Bereits seit mehr als 40 Jahren steht Unadilla als ein Synonym für den Motocross-Sport. Und auch am gestrigen Samstag war die Rennstrecke im US-Bundesstaat New York mit der neunten Runde zur Lucas Oil AMA Pro Motocross Championship 2011 – dem Unadilla National – wieder der Schauplatz spannender Rennen, bei welchen am Ende mit Ryan Villopoto (450) und Dean Wilson (250) zwei Kawasaki-Werkspiloten die Tagessiege einheimsten.
Der erste Wertungslauf der Klasse der 450er-Klasse startete mit einer kleiner Überraschung, denn niemand anderes als Justin Barcia, der in Unadilla sein Debüt für das American Honda-Werksteam auf einer CRF450R gab, übernahm bereits kurz nach dem Start mit einem Holeshot die Führung im Fahrerfeld. Der 19-Jährige behauptete die Spitzenposition mehr als sechs Runden lang, bevor er Monster Energy Kawasaki-Pilot Ryan Villopoto, der nach dem Start zunächst auf Rang fünf fuhr und sich unter anderem an Ryan Dungey vorbei nach vorn gekämpft hatte, passieren lassen musste.
Polesetter Villopoto gelang es sich nachfolgend ein wenig vom Fahrerfeld abzusetzen und seinen Vorsprung auf die Verfolger über die verbliebene Renndistanz von gut zehn Runden auf fast sieben Sekunden auszubauen. Er gewann das Rennen vor Dungey und dem bis zum Schluss kämpfenden Barcia. TwoTwo Motorsports Honda-Pilot Chad Reed, der in den Top 10 gestartet war, sah mit einem 48-Sekunden-Rückstand auf Barcia als Vierter die Zielflagge.
Im zweiten 450er-Wertungslauf war es dann Villopotos Teamkollege Jacob Weimer, der sich mit einem Holeshot die anfängliche Führung schnappte, diese aber noch in Runde eins an Red Bull KTM Werkspilot Mike Alessi verlor. Aber auch Alessi konnte sich nur kurze Zeit an der Spitze behaupten, denn schon in Umlauf drei übernahm wieder Ryan Villopoto, der vorher bereits an Justin Brayton, Justin Barcia und Jacob Weimer vorbeigezogen war, das Kommando. Einmal in Front setzte sich Villopoto erneut von den Verfolgern ab und fuhr einem souveränen zweiten Laufsieg entgegen. Gut acht Sekunden später überquerte Ryan Dungey, der sich bis zum Schluss einen spannenden Zweikampf mit Barcia um Rang zwei lieferte und erst in der letzten Runde an dem Honda-Piloten vorbeiziehen konnte, als Zweiter die Ziellinie, während Barcia erneut einen hervorragenden dritten Platz einfuhr. Und auch in diesem Rennen ließ der Australier Chad Reed wieder etwas von seiner Geschwindigkeit und seinem Biss vom Saisonanfang vermissen, für ihn reichte es diesmal nur für einen fünften Platz hinter Mike Alessi.
Mit den beiden Laufsiegen konnte Ryan Villopoto seinen zweiten Tagessieg in dieser Saison einfahren und mit den dabei gesammelten 50 Zählern auch seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Komplettiert wurde das Tagespodium von Ryan Dungey und einem strahlenden Justin Barcia. Chad Reed musste sich hingegen mit Tagesrang vier begnügen und verlor in der Punktetabelle weiteren Boden auf Villopoto und Dungey.
Tageswertung 450
1. Ryan Villopoto (USA, KAW), 50 Punkte
2. Ryan Dungey (USA, SUZ), 44
3. Justin Barcia (USA, HON), 40
4. Chad Reed (AUS, HON), 34
5. Mike Alessi (USA, KTM), 32
6. Jacob Weimer (USA, KAW), 31
7. Justin Brayton (USA, YAM), 27
8. Kyle Regal (USA, SUZ), 23
9. Jimmy Albertson (USA, YAM), 19
10. Jake Canada (USA, YAM), 17
11. Nicholas Wey (USA, YAM), 15
12. Brett Metcalfe (AUS, SUZ), 15
13. Ricky Dietrich (USA, YAM), 14
14. Andrew Short (USA, KTM), 13
15. Christian Craig (USA, HON), 12
16. Lowell Spangler (USA, HON), 11
17. Michael Byrne (AUS, SUZ), 9
18. Tye Simmonds (AUS, KTM), 7
19. Ben LaMay (USA, YAM), 6
20. Shane Sewell (USA, YAM), 6
21. Vince Friese (USA, YAM), 6
22. Calle Aspegren (SWE, HON), 5
23. Travis Sewell (USA, YAM), 4
24. Joshua Strang (USA, SUZ), 1
25. Fredrik Noren (SWE, HON), 1
Meisterschaft 450 nach 9 Veranstaltungen
1. Ryan Villopoto (USA, KAW), 391 Punkte
2. Ryan Dungey (USA, SUZ), 384
3. Chad Reed (AUS, HON), 366
4. Brett Metcalfe (AUS, SUZ), 262
5. Mike Alessi (USA, KTM), 210
6. Andrew Short (USA, KTM), 196
7. Kevin Windham (USA, HON), 193
8. Jacob Weimer (USA, KAW), 190
9. David Millsaps (USA, YAM), 173
10. Tommy Hahn (USA, YAM), 140
11. Ricky Dietrich (USA, YAM), 133
12. Christian Craig (USA, HON), 131
13. Justin Brayton (USA, YAM), 129
14. Nicholas Wey (USA, YAM), 129
15. Michael Byrne (AUS, SUZ), 124
16. Tye Simmonds (AUS, KTM), 88
17. Jimmy Albertson (USA, HON), 87
18. Ben LaMay (USA, YAM), 63
19. Trey Canard (USA, HON), 56
20. Jake Canada (USA, YAM), 56
Tageswertung 250
1. Dean Wilson (GBR, KAW), 50 Punkte
2. Blake Baggett (USA, KAW), 42
3. Eli Tomac (USA, HON), 38
4. Kyle Cunningham (USA, YAM), 31
5. Justin Bogle (USA, HON), 30
6. Marvin Musquin (FRA, KTM), 27
7. Martin Davalos (ECU, SUZ), 23
8. Gareth Swanepoel (RSA, YAM), 23
9. Alex Martin (USA, HON), 22
10. Cole Seely (USA, HON), 22
11. Tyla Rattray (RSA, KAW), 20
12. Ryan Morais (USA, SUZ), 18
13. Nick Paluzzi (USA, SUZ), 17
14. Gannon Audette (USA, YAM), 13
15. Malcolm Stewart (USA, SUZ), 12
16. Jason Anderson (USA, SUZ), 10
17. Mathew Lemoine (USA, KAW), 9
18. Broc Tickle (USA, KAW), 8
19. Jimmy DeCotis (USA, HON), 8
20. Travis Baker (USA, HON), 8
21. Lance Vincent (USA, HON), 4
22. Darryn Durham (USA, HON), 4
23. P.J. Larsen (USA, KTM), 2
24. Justin Sipes (USA, KAW), 1
Meisterschaft 250 nach 9 Veranstaltungen
1. Dean Wilson (GBR, KAW), 396 Punkte
2. Blake Baggett (USA, KAW), 371
3. Tyla Rattray (RSA, KAW), 353
4. Kyle Cunningham (USA, YAM), 264
5. Eli Tomac (USA, HON), 239
6. Gareth Swanepoel (RSA, YAM), 200
7. Broc Tickle (USA, KAW), 195
8. Justin Barcia (USA, HON), 181
9. Martin Davalos (ECU, SUZ), 175
10. Darryn Durham (USA, HON), 148
11. Cole Seely (USA, HON), 145
12. Alex Martin (USA, HON), 139
13. Malcolm Stewart (USA, SUZ), 137
14. Gannon Audette (USA, YAM), 118
15. Travis Baker (USA, HON), 98
16. Nick Paluzzi (USA, SUZ), 97
17. Nico Izzi (USA, HON), 91
18. Jason Anderson (USA, SUZ), 75
19. Marvin Musquin (FRA, KTM), 74
20. Ryan Sipes (USA, YAM), 65
Die 250er-Klasse wurde einmal mehr von dem als Führenden in der Gesamtwertung angereisten Briten Dean Wilson dominiert. Nachdem er in den zwei Rennen jeweils noch in der Anfangsphase die Führung im Fahrerfeld übernehmen konnte, baute er über die Renndistanz seinen Vorsprung auf die nachfolgenden Fahrer aus und fuhr beide Male gut zehn Sekunden vor allen anderen als Sieger über die Ziellinie. Sahen in Rennen eins noch seine Monster Energy Pro Circuit Kawasaki Teamkollegen Blake Baggett und Tyla Rattray als Zweiter bzw. Dritter die Zielflagge, so kam in Rennen zwei GEICO Honda-Pilot Eli Tomac als Zweiter und Baggett als Dritter ins Ziel. Rattray war im zweiten Turn nach einem bescheidenen Start und einem Sturz in Runde zwei früh aus dem Rennen ausgeschieden.
Mit zwei Laufsiegen in der Tasche konnte Dean Wilson einmal mehr die Trophäe des Tagessiegers in der 250ccm-Kategorie entgegennehmen und gleichzeitig seine Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen. Blake Baggett, der in der Meisterschaft von Tyla Rattray den zweiten Platz übernahm, und Eli Tomac komplettierten die Top 3.
