So schnell kann´s gehen. Da freut man sich gerade kollektiv über eine weitere spannende US-Meisterschaft, und ehe man sich versieht, crasht sich einer der Titelanwärter um seine Chancen auf den großen Pott. So geschehen am letzten Wochenende, als Chad Reed auf der Jagd nach Ryan Villopoto nach einem spektakulären Sturz über den Lenker nicht nur das Rennen beenden musste, sondern auch für den Rest der Saison raus ist.
Reed riss sich das vordere Kreuzband im linken Bein, brach sich das Schien- und Wadenbein, zwei Rippen und beschädigte sich den T6-Wirbel. Doch ist das ein Freifahrtsschein für Ryan Villopoto? Nein, denn der Werks-Kawasaki-Pilot legt derzeit zwar ganz klar die konstanteste und auch beeindruckenste Performance im 450er-Feld auf die Bühne, doch auch "RV2" ist nicht vor Verletzungen und Crashs gefeit, auch wenn er nun einen Konkurrenten weniger fürchten muss.
13 Punkte hinter Villopoto liegt momentan Ryan Dungey. Der KTM-Neuling zeigte besonders am vergangenen Wochenende in Arlington, eine seiner bisher stärksten Auftritte, aggressiv, schnell und am Ende +8.027 Sekunden hinter Villopoto kam er auf Rang zwei ins Ziel. "Wir haben innerhalb einer Woche eine Menge am Bike verändert, ich komme nun viel besser damit zu recht", bestätigte Dungey auch diese Vermutung. Wenn er nun auch noch seine Starts besser hinbekommt, dann ist er der Erste, vor dem sich Villopoto in Acht geben muss. Seine sehenswerte Aufholjagd im Finale war definitiv Balsam auf die Seelen seiner Fans!
Nicht minder beeindruckend war der Drittplatzierte Jake Weimer, der lange auf der zweiten Position weilte. Mit Dungey lieferte sich der Teamkollege von Villopoto einen aggressiven Zweikampf, bei dem Weimer sogar noch der Schalthebel abriss. Wenn Weimer gut startet und auf zwei Rädern bleibt, ist er definitv ein Podiumskandidat. Das gilt auch für James Stewart, der nach dem Ausscheiden von Reed bei vielen Fans nun als Hoffnungsträger gilt, eine allzu dominante Vorstellung Villopotos zu brechen. Den Speed dazu hat er zweifelsohne, er muss ihn nur bis zur Zielflagge über die gesamte 20-Runden-Distanz bringen. Am vergangenen Wochenende wurde seine Aufholjagd jäh von einem Crash seines Teamkollegen Davi Millsaps beendet, als sich beide in die Kiste fuhren und Stewart ewig brauchte, bis er seine Yamaha wieder angekickt hatte. Bisher ist Yamaha mit elf Siegen die Marke mit den meisten Atlanta-Siegen auf dem Konto. Kann Stewart also den zwölften für die Blauen holen?
Während Kevin Windham nun vor dem 200. Start seiner Karriere stehen wird, setzt Honda auf Cole Seely als Trey Canard-Ersatzfahrer. Seely, der normalerweise die Westcoast-Lites-Meisterschaft bei Troy Lee Designs-Honda bestreitet, wird also für den verletzten Canard einspringen. Josh Hansen ließ sich bisher zu noch keiner Dummheit hinreißen, was in der großen Klasse allerdings viele von ihm erwartet hätten. Die Belohnung dafür gab es am vergangenen Wochenende mit Rang fünf. Auch Mike Alessi war mit Rang vier im 450er-Finale gut unterwegs, doch "Mikey" ist einfach zu unkonstant, um eine ernsthafte Bedrohung für die Top-5 zu sein. Dennoch: Für gute Starts ist er bekannt, der Holeshot im Finale in Texas bestätigte dies abermals. Ob Andrew Short nach seiner Schulterverletzung nun in Atlanta aufkreuzen wird, ist noch nicht klar. Short versuchte sich in Texas zwar an der Qualifikation, scheiterte allerdings nach ein paar Runden und strich mit Schmerzen vorzeitig die Segel.
Zeitplan
12:30 – 12:38 Uhr: Klasse SX Lites Freies Training Gruppe C
12:40 – 12:48 Uhr: Klasse SX Lites Freies Training Gruppe B
12:50 – 12:58 Uhr: Klasse SX Lites Freies Training Gruppe A
13:00 – 13:08 Uhr: Klasse Supercross Freies Training Gruppe A
13:10 – 13:18 Uhr: Klasse Supercross Freies Training Gruppe B
13:20 – 13:28 Uhr: Klasse Supercross Freies Training Gruppe C
13:30 – 13:40 Uhr: Klasse SX Lites Zeittraining Gruppe B
13:45 – 13:55 Uhr: Klasse SX Lites Zeittraining Gruppe C
14:00 – 14:10 Uhr: Klasse SX Lites Zeittraining Gruppe A
14:15 – 14:25 Uhr: Klasse Supercross Zeittraining Gruppe A
14:30 – 14:40 Uhr: Klasse Supercross Zeittraining Gruppe B
14:45 – 14:55 Uhr: Klasse Supercross Zeittraining Gruppe C
15:45 – 15:66 Uhr: Klasse SX Lites Zeittraining Gruppe C
16:00 – 16:10 Uhr: Klasse SX Lites Zeittraining Gruppe B
16:15 – 16:25 Uhr: Klasse SX Lites Zeittraining Gruppe A
16:30 – 16:40 Uhr: Klasse Supercross Zeittraining Gruppe A
16:45 – 16:55 Uhr: Klasse Supercross Zeittraining Gruppe C
17:00 – 17:10 Uhr: Klasse Supercross Zeittraining Gruppe B
19:00 – 19:30 Uhr: Eröffnung
19:30 – 19:40 Uhr: Klasse SX Lites Vorlauf 1 (6 Runden)
19:40 – 19:50 Uhr: Klasse SX Lites Vorlauf 2 (6 Runden)
19:50 – 20:00 Uhr: Klasse Supercross Vorlauf 1 (8 Runden)
20:00 – 20:10 Uhr: Klasse Supercross Vorlauf 2 (8 Runden)
20:10 – 20:30 Uhr: Pause
20:30 – 20:40 Uhr: Klasse SX Lites Hoffnungslauf (4 Runden)
20:40 – 20:50 Uhr: Klasse Supercross Hoffnungslauf (6 Runden)
20:55 – 21:00 Uhr: Klasse SX Lites Fahrervorstellung
21:00 – 21:20 Uhr: Klasse SX Lites Finale (15 Runden)
21:20 – 21:25 Uhr: Klasse SX Lites Siegerehrung
21:25 – 21:30 Uhr: Klasse Supercross Fahrervorstellung
21:30 – 21:50 Uhr: Klasse Supercross Finale (20 Runden)
21:50 – 21:55 Uhr: Klasse Supercross Siegerehrung
Alle Zeitangaben erfolgen in Eastern Standard Time Zone (EST). Dies entspricht Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) minus 6 Stunden.
Schauplatz
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Meisterschaftsstand Klasse SX nach 7 Veranstaltungen
Meisterschaftsstand Klasse SX-Lites (East) nach 1 Veranstaltung
1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 158 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 145
3. Chad Reed (Honda), 128
4. James Stewart (Yamaha), 116
5. Jake Weimer (Kawasaki), 92
6. Kevin Windham (Honda), 92
7. Brett Metcalfe (Suzuki), 88
8. Mike Alessi (Suzuki), 81
9. Justin Brayton (Honda), 80
10. Joshua Hansen (Kawasaki), 80
11. David Millsaps (Yamaha), 76
12. Kyle Chisholm (Kawasaki), 67
13. Andrew Short (Honda), 59
14. Broc Tickle (Kawasaki), 54
15. Nicholas Wey (Kawasaki), 44
16. Kyle Partridge (Kawasaki), 25
17. Weston Peick (Kawasaki), 24
18. Ivan Tedesco (Kawasaki), 21
19. Robert Kiniry (Yamaha), 17
20. Trey Canard (Honda), 14
1. Justin Barcia (Honda), 25 Punkte
2. Darryn Durham (Kawasaki), 22
3. Ken Roczen (KTM), 20
4. Blake Wharton (Suzuki), 18
5. Phillip Nicoletti (Honda), 16
6. Malcolm Stewart (KTM), 15
7. Jake Canada (Suzuki), 14
8. P.J. Larsen (KTM), 13
9. Cole Thompson (Honda), 12
10. Lance Vincent (KTM), 11
11. Alex Martin (Honda), 10
12. Hunter Hewitt (Suzuki), 9
13. Austin Politelli (Honda), 8
14. Justin Bogle (Honda), 7
15. Blake Baggett (Kawasaki), 6
16. Les Smith (KTM), 5
17. Angelo Pellegrini (Suzuki), 4
18. Sean Hackley (KTM), 3
19. Matthew Lemoine (Kawasaki), 2
20. Kyle Cunningham (Yamaha), 0
Starterliste Klasse SX
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Starterliste Klasse SX Lites
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Starterliste Klasse SX
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Starterliste Klasse SX Lites
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Soweit zu den Big Boys, wagen wir nun ein paar Schritte in den Hundezwinger der Lites-Klasse. Denn die hatte vor einer Woche ihren Serienauftakt und über mangelnde Action konnte man sich dort wahrlich nicht beschweren.
Vorneweg "Bam Bam" Barcia, der abseits des Bike fast schon zurückhaltend wirkte, auf der Strecke aber mit Gegnern (und Teamkollegen) kurzen Prozess machte. Der Geico-Honda-Pilot fuhr gewohnt aggressiv zum Sieg, ihn gilt es zu schlagen, auch in Atlanta. Barcia ist nach seinen Auftritten in der Vergangenheit (man erinnere sich an Paris-Bercy 2011) nicht gerade als Prinzessin bekannt, auf dem Track ist er eher als aggressiver Hund verschrien. "Ich habe hart trainiert, ich hoffe dass ich speziell in den Whoops noch etwas zulegen kann", so "Bam Bam" beim Sieger-Interview in Arlington.
Pro Circuit Rider Darryn Durham wusste bei seinem ersten SX-Auftritt für Mitch Payton definitiv zu überzeugen, er führte das Lites-Main sogar mehrere Runden an. Gut starten kann er auch, denn der Holeshot-Award ging ebenfalls an ihn und als ihn Barcia beim ersten Versuch überholen wollte, hielt er tapfer dagegen! Ein guter Einstand für Darryn!
Ken Roczen, der nun nach seiner Handgelenks-Verletzung noch mit einer Wristbrace unterwegs war, schaffte es hinter Durham tatsächlich auf das Podium. Dass er heiß war, endlich zu zeigen was er kann, war uns bewusst, doch er hatte aufgrund seiner Verletzung nicht allzu viel Bike-Training. Umso höher ist die Leistung Roczens anzurechnen, der sein Heat-Race dominierte und seinen Konkurrenten auf und davon fuhr. Im Finale verpasste er dann nur um Haaresbreite den zweiten Rang und kam ganz knapp hinter Durham über die Finish-Line. Der von vielen Fans erhoffte "Barcia-Roczen-Fight" blieb also bei der ersten Runde aus, doch was in Texas nicht war, kann ja in Atlanta werden!
Barcias Teamkollege und Rookie Justin Bogle legte eine saubere und beeindruckende Sohle aufs Parkett, viele Insider waren davon allerdings nicht überrascht. Bogle fuhr schweineschnell und hätte das Rennen sicherlich unter den ersten fünf beendet, wenn ihn nicht Malcolm Stewart etwas unsanft von seinem Bike geholt hätte. Dafür gab es dann im Eifer der Emotionen einen Klapps auf den Helm von Stewart, der sich am ersten Wochenende der Serie nicht allzu viele Freunde machte. Von der AMA gab es für beide Piloten ob der Action übrigens erstmal eine 500 Dollar Geldstrafe.
Auf Rang vier beendete "Slash" Blake Wharton seinen Auftakt, dabei sah es nach dem Start noch viel besser für den Lockenkopf aus, wenn er nicht nach ein paar Metern von Durham vom Bike gedrückt worden wäre. Wurde er aber, also musste sich der Rockstar-Energy-Suzuki Pilot erstmal wieder nach vorne arbeiten. Pro Circuit Pilot Blake Baggett erlebte eher ein Wochenende zum Vergessen und beendete das Finale lediglich als 15. Allerdings hatte Blake noch mit einer Virusinfektion zu kämpfen und sollte ein Wörtchen um einen Top-Spot mit zu reden haben, sobald er wieder komplett fit ist.
Freuen wir uns also auf eine weitere Runde US-Supercross, dieses mal in der Stadt von Coca-Cola und Flughafen! Here we go, Racefans!