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Monster Energy AMA Supercross Championship in Houston - Rennbericht

Titelregen in Houston

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Lesedauer: 6 min


Am vergangenen Samstag stand bei dem im NRG Stadium von Houston, Texas zelebrierten 14. Stopp der Monster Energy AMA Supercross Championship 2015 die Nacht der Titel auf der Tagesordnung. Denn bei sensationellem Boden der Güteklasse 1 und somit ordentlich Potential für feinste Rennaction ließen sich die Inhaber der Redplates zu einer weiteren satten Punkteausbeute hinreißen.

Ergebnisse

Finale 450SX:
1. Cole Seely (HON), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +07.455
3. Eli Tomac (HON), +08.009
4. Joshua Grant (KAW), +12.149
5. Chad Reed (KAW), +13.141
6. Andrew Short (KTM), +14.240
7. David Millsaps (KAW), +16.793
8. Broc Tickle (SUZ), +17.810
9. Justin Barcia (YAM), +23.574
10. Justin Brayton (KTM), +24.578
11. Blake Baggett (SUZ), +26.219
12. Kyle Chisholm (KAW), +40.739
13. Nicholas Wey (KAW), +43.588
14. Mitchell Oldenburg (YAM), +47.975
15. Ben Lamay (HUS), +53.367
:

Meisterschaftsstand 450SX:
1. Ryan Dungey (KTM), 318 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 236
3. Cole Seely (HON), 223
4. Trey Canard (HON), 204
5. Chad Reed (KAW), 199
6. Blake Baggett (SUZ), 175
7. Jason Anderson (HUS), 170
8. Broc Tickle (SUZ), 159
9. Ken Roczen (SUZ), 156
10. Andrew Short (KTM), 152
11. David Millsaps (KAW), 147
12. Joshua Grant (KAW), 128
13. Weston Peick (YAM), 109
14. Justin Barcia (YAM), 83
15. Kyle Chisholm (KTM), 82
:

Finale 250SX:
1. Cooper Webb (YAM), 15 Runden
2. Shane Mcelrath (KTM), +02.421
3. Malcolm Stewart (HON), +05.278
4. Aaron Plessinger (YAM), +06.085
5. Alex Martin (YAM), +09.531
6. Justin Hill (KTM), +12.198
7. Zach Osborne (HUS), +19.258
8. Matthew Bisceglia (HON), +22.536
9. Chris Alldredge (KAW), +26.042
10. Thomas Hahn (HON), +28.359
11. Joshua Hansen (KAW), +29.969
12. Jackson Richardson (HON), +34.688
13. Cole Martinez (YAM), +41.316
14. Scott Champion (YAM), +47.674
15. Trevor Reis (YAM), +49.317
:

Meisterschaftsstand 250SX (West):
1. Cooper Webb (YAM), 161 Punkte
2. Zach Osborne (HUS), 116
3. Shane Mcelrath (KTM), 108
4. Jessy Nelson (KTM), 106
5. Tyler Bowers (KAW), 105
6. Aaron Plessinger (YAM), 99
7. Justin Hill (KTM), 94
8. Alex Martin (YAM), 91
9. Malcolm Stewart (HON), 89
10. Joshua Hansen (KAW), 89
11. Thomas Hahn (HON), 67
12. Zachary Bell (HUS), 55
13. Matthew Bisceglia (HON), 53
14. Jackson Richardson (HON), 48
15. Cole Martinez (YAM), 47
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

Dies brachte Cooper Webb in der kleinen Klasse nicht nur den Sieg im Mainevent ein, sondern bescherte dem Mann aus North Carolina auch die erste Meisterschaftskrone. Bei den Big Bikes konnte Dauerbrenner Ryan Dungey zwar nicht das oberste Treppchen erklimmen, doch der nötige Punktepuffer ließ auch die Red-Bull-KTM-Truppe das Stadion in eine vorzeitige Titelparty verwandeln.

Die Streckenbedingungen im NRG Stadium von Houston lechzten nach reichlich Rennaction.
Die Streckenbedingungen im NRG Stadium von Houston lechzten nach reichlich Rennaction.

450SX: Dungey krallt sich die Meisterschaft

Bevor jedoch das Spiel um mögliche Titel und wertvolle Punkte Einzug in das Stadion hielt, standen die Heat-Races auf dem Zeitplan. Und bereits zu Beginn des Abends katapultierte sich Ryan Dungey an die Spitze des Feldes, nachdem er Two-Two-Motorsports-Pilot Josh Grant nach einem seltenen Holeshot hinter sich ließ. Doch auch das von Chad Reed pilotierte Bike mit dem Hauptsponsor „Discount Tire“auf dem Dekor tummelte sich zu diesem Zeitpunkt innerhalb der Qualifikationsränge und wurde nur durch Verletzungs-Rückkehrer Justin Barcia von seinem Teamkollegen getrennt. So steuerte man mit mit nur gelegentlichen Anflügen von aggressivem Fahren in dieser Reihenfolge direkt das Finale an.

Im zweiten Vorlauf sollte es hingegen deutlich rasanter von statten gehen. Mit dem wohl besten Heat-Race der Saison meldete sich Cole Seely zum ersten Mal an diesem Abend zu Wort als er Start-König Andrew Short hinter sich ließ. Hinter der Spitzenposition sollte unterdessen ein sensationelles Battle um Weston Peick, David Millsaps, Justin Brayton, Broc Tickle und Eli Tomac entflammen, das wohl jeden angereisten Fan aus der Sitzschale beförderte. Trotz kurzfristigem Eindringen in die Qualifikationspositionen gelang es Tomac trotz äußerst angriffslustiger Fahrweise aber nicht, den Umweg über das Semi zu vermeiden, derweil sich Short, Peick und Millsaps hinter der #14 einreihten.

Mit dem Fall des Gatters im Mainevent war es erneut Andrew Short, der mit einmaliger Starttechnik den Holeshot unter das BTO-Sports-KTM-Zelt brachte. Doch auch Cole Seely ließ mit erneut guter Start-Performance und der schnellen Übernahme der Führungsposition die Hoffnungen auf den ersten Sieg innerhalb der Rookie-Saison erneut entflammen.

Wo sich die HRC-Honda mit der #14 an der Spitze mit dem Abspulen von möglichst schnellen Runden beschäftigte, sah sich der Titelkandidat im orangen Gewand mit ganz anderen Problemen konfrontiert, denn Ryan Dungey legte bei der Mission „Titel“ den wohl schlechtesten Start der Saison hin und befand sich somit zu Rennbeginn nur knapp innerhalb der Top 10.

Doch mit neuentdeckter Aggressivität schaffte nicht nur er sich, sondern auch die Mitstreiter gegenseitig Platz auf dem Weg in die Podiumsränge. So schaltete Jason Anderson nicht nur Weston Peick im Kampf um Position 4 aus, sondern legte sich auch noch mit Chad Reed an, der ein starkes Rennen auf der zweiten Position in das Stadion zauberte. Innerhalb dieses Battles gingen nun beide Piloten zwar sanft aber mit deutlichem Zeitverlust zu Boden, womit der Weg für den Titelanwärter freigemacht wurde.

Gegen Rennmitte setzte Dungey dann zum entscheidenden Manöver bei Josh Grant an, welcher den benötigten dritten Rang bis dato sein Eigen nannte, doch auch ein weiterer Platzgewinn gegenüber Andrew Short sollte die Punktebilanz noch stärker festigen. Somit konnte auch Tomac, trotz Aufholjagd auf den letzten Podiumsplatz, die vorzeitige Krönung nicht verhindern, womit Dungey sich mit seinem zweiten Supercross-Titel der Karriere in den elitären Kreis von Mehrfach-Titelträgern um Jeff Stanton, Jeff Ward, Jeremy McGrath, Ricky Carmichael, Ryan Villopoto und James Stewart einreiht. Chapeau!

250SX: Webb im Meister-Gewand

Bei der Eröffnung des Abends in der kleine Klasse war es anfänglich Shane McElrath, der die Führungsposition an sich riss, dicht gefolgt von Josh Hansen und Justin Hill, welche sich nach wenigen Metern in ein ansehnliches Battle verstrickten. Dabei näherten sich beide nach der Sandsektion aber etwas zu sehr an, so dass ein Synchron-Sturz unvermeidbar war und Austin Politelli in der Folge mit der zweiten Position gesegnet wurde. Doch auch diese sollte nicht das Ende der Fahnenstange für den Yamaha-Piloten sein, denn auch der Spitzenreiter ging im Rennverlauf hart zu Boden und spülte die #981 plötzlich auf den ersten Qualifikationsrang, womit er zum ersten Heat-Race-Sieg seiner Karriere vor die Kamera gebeten wurde.

Auch der zweite Durchgang sollte bereits zu Beginn mit reichlich Stürzen auf sich aufmerksam machen. So reihte sich Malcom Stewart hinter der Rockstar-Husqvarna von Zach Osborne ein, wobei jedoch beide Bikes durch einen leicht unterschiedlichen Rhythmus in einer der Timing-Sektionen aneinander gerieten. Nachdem Stewart äußerst unsanft zu Boden gegangen war, sollte es Osborne auf der Gegengeraden erwischen, da an dieser Stelle das unbemerkt liegengebliebene Arbeitsgerät von Mookie auf die unvermeidbare Kollision wartete. Somit war der Weg in das LCQ auch für diese Kandidaten unumgänglich, wobei Cooper Webb, Matt Bisceglia und Tyler Bowers von den Geschehnissen in der ersten Runde profitierten und das Vorlaufpodium einnahmen.

Mit seiner Ehrenrunde über das LCQ war es umso überraschender, dass sich Troy-Lee-Designs-KTM-Pilot Shane McElrath im Finale zwar nicht den unmittelbaren Holeshot, jedoch nach wenigen Rennmetern die Führungsposition unter den Nagel riss. So ließ er Matt Bisceglia hinter sich und ergriff gleichzeitig die Flucht vor der sich hinter ihm sammelnden Konkurrenz um Bowers und Titelkandidat Webb. Dass dieser nicht bis zum nächsten Stopp in San Francisco warten wollte, zeigte er gleich mit einem beherzten Move an Lieblings-Rivale Tyler Bowers, der mit einem innerhalb der Westküsten-Pause angeschlagenem Rücken nicht 100%ig an das Fitnesslevel der ersten Runden anschließen konnte.

Der nächste Kandidat auf der Speiseliste des Redplate-Inhabers war nun Matt Bisceglia, der ebenfalls mit wenig Aufwand links liegen gelassen wurde und somit die Zeichen auf Führungsposition gestellt wurden. Doch für dieses Ziel musste erst die Lücke zu McElrath geschlossen werde, der mit schnellen Rundenzeiten mit Webbs Vorhaben nicht einverstanden zu sein schien.

Doch sich anhäufende Fehler bei der #40 ließen Webb erst in die richtige Angriffsposition kommen und in Runde 9 die erste Führungsluft schnuppern. So konnte ihn an diesem Abend niemand mehr von einem weiteren Main-Event-Sieg und dem ersten SX-Titel seiner Karriere abbringen, während sich neben einem strahlenden neuen Westküsten-Meister die beiden GEICO-Hondas um Bisceglia und Malcom Stewart einreihten, der mit einer sehenswerten Aufholjagd die Geschehnisse aus dem Vorlauf vergessen ließen.

Nächster Stopp, San Francisco! Bevor es zu einem letzten Aufeinandertreffen zurück in den Osten geht, dürfen die neuen Titelkandidaten noch einmal zum Schaulaufen im Levis Stadium von Santa Clara antreten und die an diesem Wochenende gewonnenen Titel ausgiebig zur Schau stellen.

Ryan Dun­gey mit bester Ausgangsposition nach seinem Sieg im Vorlauf 1.
Ryan Dun­gey mit bester Ausgangsposition nach seinem Sieg im Vorlauf 1.
Cole Seely gewann Vorlauf 2
Cole Seely gewann Vorlauf 2
Holeshot-King Andrew Short
Holeshot-King Andrew Short
Starkes Rennen auch von Chad Reed
Starkes Rennen auch von Chad Reed
Jason Anderson
Jason Anderson
Red Bull KTM in Feierlaune.
Red Bull KTM in Feierlaune.
Austin Politelli
Austin Politelli
Malcom Stewart
Malcom Stewart
Shane McElrath
Shane McElrath
Cooper Webb (#17) passiert Tyler Bowers (#911)
Cooper Webb (#17) passiert Tyler Bowers (#911)
Cooper Webb in seiner Meistertracht.
Cooper Webb in seiner Meistertracht.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann