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Monster Energy AMA Supercross Championship in Phoenix - Rennbericht

Tomac in Phoenix nicht zu stoppen

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Lesedauer: 6 min


Phoenix, Arizona war am zweiten Januarwochenende Schauplatz der zweiten Runde zur US-Supercross-Serie und wer war nicht alles gespannt, ob unser „German Wonderboy“ Ken Roczen möglicherweise erneut den Rest hinter sich lassen konnte?

Der schwere Boden im „Chase Field“ machte es dem Fahrerfeld nicht gerade leicht und so kam es schon in den Vorläufen zu einigen groben Fahrfehlern, welche manchen Spitzenpilot in die Semis und Last-Chance-Läufe katapultierte.

Während wir in Anaheim 1 eine Roczen-Show erlebten, hatte Kenny in Phoenix kein leichtes Spiel. So musste sich der Thüringer im ersten Vorlauf zunächst nach einem Kontakt mit der Streckenbegrenzung auf einen sechsten Platz vorarbeiten und zusammen mit Teamkollege Brock Tickle, Jake Weimer sowie Blake Baggett den Umweg über das Semi buchte. An der Spitze hingegen sah man einen zunächst starken Cole Seely, welcher nach seinem Holeshot nichts anbrennen ließ und souverän vor Ryan Dungey, Justin Barcia und Trey Canard direkt das Ticket fürs Finale buchte.

Im zweiten Vorlauf drehte Eli Tomac seine Runden zum souveränen Sieg, mit einem Holeshot und anschließend fehlerfreier Fahrt bereitete er sich vor David Millsaps den Weg ins Finale. Um die Plätze zwei und drei wurde hart gekämpft. Aussie Chad Reed zeigte der Jugend, wie man das Waschbrett zu fahren hat und schoss nach mittelmäßigem Start auf Rang drei. Kurz vor Zielsprung sicherte sich auch noch KTM-Neuzugang Justin Brayton den Finaleinzug und ließ sowohl Weston Peick als auch Joshua Grant die Extrarunde durch das Halbfinale drehen.

Im ersten Semifinal fuhr Ken Roczen mit dem Holeshot in der Tasche der Konkurrenz problemlos davon und sicherte sich vor 450er Rookie Jason Anderson den Einzug ins Mainevent. Es folgten Buddy Andrew Short und Reeds Teamkollege Grant. Jake Weimer konnte sich in letzter Sekunde an Jimmy Albertson vorbeischieben und sparte sich so das Last-Chance Race.

Auch im zweiten Halbfinale ging es heiß her. Holeshot-Maschine Mike Alessi wurde schnell durch Dean Wilson als Führender abgelöst, welcher sich im Rennverlauf starke Zweikämpfe mit Peick lieferte und ihn letztendlich ziehen lassen musste. Baggett fuhr sich seinen Frust von der Seele und schien nach miserablem Vorlauf endlich im Rhythmus zu sein. Der Suzuki-Pilot verwies Alessi und Broc Tickle auf die Ränge vier und fünf. Im LCQ konnten sich dann unter anderem noch Bret Metcalfe und AJ Catanzano Hoffnung auf Punkte im Main-Event machen. Für Joshua Hill auf Yamaha hingegen war dort nach schlechter Gesamtleistung schon Schluss.

Nun blickten alle gespannt auf das 450er Finale: Kann unser Thüringer Aushängeschild mit seiner RCH-Suzuki Geschichte schreiben? Nachdem das Gatter gefallen war, kam Eli Tomac als Führender aus der ersten Kurve, wurde jedoch in der dritten Kurve von Roczen abgelöst und hatte direkt Ryan Dungey auf seiner Leichtgewicht-KTM im Nacken. Weston Peick, der ebenfalls gut vom Start wegkam, konnte sich an Dungey klammern. Anders erging es Canard, Short und Reed, die sich im Mittelfeld wiederfanden. Barcia musst das Feld sogar von ganz hinten aufräumen.

Roczen konnte sich zunächst von Tomac absetzen, allerdings schien dieser einen Adrenalinstoß erwischt zu haben und saugte sich bis zur siebten Rund wieder an Kenny ran. Es folgten Kurve um Kurve spannende Zweikämpfe, bei denen Tomac letztendlich als Sieger hervorging und sich über den weiteren Rennverlauf absetzen konnte. Hinter den beiden biss sich Weston Peick in ebenfalls spannendem Zweikampf an Dungey die Zähne aus und musste ihm letztendlich das Podium überlassen. Millsaps fuhr ein unscheinbares aber solides Rennen und komplettierte die Top 5.

Jason Anderson konnte nicht ganz an seine Leistung aus Anaheim anknüpfen, kämpfte sich nach mittelmäßigem Start nach vorn und verwies immerhin Short und Canard auf die Ränge sieben und acht. Enttäuschend war der Finalauftritt von 450er Rookie Cole Seely. Mit Platz 14 musste er sich nach starkem Vorlauf zufrieden geben.

Nach zwanzig Runden und einer Menge an heftigen Zweikämpfen flog Eli Tomac auf seiner Geico Honda über die Ziellinie. Er zeigte im Gegensatz zu A1 eine fehlerfreie Leistung und war einfach nicht zu schlagen. Kenny zeigte sich im Interview dennoch glücklich mit einem zweiten Rang, mit welchem er seine Führung in der Meisterschaft ausbaute.

250er: Webb holt auf

Wie bei den „Big Boys“ sollte in Phoenix auch bei den kleinen Bikes einiges anders laufen als beim Meisterschaftsauftakt. Schon im ersten Vorlauf ging es heiß her und so sichere sich RedBull-KTM-Pilot Justin Hill knapp vor Tyler Bowers auf Kawasaki den Sieg. Dahinter hatte West-Coast-Rookie Aaron Plessinger Josh Hansen fest im Griff und sicherte sich den direkten Finaleinzug.

In Vorlauf zwei küsste wieder einmal Malcolm Stewart den Boden und musste mit einem zehnten Rang ins LCQ. Meisterschaftsführender Jessy Nelson hingegen erwischte den Holeshot und gab seine Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Shane Mcelrath und Cooper Webb kämpften sich aus dem Mittelfeld heraus auf die Plätze zwei und drei. Zach Osborne flog diesmal ohne Fremdeinwirkung von der Strecke, konnte aber als Achter direkt ins Finale einziehen.

Im LCQ zeigte „Mookie“ dann, was er wirklich kann: Mit Holeshot und viel Wut im Bauch zog er allen davon. Der nach dem Start auf Platz zwei liegende Privateer Mitch Vendenmortel konnte den Speed nicht halten und wurde durchgereicht. Michael Leib, Zach Freeberg und Cole Martinez konnten sich hingegen ins Finale retten.

Dort angekommen war es Zach Osborne, welcher mit dicken Daumen aus der ersten Kurve kam, von Malcolm Stewart in den Whoops aber direkt überholt wurde und im Rennverlauf auf Rang sieben viel. Ähnlich wie Tomac bei den 450ern, saugte sich Cooper Webb nach kurzem Zweikampf mit Osborne Runde um Runde an Mookie heran und konnte ihn schließlich mit einem Blockpass auf Rang zwei verweisen.

Jessy Nelson konnte das Dreiergespann Bowers, Plessinger und Hill vorerst hinter sich lassen und auch Stewart einholen. Trotz kleiner Fahrfehler behielt dieser die Nerven und behauptete Rang zwei. Für Nelson wurde es kurz vor Schluss noch einmal eng, als Plessinger von hinten angeschossen kam. Dieser machte jedoch einen Fehler und Tyler Bowers nutzte die Gunst der Stunde, um sich Rang vier zu sichern. Josh Hansen hatte weniger Glück und stürzte bereits in der Startkurve. Er beendete das Rennen auf einen enttäuschenden 13. Rang.

Jessy Nelson zeigte sich nach dem Rennen zufrieden mit seiner Leistung und konnte trotz des dritten Ranges seine Führung bei den West-Coast-Lites ausbauen. Allerdings hat er nun Cooper Webb im Nacken.

Kommende Woche geht es zur dritten Runde erneut nach Anaheim und vielleicht hat dort Ken Roczen wieder die Nase vorn. Oder sehen wir ein Comeback von Mr. 22? Ihm hat Anaheim zur letzten SX Saison ja recht gut gelegen. Wir dürfen gespannt sein, wer bei A2 das Zepter nach oben hält.

Ergebnisse

Finale 450SX:
1. Eli Tomac (HON), 20 Runden
2. Ken Roczen (SUZ), +06.424
3. Ryan Dungey (KTM), +10.596
4. Weston Peick (YAM), +23.538
5. David Millsaps (KAW), +24.718
6. Jason Anderson (HUS), +28.490
7. Andrew Short (KTM), +29.610
8. Trey Canard (HON), +32.097
9. Jacob Weimer (KAW), +33.946
10. Chad Reed (KAW), +37.249
11. Justin Barcia (YAM), +37.558
12. Broc Tickle (SUZ), +38.441
13. Blake Baggett (SUZ), +39.822
14. Cole Seely (HON), +49.448
15. Justin Brayton (KTM), +53.195
:

Meisterschaftsstand 450SX:
1. Ken Roczen (SUZ), 47 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 38
3. Jason Anderson (HUS), 37
4. Trey Canard (HON), 33
5. Weston Peick (YAM), 32
6. Andrew Short (KTM), 30
7. Eli Tomac (HON), 26
8. Justin Barcia (YAM), 25
9. Broc Tickle (SUZ), 22
10. Jacob Weimer (KAW), 22
11. Chad Reed (KAW), 22
12. David Millsaps (KAW), 18
13. Blake Baggett (SUZ), 17
14. Mike Alessi (SUZ), 15
15. Justin Brayton (KTM), 14
:

Finale:
1. Cooper Webb (YAM), 15 Runden
2. Malcolm Stewart (HON), +05.447
3. Jessy Nelson (KTM), +07.618
4. Tyler Bowers (KAW), +09.813
5. Aaron Plessinger (YAM), +11.286
6. Justin Hill (KTM), +18.966
7. Zach Osborne (HUS), +26.552
8. Shane Mcelrath (KTM), +27.851
9. Zachary Bell (HUS), +30.643
10. Thomas Hahn (HON), +32.000
11. Matthew Bisceglia (HON), +34.915
12. Michael Leib (HON), +41.544
13. Joshua Hansen (KAW), +48.191
14. Cole Martinez (YAM), +54.438
15. Chris Alldredge (KAW), +58.076
:

Meisterschaftsstand 250SX (West):
1. Jessy Nelson (KTM), 45 Punkte
2. Cooper Webb (YAM), 39
3. Tyler Bowers (KAW), 38
4. Zach Osborne (HUS), 36
5. Justin Hill (KTM), 33
6. Aaron Plessinger (YAM), 32
7. Shane Mcelrath (KTM), 28
8. Malcolm Stewart (HON), 23
9. Zachary Bell (HUS), 22
10. Joshua Hansen (KAW), 20
11. Michael Leib (HON), 20
12. Thomas Hahn (HON), 18
13. Matthew Bisceglia (HON), 18
14. Alex Martin (YAM), 14
15. Scott Champion (YAM), 14
:

Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail ››

450SX: Tomac is back

Das Chase Field von Phoenix, Arizona am Samstagabend.
Das Chase Field von Phoenix, Arizona am Samstagabend.
Ken Roczen
Ken Roczen
Eli Tomac
Eli Tomac
Jason Anderson
Jason Anderson
Mike Alessi
Mike Alessi
Start zum 450er Mainevent.
Start zum 450er Mainevent.
Angriff Tomac vs. Roczen
Angriff Tomac vs. Roczen
Davi Millsaps
Davi Millsaps
Ryan Dungey, Eli Tomac und Ken Roczen (v.l.) auf dem 450er Podium von Phoenix.
Ryan Dungey, Eli Tomac und Ken Roczen (v.l.) auf dem 450er Podium von Phoenix.
Justin Hill
Justin Hill
Malcolm Stewart
Malcolm Stewart
Zach Osborne
Zach Osborne
Cooper Webb
Cooper Webb
Jessy Nelson
Jessy Nelson
Das 250er Podium mit Jessy Nelson, Cooper Webb und Malcolm Stewart (v.l.)
Das 250er Podium mit Jessy Nelson, Cooper Webb und Malcolm Stewart (v.l.)
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Christoph Schulze