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Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Sacramento - Rennbericht

MX-Opener mit Handicap

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Lesedauer: 5 min

Der erste Stopp der Lucas Oil AMA Pro MX Championship 2015 in Sacramento, Kalifornien, steht in den Geschichtsbüchern. Und es sollte kein leichtes Spiel werden, denn trotz einwandfreier Wetterbedingungen provozierte ein stark zerfallender Track reichlich Stürze in beiden Klassen.

Wo sich in der Premiumklasse Eli Tomac als unbesiegbar erwies, setzte sich bei den „Kleinen“ der amtierende Champ Jeremy Martin durch und trotzte somit dem Track des Hangtown Classic. Doch für die versammelten deutschen Fans begann das Wochenende mit einem Dämpfer, denn mit dem Aussetzten des Press Days formten sich um Ken Roczen zunächst die Gerüchte einer Rückenverletzung, welche sich im Laufe des Samstag festigen sollten.

450: Tomac mit purer Dominanz zum Sieg

Nachdem das Fehlen beim Press Day noch mit eventuellen taktischen Zügen des Champs erklärt werden konnte, ließ ein 24. Platz im Qualifying dann Ernüchterung vor den Bildschirmen einkehren. Eine seit einer Woche bestehende und durch Überlastung bedingte Rückenfraktur (Ermüdungs-/Stressfraktur) hielt Kenny vom Ausschöpfen seines vollen Potentials ab, so dass die Zeichen auf Schadensbegrenzung standen.

Und so schnellte beim Fall des ersten Gatters nicht die #1, sondern Ryan Dungey mit dem Holeshot an die Spitze des Feldes, der jedoch umgehend vom Trainingsschnellsten in Form von Eli Tomac in der ersten Kurve überrumpelt wurde. Mit über 3 Sekunden (!) Abstand im Zeittraining, sah es also schlecht aus für die Konkurrenz aus, so dass man sich auf Battles im Mittelfeld konzentrierte. Und dort machten sich Weston Peick, Blake Baggett und Jason Anderson das Leben schwer, wobei Rookie Anderson, die schnellsten Runden auf den Boden zauberte. So ließ er erst Baggett und wenige Runden später auch die JGR-Yamaha mit der #23 hinter sich, wobei die Spitzenreiter um Tomac und Dungey die unaufhaltsame Flucht nach vorne einleiteten.

Wo Kenny zu Beginn innerhalb der Top 10 noch recht angriffslustig wirkte, setzte gegen Rennmitte das Handicap ein und ein Zurückfallen auf die 19. Position war nicht aufzuhalten. Mit unfassbaren Rundenzeiten sah er sich der Überrundung von Tomac und Dungey ausgesetzt, welche sich mit Jason Anderson das erste Podium der Outdoor-Saison schnappten.

Das zweite Moto schien nach der ersten Kurve eine Wiederholung des ersten Durchgangs zu werden, da sich Tomac nach wenigen Metern an Chad Reed vorbei an die Spitze setzte und auch Dungey nicht lange zögerte, um schnellstmöglich die Verfolgerposition einzunehmen. Doch was in Moto 1 noch nach einem annähernden Battle um Rundenzeiten aussah, wurde zur E.T.-One-Man-Show erkoren. Mit sensationeller Pace machte sich der HRC-Honda-Pilot auf und davon.

Somit rückte die Auferstehung des deutschen Exportschlagers in den Vordergrund, der mit Justin Barcia nach dem ernüchternden ersten Lauf um Position 3 kämpfte und sich diesem, sowie JGR-Teamkollege Weston Peick erst gegen Rennmitte geschlagen geben musste. Mit reichlich Willenskraft und schmerzlinderndem Adrenalin wurden somit die Streithähne um Blake Baggett und Jason Anderson auf den Verfolgerpositionen in Schach gehalten, so dass ein sensationeller 5. Rang das Höchstmaß an Schadensbegrenzung darstellte.

Unterdessen befand sich Tomac auf einem anderen Planeten und legte unglaubliche 90 Sekunden zwischen sich und Ryan Dungey, womit er bis zur neunten Position alle im Feld überrundete. Der Sieg stand somit außer Frage, wobei ihm der Red-Bull-KTM-Pilot mit der # 5 und Husqvarna-Rookie Jason Anderson auf das Podium begleiteten.

250: Martin schließt nahtlos an 2014 an

Für die Ermittlung des ersten Holeshot-Gewinners der Saison, reihte sich Justin Bogle als Vordermann der Meute ein und führte Marvin Musquin, Adam Cianciarulo, Cooper Webb und Jeremy Martin in die erste Runde. Das Pro-Circuit-Ausnahmetalent fackelte jedoch nicht lange, so dass schnelle Manöver ihn bereits in der zweiten Runde die Führungsposition einnehmen ließen, während Martin durch Joey Savatgy in der Anfangsphase eine Position nach hintern verfrachtet wurde.

Nachdem sich Webb der #25 endgültig geschlagen geben musste und gleichzeitig mit Problemen seines Brillensystems zu kämpfen hatte, war auch Teamkollege und amtierende Champ Martin nicht weit, um von den Ungereimtheiten seines Partners zu profitieren. Somit gestaltete sich das erste Podium mit Musquin und den beiden Yamahas um Martin und Webb vorrangig für Roger DeCoster als perfektes Szenario im Anschluss an eine durchaus erfolgreiche SX-Saison.

Aber auch Teamkollege Cooper Webb glänzte nicht mit Geduld und zog schnell an Musquin und Bogle vorbei, womit sich umgehend ein Trio inklusive des schnellen Franzosen bildete, das zum Fighten aufgelegt war. Doch dieses Szenario wurde mit einem Sturz von Cianciarulo zum Bedauern der Fans beendet, so dass AC auf den neunten Rang zurückfiel und die Streitigkeiten Musquin und Webb überlassen musste.

Der zweite Durchgang wurde durch die GEICO-Honda von Matt Bisceglia eröffnet, der sich jedoch umgehend von J-Mart bedrängt sah und schon in Runde eins diesem die Führung aushändigen musste. Und auch der bis dato Drittplatzierte Jessy Nelson zog an Bisceglia vorbei, bevor eine Sturzserie die Platzierungen ein wenig durcheinander bringen sollte. So meldete sich als erster Cooper Webb mit vermutlicher Knöchelverletzung in der Box, ohne Aussicht auf Rückkehr in das Renngeschehen, bevor sich auch Jessy Nelson nach selbst verschuldetem Sturz auf die Aufholjagd machte und innerhalb der Whoops sich und Justin Bogle Böse abräumte, womit für Bogle das Wochenende beendet war. Zustand bis dato ungewiss.

So bildete sich Raum für Marvin Musquin, der sich kurz vor der Halbzeit bereits auf dem zweiten Rang befand und somit ein sicherer Podiumskandidat für das Overall war. Hinter Martin und Musquin fighteten unterdessen Chris Alldredge und Alex Martin um den dritten Rang auf dem Treppchen, wobei sich der Rookie auf grünem Arbeitsgerät durchsetzen konnte und somit ein leichtes Lächeln auf das Gesicht von Mitch Payton zaubern konnte. Denn auch das zweite Moto hielt einige Probleme für Aushängeschild Cianciarulo bereit, der mit dem zwölften Rang nur 22 Punkte in Hangtown einsackte und somit bei der Titeljagd bereits ein ganzes Moto hinterher hinkt.

Mit nur einer Woche des Wartens geht es zum letztjährigen Saison-Eröffner. Der Glen Helen Raceway in San Bernadino öffnet die Tore, wobei Kenny mit größtmöglicher Schonung wohl hoffentlich den Kampf um wertvolle Punkte wieder aufnehmen kann.

Ergebnisse

Tageswertung 450:
1. Eli Tomac (HON), 50 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 44
3. Jason Anderson (HUS), 34
4. Weston Peick (YAM), 33
5. Blake Baggett (SUZ), 33
6. Broc Tickle (SUZ), 28
7. Brett Metcalfe (KAW), 26
8. Christophe Pourcel (HUS), 25
9. Fredrik Noren (HON), 22
10. Phillip Nicoletti (YAM), 19
11. Justin Barcia (YAM), 18
12. Ken Roczen (SUZ), 18
13. Kyle Chisholm (KAW), 18
14. Justin Brayton (KTM), 17
15. Chad Reed (KAW), 15
:

Meisterschaftsstand 450:
1. Eli Tomac (HON), 50 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 44
3. Jason Anderson (HUS), 34
4. Weston Peick (YAM), 33
5. Blake Baggett (SUZ), 33
6. Broc Tickle (SUZ), 28
7. Brett Metcalfe (KAW), 26
8. Christophe Pourcel (HUS), 25
9. Fredrik Noren (HON), 22
10. Phillip Nicoletti (YAM), 19
11. Justin Barcia (YAM), 18
12. Ken Roczen (SUZ), 18
13. Kyle Chisholm (KAW), 18
14. Justin Brayton (KTM), 17
15. Chad Reed (KAW), 15
:

Tageswertung 250:
1. Jeremy Martin (YAM), 47 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 47
3. Christopher Alldredge (KAW), 36
4. Alex Martin (YAM), 33
5. Anthony Rodriguez (YAM), 29
6. Aaron Plessinger (YAM), 24
7. Joseph Savatgy (KAW), 24
8. Adam Cianciarulo (KAW), 22
9. Matthew Bisceglia (HON), 20
10. Cooper Webb (YAM), 20
11. RJ Hampshire (HON), 19
12. Zachary Osborne (HUS), 17
13. Justin Hill (KTM), 14
14. Justin Bogle (HON), 13
15. Shane McElrath (KTM), 12
:

Meisterschaftsstand:
1. Marvin Musquin (KTM), 47 Punkte
2. Jeremy Martin (YAM), 47
3. Christopher Alldredge (KAW), 36
4. Alex Martin (YAM), 33
5. Anthony Rodriguez (YAM), 29
6. Aaron Plessinger (YAM), 24
7. Joseph Savatgy (KAW), 24
8. Adam Cianciarulo (KAW), 22
9. Cooper Webb (YAM), 20
10. Matthew Bisceglia (HON), 20
11. RJ Hampshire (HON), 19
12. Zachary Osborne (HUS), 17
13. Justin Hill (KTM), 14
14. Justin Bogle (HON), 13
15. Shane McElrath (KTM), 12
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Meisterschaftsstand 250:
1. Marvin Musquin (KTM), 47 Punkte
2. Jeremy Martin (YAM), 47
3. Christopher Alldredge (KAW), 36
4. Alex Martin (YAM), 33
5. Anthony Rodriguez (YAM), 29
6. Aaron Plessinger (YAM), 24
7. Joseph Savatgy (KAW), 24
8. Adam Cianciarulo (KAW), 22
9. Cooper Webb (YAM), 20
10. Matthew Bisceglia (HON), 20
11. RJ Hampshire (HON), 19
12. Zachary Osborne (HUS), 17
13. Justin Hill (KTM), 14
14. Justin Bogle (HON), 13
15. Shane McElrath (KTM), 12
:

Ryan Dungey
Ryan Dungey
Ken Roczen
Ken Roczen
Ein Blick auf die Rennstrecke im Prairie City OHV Park.
Ein Blick auf die Rennstrecke im Prairie City OHV Park.
Jason Anderson
Jason Anderson
Eli Tomac
Eli Tomac
Ken Roczen (#1) im Duell mit Jus­tin Bar­cia (#51)
Ken Roczen (#1) im Duell mit Jus­tin Bar­cia (#51)
Nach seinem Auftritt beim Auftakt nun im Besitz des Redplates: Eli Tomac
Nach seinem Auftritt beim Auftakt nun im Besitz des Redplates: Eli Tomac
Justin Bogle
Justin Bogle
Cooper Webb
Cooper Webb
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
  • KTM USA / Simon Cudby
Textcredits
  • Robert Brinkmann