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AMA Supercross Championship in East Rutherford - Rennbericht

KTM weiter im Höhenflug

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Lesedauer: 6 min


Bedingt durch die erste groß aufgezogene Live-Schalte vom Quoten-Sender FOX sollte es vergangenen Samstag beim 16. und damit vorletzten Stopp der Monster Energy AMA Supercross Championship in East Rutherford mit leicht geändertem Zeitplan zur Sache gehen.

So kämpften die Piloten auch im Finale noch unter Sonnenschein um die letzten Zähler der Saison , wobei gleichzeitig die zweite Meisterschaft der kleinen Klasse entschieden werden sollte. Marvin Musquin schnappte sich nämlich nicht nur den Sieg im MetLife Stadium, sondern deckelte die KTM-Jahresperformance mit der zweiten Meisterschaft für das SX-Jahr 2015, womit die Abgabe des ersten Podiumsplatzes von Ryan Dungey an Eli Tomac in der großen Klasse schon beinahe nebensächlich wurde.

450SX: Tomacs Dritter

Der erste Vorlauf des Abends der Premiumklasse sollte erneut in die Klauen des neuen Champions namens Ryan Dungey fallen, womit der elfte Heat-Race-Sieg der Saison abgehakt werden konnte. Hinter dem Inhaber des Redplates formierten sich Justin Brayton, Broc Tickle und Jason Anderson, der von einem spektakulären Fehler des 450-Neuling Shane McElrath profitierte, dessen Ausritt über die Tuffblicks am „Over and Under“ eine mehrmalige Slow-Motion-Analyse von den Kommentatoren um Carmichael und Emig verlangte.

Den Holeshot des zweiten Durchgangs schnappte sich erneut Andrew Short, durch einen kleinen Fehler und damit verbundenem Bodenkontakt bedingt sollte er jedoch seine Spitzenposition in Runde zwei an Cole Seely aushändigen. Aber auch Eli Tomac setzte sein Mitspracherecht um den Spitzenplatz im Vorlauf ein, wodurch sich ein nettes Battle der beiden Honda-Piloten im MetLife Stadion entwickelte. Doch der einwandfreien Defensive von Seely konnte Tomac trotz mehrmaligen Attacken nichts entgegen setzen, so dass sich der Rookie erneut mit einem Heat-Race-Sieg von der Strecke stahl.

Und auch im Finaldurchgang sollte es erneut Andrew Short sein, der mit dem Holeshot den ersten Kontakt zur Kamera aufnahm, um seine BTO-Sports-KTM in das richtige Licht zu rücken. Doch Rookie Cole Seely spielte die Spaßbremse und beendete diesen Ausflug an die Spitze, so dass bereits in Runde eins eine HRC-Honda das Feld anführte.

Diesem schnellen Manöver folgte Weston Peick, womit er Short zwischen sich und Teamkollege Justin Barcia drängte, der durch einem bösen Crash im Training immer noch mit dem eigenen Körper zu kämpfen hatte. Nun fackelte auch Tomac nicht lange und drängte sich bereits in der Anfangsphase erst am gebeutelten Barcia und nur wenig später an Weston Peick vorbei, womit er die eindrucksvollen Rundenzeiten aus dem gezeiteten Training zu wiederholen versuchte.

Unterdessen schloss auch Blake Baggett auf das Hinterrad von Justin Barcia auf, was jedoch nicht in einem sauberen Überholmanöver enden sollte. Stattdessen wurde durch einen Fehler der Yoshimura-Suzuki mit der #4 am „Over and Under“ Barcia von hinten abgeräumt, der somit den zweiten üblen Bodenkontakt an diesen Wochenende verzeichnen musste.

An der Spitze schloss sich die Konkurrenz zu diesem Zeitpunkt immer weiter zusammen, so dass das Battle des Heat-Races zwischen Seely und Tomac zur Neuauflage kam. Doch im Finale konnte die #14 die Spitzenposition nicht über die Renndistanz bringen, so dass erst Tomac innerhalb der Whoop-Sektion am Kalifornier vorbeiging und wenige Runden später auch Dungey von einem Fehler des Windham-Verschnitts profitierte.

Zu weiteren Gefechten war Tomac beim vorletzten Stopp der Saison jedoch nicht aufgelegt und fuhr nach Detroit und Phoenix seinen dritten Sieg unter das GEICO-Zelt.

250SX: Franzose mit Titel

Der Anbruch der Finalzeit für den letzten punktebringenden Stopp der Ostküstenmeisterschaft spülte Justin Bogle in seinem Heat-Race mit reichlich Motivation an das vollgestopfte Gatter. Nach einem knappen Holeshot durch den reaktionsschnelleren Teamkollegen Jordan Smith wurde die Spitzenposition jedoch unmittelbar übernommen und mit dem ersten Rang, inklusive bis dato schnellster Runde des Abends, ein erster Einschüchterungsversuch in Richtung oranger Konkurrenz vollzogen.

Und dieses Vorhaben schien gleich im zweiten Heat der kleinen Klasse seine Wirkung gezeigt zu haben. Denn Marvin Musquin erfuhr vom ebenfalls mit orangen Equipment ausgestattetem Dacota Alex noch in der ersten Kurve, dass die Konkurrenz keinen Bogen um den Tabellenführer macht, wobei ihn dieser nach Kontakt mit einem Tuffblock abräumte. Damit wurde die erste Aufholjagd des Abends eröffnet. Doch durch das äußerst schnellen Einschlagen des Angriffsmodus schlug Musquin schnell den Weg in die Ränge der Direktqualifizierer ein, so dass am Ende für ihn sogar noch ein vierter Platz hinter Joey Savatgy, Kyle Peters und RJ Hampshire heraussprang.

Wer beim Fall des Gatters zum Finale über 15 Runden auf einen direkten Schlagabtausch zwischen den beiden ärgsten Titelanwärtern hoffte, wurde nicht enttäuscht. Justin Bogle ergatterte den Holeshot und zog die rot-hinterlegte Nummer 25 nur wenige Meter hinter sich her. Aber bereits nach wenigen Sekunden wurde klar, dass Bogle bei dieser Punktekonstellation zwar nicht den Titel gewinnen aber vielleicht noch in der Meisterschaft das eine oder andere kleine Ausrufezeichen setzen könnte. So legte er in den Anfangsrunden eine mächtige Lücke zwischen sich und Musquin, welche nicht nur in der Kommentatorenkabine für Aufsehen sorgte.

Unterdessen formierte sich eine zweite ansehnliche Konstellation hinter der Spitze, als Jeremy Martin an RJ Hampshire und Kyle Peters vorbei zu Pro-Circuit-Kawasaki-Pilot Joey Savatgy aufschloss. Der stark zerfallende Kurs im MetLife Stadium spielte dem Outdoor-Spezialisten Martin natürlich in die Karten, so dass von ihm erste Angriffe auf die #37 gefahren wurden. Doch auch Savatgy mangelte es an diesem Abend nicht an einer gewissen Portion Aggressivität, denn er schickte Martin beim nächsten Aufeinandertreffen mit voller Breitseite wenig zimperlich von der Strecke, womit der anfängliche Freiraum erneut erkämpft wurde.

Derweil rückte man auch an der Spitze enger zusammen, wobei die hart erkämpfte Lücke zwischen Bogle und Musquin dem Erdboden gleich gemacht wurde. Mit äußerst enger Linienwahl kurz vor dem großen Triple zog Musquin mit nur noch 5 Runden auf der Uhr an Bogle vorbei und ließ dem noch amtierenden Champ keinen Freiraum für eventuelle Gegenattacken. Und auch beim zweiten Hingucker des Abends um die Streithähne des letzten Podiumsplatzes, sollte es eine vorzeitige Entscheidung geben. Denn trotz starken Linien und einer unumstritten besseren Performance in der zweiten Rennhälfte, schlug Jeremy Martin während eines Angriffs am Ende der Whoop-Sektion in den Boden ein und händigte somit das Treppchen an Savatgy aus. Mit dieser Podiumskonstellation steht für Marvin Musquin beim letzten Stopp der Ostküstenmeisterschaft also der lang ersehnte Titel zur Abholung bei den AMA-Offiziellen bereit, womit „The Man“ Roger DeCoster nun mit höchster Zufriedenheit den Weg zum Saisonfinale antreten darf.

Mit dieser Podiumskonstellation steht für Marvin Musquin beim letzten Stopp der Ostküstenmeisterschaft also der lang ersehnte Titel zur Abholung bei den AMA-Offiziellen bereit, womit „The Man“ Roger DeCoster nun mit höchster Zufriedenheit den Weg zum Saisonfinale antreten darf.

16 von insgesamt 17 möglichen Runden stehen damit in den Büchern, so dass es am kommenden Wochenende zum letzten Stopp im SX-geschichtsträchtigen Las Vegas kommen wird. Zwar liegen alle Meisterschaften schon in trockenen Tüchern, doch das East-West-Shootout dürfte das Sam Boyd Stadium erneut zum Kochen bringen.

Das MetLife Stadium
Das MetLife Stadium
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Cole Seely
Cole Seely
Andrew Short
Andrew Short
Weston Peick
Weston Peick
Blake Baggett vs. Justin Barcia
Blake Baggett vs. Justin Barcia
Eli Tomac
Eli Tomac
Das 450SX-Tagespodium in East Rutherford: Ryan Dunegy, Sieger Eli Tomac und Cole Seely (v.l.)
Das 450SX-Tagespodium in East Rutherford: Ryan Dunegy, Sieger Eli Tomac und Cole Seely (v.l.)
Justin Bogle
Justin Bogle
Joey Savatgy
Joey Savatgy
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Das 250SX-Tagespodium in East Rutherford: Justin Bogle, Sieger Marvin Musquin und Joey Savatgy (v.l.)
Das 250SX-Tagespodium in East Rutherford: Justin Bogle, Sieger Marvin Musquin und Joey Savatgy (v.l.)

Ergebnisse

Finale 450SX:
1. Eli Tomac (HON), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +12.805
3. Cole Seely (HON), +24.198
4. Blake Baggett (SUZ), +32.608
5. Andrew Short (KTM), +57.793
6. Broc Tickle (SUZ), +1 Rnd.
7. Joshua Grant (KAW), +1 Rnd.
8. Kyle Chisholm (KAW), +1 Rnd.
9. Jason Anderson (HUS), +1 Rnd.
10. Weston Peick (YAM), +1 Rnd.
11. Shane Mcelrath (KTM), +1 Rnd.
12. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
13. Ben Lamay (HUS), +1 Rnd.
14. Nicholas Schmidt (SUZ), +2 Rnd.
15. Kyle Partridge (HON), +2 Rnd.
:

Meisterschaftsstand 450SX:
1. Ryan Dungey (KTM), 365 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 283
3. Cole Seely (HON), 259
4. Chad Reed (KAW), 212
5. Blake Baggett (SUZ), 208
6. Trey Canard (HON), 204
7. Jason Anderson (HUS), 200
8. Broc Tickle (SUZ), 183
9. Andrew Short (KTM), 180
10. Ken Roczen (SUZ), 156
11. David Millsaps (KAW), 147
12. Joshua Grant (KAW), 143
13. Weston Peick (YAM), 140
14. Kyle Chisholm (KTM), 105
15. Justin Barcia (YAM), 89
:

Finale:
1. Marvin Musquin (KTM), 15 Runden
2. Justin Bogle (HON), +03.107
3. Joey Savatgy (KAW), +21.847
4. Jeremy Martin (YAM), +23.585
5. RJ Hampshire (HON), +32.773
6. Kyle Peters (HON), +34.896
7. Anthony Rodriguez (YAM), +36.629
8. Mitchell Oldenburg (YAM), +45.708
9. Kyle Cunningham (HON), +47.699
10. Luke Renzland (YAM), +56.374
11. Jace Owen (HON), +1:13.599
12. Justin Starling (YAM), +1 Rnd.
13. AJ Catanzaro (SUZ), +1 Rnd.
14. Gannon Audette (KAW), +1 Rnd.
15. Preston Mull (YAM), +1 Rnd.
:

Meisterschaftsstand 250SX (East):
1. Marvin Musquin (KTM), 194 Punkte
2. Justin Bogle (HON), 171
3. Jeremy Martin (YAM), 143
4. Joey Savatgy (KAW), 133
5. RJ Hampshire (HON), 100
6. Anthony Rodriguez (YAM), 98
7. Kyle Peters (HON), 91
8. James Decotis (HON), 87
9. Kyle Cunningham (HON), 72
10. Martin Davalos (HUS), 63
11. Luke Renzland (YAM), 62
12. Mitchell Oldenburg (YAM), 61
13. Vince Friese (HON), 58
14. Colt Nichols (HON), 53
15. Jace Owen (HON), 50
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann