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Monster Energy AMA Supercross Championship 2020 in Glendale - Rennbericht

Ken Roczen schreibt Geschichte

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Lesedauer: 6 min


Mit seinem überlegenen Sieg bei der am vierten Januarwochenende im State Farm Stadium von Glendale, Arizona, zelebrierten vierten Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship 2020 schrieb Ken Roczen einmal mehr Geschichte. Dem 25-jährigen Thüringer gelang es bei dem als Triple-Crown-Event ausgetragenen Aufeinandertreffen als erstem 450SX-Fahrer überhaupt bei der seit der Saison 2018 dreimal pro Jahr im Rahmen der Meisterschaft realisierten besonderen Veranstaltungsart alle drei Mainevents des Abends zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo

Nachdem sich Roczen im Zeittraining der „Big Boys“ noch hinter seinem Kumpel Adam Cianciarulo und dessen Partner im Monster Energy Kawasaki Team, Eli Tomac, mit der drittschnellsten Rundenzeit begnügte, drehte der Honda-Werksfahrer mit dem Red Plate des Meisterschaftsführenden an seinem Bike in den Mainevents über jeweils zwölf Minuten plus eine Runde voll auf. Zwar musste er beim Start zum ersten Hauptrennen im Kampf um den Holeshot Zach Osborne (Husqvarna) den Vortritt lassen und sich selbst hinter Malcolm Stewart (Honda), Tomac und Cianciarulo auf Position fünf ins Fahrerfeld einsortieren, doch gelang es ihm noch im Verlauf der ersten Runde auf den zweiten Rang vorzufahren. Nachdem Osborne im zweiten Umlauf in einer Kurve selbstverschuldet zu Fall kam, übernahm Roczen die Spitzenposition, welche er anschließend bis ins Ziel nicht mehr aus Hand gab. Mit knapp zwei Sekunden Vorsprung gewann er das Rennen vor Tomac, Cianciarulo sowie Stewart.

Eli Tomac
Eli Tomac

Beim Start zum zweiten Mainevent hatte Ken Roczen zwar auf der Holeshotlinie seine Nase knapp vor Eli Tomac und Adam Cianciarulo, jedoch wurde dieser Lauf abgebrochen bevor die erste Runde absolviert war, da Justin Bogle (KTM) nach einer Kollision mit Zach Osborne in der ersten Kurve zunächst reglos auf der Strecke lag und medizinischer Hilfe bedurfte. Beim anschließenden Neustart zog der Mann mit der Startnummer #94 erneut den Holeshot und führte mit Titelverteidiger Cooper Webb (KTM), Aaron Plessinger (Yamaha) sowie den beiden Kawasaki-Boys Cianciarulo und Tomac das Starterfeld in die erste Runde. Einmal in Front fahrend setzte sich Roczen schnell von seinen Verfolgern ab, um am Ende mit fast sieben Sekunden Vorsprung als Erster die Ziellinie zu überqueren. Tomac setzte sich vor Jason Anderson (Husqvarna), Blake Baggett (KTM) und Webb erneut als Zweiter durch, derweil sich Cianciarulo nach einem Sturz in Runde fünf beim Zieleinlauf mit Platz sechs zufrieden geben musste.

Ken Roczen
Ken Roczen

Im dritten und letzten Mainevent erwischte Ken Roczen keinen optimalen Start und fand sich nach einer kleinen Rangelei zunächst nur im Mittelfeld wieder, während Martin Davalos (KTM) nach einem Holeshot an der Spitze fuhr. Aber auch dieses Rennen wurde nach einem Sturz von Chris Blose (Honda) in den Whoops noch im Anfangsstadium mit der geschwenkten roten Flagge unterbrochen. Der daraufhin notwendige Neustart gelang Roczen wieder deutlich besser, er markierte seinen zweiten Holeshot des Abends und führte anschließend die Fahrermeute bis ins Ziel an. Während zunächst Cooper Webb und Jason Anderson, die hinter ihm um Rang zwei kämpften, wobei Anderson letztlich die Oberhand behielt, musste sich Eli Tomac, der nach einem Sturz in Runde eins bis auf Rang 13 zurückgefallen war, einmal quer durchs Feld kämpfen, um sich letztlich drei Umläufe vor dem Ziel den dritten Platz zu sichern. Webb und Davalos folgten auf den Rängen vier bzw. fünf ins Ziel.

Mit seinem Tagessieg, für den Ken Roczen 26 Zähler auf seinem Meisterschaftskonto gutgeschrieben bekam, konnte er nicht nur das Red Plate erfolgreich verteidigen, er baute darüber hinaus seinen Vorsprung auf den neuen Gesamtzweiten Eli Tomac auf nun auf acht Punkte aus. Justin Barcia (Yamaha), der sich nach einem 6-8-7-Ergebnis hinter Tomac, Anderson und Webb mit Tagesrang fünf begnügen musste, folgt mit weiten drei Punkten Rückstand auf dem dritten Meisterschaftsplatz.

Beim vierten Zusammentreffen der Piloten der 250SX-Westküstenmeisterschaft, welche in Glendale drei Hauptrennen á 10 Minuten plus eine Runde zu absolvieren hatte, schlug zum zweiten mal in dieser Saison die Stunde des Kawasaki-Piloten Austin Forkner, der sich in der Tageswertung mit einem 1-1-3-Resultat gegen die Konkurrenz durchsetzen und damit im Meisterschaftskampf ein wenig verloren Boden wieder gutmachen konnte.

Austin Forkner
Austin Forkner

Forkner, der im letzten Jahr in Detroit, Michigan, als erster 250SX-Pilot alle drei Rennen im Rahmen einer Tripple-Crown-Veranstaltung gewinnen konnte, gewann den ersten Lauf, nachdem er nach einem Holeshot von Christian Craig (Honda) noch in der ersten Runde eins die Führung übernahm, welche er anschließend bis ins Ziel behauptete. Er gewann das Rennen mit viereinhalb Sekunden Vorsprung vor Titelverteidiger Dylan Ferrandis (Yamaha) und Craig, derweil Meisterschaftsleader Justin Cooper (Yamaha) nach einem eher suboptimalen Start und zwei Stürzen am Ende nur als Siebzehnter die Ziellinie überquerte.

Dylan Ferrandis
Dylan Ferrandis

Nach Holeshot und anfänglicher Führung durch Justin Cooper im zweiten Hauptrennen, kam dieser in Umlauf zwei zu Fall und machte somit Platz für Derek Drake (KTM), der sich anschließend für einige Runde auf dem „Platz an der Sonne“ behauptete. Gegen Rennmitte übernahm jedoch Austin Forkner wieder das Zepter und fuhr in der Folge seinen zweiten Laufsieg des Abends ein. Dabei trennten ihn am Ende dreieinhalb Sekunden vom Zweiten Dylan Ferrandis, der sich nach mittelmäßigem Start vom Ende der Top 10 nach vorn gekämpft hatte. Drake bekam als Dritter die schwarz-weiß-karierte Zielflagge zu sehen, während Cooper das Rennen als Neunter beendete. Jede Menge Pech hatte Christian Craig im zweiten Lauf, ein Sturz gleich zu Beginn bedeutete das frühe Aus für den 28-Jährigen.

Justin Cooper
Justin Cooper

Im letzten Mainevent schließlich war es Justin Cooper, der nach anfänglichem Zweikampf mit Martin Castelo (Husqvarna) noch in der Startrunde die Führung übernahm und im Anschluss die Gunst der Stunde nutzte, um sich diesmal mit einer fehlerfreien Fahrt den Laufsieg sicherte. Vom Ende der Top 5 kommend, gelang es seinem Teamkollegen Dylan Ferrandis bis zum Beginn des zweiten Renndrittels auf Platz zwei vorzufahren, den er bis über die Ziellinie behauptete. Erneut gut gestartet, ließ es Austin Forkner diesmal etwas ruhiger angehen und beendete das Rennen mit über 16 Sekunden Rückstand auf den Sieger auf dem dritten Rang. Dieser genügte ihm aber, um mit einem Punkt Vorsprung vor Ferrandis als Tagessieger vom Platz zugehen.

In der Gesamtwertung der 250SX-Westküstenmeisterschaft bleibt Justin Cooper nach Glendale weiterhin im Besitz der roten Startnummerntafel, wobei ihn noch drei Punkte vom Gesamtzweiten Ferrandis trennen. Weitere sechs bzw. sieben Punkte hinter den Yamaha-Piloten folgen Brandon Hartranft (KTM) und Austin Forkner auf den Rängen drei und vier.

Ergebnisse

Hauptrennen 1 450SX:
1. Ken Roczen (HON), 13 Runden
2. Eli Tomac (KAW), +01.975
3. Adam Cianciarulo (KAW), +05.624
4. Malcolm Stewart (HON), +09.787
5. Jason Anderson (HUS), +11.680
6. Justin Barcia (YAM), +12.569
7. Justin Brayton (HON), +25.632
8. Cooper Webb (KTM), +26.476
9. Justin Hill (HON), +29.913
10. Martin Davalos (KTM), +31.662
:

Hauptrennen 2 450SX:
1. Ken Roczen (HON), 13 Runden
2. Eli Tomac (KAW), +06.865
3. Jason Anderson (HUS), +10.846
4. Blake Baggett (KTM), +13.319
5. Cooper Webb (KTM), +15.007
6. Adam Cianciarulo (KAW), +15.729
7. Justin Brayton (HON), +17.013
8. Justin Barcia (YAM), +18.740
9. Aaron Plessinger (YAM), +23.209
10. Dean Wilson (HUS), +28.528
:

Hauptrennen 3 450SX:
1. Ken Roczen (HON), 13 Runden
2. Jason Anderson (HUS), E +05.699
3. Eli Tomac (KAW), +07.410
4. Cooper Webb (KTM), +08.515
5. Martin Davalos (KTM), +08.873
6. Malcolm Stewart (HON), +10.388
7. Justin Barcia (YAM), +11.986
8. Aaron Plessinger (YAM), +14.971
9. Justin Brayton (HON), +19.023
10. Justin Hill (HON), +25.652
:

Tageswertung 450SX:
1. Ken Roczen (HON), 3 Punkte
2. Eli Tomac (KAW), 7
3. Jason Anderson (HUS), 10
4. Cooper Webb (KTM), 17
5. Justin Barcia (YAM), 21
6. Justin Brayton (HON), 23
7. Malcolm Stewart (HON), 24
8. Adam Cianciarulo (KAW), 26
9. Aaron Plessinger (YAM), 28
10. Blake Baggett (KTM), 30
:

Meisterschaftsstand 450SX nach 4 von 17 Veranstaltungen:
1. Ken Roczen (HON), 92 Punkte
2. Eli Tomac (KAW), 84
3. Justin Barcia (YAM), 81
4. Jason Anderson (HUS), 78
5. Cooper Webb (KTM), 72
6. Adam Cianciarulo (KAW), 71
7. Justin Brayton (HON), 63
8. Malcolm Stewart (HON), 62
9. Blake Baggett (KTM), 55
10. Zach Osborne (HUS), 53
:

Hauptrennen 1 250SX:
1. Austin Forkner (KAW), 11 Runden
2. Dylan Ferrandis (YAM), +04.510
3. Christian Craig (HON), +06.921
4. Michael Mosiman (HUS), +09.623
5. Brandon Hartranft (KTM), +18.261
6. Jacob Hayes (HUS), +20.700
7. Mitchell Oldenburg (HON), +22.842
8. Alex Martin (SUZ), +30.229
9. Aaron Tanti (YAM), +36.528
10. Derek Drake (KTM), +37.034
:

Hauptrennen 2 250SX:
1. Austin Forkner (KAW), 11 Runden
2. Dylan Ferrandis (YAM), +03.457
3. Derek Drake (KTM), +07.866
4. Michael Mosiman (HUS), +11.831
5. Jacob Hayes (HUS), +16.721
6. Brandon Hartranft (KTM), +20.731
7. Mitchell Oldenburg (HON), +22.860
8. Alex Martin (SUZ), +23.328
9. Justin Cooper (YAM), +28.642
10. Jay Wilson (YAM), +33.045
:

Hauptrennen 3 250SX:
1. Justin Cooper (YAM), 11 Runden
2. Dylan Ferrandis (YAM), +01.920
3. Austin Forkner (KAW), +16.439
4. Brandon Hartranft (KTM), +21.251
5. Jacob Hayes (HUS), +23.660
6. Michael Mosiman (HUS), +25.306
7. Mitchell Oldenburg (HON), +30.536
8. Luke Clout (HON), +31.815
9. Alex Martin (SUZ), +32.892
10. Killian Auberson (HUS), +34.747
:

Tageswertung 250SX:
1. Austin Forkner (KAW), 5 Punkte
2. Dylan Ferrandis (YAM), 6
3. Michael Mosiman (HUS), 14
4. Brandon Hartranft (KTM), 15
5. Jacob Hayes (HUS), 16
6. Mitchell Oldenburg (HON), 21
7. Alex Martin (SUZ), 25
8. Derek Drake (KTM), 26
9. Justin Cooper (YAM), 27
10. Luke Clout (HON), 33
:

Meisterschaftsstand 250SX West nach 4 von 9 Veranstaltungen:
1. Justin Cooper (YAM), 86 Punkte
2. Dylan Ferrandis (YAM), 83
3. Brandon Hartranft (KTM), 77
4. Austin Forkner (KAW), 76
5. Alex Martin (SUZ), 66
6. Michael Mosiman (HUS), 62
7. Jacob Hayes (HUS), 62
8. Mitchell Oldenburg (HON), 55
9. Luke Clout (HON), 48
10. Derek Drake (KTM), 48
:

Alle Ergebnisse von Glendale inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Garth Milan/Red Bull Content Pool
  • Octopi
  • Cross Magazin
Textcredits
  • Jens Pohl