Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Monster Energy AMA Supercross Championship in Arlington - Rennbericht

Supercross-Rodeo in Arlington

Artikel lesen
Lesedauer: 5 min


Trocken und mit fehlender Traktion präsentierte sich der Track im texanischen Arlington zur siebten Runde der Monster Energy AMA Supercross Championships.

Dass sich die Truppe mit den energiegeladenen Bullen auf der oranger Dienstbekleidung mit diesen Bedingungen im Vorfeld auseinandergesetzt zu haben scheint, beweist der Doppelsieg von Tabellenführer Ryan Dungey (250SX) und Teamkollege Marvin Musquin (250SX East), die ihre jeweils 25 Zähler mit einstudiertem Heelclicker standesgemäß zelebrierten.

450SX: Sieg Nummer 2 für Dungey

Dass der Start erneut zum Schlüssel an diesem Abend werden sollte, zeigten bereits die Heat-Races. So stellte sich im ersten Durchgang zwischen Dungey, Eli Tomac und Davi Millsaps schnell ein Gleichgewicht her, welches durch den letzten verfügbaren Platz für den direkten Einzug durch Jake Weimer auch nicht gestört werden sollte. Anders erging es Namen wie Chad Reed und Broc Tickle, die den ungeliebten Umweg in das Semi antreten mussten.

Aber auch Ken Roczen hatte im zweiten Durchgang mit einem nicht ganz astreinen Start zu kämpfen, so dass etwas Arbeit nötig war, um ohne Umweg am Finale teilzunehmen. Von Platz sieben in der ersten Runde führte der Weg an Ben Lamay, Cole Seely, Blake Baggett und Mike Alessi vorbei auf den dritten Rang. Alleinig Trey Canard und Weston Peick konnten an der Spitze frühzeitig Boden gutmachen und der Aufholjagd der #94 entfliehen.

Zur Eröffnung der eigentlichen Punktejagd setzte sich Ryan Dungey, beschert mit der besten Startplatzwahl und enger Linie in der ersten Kurve, an die Spitze des Feldes. Als direkter Anhang entpuppten sich Millsaps, Baggett und Kenny, welche sich jedoch direkt mit schnellen Rundenzeiten der #5 konfrontiert sahen, so dass akuter Handlungsbedarf bestand. Diesen schien auch Tomac in den Tiefen des Mittelfelds zu verspüren, so dass er bereits zu Beginn Chad Reed ausschaltete.

Unterdessen schnappte sich Kenny bereits nach wenigen Metern die Yoshimura-Suzuki mit Baggett auf dem Rücken und zögerte ebenfalls nicht lange, um auch Millsaps einen Platz weiter nach hinten zu verfrachten. Deutlich unkonzentriert legte Millsaps im Anschluss an den Platzverlust einen sehenswerten Crash an einem der Wall-Jumps hin, bei dem er sein Arbeitsgerät mit mächtig Vorschub unter dem eigenen Körper wegkatapultierte. Nach einer langen Phase des Aufrappelns verließ die #18 danach angeschlagen das Stadion von Arlington.

Als dann auch noch Canard den Weg an Baggett vorbeifand und somit die Top 3 der Meisterschaftstabelle diese Reihenfolge auch für die Endphase des Rennens gewählt hatte, begann das große Taktieren. Doch obwohl Ken zeitweise Boden auf den Spitzenreiter gutmachen konnte, blieb das komplette Schließen des Abstands und somit die Wiederholung eines nervenzerreißenden Battles in der Endphase an diesem Abend leider aus.

250SX: Musquin dominiert

"Alles auf Anfang", dachten sich die Akteure der East-Devision, mit alleiniger Ausnahme von Justin Bogle, der mit rot hinterlegter #1 bereits im Heat-Race bewies, dass mit ihm auch dieses Jahr zu rechnen ist. Leicht gebeutelt von einem schlechten Start ließ Euro-Export Arnoud Tonus den Weg für Bogle bereiten, der zu einem sicheren ersten Sieg im Vorlauf cruiste.

Auch Marvin Musquin unterstrich seine Dominanz in den gezeiteten Trainings und schnellte mit Holeshot und starken Rundenzeiten zum Heat-Race-Sieg, wobei Jeremy Martin und Matt Lemoine diesem wenig entgegenzusetzen hatten.

Dass die Startposition auch bei den "Kleinen" einen gewissen Grad der Wichtigkeit aufwies, zeigte nun der folgende Holeshot von Musquin und die Belegung der zweiten Position durch Justin Bogle am Startgatter des Mainevents. Diese umgingen damit nämlich das sich anbahnende Getümmel in der zweiten Kurve, ausgelöst von Husqvarna-Neuzugang Martin Davalos, der mit Radkontakt zu Bogles Maschine zu Boden ging und nicht nur Tonus somit einen schlechten Start in das Finale bescherte.

Hinter der enteilenden Spitze sah sich Rookie Anthony Rodriguez von Beginn an von Joey Savatgy unter Druck gesetzt, wobei sich nur wenig später auch noch Matt Lemoine und Jeremy Martin hinzugesellten, so dass nun ein munteres Quartett anfing, seine Gefechte auszufechten. Doch diese Aktion wurde schnell durch das schwenken der roten Flaggen gestoppt, da Cyle Cunningham nach einem schwerem Sturz am Ziel-Double liegend, wenig Anschein machte, selbständig die Gefahrenzone zu verlassen. Aber Entwarnung, mit Hilfe der Asterisk Medical Crew konnte er die Strecke letztendlich auf eigenen Beinen verlassen.

Da bis zum Rennabbruch bereits acht Runden absolviert waren, kam der für diesen Fall vom amerikanischen Regelwerks vorgesehene gestaffelte Restart zur Anwendung, zu dem sich die Piloten auf der Startgeraden in der vor dem Abbruch herrschenden Reihenfolge hintereinander aufreihten.

Weil auch nach der Wiederaufnahme des Rennens an den Positionen eins und zwei nicht viel zu rütteln war , stritten Rodriguez, Savatgy, Martin und Lemoine fröhlich weiter um den letzten Podiumsplatz und sorgten so für jede Menge Rennaction. Während Savatgy dabei die Nase vor Martin und Lemoine behielt, hatte Rodriguez mit deutlichen Problemen zu kämpfen und bekam letztendlich ziemlich gebeutelt die karierte Flagge außerhalb der Top 10 zu sehen.

Dies bedeutete den ersten Sieg für Musquin in der gerade aufgenommenen Saison, welcher auf dem Podium von Bogle und Savatgy die Kameras der Journalistenmeute auf sich zog.

N?chster Halt: Atlanta und weil es dort so sch?n ist, gleich im Doppelpack!

Ergebnisse

Finale:
1. Ryan Dungey (KTM), 20 Runden
2. Ken Roczen (SUZ), +03.708
3. Trey Canard (HON), +12.993
4. Blake Baggett (SUZ), +17.409
5. Andrew Short (KTM), +23.588
6. Jason Anderson (HUS), +27.485
7. Eli Tomac (HON), +29.371
8. Joshua Grant (KAW), +35.182
9. Broc Tickle (SUZ), +39.049
10. Cole Seely (HON), +41.634
11. Chad Reed (KAW), +44.488
12. Joshua Hill (YAM), +45.683
13. Phillip Nicoletti (YAM), +47.451
14. Jacob Weimer (KAW), +47.805
15. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
:

Meisterschaftsstand 450SX nach Arlington:
1. Ryan Dungey (KTM), 152 Punkte
2. Ken Roczen (SUZ), 140
3. Trey Canard (HON), 129
4. Eli Tomac (HON), 114
5. Jason Anderson (HUS), 100
6. Cole Seely (HON), 93
7. Blake Baggett (SUZ), 86
8. Chad Reed (KAW), 85
9. Andrew Short (KTM), 82
10. Justin Barcia (YAM), 71
11. Broc Tickle (SUZ), 63
12. David Millsaps (KAW), 56
13. Jacob Weimer (KAW), 55
14. Brett Metcalfe (SUZ), 40
15. Weston Peick (YAM), 33
:

Finale 250SX:
1. Marvin Musquin (KTM), 15 Runden
2. Justin Bogle (HON), +04.079
3. Joey Savatgy (KAW), +06.727
4. Jeremy Martin (YAM), +07.610
5. Matthew Lemoine (KAW), +11.870
6. Vince Friese (HON), +16.018
7. Rj Hampshire (HON), +17.580
8. Arnaud Tonus (KAW), +18.420
9. Martin Davalos (HUS), +19.457
10. Kyle Peters (HON), +23.026
11. Colt Nichols (HON), +24.802
12. Luke Renzland (YAM), +28.061
13. Anthony Rodriguez (YAM), +31.140
14. Justin Starling (YAM), +35.379
15. James Decotis (HON), +37.185
:

Meisterschaftsstand 250SX (East) nach Arlington:
1. Marvin Musquin (KTM), 25 Punkte
2. Justin Bogle (HON), 22
3. Joey Savatgy (KAW), 20
4. Jeremy Martin (YAM), 18
5. Matthew Lemoine (KAW), 16
6. Vince Friese (HON), 15
7. Rj Hampshire (HON), 14
8. Arnaud Tonus (KAW), 13
9. Martin Davalos (HUS), 12
10. Kyle Peters (HON), 11
11. Colt Nichols (HON), 10
12. Luke Renzland (YAM), 9
13. Anthony Rodriguez (YAM), 8
14. Justin Starling (YAM), 7
15. James Decotis (HON), 6
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Eli Tomac
Eli Tomac
Ken Roczen
Ken Roczen
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Blake Baggett vs. Ken Roczen (v.l.)
Blake Baggett vs. Ken Roczen (v.l.)
Trey Canard
Trey Canard
Die Drei auf dem 450SX-Podium: Ken Roczen, Sieger Ryan Dungey und Trey Canard (v.l.)
Die Drei auf dem 450SX-Podium: Ken Roczen, Sieger Ryan Dungey und Trey Canard (v.l.)
Justin Bogle
Justin Bogle
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Start ins Mainevent
Start ins Mainevent
Joey Savatgy
Joey Savatgy
Kyle Cunningham
Kyle Cunningham
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Das erste Ostküsten-Podium der 250er: Justin Bogle, Sieger Marvin Musquin und Joey Savatgy (v.l.)
Das erste Ostküsten-Podium der 250er: Justin Bogle, Sieger Marvin Musquin und Joey Savatgy (v.l.)

Somit darf nun jeder der drei Spitzenreiter im Sinne des Gleichgewichts zwei Siege sein Eigen nennen und Dungey kann nun mit wieder zwölf Zählern Vorsprung den Weg nach Atlanta antreten.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann