciarulo sah sich gleich zu Beginn mit Problemen konfrontiert, als RJ Hampshire und Alex Martin den Pro-Circuit-Kawasaki-Piloten auf der Startgeraden mächtig in die Zange nahmen und sich dieser nachfolgend auf dem Boden wiederfand. Unterdessen setzte sich Jessy Nelson mit dem Holeshot an die Spitze des Feldes, wobei sich Marvin Musquin, Joey Savatgy und Justin Hill im direkten Schlepptau befanden. Es entwickelte sich ein nervenaufreibender Kampf um die Führung, wobei Nelson mehrmals den Angriffen von Musquin etwas entgegen zu setzen hatte.

Doch zur Halbzeit sollte sich der Franzose am Troy-Lee-Designs-KTM-Piloten vorbeimanövrieren, womit die Konzentration des Kaliforniers wohl deutlich aus der Bahn geworfen wurde. Denn unmittelbar setzten sich auch Savatgy und Hill an sein Hinterrad und zögerten nicht lange, um Nelson auf den vierten Rang zu verfrachten. Aber auch zwischen diesen beiden sollte es nicht vollkommen friedlich zugehen, so dass sich Hill in den letzten Runden am Po-Circuit-Kawasaki-Piloten vorbeischummelte und damit gleich beide Red-Bull-KTM auf dem ersten 250er Podium von Glen Helen standen. Mit mächtig Aufwand und schnellen Rundenzeiten trotz reichlich Verkehr konnte auch JMart mit Position 5 eine leicht positive Bilanz aus dem ersten Durchgang ziehen, doch dies sollte es an Schadensbegrenzung noch nicht gewesen sein.

Denn beim Fall des zweiten Gatters war erneut „The Crafty Frenchman“ derjenige, der mit dem Holeshot die Spitze des Feldes übernehmen, während Jeremy Martin in der zweiten Kurve von Jessy Nelson abgeräumt wurde und gleichzeitig Matt Bisceglia zu Boden riss. Im Sinne der Martin-Familinehre setzte sich nun Bruder Alex nach einem Fehler von Musquin kurzfristig an die erste Position, was vom Franzosen mit der #25 jedoch zügig wieder korrigiert wurde. Von da an gab es kein Halten für den nun alleinigen Inhaber des Redplates, womit sich ein Zeitpuffer der größeren Art zwischen ihn und Alex Martin sowie die fightenden Teamkollegen um Nelson und McElrath auftat.

So musste sich Cianciarulo auch dem heranstürmenden JMart geschlagen geben, der nach dem anfänglichen Problemen mit Rang 6 erneut das Beste aus der Situation machte. Für den Empfang der Trophäen machten sich derweil Marvin Musquin, Justin Hill und Jessy Nelson auf den Weg zum Overall-Podium, womit aus einem actiongeladenen Renntag die alleinige Meisterschaftsführung für die #25 resultiert.

Next Stop: Lakewood, Colorado, wo bereits am kommenden Wochenende das Thunder Valley National zum heiteren Kampf um Meisterschaftspunkte einlädt. Schaltet ein.

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Blick auf den wolkenverhangenen Glen Helen Raceway
Blick auf den wolkenverhangenen Glen Helen Raceway
Ken Roczen
Ken Roczen
Phil Nicoletti
Phil Nicoletti
Justin Barcia
Justin Barcia
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Eli Tomac
Eli Tomac
Das 450er Tagespodium beim Glen Helen National: Justin Barcia, Tagessieger Eli Tomac und Ryan Dungey (v.l.)
Das 450er Tagespodium beim Glen Helen National: Justin Barcia, Tagessieger Eli Tomac und Ryan Dungey (v.l.)
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Jessy Nelson
Jessy Nelson
Die Top3 der 250er Klasse: Justin Hill, Tagessieger Marvin Musquin und Jessy Nelson (v.l.)
Die Top3 der 250er Klasse: Justin Hill, Tagessieger Marvin Musquin und Jessy Nelson (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann