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Monster Energy AMA Supercross Championship 2019 in Nashville - Rennbericht

Kawasaki-Piloten siegen bei Nashville-Premiere

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Lesedauer: 5 min


Mit ihrem im Nissan Stadium von Nashville ausgetragen 14. Tourstopp der Saison 2019 absolvierte die Monster Energy AMA Supercross Championship am vergangenen Wochenende ihr ersten Gastspiel im für die Entwicklung des Blues, Souls und Rock ’n’ Rolls sowie der Country-Musik bedeutungsvollen und seinen Whiskey bekannten US-Bundesstaat Tennessee, bei welchem am Ende mit Eli Tomac und Martin Davalos zwei Fahrer aus dem Kawasaki-Lager als Sieger vom Platz gingen.

Cooper Webb
Cooper Webb

Beim Start zum Hauptrennen der Klasse 450SX über 20 Minuten plus zwei Runden war es der mit dem Red Plate des Meisterschaftsführenden im Gepäck nach Nashville gereiste KTM-Werksfahrer Cooper Webb, der sich den Holeshot schnappte und mit Blake Baggett (KTM), Marvin Musquin (KTM), Joey Savatgy (Kawasaki), Dean Wilson (Husqvarna) und dem Thüringer Ken Roczen (Honda) im Windschatten das 22-köpfige Fahrerfeld in die erste Runde führte. Derweil sortierte Eli Tomac (Kawasaki), der sich nach einem für ihn unglücklich verlaufenen Vorlauf nur über einen Sieg im LCQ-Rennen seinen Platz im Mainevent sichern konnte, zunächst außerhalb der Top 10 in die Meute der „Big Boys“ ein.

Marvin Musquin
Marvin Musquin

Bereits in den ersten Runden bekamen die Zuschauer in der Football-Arena und an den TV-Geräten dramatische Szenen geboten. Wobei Marvin Musquin in der Reihe der Pechvögel den Anfang machte. Noch in der Startrunde an Blake Baggett vorbeigegangen, witterte der Franzose seine Chance, Teamkollege Cooper Webb den Laufsieg streitig zu machen, wobei der 29-jährigen aber in Umlauf in einer Waschbrettsektion aus dem Rhythmus kam und in der Folge zu Boden ging und bis fast ans Ende des Fahrerfelds zurückfiel.

Ken Roczen (Mitte)
Ken Roczen (Mitte)

Derweil arbeitet sich Ken Roczen, der im Zeittraining mit der schnellsten Rundenzeit und in seinem Vorlauf mit einem Sieg glänzen konnte, an Blake Baggett sowie Dean Wilson vorbei bis hinter Joey Savatgy auf die dritte Position vor und setzte diesen mächtig unter Druck. In Runde drei bereits in unmittelbarer Schlagdistanz zu seinem Vordermann fahrend, konnte Roczen aber, als Savatgy in Runde drei in einer Rechtskurve mit seinem Bike wegrutschte, diesem nicht mehr ausweichen und kollidierte mit der am Boden liegenden Kawasaki. Durch die Wucht des Aufpralls über die Streckenbegrenzung auf die Gegenfahrbahn geschleudert mutze Roczen das komplette Fahrerfeld vorbeiziehen lassen, bevor er selbst von der letzten Position aus und mit ramponierten Motorrad eine Aufholjagd starten konnte. Rookie Savatgy schied hingegen nach dem Sturz aus dem Rennen aus.

Eli Tomac (rechts)
Eli Tomac (rechts)

Begünstigt durch das Pech von Musquin, Savatgy und Roczen sowie durch eigenes fahrerisches Können gelang es Eli Tomac, sich im Verlauf der ersten acht Umläufe bis hinter Cooper Webb auf die Platz zwei vorzuarbeiten und diesen, der nach eigener Aussage den ganzen Tag mit der Strecke haderte, wenig später bei wenig Gegenwehr zu überholen. Tomac baute einmal in Führung liegend seinen Vorsprung im restlichen Rennverlauf kontinuierlich aus und siegte letztlich mit über elf Sekunden Vorsprung vor Blake Baggett, der drei Runden vor dem Ziel den Weg an Webb vorbeigefunden hatte. Sowohl Eli Tomac als auch Ken Roczen betrieben nach ihren Stürzen Schadensbegrenzung und bekamen die schwarz-weiß-karierte Zielflagge als Sechster (Musquin) bzw. Achter (Roczen) zu sehen.

Auch nach Nashville bleibt Cooper Webb uneingeschränkter Meisterschaftsführender und baute seinen Vorsprung in der Punktetabelle weiter aus. Bei nur noch drei ausstehenden Aufeinandertreffen trennen ihn bereits 21 Zähler vom neuen Meisterschaftszweiten Eli Tomac, der die Summe seiner diesjährigen Tagessiege auf vier erhöhte und nun aufgrund der Zahl der besseren Ergebnisse vor dem punktgleichen Franzosen Marvin Musquin rangiert. Ken Roczen hingegen verlor weiter den Anschluss zum Spitzentrio und liegt nun mit weiteren 21 Punkten Rückstand auf dem vierten Platz.

