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Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Millville - Ergebnisse

RÜCKSCHLAG FÜR DIE FÜHRENDEN

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Lesedauer: 4 min

Man hätte souveräne Vorstellungen der Führenden in der Meisterschaft beim 9. Stopp der Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Millville (Minnesota) erwarten können, um den vorhandenen Punktevorsprung zu verteidigen beziehungsweise auszubauen, doch es kam alles anders. Stürze überschatteten das durchwachsene Wochenende beim Spring Creek National, wobei die Stars beider Klassen nicht verschont blieben. Es waren James Stewart und Eli Tomac, die auf ihren Maschinen sitzen blieben und somit die Trophäen für die Tagessiege einpacken durften.

450: "Bubba" is back!

Justin Barcia hat wohl die 25.000 US-Dollar für den Holeshot-Jahres-Award etwas genauer ins Auge gefasst und sicherte sich mit gut einer Motorradlänge vor Teamkollege Canard und Villopoto weitere Punkte auf seinem Jahreskonto. Was dann in Runde eins geschah, sah schwer nach einem Hoffnungsschimmer für das Red-Bull-KTM-Team um Ryan Dungey aus, denn Villopoto, der auf einer guten dritten Position lag, verlor kurz vor den legendären Whoops die Kontrolle über sein Bike und stürzte spektakulär.

An der Spitze ließ ein Vierkampf zwischen Barcia, Canard, Stewart und Dungey nicht lange auf sich warten, in dem der Yoshimura Suzuki Pilot zeigte, warum er einst den Titel „fastest man on the planet“ trug. Er ging in beeindruckender Weise an seinen Mitstreitern vorbei und setzte sich an die Spitze. Für Moto 1 war jedoch Größeres vorgesehen, nachdem sich Dungey mit Motorradproblemen nun auf Position Elf liegend und Barcia durch einen Patzer am Zieltable aus dem Kampf um den Laufsieg zurückzogen. Es entbrannte ein Feuerwerk an Positionswechseln und die hohe Kunst des MX-Fahrens wurde zwischen Stewart und Canard zelebriert, wobei bei einsetzendem Regen Stewart die Oberhand behielt und den ersten Lauf ins gelbe Lager brachte. Villopoto hingegen legte erneut eine stilechte Aufholjagd hin und fand sich zum Rennende hinter Ryan Dungey auf Platz sechs wieder.

Nachdem in Lauf eins die Action-Messlatte recht hoch gelegt wurde, stand der zweite Durchgang unter Zugzwang. Stewart untermauerte seine Ambitionen auf den Tagessieg mit einem klaren Holeshot, gefolgt von Dungey und Josh Grant. Auch die beiden Honda Muscle Milk Rider waren wieder zur Stelle, so dass die Formation aus einer Suzuki, einer KTM und zwei Hondas aus Lauf eins wiederholt wurde. Eine Wiederholung von packenden Battles ließ somit ebenfalls nicht lange auf sich warten und es kam zum Schlagabtausch zwischen Dungey und der #7, wobei Barcia und Canard mit geringem Abstand ebenfalls noch ein Wörtchen mitreden wollten. Die Chance, wertvollen Boden auf den abermals schlecht gestarteten und auf Position 5 liegenden Villopoto gutzumachen, nutze Dungey bei seinem Heimrennen, indem er nach diversen Neckereien mit James seine Führungsposition behaupten konnte.

Ryan Villopoto zeigte ungewohnte Schwächen
Ryan Villopoto zeigte ungewohnte Schwächen
"bambam" Barcia sammelte weitere Holeshot-Punke
"bambam" Barcia sammelte weitere Holeshot-Punke
Trey Canard zeigte wohl seine beste 450er-Outdoor-Perfomance ever
Trey Canard zeigte wohl seine beste 450er-Outdoor-Perfomance ever

Unterdessen stieg der Druck für Stewart, dem ein dritter Platz seinen ersten Tagessieg der Saison bescheren würde, da Canard spät im Rennen an ihm vorbeizog und Villopoto, der sich nun durch einen erneuten Patzer von Barcia auf Platz vier befand, deutlich Zeit auf ihn gewann. Diese Konstellation bildete jedoch nach Ablauf der 30 Minuten + 2 Runden den Zieleinlauf, so dass James mit einem breiten Grinsen vor Canard und Dungey das Podium erklimmen konnte.

250: Kenny im Pech

Nachdem die Schönheit im knappen Outfit mit Hilfe der 30-Sekundentafel den ersten Lauf eröffnete, war es erneut Will Hahn, der sein Vorderrad als Erster über die Holeshot-Linie schob, gefolgt von Lokalmatador Jeremy Martin und Red-Plate-Inhaber Ken Roczen. Getragen von den zahlreich erschienenen Fans durfte Martin nach kurzer Zeit die erste Führungsluft seiner Karriere schnuppern, allerdings weiterhin unter Druck gesetzt von der #94. Kurz vor dem Eingang in die Whoop-Sektion passierte es dann: Aus dem Nichts ging Kenny hart zu Boden, was den ersten Lauf nach einer langen Aufrapplungsphase für ihn beendete, er aber bereits beim Interview im KTM-Vorzelt eine Rückkehr für Moto Nummer zwei versicherte.

Die Chance auf eine ganze Hand voll Punkte lag nun bei Eli Tomac, der sein Vorhaben umsetzte und nach schlechtem Start außerhalb der Top 10 kurz vor dem Ablauf der 30 Minuten die Führungsposition von Martin übernahm. Jason Anderson, der sein erstes Pro-Podium einfuhr, verwies Marvin Musquin und Justin Bogle auf die folgenden Plätze, so dass die Top 5 komplett waren.

Den Holeshot-Award wohl schon in sicherer Hand, füllte die Geico Honda mit der Nummer 19 in Lauf zwei erneut das Punktekonto weiter auf. Mit von der Partie waren diesmal Blake Baggett und erneut K-Roc, der nach seinem bösen Crash in Moto 1 eine sensationelle Vorstellung ablieferte und wiedereinmal zeigte, dass er eine wahre Kämpfernatur ist und beide schnell die Positionen 1 und 2 markierten. Bei erneut einsetzendem leichtem Regen zog die Nummer 94 am amtierenden Champion vorbei, um den nun bestehenden Rückstand von 24 Zählern auf Tomac etwas zu schmälern.

Doch diese Rechnung wurde nicht ohne die #17 gemacht, der nun den roten Untergrund beansprucht und mit einem mittelmäßigen Start plus bekanntem Durchfliegen des Starterfeldes auf Kenny und Baggett aufschloss und in Kürze die Zügel des zweiten Laufes übernahm. Ein kurzes Aufbäumen vom durch den Crash geschwächten Roczen konnte jedoch den Ausbau der Führung von Seiten Tomac´s auf nun 27 Punkte nicht verhindern, so dass dieser Tag für das Red-Bull-KTM-Team wohl unter den Motto „Schadensbegrenzung“ gelaufen ist. Für die Interviews auf dem Tagespodium qualifizierten sich somit Tomac, Marvin Musquin mit einem soliden 4-4 Ergebnis und besagter Treppchen-Neuling Jason Anderson.

Da wieder ein unerträgliches Wochenende ohne AMA-Rennen auf uns wartet, hat auch Kenny genug Zeit, um die Ereignisse in Millville zu verarbeiten und am 10. August beim Unadilla National in New Berlin, New York mit voller Kraft zurückzuschlagen.

Für "the Dunge" lief es nicht optimal, aber immer noch besser als für "Poto"
Für "the Dunge" lief es nicht optimal, aber immer noch besser als für "Poto"
Tomac war wieder bärenstark und profitierte von Ken´s DNF
Tomac war wieder bärenstark und profitierte von Ken´s DNF
Ken Roczen verliert nach einem heftigen Sturz einige Punkte
Ken Roczen verliert nach einem heftigen Sturz einige Punkte
Jason Anderson holte sein erste Pro-Podium
Jason Anderson holte sein erste Pro-Podium
Marvin Musquin sammelt weiter konstant Punkte
Marvin Musquin sammelt weiter konstant Punkte

Die Ausführlichen Ergenisse findest du hier.

Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann