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AMA Supercross Championship in Toronto - Ergebnisse

Stewarts 49. SX-Sieg seiner Karriere

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Lesedauer: 6 min


Bei nur noch fünf verbleibenden Runden bis zum Saisonhöhepunkt in Las Vegas hatten sich die Tabellenführer dieses Wochenende den Ausflug nach Kanada wohl etwas anders vorgestellt. Bei gesundheitlichen Problemen von Ryan Villopoto und einer tückischen Whoop-Sektion, welche nicht nur Titelkandidat Adam Cianciarulo Probleme bereitete, setzten sich James Stewart und Justin Bogle im Rogers Centre von Toronto gegen die Konkurrenz durch, wobei ordentlich Bewegung in die vorderen Ränge der Tabellen beider Klassen gebracht wurde.

450SX: Stewart zeigt alte Brillanz

Lebensmittelvergiftung hieß bereits vor Antritt des ersten Trainings die Diagnose für Ryan Villopoto, der bis zum ersten Heat Race nicht einen Fuß auf den Kurs von Toronto setzte und nur durch das spezielle Regelbuch der AMA für das Abendprogramm zugelassen wurde. Dieses sieht vor, dass Piloten, die in den Top 10 des aktuellen Meisterschaftsstandes liegen, auch ohne Qualifikation den 21. Startplatz für den ersten Vorlauf erhalten. Für den amtierenden Champ stand also schon im Vorfeld fest, dass es in dieser Nacht nur um Schadensbegrenzung ging.

Somit war es nicht verwunderlich, dass die direkte Qualifikation durch das erste Heat-Race für die Nummer #1 nicht gelang und stattdessen Justin Barcia, Dean Wilson, Ryan Dungey und Matt Goerke den Direkteinzug abstaubten. Doch bereits im Semi zeigte „RV2“ aus welchem Holz er geschnitzt ist und zog hinter Privatier Weston Peick in die Punkteschlacht ein.

Heat Nummer zwei wurde hingegen von James Stewart dominiert, der sich vor Ken Roczen, Justin Brayton und Will Hahn in eindrucksvoller Weise durchsetzen konnte.

Ryan Villopoto
Ryan Villopoto
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Justin Barcia
Justin Barcia

Ergebnisse 450SX

Ergebnisse 250SX

Finale:
1. James Stewart (SUZ), 20 Runden
2. Justin Barcia (HON), +03.254
3. Ryan Dungey (KTM), +06.547
4. Justin Brayton (YAM), +11.487
5. Ken Roczen (KTM), +19.104
6. Ryan Villopoto (KAW), +23.494
7. Weston Peick (SUZ), +24.295
8. Dean Wilson (KAW), +25.636
9. Joshua Hill (SUZ), +39.809
10. Matthew Goerke (KTM), +42.770
11. Andrew Short (KTM), +51.353
12. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
13. Jimmy Albertson (HON), +1 Rnd.
14. William Hahn (HON), +1 Rnd.
15. Cody Gilmore (KAW), +1 Rnd.
16. Nicholas Schmidt (HON), +2 Rnd.
17. Ronnie Stewart (SUZ), +2 Rnd.
18. Adam Enticknap (HON), +2 Rnd.
19. Mike Alessi (SUZ), +2 Rnd.
20. Preston Mull (YAM), +3 Rnd.
21. Daniel Meynet (KAW), +15 Rnd.
22. Ivan Tedesco (KTM), +18 Rnd.

Meisterschaftsstand 450SX nach Toronto:
1. Ryan Villopoto (KAW), 246 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 221
3. James Stewart (SUZ), 207
4. Ken Roczen (KTM), 197
5. Justin Brayton (YAM), 185
6. Justin Barcia (HON), 156
7. Andrew Short (KTM), 153
8. Broc Tickle (SUZ), 126
9. William Hahn (HON), 122
10. Chad Reed (KAW), 111
11. Weston Peick (SUZ), 96
12. Joshua Hill (SUZ), 89
13. Joshua Grant (YAM), 78
14. Matthew Goerke (KTM), 75
15. Mike Alessi (SUZ), 72
:

Finale:
1. Justin Bogle (HON), 15 Runden
2. Martin Davalos (KAW), +03.024
3. Matthew Lemoine (KAW), +03.937
4. Jeremy Martin (YAM), +05.330
5. Cole Thompson (KTM), +17.351
6. Vince Friese (HON), +22.065
7. Alex Martin (YAM), +24.893
8. Kyle Cunningham (HON), +28.217
9. A J Catanzaro (HON), +34.804
10. James Decotis (HON), +41.726
11. Jackson Richardson (HON), +44.653
12. Matthew Bisceglia (HON), +46.804
13. Landen Powell (KTM), +1 Rnd.
14. Levi Kilbarger (HON), +1 Rnd.
15. Jesse Wentland (HON), +1 Rnd.
16. Brad Nauditt (HON), +1 Rnd.
17. Taylor Potter (HON), +1 Rnd.
18. Gannon Audette (KAW), +2 Rnd.
19. Ryan Zimmer (HON), +2 Rnd.
20. Blake Baggett (KAW), +4 Rnd.
21. Kyle Peters (HON), +11 Rnd.
22. Adam Cianciarulo (KAW), +12 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX (Ost) nach Toronto:
1. Martin Davalos (KAW), 124 Punkte
2. Adam Cianciarulo (KAW), 120
3. Justin Bogle (HON), 119
4. Blake Baggett (KAW), 100
5. Vince Friese (HON), 90
6. Kyle Cunningham (HON), 76
7. Cole Thompson (KTM), 74
8. Matthew Lemoine (KAW), 73
9. James Decotis (HON), 65
10. Alex Martin (YAM), 60
11. Blake Wharton (HON), 51
12. Jeremy Martin (YAM), 48
13. Matthew Bisceglia (HON), 46
14. A J Catanzaro (HON), 43
15. Mitchell Oldenburg (HON), 43
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail.

Als sich das Startgatter dann zum Höhepunkt des Abends in Richtung Hallenboden senkte, setzte Ken Roczen den Frust der letzten Woche am besten in Vortrieb um und schnappte sich gefolgt von Justin Barcia und Justin Brayton den Holeshot. Mit akzeptablem Start in den Top 5 startete der geschwächte Titelverteidiger ins Rennen, wurde jedoch gleich auf Position acht zurückverfrachtet. In diesen Rängen hielt sich auch die Yoshimura-Suzuki von James Stewart auf, wobei der Trend mit der vorangegangenen Bestzeit in der Qualifikation und dem Heat-Race-Sieg eindeutig nach oben zeigte.

An der Spitze wechselten unterdessen K-Rock und Justin Barcia eher vorsichtig die Plätze, bevor auch Ryan Dungey an der JGR-Yamaha von Justin Brayton vorbeizog, um die Verfolgung der Streithähne aufzunehmen. Dass gegen Halbzeit jedoch schon die #7 in den Rückspiegeln dieser Truppe auftauchte, kam nicht nur für die Piloten selbst etwas überraschend. Denn James zauberte Rundenzeiten aus dem Hut, die deutlich schneller waren als die der Konkurrenz, womit sein Weg durch das Feld auch in den vorderen Rängen nicht abreißen wollte.

Mit Leichtigkeit nahm er sich nacheinander Dungey, Kenny und auch Barcia vor, die der Brillanz von „JS7“ wenig entgegenzusetzen hatten. Fünf Runden vor Rennende war die Mission für Stewart auf Position eins liegend abgeschlossen und er cruiste entspannt zum 49. Supercross Sieg seiner Karriere, womit er nun alleinig Position zwei in der All-Time-Win-List einnimmt.

Villopoto hingegen kämpfte sich stark auf einen sechsten Rang zurück und hält somit alle Chancen auf die Titelverteidigung am Leben, da Ryan Dungey als stärkster Konkurrent zwar noch gegen Rennende den Weg an Teamkollege Roczen vorbeifand, jedoch nicht im erwarteten Maße von der Vorlage profitierte.

250SX: Bogles erster Sieg

Wie bei Villopoto begann auch der Tag für Adam Cianciarulo eher weniger optimal. Ein Sturz im ersten gezeiteten Training hatte eine stark lädierte Schulter als Ergebnis, die im Laufe des Abends nicht zum letzten Mal für Probleme sorgen sollte. So zog er es vor, im ersten Vorlauf den Holeshot zu ziehen und die Flucht nach vorne zu ergreifen. Dieses Vorhaben wurde jedoch ziemlich schnell vom Texaner Matt Lemoine und Justin Bogle unterbunden, die nacheinander am sichtlich geschwächten Cianciarulo vorbeizogen, so dass er sich mit Position drei begnügen musste.

Der zweite Qualifikationsdurchgang wurde hingegen wieder von Heat-Race-Meister Martin Davalos und Teamkollege Blake Baggett dominiert, die Kyle Peters und Jeremy Martin die Plätze drei und vier zuspielten, womit für Martin der Finaleinzug so langsam zur Routine werden dürfte.

Mit Begin der Schlacht um die begehrten 25 Zähler brachte Justin Bogle bereits nach der ersten Kurve mit dem Holeshot seine avisierten Ziele für den Abend mehr als deutlich zum Ausdruck. Gefolgt von einem erneut stark startendem Cianciarulo, Heat-Race-Sieger Matt Lemoine und Martin Davalos ging es in die zweite Runde, in der das Drama für den Rookie und Tabellenführer begann.

Ohne Fremdeinwirkung und ohne Sturz sprang die angeschlagene Schulter des 17-jährigen in der langen Whoop-Sektion erneut heraus, so dass die Asterisk-Medical-Crew gefordert war, um diese wieder an den rechten Fleck zu hebeln. Damit ging es für den Träger des Redplates jedoch nicht direkt in die Pits, denn er suchte erneut den Weg auf die Strecke, um wichtige Punkte im Titelkampf zu sichern. Dass dies jedoch auch mit dem stärksten Willen und einer Überdosis Adrenalin nicht zu bewältigen war, musste sich AC nach wenigen Kurven selbst eingestehen und rollte emotionsgeladen und voller Enttäuschung zum Teamtruck.

Dies eröffnete ganz neue Möglichkeiten für die direkte Konkurrenz im Titelkampf, so fand Davalos den Weg an Lemoine vorbei auf Position zwei vor. An der Spitze ließ auch Bogle nichts anbrennen und nahm mit seinem ersten Sieg die Chance wahr, in die Schlacht des 250-East-Champions wieder einzusteigen. Blake Baggett katapultierte sich hingegen drei Runden vor Schluss hingegen selbst aus dem Rennen und konnte vom angebotenen Punkteregen kaum profitieren. Letztendlich fanden sich neben dem Sieger Justin Bogle, Martin Davalos und Podium-Neuling Matt Lemoine auf dem Treppchen zusammenfanden. Für das kommende Wochenende darf sich nun die Pro-Circuit Kawasaki mit der #31 über den roten Untergrund bei den Numberplates freuen, wobei Davalos jedoch in der Meisterschaftswertung nur vier Zähler vor AC und nur fünf Punkte vor Tagessieger Bogle liegt.

Ob die Trainingspartner Villopoto und Cianciarulo sich bis zum kommenden Wochenende von den Ereignissen in Kanada erholen können, wird euch in St. Louis beantwortet, der vorerst letzten Runde für die East-Coast-Piloten, bevor es in Houston und Seattle wieder für Cole Seely, Jason Anderson und Co. in der kleinen Klasse um Punkte geht.

Holeshot für Ken Roczen (#94) im Main.
Holeshot für Ken Roczen (#94) im Main.
James Stewart vs. Justin Barcia
James Stewart vs. Justin Barcia
Die Top 3 der 450SX in Toronto: Barcia, Stewart und Dungey (v.l.)
Die Top 3 der 450SX in Toronto: Barcia, Stewart und Dungey (v.l.)
Justin Brayton
Justin Brayton
Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo
Start zum 250SX Main.
Start zum 250SX Main.
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Martin Davalos
Martin Davalos
Justin Bogle
Justin Bogle
Das 250SX-Podium in Toronto: Davalos, Bogle und Lemoine (v.l.)
Das 250SX-Podium in Toronto: Davalos, Bogle und Lemoine (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann