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Lucas Oil AMA Pro MX Championship in Blountville - Rennbericht

Tabellenleader bauen ihre Führung aus

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Lesedauer: 5 min

Nach den schwierigen Bedingungen der vergangenen Woche wurde mit dem Muddy Creek Raceway in Blountville, Tennessee, ein etwas gutmütigerer Track für die Fortführung der Punkteschlacht zur Verfügung gestellt.

So blieben harte oder gar saisonbeendende Stürze und die Zuschauermassen wurden stattdessen mit reichlich Air-Time bei Laune gehalten. Ryan Dungey und Jeremy Martin setzten sich auch beim vierten Aufeinandertreffen der diesjährigen US-Nationals gegen die Konkurrenz durch und konnten somit der bereits bestehenden Tabellenführung weitere Zähler hinzuaddieren.

450: Kens erster Laufsieg

In Sachen Start-Performance meldete sich wie schon bei den letzten Nationals die JGR-Yamaha-Truppe um Justin Barcia und Phil Nicoletti zu Wort, wobei die Doppelführung nur kurze Zeit halten sollte. An der Spitze des Feldes crashte „BamBam“-Barcia nämlich bereits in der zweiten Kurve, womit das Feld von ihm nachfolgend von hinten aufgerollt werden musste und der Teamkollege mit der #46 das Zepter übernahm. Hinter „Filthy Phil“ reihten sich Jason Anderson und Ryan Dungey ein, wobei der Red-Bull-KTM-Pilot ebenfalls wenig Zeit vergehen ließ, um sich in die zweite Position zu setzen und Jagd auf die Führung zu machen.

Mit einem eher suboptimalem Start ins Rennen gestartet, kämpfte sich Ken Roczen unterdessen vorbei an Weston Peick und Justin Brayton in die Top 5, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Nachdem Nicoletti bereits in Runde vier Dungey und auch Anderson passieren lassen musste, war auch die Zeit für K-Roc gekommen, den ersten Fuß auf das Podium zu setzen. So zog der amtierende Champ am JGR-Piloten vorbei und setzte die Fahrt mit Zug auf den zweitplatzierten Rockstar-Husqvarna-Piloten fort.

Wo man sich unter dem gelben Zelt nach wenigen Runden in Bezug auf das Schließen der Lücke und ein anschließendes Überholmanöver sicher war, sollte sich das Blatt zur Rennhalbzeit jedoch wenden. Denn Anderson schien aus dem von hinten kommenden Druck erneuten Speed zu ziehen, womit ein langsames Davonkommen der #21 erneut gelang. Die nun bestehende Konstellation sollte sich ebenfalls auf dem Podium des ersten Motos wiederfinden, wobei ein verändertes Bike-Setup beim Zugpferd des Soaring-Eagle-Suzuki-Teams den zweiten Durchgang gleich etwas spritziger aussehen ließ.

Denn dieser wurde anders als im ersten Durchgang mit einem dringend benötigten Holeshot begonnen. Hinter der dicken #1 ließen sich die Rookies um Cole Seely und Blake Baggett auf Spielchen ein und hielten somit Ryan Dungey ein wenig auf, der nach mittelmäßigem Start mit schnellen Manövern in der ersten Runde den Weg in die Führungsgruppe fand. Somit sollte die Sprengung des Rookie-Duos durch den Tabellenführer nicht lange auf sich warten lassen, wobei er bei gleichzeitig enteilendem Roczen deutlich mehr Arbeit in das Manöver an Cole Seely investieren musste.

Doch innerhalb der fünften Runde sollte auch dieses Problem einen Platz nach hinten verfrachtet werden, womit die Jagd auf den nun bereits acht Sekunden entfernten Kenny eröffnet wurde. Wo man im orangen Lager auf die Rundenzeiten des ersten Motos hoffte, sollte jedoch schnell ein anderes Bild Einzug auf den Monitoren erhalten. Denn bei einsetzendem Regen auf dem Muddy-Creek-Raceway fand sich Dungey gegen Rennmitte plötzlich am Boden wieder, womit die Lücke auf stolze zwölf Sekunden anwuchs.

Somit blieb die Konstellation an der Spitze unverändert und Kenny cruiste mit entspannter Pace zum ersten Laufsieg der Saison. Für den Kampf um den letzten Podiumsplatz legte alleinig Jason Anderson gegen Rennende noch einmal ein paar Kohlen nach und zog an Barcia und Seely vorbei, womit er sich erneut einen Platz auf dem Overall-Treppchen sicherte. Dungey suhlt sich vor dem nächsten Stopp somit in einer sicheren 37-Punkte-Führung vor den Verfolgern um Kenny und Blake Baggett.

250: Pech für Musquin

Nach dem Verlust der Punkteführung am vergangenen Wochenende fand man einen hochmotivierten Marvin Musquin am Startgatter des ersten Motos wieder, der mit dem Holeshot auch gleich zu Beginn ein Zeichen Richtung Yamalube-Yamaha setzen wollte. Von Beginn an kontrollierte der Franzose das Rennen von der Spitze aus und zog mit starken Rundenzeiten von der hinterherhetzenden Meute um Adam Cianciarulo, Jessy Nelson und Jeremy Martin davon.

Dass der amtierende Champ mit dieser Position nicht zufrieden war, wurde spätestens zur Rennhälfte deutlich, denn der Inhaber des Redplates erhöhte den Druck auf Nelson und zog anschließend in einer der langen abfallenden Kurven außen am Troy-Lee-Designs-KTM-Piloten vorbei. AC machte ihm das Leben im Nachgang etwas leichter, da ihn ein relativ harter Crash ohne weitere Folgen nach dem langen Step-Up zu Boden zwang und auf den vierten Platz zurückfallen ließ, womit JMart nun hinter dem ärgsten Konkurrenten in Form von Musquin angekommen war. Doch dieser cruiste mit rund 15 Sekunden Vorsprung zum ersten Sieg des Tages und hielt somit das imaginäre Redplate zwischen den beiden Läufen erneut in den Händen.

Doch die geplante Rückeroberung sollte innerhalb des zweiten Durchgangs nicht so verlaufen, wie vom Meisterstrategen Roger DeCoster geplant. Denn nach einer sicheren Position innerhalb der ersten Fünf nach dem Gatterfall, verfrachtete sich Musquin nach einem kleinen Fehler in den tiefen Spuren der zweiten Kurve selbst an das hintere Ende des Feldes, womit auf ein Neues die Aufholjagd-Künste des Red-Bull-KTM-Piloten gefragt wurden. An der Spitze setzte sich unterdessen Rookie Aaron Plessinger gegen Holeshot-Prämien-Gewinner Jessy Nelson durch, womit nicht nur bei Yamalube-Star-Racing-Yamaha mit Erstaunen an die Spitze des Feldes geguckt wurde.

Doch der Mann mit deutlichem Zug nach Vorne war erneut Jeremy Martin, der sich ausgehend von Position 3 in der ersten Runde erst an Nelson und dann gegen Rennmitte am stark kämpfenden Teamkollegen vorbeisetzte. Dies schien Plessinger nicht nur für die folgenden Kurven aus dem Rhythmus gebracht zu haben, denn im Rennverlauf zogen erst Nelson und Cianciarulo an der #157 vorbei, bevor die anfänglich beeindruckende Fahrt auf Position 7 enden sollte. Denn auch Marvin Musquin legte eine sensationelle Aufholjagd hin, die ihn zum Rennende bis hinter Cianciarulo auf Position 4 spülte, womit er sich für das Gesamtpodium an diesem Wochenende den zweiter Platz sicherte.

Somit gaben sich JMart, Musquin und Nelson auf dem Podium erneut die Hand, womit die Meisterschaft an der Spitze mit sechs Punkten Differenz weiterhin spannend bleibt. Ob sich dieser Zustand bereits beim nächstem Aufeinandertreffen in Mt. Morris beim High Point National ändert, erfahrt ihr bereits in einer Woche. Haltet durch!

Ergebnisse

Tageswertung Klasse 450:
1. Ryan Dungey (KTM), 47 Punkte
2. Ken Roczen (SUZ), 45
3. Jason Anderson (HUS), 40
4. Blake Baggett (SUZ), 36
5. Phillip Nicoletti (YAM), 30
6. Cole Seely (HON), 29
7. Broc Tickle (SUZ), 28
8. Justin Barcia (YAM), 27
9. Weston Peick (YAM), 25
10. Justin Brayton (KTM), 23
11. Ryan Sipes (HUS), 20
12. Fredrik Noren (HON), 20
13. Kyle Chisholm (KAW), 14
14. William Hahn (KAW), 13
15. Matthew Lemoine (KAW), 11
:

Meisterschaftsstand Klasse 450:
1. Ryan Dungey (KTM), 175 Punkte
2. Ken Roczen (SUZ), 138
3. Blake Baggett (SUZ), 135
4. Eli Tomac (HON), 125
5. Justin Barcia (YAM), 114
6. Jason Anderson (HUS), 112
7. Weston Peick (YAM), 104
8. Broc Tickle (SUZ), 103
9. Phillip Nicoletti (YAM), 92
10. Cole Seely (HON), 79
11. Christophe Pourcel (HUS), 79
12. Justin Brayton (KTM), 74
13. Fredrik Noren (HON), 73
14. Chad Reed (KAW), 61
15. Kyle Chisholm (KAW), 55
:

Tageswertung Klasse 250:
1. Jeremy Martin (YAM), 47 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 43
3. Jessy Nelson (KTM), 42
4. Adam Cianciarulo (KAW), 36
5. Joseph Savatgy (KAW), 28
6. Aaron Plessinger (YAM), 27
7. Christopher Alldredge (KAW), 27
8. RJ Hampshire (HON), 26
9. Zachary Osborne (HUS), 24
10. Matthew Bisceglia (HON), 23
11. Jordon Smith (HON), 22
12. Shane McElrath (KTM), 22
13. Hayden Mellross (HON), 12
14. Kyle Peters (HON), 12
15. Alex Martin (YAM), 11
:

Meisterschaftsstand Klasse 250:
1. Jeremy Martin (YAM), 175 Punkte
2. Marvin Musquin (KTM), 169
3. Jessy Nelson (KTM), 122
4. Adam Cianciarulo (KAW), 112
5. Joseph Savatgy (KAW), 100
6. Zachary Osborne (HUS), 91
7. Christopher Alldredge (KAW), 89
8. Shane McElrath (KTM), 87
9. Matthew Bisceglia (HON), 87
10. RJ Hampshire (HON), 85
11. Aaron Plessinger (YAM), 85
12. Alex Martin (YAM), 79
13. Jordon Smith (HON), 77
14. Kyle Peters (HON), 60
15. Justin Hill (KTM), 52
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Der Muddy Creek Raceway
Der Muddy Creek Raceway
Start zum ersten Wertungsrennen: Justin Barcia (#51) und Phil Nicoletti (#46) ganz vorn.
Start zum ersten Wertungsrennen: Justin Barcia (#51) und Phil Nicoletti (#46) ganz vorn.
Ken Roczen
Ken Roczen
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Blake Baggett
Blake Baggett
Cole Seely
Cole Seely
Erster Laufsieg für KRoc in der Saison 2015
Erster Laufsieg für KRoc in der Saison 2015
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Adam Cianciarulo
Adam Cianciarulo
Aaron Plessinger
Aaron Plessinger
Jeremy Martin
Jeremy Martin
Das 250er Podium von Blountville: Marvin Musquin, Tagessieger Jeremy Martin und Jessy Nelson (v.l.)
Das 250er Podium von Blountville: Marvin Musquin, Tagessieger Jeremy Martin und Jessy Nelson (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann