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AMA Supercross Championship in Los Angeles - Ergebnisse

Reeds erster Sieg der Saison

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Lesedauer: 6 min

Rund 35.750 Fans waren am gestrigen Samstag in das Dodger Stadium der kalifornischen 4-Millionen-Metropole Los Angeles geströmt, um bei der dritten Runde zur AMA Supercross Championship 2012 live vor Ort dabei zu sein, und konnten dort miterleben wie TwoTwo Motorsports Honda-Pilot Chad Reed seinen ersten Finalsieg der aktuellen Saison einfuhr.

Dabei hatte sich der Samstagabend zunächst eher zugunsten des Titelverteidigers Ryan Villopoto angelassen. Mit Bestzeit und gut sechs Hundertstelsekunden Vorsprung verwies der Monster Energy Kawasaki-Pilot seine Konkurrenz – namentlich James Stewart, Ryan Dungey, David Millsaps sowie Justin Brayton – im Zeittraining auf die Plätze zwei bis fünf, während der Australier Reed mit mehr als einer Sekunde Rückstand zu Villopoto und Rang sechs eher schon unter ferner liefen fuhr.

Villopotos Dominanz setzte sich dann auch in den Vorläufen fort. Während James Stewart auf seiner JGRMX-Yamaha in Rennen eins die Ziellinie gut 1,2 Sekunden vor Mike Alessi, Andrew Short, Ivan Tedesco und Brett Metcalfe als Laufsieger überqueren konnte, betrug der Vorsprung von Ryan Villopoto bei seinem Sieg in Vorlauf zwei fast zwölf Sekunden. Dabei verwies der Rotschopf seinen Teamkollegen Jake Weimer, Muscle Milk Honda-Pilot Trey Canard, Ryan Dungey auf seiner Werks-KTM und Star Valli Yamaha-Pilot Ryan Morais auf die nachfolgenden Plätze.

Beim Start zum Mainevent des Abends – dem Finale der Premiumklasse Supercross über 20 lange Runden – erwischten sowohl Ryan Villopoto als auch Ryan Dungey einen perfekten Start, Kopf-an-Kopf passierten die beiden Fahrer das Waschbrett, bevor dann in der nächsten Kurve die Nummer #1 auch die Führung im Fahrerfeld übernehmen konnte. Doch noch ehe Villopoto diese Führung auch so richtig genießen konnte, wurde das Rennen zu seinem großen Leidwesen mit der roten Flagge abgebrochen.

Was war passiert? Nick Wey, Ryan Morais sowie Trey Canard waren im Eifer des Gefechts ineinander gekracht und während Wey anschließend die Unfallstelle scheinbar unverletzt auf eigenen Beinen verlassen konnte, blieben Morais und Canard regungslos liegen und mussten mit Tragen aus der Arena transportiert werden. Zumindest von Canard wurde noch am Abend bekannt, dass er tatsächlich bei dem Crash ausgeknockt worden war, mittlerweile aber sein Bewusstsein wiedererlangt hat und sich zwei Rückenwirbel gebrochen hat. Auch Morais soll aus seiner Bewusstlosigkeit wieder aufgewacht sein und sprechen können, doch hat sich der Yamaha-Piloten allen Anschein nach den Kiefer gebrochen.

Ryan Villopoto
Ryan Villopoto
James Stewart
James Stewart
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Jake Weimer
Jake Weimer
Trey Canard
Trey Canard

Ergebnisse Los Angeles, 21.01.2012:

Finale Klasse Supercross

1. Chad Reed (Honda), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +2.968
3. James Stewart (Yamaha), +8.503
4. Ryan Villopoto (Kawasaki), +9.113
5. Brett Metcalfe (Suzuki), +22.881
6. David Millsaps (Yamaha), +24.509
7. Joshua Hansen (Kawasaki), +28.304
8. Broc Tickle (Kawasaki), +34.226
9. Kevin Windham (Honda), +39.082
10. Mike Alessi (Suzuki), +40.558
11. Jake Weimer (Kawasaki), +47.698
12. Kyle Chisholm (Kawasaki), +1 Rnd.
13. Nicholas Wey (Kawasaki), +1 Rnd.
14. Andrew Short (Honda), +1 Rnd.
15. Weston Peick (Kawasaki), +1 Rnd.
16. Kyle Partridge (Kawasaki), +1 Rnd.
17. Joshua Grant (Kawasaki), +18 Rnd.
18. Ivan Tedesco (Kawasaki), +19 Rnd.
DNS Trey Canard (Honda)
DNS Ryan Morais (Yamaha)

Finale Klasse SX-Lites (West)

1. Ryan Dungey (KTM), 67 Punkte
2. Chad Reed (Honda), 63
3. Ryan Villopoto (Kawasaki), 63
4. Jake Weimer (Kawasaki), 48
5. James Stewart (Yamaha), 48
6. Kevin Windham (Honda), 43
7. Brett Metcalfe (Suzuki), 38
8. Andrew Short (Honda), 36
9. Joshua Hansen (Kawasaki), 36
10. David Millsaps (Yamaha), 28
11. Mike Alessi (Suzuki), 28
12. Justin Brayton (Honda), 25
13. Kyle Chisholm (Kawasaki), 25
14. Broc Tickle (Kawasaki), 22
15. Ivan Tedesco (Kawasaki), 21
16. Trey Canard (Honda), 14
17. Nicholas Wey (Kawasaki), 10
18. Chris Blose (Kawasaki), 9
19. Kyle Partridge (Kawasaki), 9
20. Ryan Morais (Yamaha), 6

1. Eli Tomac (Honda), 15 Runden
2. Dean Wilson (Kawasaki), +15.498
3. Zachary Osborne (Yamaha), +16.631
4. Tyla Rattray (Kawasaki), +18.159
5. Jason Anderson (Suzuki), +31.171
6. Max Anstie (Honda), +33.865
7. Michael Leib (Honda), +36.497
8. Matt Moss (KTM), +39.326
9. Martin Davalos (Suzuki), +42.248
10. Billy Laninovich (Honda), +44.171
11. Nico Izzi (Yamaha), +50.789
12. Ryan Sipes (Yamaha), +53.037
13. Vince Friese (Honda), +55.086
14. Teddy Maier (Honda), +58.320
15. Cole Seely (Honda), +1 Rnd.
16. Scott Champion (Honda), +1 Rnd.
17. Nick Paluzzi (Kawasaki), +1 Rnd.
18. Gavin Faith (Honda), +1 Rnd.
19. Marvin Musquin (KTM), +3 Rnd.
20. Travis Baker (Honda), +14 Rnd.

Meisterschaftsstand nach 3 Veranstaltungen

Klasse Supercross (Top 20)

Klasse SX-Lites (West, Top 20)

1. Eli Tomac (Honda), 63 Punkte
2. Dean Wilson (Kawasaki), 62
3. Tyla Rattray (Kawasaki), 60
4. Cole Seely (Honda), 47
5. Zachary Osborne (Yamaha), 47
6. Jason Anderson (Suzuki), 44
7. Marvin Musquin (KTM), 42
8. Max Anstie (Honda), 32
9. Nico Izzi (Yamaha), 32
10. Billy Laninovich (Honda), 27
11. Ryan Sipes (Yamaha), 25
12. Michael Leib (Honda), 24
13. Matt Moss (KTM), 23
14. Travis Baker (Honda), 23
15. Vince Friese (Honda), 21
16. Teddy Maier (Honda), 21
17. Martin Davalos (Suzuki), 15
18. Wil Hahn (Honda), 13
19. Scott Champion (Honda), 10
20. Bruce Rutherford (Honda), 8

Beim Neustart des Finalrennens hatte dann Jake Weimer die Nase vorn, nach einem Holeshot führte er mit James Stewart an seinem Hinterrad das Fahrerfeld in die erste Runde. Weimer behauptete sich mehr als fünf Runden lang auf der Spitzenposition, bevor es Chad Reed – der vorher bereits an Ryan Dungey und James Stewart vorbeigezogen war – gelang, den 24-Jährigen hinter sich zu lassen. Einen Umlauf später versuchte Stewart mit einem Blockpass Weimers Kawasaki zu überholen, wobei Weimer zu Boden ging und weit im Fahrerfeld zurückfiel. Doch auch Stewart konnte sich nicht bis zum Rennende an Rang zwei erfreuen, denn in der zwölften Runde hatte der Afroamerikaner wieder einmal unfreiwilligen Bodenkontakt und rutschte hinter Dungey auf Rang drei zurück.

Die Reihenfolge der Top 3 hielt anschließend bis ins Ziel, Chad Reed sicherte sich mit knapp drei Sekunden Vorsprung nicht nur seinen ersten Finalsieg der Saison 2012 sondern den insgesamt 41. Sieg bei einem Supercross-Mainevent in seiner Karriere. Hinter ihm bekamen Ryan Dungey und James Stewart als Zweiter bzw. Dritter die Zielflagge zu sehen. Für Ryan Villopoto, der nach dem Start im Seitenaus gelandet war und dort eine Weile festhing, blieb trotz einer sehenswerten Aufholjagd quer durchs Fahrerfeld am Ende nur der vierte Rang, während Brett Metcalfe auf seiner Yoshimura Suzuki als Fünfter die Ziellinie überquerte.

„Ich habe versucht herauszufinden, was ich in diesem Jahr bisher falsch gemacht hatte“, erklärte Reed nach seinem Finalsieg. „Ich wechselt zu einem Reifen zurück, den ich bereits im letzten Jahr eingesetzt hatte, und siehe da es hat funktioniert. Ich werde auch weiterhin versuchen, jede Woche ein Stückchen besser zu werden und hoffe so weiter voran zu kommen.“

Auch nach Los Angeles führt Ryan Dungey die Punktetabelle der Premiumklasse weiter an. Sein Vorsprung auf den neuen Gesamtzweiten Chad Reed beträgt nun vier Zähler. Punktgleich mit Reed sortiert sich Ryan Villopoto aktuell auf Platz drei ein. Mit einem 15-Punkte Rückstand zu den ersten drei Plätzen schon etwas abgeschlagen komplettieren Jake Weimer und James Stewart die Top 5.

Nicht ganz so dramatisch wie bei den großen Jungs ging es in L.A. im Finale der AMA SX-Lites Westküstenmeisterschaft zu. Dort gelang es GEICO-Honda-Pilot Eli Tomac bereits kurz nach dem Start die Rockstar Suzuki von Martin Davalos, der den Holeshot geholt hatte, zu überholen und in Führung zu gehen. Einmal in Front baute Tomac seine Spitzenposition konsequent mit einer schnellen Rundenzeit nach der anderen aus und sicherte sich den Sieg mit über 15 Sekunden (!) Vorsprung.

Hinter Tomac kämpften zunächst Martin Davalos und Monster Energy Yamaha-Pilot Zachary Osborne um Platz zwei, wobei WM-Pilot Osborne in Runde sechs die Oberhand behielt. Eine Runde später warf Davalos dann ein Sturz noch weiter im Fahrerfeld zurück. Davon profitierte letztendlich auch der SX-Lites-Sieger von Phoenix, der fürs Pro Circuit Kawasaki Team fahrende Brite Dean Wilson, der auf Osborne aufrücken und diesen unter Druck setzten konnte. Damit hatte Wilson auch drei Runden vor dem Ziel Erfolg, er zog an Osborne vorbei und sicherte sich somit Rang zwei im Tagesklassement, dessen Top 5 von Wilsons Teamkollege Tyla Rattray und dem Suzuki-Piloten Jason Anderson komplettiert wurden. WM-Pilot Max Anstie sah auf seiner Honda als Sechster die Zielflagge. Viel Pech hatte KTM-Pilot Marvin Musquin. Nachdem er sich im Rennverlauf bis auf Rang vier vorgearbeitet hatte, stürzte der Franzose in Runde 13 und konnte sein Rennen anschließend nicht fortsetzen.

Mit seinem gestrigen Finalsieg übernahm Eli Tomac auch Platz eins in der Gesamtwertung, doch lauert einen Punkt hinter ihm bereits Dean Wilson auf die erstbeste Möglichkeit das Zepter zu übernehmen. Weitere zwei Zähler hinter seinem Teamkollegen muss sich der Südafrikaner Tyla Rattray derzeit mit Gesamtrang drei zufrieden geben. Mit jeweils 47 Punkte auf dem Konto vervollständigen Cole Seely, der in L.A. nach einem Sturz kurz nach dem Start nur als Fünfzehnter die Zielflagge zu sehen bekam, und Zach Osborne die Top 5 des SX-Lites-Klassements.

Eli Tomac
Eli Tomac
Zach Osborne
Zach Osborne
Dean Wilson
Dean Wilson
Das SX-Lites-Podium von L.A.: Zach Osborne, Tagessieger Eli Tomac und Dean Wilson
Das SX-Lites-Podium von L.A.: Zach Osborne, Tagessieger Eli Tomac und Dean Wilson
Das Podium der Premiumklasse in L.A.: James Stewart, Tagessieger Chad Reed und Ryan Dungey
Das Podium der Premiumklasse in L.A.: James Stewart, Tagessieger Chad Reed und Ryan Dungey
Chad Reed
Chad Reed
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Jens Pohl