Dass Antonio Cairoli den WM-Kurs in Valkenswaard mag, ist kein Geheimnis. Ein totaler Triumph wurde nur durch einen technischen Defekt verhindert.
Antonio Cairoli hat schon bei unzähligen Gelegenheiten betont, dass er Strecken liebt, die Jungs von Männern trennen, bei denen der Fahrer den Unterschied macht. Valkenswaard ist definitiv eine dieser Strecken, denn spätestens am Sonntag Nachmittag ist der Sandkurs in den Niederlanden dermaßen ausgefahren, dass er Mensch und Material wirklich auf Herz und Nieren prüft.
Cairoli hielt den Anforderungen stand, das Vorderrad seiner Werks-KTM allerdings nicht. Drei Runden vor Ende des ersten Durchgangs bemerkte der Weltmeister ein Problem und musste, in Führung liegend, sein Tempo drastisch drosseln. Dank dieser schonenden Fahrweise schaffte es der Sizilianer noch auf dem dritten Platz ins Ziel und durfte sich mit dem obligatorischen Laufsieg im zweiten Durchgang letztlich dennoch über den GP-Sieg freuen. „Das war natürlich nicht ungefährlich bei den Landungen einiger Sprünge“, räumte der KTM-Star ein. „Aber ich habe versucht das Risiko klein zu halten und gehofft dass es gut geht.“
Weniger Glück hatte Gautier Paulin, der den ersten Lauf zwar gewinnen konnte, im zweiten Durchgang jedoch in einen Crash verwickelt wurde und sich eine Verletzung an der Hand zuzog.
Jeremy van Horebeek blieb erneut von solchen Unwägbarkeiten verschont. Der Yamaha-Werkspilot ist derzeit in einer bestechenden Form und punktet regelmäßig wie ein Schweizer Uhrwerk. Mit den Plätzen zwei und drei sicherte sich „the Jerre“ nicht nur den zweiten Platz der GP-Wertung, sondern übernahm auch Tabellenrang zwei in der MXGP-Zwischenwertung von seinem Landsmann Clément Desalle.
Joel Roelants wurde der vierte Belgier in den Top 5 und feierte sein bestes Ergebnis, seit er mit seinem privaten Team in der MXGP an den Start geht. Bemerkenswert auch der sechste Platz von Tyla Rattray in der Tageswertung, der beweist, dass der Südafrikaner nach seiner Verletzungspause wieder in Schwung kommt und demnächst auch für noch bessere Platzierungen gut sein dürfte.
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Dies alles gelang dem Belgier, obwohl er, nach eigenem Bekunden, noch angeschlagen von einem Sturz bei der Belgischen Meisterschaft war. „Ich hatte ziemliche Schmerzen und war alles andere als 100 prozentig fit“, versicherte van Horebeek nach dem Rennen. „Im zweiten Lauf habe ich mich zwar stark gefühlt, aber als ich mein Tempo erhöhen wollte, sind mir ein paar Fehler unterlaufen. Deshalb habe ich entschieden, Kevin Strijbos ohne große Gegenwehr passieren zu lassen. Ich wusste, dass ich trotzdem auf dem Treppchen stehen würde.“
Strijbos nahm die Einladung dankend an und sicherte sich damit den letzten Platz auf dem Podium vor seinem Teamkollegen Clément Desalle. Strijbos klagte im ersten Durchgang noch über ein nicht optimal passendes Fahrwerk, konnte jedoch nach einigen Änderungen am Set-up beim zweiten Rennen glänzen. „Es tut gut, mal wieder auf dem Podium zu stehen“, versicherte der Suzuki-Pilot. „Ich hatte in Valkenswaard kein Problem mehr mit harten Unterarmen und denke, dass ich dieses Thema in den Griff bekomme. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, aber prinzipiell sind wir auf einem sehr guten Weg.“
Das sieht auch Strijbos Teamkollege Clément Desalle nicht anders. Platz vier riss den ohnehin eher ruhigen Belgier zwar nicht zu Begeisterungsstürmen hin, doch angesichts der Tatsache, dass er beileibe kein Freund der Strecke in Valkenswaard ist, zeigte sich Desalle nicht unzufrieden mit seinem Auftritt. „Der vierte Platz geht in Ordnung, denn am Samstag habe ich mich gar nicht gut auf diesem Kurs gefühlt“, zog Desalle sein persönliches Fazit. „Am Sonntag ging es zum Glück deutlich besser. Kevin war im zweiten Durchgang allerdings sehr schnell unterwegs und ich hatte Probleme ihm zu folgen. Für mich war es ein einsames Rennen.“
Joel Roelants wurde der vierte Belgier in den Top 5 und feierte sein bestes Ergebnis, seit er mit seinem privaten Team in der MXGP an den Start geht. Bemerkenswert auch der sechste Platz von Tyla Rattray in der Tageswertung, der beweist, dass der Südafrikaner nach seiner Verletzungspause wieder in Schwung kommt und demnächst auch für noch bessere Platzierungen gut sein dürfte.
Das hoffen alle deutschen Fans natürlich auch von Dennis Ullrich. Der Deutsche schlug sich mit Rang 17 im zweiten Durchgang zwar wacker und entging auch als letzter Pilot der Überrundung durch Antonio Cairoli, doch insgesamt betrachtet, liebäugelt der KTM-Pilot freilich mit etwas besseren Auftritten bei seinen WM-Einsätzen.
Ergebnisse Klasse MXGP
Wertungslauf 1:
1. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 17 Runden
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), +0:09.759
3. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), +0:18.371
4. Desalle, Clement (BEL, SUZ), +0:30.792
5. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), +0:32.695
6. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), +0:46.964
7. Rattray, Tyla (RSA, HUS), +0:48.846
8. Roelants, Joel (BEL, HON), +0:50.977
9. De Reuver, Marc (NED, HON), +1:16.555
10. Frossard, Steven (FRA, KAW), +1:17.789
11. Leok, Tanel (EST, TM), +1:22.248
12. Guarneri, Davide (ITA, TM), +1:22.312
13. Rauchenecker, Pascal (AUT, KTM), +1:41.425
14. Philippaerts, David (ITA, YAM), +1:43.133
15. Bengtsson, Filip (SWE, KTM), +1:44.125
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Wertungslauf 2:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 17 Runden
2. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 0:10.683
3. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 0:20.504
4. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 0:29.708
5. Roelants, Joel (BEL, HON), 0:39.061
6. Frossard, Steven (FRA, KAW), 0:40.778
7. Rattray, Tyla (RSA, HUS), 0:43.793
8. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 0:48.536
9. Boog, Xavier (FRA, HON), 1:13.651
10. Karro, Matiss (LAT, KTM), 1:16.979
11. Leok, Tanel (EST, TM), 1:18.984
12. Bengtsson, Filip (SWE, KTM), 1:37.256
13. Goncalves, Rui (POR, YAM), 1:38.508
14. Philippaerts, David (ITA, YAM), 1:47.571
15. Rauchenecker, Pascal (AUT, KTM), 1:50.426
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Tageswertung:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 45 Punkte
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 42
3. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 37
4. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 36
5. Roelants, Joel (BEL, HON), 29
6. Rattray, Tyla (RSA, HUS), 28
7. Frossard, Steven (FRA, KAW), 26
8. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 25
9. Leok, Tanel (EST, TM), 20
10. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 19
11. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 18
12. Bengtsson, Filip (SWE, KTM), 15
13. Karro, Matiss (LAT, KTM), 14
14. Philippaerts, David (ITA, YAM), 14
15. Rauchenecker, Pascal (AUT, KTM), 14
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WM-Stand nach Valkenswaard:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 267 Punkte
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 236
3. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 230
4. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 205
5. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 182
6. Nagl, Maximilian (GER, HON), 166
7. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 114
8. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 113
9. Roelants, Joel (BEL, HON), 112
10. Boog, Xavier (FRA, HON), 108
11. Waters, Todd (AUS, HUS), 107
12. Frossard, Steven (FRA, KAW), 106
13. Goncalves, Rui (POR, YAM), 92
14. Guarneri, Davide (ITA, TM), 84
15. Philippaerts, David (ITA, YAM), 82
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