Austin Forkner
Austin Forkner

Für den Führenden der 250SX-Ostküstenmeisterschaft Austin Forkner hielt die Zusammenkunft in Nashville leider nur wenig Erfreuliches bereit. Der 20-jährige Pro Circuit Kawasaki-Pilot, der in dieser Saison bereits fünf Tagessiege einfahren konnte, zog sich bereits im Training bei einem heftigen Sturz eine Verletzung am linken Fuß zu und musste auf einen Start im Abendprogramm verzichten.

Martin Davalos
Martin Davalos

Statt seiner gelang es aber Martin Davalos dem Chef vom Pro Circuit Kawasaki-Team Mitch Payton ein versöhnliches Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Denn der 32-Jährige übernahm bereits eine halbe Runde nach dem Start zum Hauptrennen über 15 Minuten plus zwei Runden die Spitzenposition von Justin Cooper (Yamaha), der zwar den Holeshot gezogen hatte, aber bei einer Kollision mit Chase Sexton (Honda) gemeinsam mit Sexton zu Boden ging, und fuhr nachfolgend einen weitgehend ungefährdeten Sieg ein. Obwohl Sexton und Cooper nach ihrer Karambolage weit ins Fahrerfeld zurückfielen, gelang es ihnen den dadurch entstanden Schaden weitgehend klein zu halten, denn im weiteren Rennverlauf kämpften sie sich wieder bis in die Spitzengruppe nach vorn und passierten die Ziellinie auf den Rängen zwei (Sexton) bzw. drei (Cooper). Brandon Hartranft (Yamaha) und Mitchell Oldenburg (Yamaha) vervollständigten am Ende die Top 5.

Trotz seiner verletzungsbedingten Nullnummer führt Austin Forkner auch nach Nashville die 250SX-Ostküstenmeisterschaft weiter an, wobei sein Vorsprung in der Punktetabelle aber auf gerade mal drei Zähler schrumpfte. Sexton und Cooper folgen auf den Meisterschaftsrängen zwei und drei.

Ergebnisse

Hauptrennen 450SX:
1. Eli Tomac (KAW), 26 Runden
2. Blake Baggett (KTM), +11.644
3. Cooper Webb (KTM), +13.808
4. Dean Wilson (HUS), +18.940
5. Zach Osborne (HUS), +23.804
6. Marvin Musquin (KTM), +25.031
7. Cole Seely (HON), +41.979

8. Ken Roczen (HON), +50.242

9. Justin Bogle (KTM), +1 Rnd.
10. Tyler Bowers (KAW), +1 Rnd.
11. Chris Blose (HUS), +1 Rnd.
12. Ben Lamay (HON), +1 Rnd.
13. Kyle Chisholm (SUZ), +1 Rnd.
14. Mike Alessi (HON), +1 Rnd.
15. Justin Starling (HUS), +2 Rnd.
:

Meisterschaftsstand 450SX nach 14 von 17 Veranstaltungen:
1. Cooper Webb (KTM), 309 Punkte
2. Eli Tomac (KAW), 288
3. Marvin Musquin (KTM), 288

4. Ken Roczen (HON), 267

5. Blake Baggett (KTM), 238
6. Dean Wilson (HUS), 220
7. Cole Seely (HON), 176
8. Joey Savatgy (KAW), 174
9. Justin Barcia (YAM), 154
10. Chad Reed (SUZ), 151
11. Justin Brayton (HON), 141
12. Justin Bogle (KTM), 138
13. Aaron Plessinger (YAM), 123
14. Justin Hill (SUZ), 122
15. Tyler Bowers (KAW), 116
:

Hauptrennen 250SX:
1. Martin Davalos (KAW), 19 Runden
2. Chase Sexton (HON), +03.508
3. Justin Cooper (YAM), +08.575
4. Kyle Peters (SUZ), +13.091
5. Brandon Hartranft (YAM), +18.721
6. Mitchell Oldenburg (YAM), +25.305
7. Kyle Cunningham (HON), +27.278
8. Ryan Sipes (KTM), +29.284
9. Mitchell Falk (KTM), +34.231
10. Alex Martin (SUZ), +34.504
11. Jordan Bailey (HUS), +41.448
12. Lorenzo Locurcio (KAW), +46.779
13. John Short (HON), +47.780
14. Fredrik Noren (HON), +1 Rnd.
15. Joshua Cartwright (YAM), +1 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX Ost nach 7 von 9 Veranstaltungen:
1. Austin Forkner (KAW), 151 Punkte
2. Chase Sexton (HON), 148
3. Justin Cooper (YAM), 144
4. Martin Davalos (KAW), 115
5. Mitchell Oldenburg (YAM), 105
6. Alex Martin (SUZ), 105
7. Brandon Hartranft (YAM), 100
8. Kyle Peters (SUZ), 98
9. Kyle Cunningham (HON), 97
10. Jordan Bailey (HUS), 76
11. Jordon Smith (KTM), 70
12. Joshua Osby (YAM), 59
13. Lorenzo Locurcio (KAW), 52
14. Henry Miller (KTM), 37
15. John Short (HON), 36
:

Alle Ergebnisse vom SX in Nashville inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Octopi
  • Garth Milan/Red Bull Content Pool
Textcredits
  • Jens Pohl