Nein, wieder nichts. Zum wiederholten Male hatte Team USA am Ende nicht mal ein kleines Wörtchen bei der Titelvergabe mitzureden. Zugegebener Maßen waren die Amerikaner nicht gerade als Topfavoriten angereist, aber ein weiteres maues Ergebnis dürfte schon am nicht gerade bescheidenen Ego der US-Amerikaner kratzen. Oder etwa doch nicht?
Diese Fragen sind beinahe schon so alt wie die Geschichte des MXoN: Wer ist besser? AMA Nationals oder FIM Weltmeisterschaft? USA oder Europa? Die Antworten zeigen seit nunmehr sieben Jahren eine klare Tendenz: Die Amis – mit 22 Erfolgen immer noch die souveränen Rekordhalter – haben ihren Anspruch als führende Nation beim MXoN nicht nur längst verloren, sie drohen sogar den Anschluss an die Top-Nationen zu verlieren. Die Folgen: Diesseits des Atlantiks häufen sich Häme und Spott und nur allzu gern wird von „Gratis-Fahrstunden“ von Herlings und Co. für die Amis gesprochen. In den Staaten hingegen wird nach Gründen gesucht und einerseits in dem tatsächlich suboptimal abgestimmten Kalendern von Nationals und Weltmeisterschaft sowie dem oft als alternativlos dargestellten Fokussieren auf das Supercross gefunden.
Ein sichtbares Phänomen dieser Einschätzungen war zuletzt immer häufiger der Verzicht der absoluten Top-Guys wie zum Beispiel aktuell gleich beider Outdoor-Champs Eli Tomac und Adam Cianciarulo, sodass sich Justin Cooper, Jason Anderson und Zach Osborne als B-Team und Notlösung titulieren lassen durften.

Doch nach Platz sechs, nur vier Pünktchen vor den sensationell starken Deutschen, setzte in den amerikanischen Medien und den vielen einschlägigen Portalen nicht etwa Gemaule, Bashing und die Suche nach Ausreden ein, sondern vielmehr war eine erstaunliche Wendung hin zu Stolz und Respekt zu vernehmen! In der Tat hatten die drei „Notnägel“ in den letzten Wochen alles nur Erdenkliche unternommen und stellten sich bereits seit drei Wochen in Europa der Herausforderung Tiefsand, hatten dann aber in Assen wirklich viel Pech und ein durchaus mögliches Podium verpasst.
Was meint ihr? Wollt ihr lieber die besten der Besten sehen und ärgert euch über die vermeintlichen Ausreden oder überwiegt der Respekt und die Bewunderung für ein Team, welches mit ganz viel Herzblut an die Sache herangegangen ist?
