Es war die Nacht des Ryan Dungey. Der aus Belle Plaine, Minnesota stammende Red Bull KTM-Pilot gewann vor gut 49.000 Zuschauern im Metrodome von Minneapolis das 14. Aufeinandertreffen der US SX-Serie 2013 und stoppte damit vor heimischen Publikum die Siegesserie des Titelverteidigers Ryan Villopoto (Monster Energy Kawasaki). Insgesamt war es für die KTM-Werksmannschaft ein erfolgreicher Abend, denn mit dem Franzosen Marvin Musquin stand auch in der 250SX-Klasse einer der Ihren als Maineventsieger auf dem Podium.
450SX: Dungey schlägt Villopoto
Die Chancen für Dungey und Villopoto waren an diesem Abend weitgehend gleich verteilt. Nachdem beide im Zeittraining die schnellsten Rundenzeiten vorgelegten hatten – „The Dungey“ war dabei gut eine halbe Sekunde schneller als RV – mussten sie in den Vorläufen anderen Fahrern den Vortritt lassen. Heat 1 gewann Josh Hill (RCH Suzuki), der übrigens 2008 als die AMA Supercross Championship das letzte Mal im Hubert H. Humphrey Metrodome von Minneapolis ein Gastspiel gab seinen ersten 450er Maineventsieg einfuhr, vor Chad Reed (TwoTwo Motorsports Honda) und Villopoto. In Heat 2 triumphierte Davi Millsaps (Rockstar Energy Suzuki) vor Dungey und Andrew Short (BTO Sports KTM). James Stewart (Yoshimura Suzuki) stürzte im zweiten Vorlauf in Führung liegend und musste sich mit einem Sieg im LCQ-Race seine Finalteilnahme sichern.
Der Start zum 450er Finale über 20 Runden verlief dann so, wie wir es schon einige Male im Verlauf der bisherigen SX-Saison gesehen haben: Mike Alessi (Motoconcepts Suzuki) kassierte die Holeshotprämie und führte das Fahrerfeld mit Josh Hill im Schlepptau in die erste Runde. Doch wie schon so oft, war Alessis Verbleib an der Spitze nur von kurzer Dauer, bereits am Ende der Startrunde hatten ihn Villopoto, Dungey, Hill sowie Millsaps passiert und danach ging es für den Suzuki-Piloten aufgrund eines Fahrfehlers fast ganz ans Ende der Fahrermeute.
An der Spitze setzten sich derweil die beiden Ryans gemeinschaftlich von ihren Verfolgern ab und lieferten sich ein spannendes Duell um den Platz an der Sonne, wobei Dungey den führenden Villopoto zwar regelmäßig unter Druck setzte, dieser aber immer wieder gegenhalten konnte. Erst vier Runden vor dem Ziel fand der KTM-Pilot in der Splitsection unter dem lautstarken Jubel seiner heimischen Fans einen Weg am Kawasaki-Kontrahenten vorbei. Nachdem er anschließend auch noch erfolgreich einen Konter abwehren konnte, stand einem Finalsieg von Dungey nichts mehr im Wege. Ryan D. gewann mit einem hauchdünnen Vorsprung vor Ryan V., 17 Sekunden nach den Beiden überquerte Davi Millsaps als Dritter die Ziellinie. Justin Barcia (Muscle Milk Honda) und Chad Reed, der in Minneapolis nach einer Knie-OP und einer anschließenden kurzen Pause sein erstes Rennen bestritt, komplettierten die Top 5.
Einmal mehr war James Stewart die tragische Figur des Rennens. Nach einem Start am Ende der Top 10 konnte sich der Suzuki-Pilot zwar im Anschluss um einige Positionen verbessern und duellierte sich in Runde 7 mit Josh Hill um Rang 4, doch dabei verletzte er sich am Arm und schied zum zweiten Mal in Folge aus dem Finalrennen aus. Hill musste anschließend auch einige Positionsverluste hinnehmen und rollte letztendlich hinter Andrew Short und Trey Canard (Muscle Milk Honda) als Achter über die Ziellinie.
Finale Klasse 450SX in Minneapolis, 13. April
Finale Klasse 250SX (East) in Minneapolis, 13. April
Meisterschaftsstand Klasse 450SX nach 14 Meisterschaftsrunden
Meisterschaftsstand Klasse 250SX (East) nach 8 Meisterschaftsrunden
1. Ryan Dungey (KTM), 20 Runden
2. Ryan Villopoto (KAW), +00.903
3. David Millsaps (SUZ), +17.409
4. Justin Barcia (HON), +28.403
5. Chad Reed (HON), +34.998
6. Andrew Short (KTM), +39.362
7. Trey Canard (HON), +40.494
8. Joshua Hill (SUZ), +42.717
9. Justin Brayton (YAM), +44.162
10. Weston Peick (SUZ), +48.010
11. Matthew Goerke (KTM), +48.909
12. Jake Weimer (KAW), +49.354
13. Broc Tickle (SUZ), +1 Rnd.
14. Mike Alessi (SUZ), +1 Rnd.
15. Chris Blose (YAM), +1 Rnd.
16. Robert Kiniry (YAM), +1 Rnd.
17. Ben Lamay (YAM), +2 Rnd.
18. James Stewart (SUZ), +13 Rnd.
19. Phillip Nicoletti (YAM), +13 Rnd.
20. Les Smith (KTM), +18 Rnd.
1. Ryan Villopoto (KAW), 299 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 277
3. David Millsaps (SUZ), 276
4. Justin Barcia (HON), 220
5. Chad Reed (HON), 212
6. Trey Canard (HON), 199
7. Andrew Short (KTM), 177
8. James Stewart (SUZ), 174
9. Justin Brayton (YAM), 149
10. Broc Tickle (SUZ), 141
11. Matthew Goerke (KTM), 139
12. Jake Weimer (KAW), 115
13. Mike Alessi (SUZ), 92
14. Weston Peick (SUZ), 74
15. Joshua Hill (SUZ), 63
16. Eli Tomac (HON), 52
17. Robert Kiniry (YAM), 50
18. Joshua Grant (YAM), 40
19. Jimmy Albertson (HON), 38
20. Kyle Chisholm (YAM), 38
:
30. Ken Roczen (KTM), 14
:
1. Marvin Musquin (KTM), 15 Runden
2. William Hahn (HON), +08.537
3. Blake Wharton (SUZ), +15.197
4. Gavin Faith (HON), +23.638
5. Tyler Bowers (KAW), +27.682
6. Lance Vincent (KTM), +41.355
7. Vince Friese (HON), +42.041
8. A.J. Catanzaro (KAW), +43.903
9. Steven Clarke (KTM), +47.574
10. Cole Thompson (HON), +51.890
11. Mitchell Oldenburg (HON), +1 Rnd.
12. Jackson Richardson (HON), +1 Rnd.
13. Daniel Herrlein (HON), +1 Rnd.
14. Landen Powell (HON), +1 Rnd.
15. Levi Kilbarger (HON), +1 Rnd.
16. Adam Gulley (KAW), +1 Rnd.
17. Ozzy Barbaree (KTM), +2 Rnd.
18. Maxx Malatia (HON), +2 Rnd.
19. Zack Williams (HON), +3 Rnd.
20. David Buller (HON), +4 Rnd.
1. William Hahn (HON), 178 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 173
3. Blake Wharton (SUZ), 153
4. Vince Friese (HON), 103
5. Gavin Faith (HON), 100
6. Dean Wilson (KAW), 87
7. Cole Thompson (HON), 83
8. Kyle Peters (HON), 78
9. Jeremy Martin (YAM), 71
10. Justin Hill (KAW), 68
11. Lance Vincent (KTM), 66
12. James Decotis (HON), 66
13. A.J. Catanzaro (KAW), 62
14. Mitchell Oldenburg (HON), 61
15. Peter Larsen (HON), 54
16. Jackson Richardson (HON), 42
17. Levi Kilbarger (HON), 40
18. Steven Clarke (KTM), 39
19. Zachary Bell (HON), 37
20. Zackery Freeberg (HON), 36
:
250SX: Es bleibt spannend bis zum Schluss
Mit seinem Finalsieg in Minneapolis konnte Ryan Dungey als Meisterschaftszweiter seinen Rückstand auf den weiterhin führenden Ryan Villopoto minimal von 25 auf 22 Zähler verkürzen. Wenn er also seinem Namensvetter den Titel noch abspenstig machen will, bedarf es aus jetziger Sicht nicht nur weiterer Anstrengungen seinerseits sondern auch eine gehörige Portion Glück, denn es stehen gerade noch 3 Entscheidungen auf dem Kalender der US SX-Serie. Davi Millsaps, Justin Barcia und Chad Reed vervollständigen die Top 5 des Meisterschaftsrankings.
In der 250er Ostküstenmeisterschaft stand beim Minneapolis SX das achte und damit letzte Aufeinandertreffen vor dem Shootout in Las Vegas auf dem Programm. Dabei konnte Marvin Musquin seinen insgesamt vierten Finalsieg in dieser Saison feiern.
Nachdem er bereits im Qualifying die schnellste Runde gefahren war und auch seinen Vorlauf gewonnen hatte, gelang es dem Franzosen bereits beim Start zum Mainevent über 15 Runden mit einem Holeshot die Führung zu übernehmen und diese anschließend bis ins Ziel auszubauen. Er verwies im Ziel Tabellenleader Wil Hahn (GEICO Honda), der von der ersten Runde an auf der zweiten Position fuhr, mit gut 9 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Im Kampf um Rang drei setzte sich zur Rennhalbzeit Blake Wharton (Rockstar Energy Suzuki) gegen Tyler Bowers (Pro Circuit Kawasaki) durch, der bei der Attacke von Wharton zu Boden ging und hinter Honda-Pilot Gavin Faith auf den fünften Platz zurückfiel.
Mit seinem Sieg in Minneapolis verkürzte Musquin den Abstand zum weiterhin führenden Hahn auf 5 Zähler und erhöhte damit seine Chancen, am 4. Mai beim Meisterschaftsfinale in Las Vegas dem Honda-Piloten den Titel noch vor der Nase wegschnappen zu können. Aus diesem Kampf um die Meisterschaftskrone hat sich hingegen der Drittplatzierte Blake Wharton quasi verabschiedet, denn sein Rückstand zu Hahn beträgt bereits 25 Punkte.