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Motocross of Nations 2012 in Lommel - Fotogalerie

US-Boys in Grevenbroich

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Lesedauer: 3 min

Nachdem das Team der USA bereits letzte Woche und damit ungewöhnlich früh vor einem Motocross of Nations angereist war, durften die Schützlinge von Roger DeCoster heute das letzte Mal auf ihren Motorrädern ausrücken und letzte Einstellungen an ihren Bikes vornehmen.

Bereits vor einigen Tagen kündigte der MSC Grevenbroich an, dass der MXoN-Titelverteidiger auf ihre Strecke kommen sollte, was für viel Gesprächsstoff bei den deutschen Fans sorgte und so kam es, dass jede Menge Zuschauer ins Grevenbroicher Loch kamen. Man hatte den Eindruck, dass heute mehr Zuschauer an der Strecke waren, als vor wenigen Wochen bei der DM Open. Der Verein bereitete eigens eine spezielle Streckenführung vor und hörte auf den Wunsch von DeCoster, der die Strecke möglichst ausgefahren und anspruchsvoll vorfinden wollte. Die Grevenbroicher lassen sich so etwas nicht zweimal sagen und präsentierten bei besten Bedingungen eine anspruchsvolle Strecke, die allen anwesenden Fahrern zum Teil sichtliche Schwierigkeiten bereitete.

Neben den drei US-Boys Ryan Dungey, Blake Baggett und Justin Barcia fuhren auch der Franzose Marvin Musquin, der Brite Tommy Searle sowie die beiden Deutschen Marcus Schiffer und Ken Roczen.

Marcus Schiffer, der bereits am Wochenende viele Runden hier abdrehte und sehr zuversichtlich für Lommel ist, fuhr sich heute nur locker etwas ein und ließ die US-Boys mit fetten Whips im typischen „Skip“-Style große Augen machen. Doch nicht nur deswegen vermittelten die „Amis“ nicht gerade einen fröhlichen oder zuversichtlichen Eindruck, denn bis auf Justin Barcia fiel es den Anderen aus dem gesamten Team-Staab eher schwer, mal ein Lächeln abzudrücken.

Wie bereits am Freitag in Lommel, wo das US-Team seinen ersten Testtag absolvierte, sah es nicht so aus, als wenn man im Sand Spaß haben würde. Besonders wenn man Dungey samt aller Beteiligten beobachtete, bekam man den Eindruck, als wenn es hinten und vorne nicht passt. Der KTM-Pilot fuhr meist nicht mehr als drei Runden am Stück, dann ging es raus zu seiner Crew, wo teils hitzig diskutiert wurde und man auch etwas ratlose Gesichter sah. Jedes Mal wurde wieder etwas am Fahrwerk geändert.

Viele Fans folgten der Einladung des MSC Grevenbroich beim Training der US-Boys zuzusehen.
Viele Fans folgten der Einladung des MSC Grevenbroich beim Training der US-Boys zuzusehen.
Auch Tommy Searle nutzte die Möglichkeit zu letzten Abstimmungsarbeiten.
Auch Tommy Searle nutzte die Möglichkeit zu letzten Abstimmungsarbeiten.
Marcus Schiffer brachte die US-Konkurrenz mit fetten Whips zum Staunen.
Marcus Schiffer brachte die US-Konkurrenz mit fetten Whips zum Staunen.
Etwas ratlose Gesichter bei Ryan Dungey und seiner Crew.
Etwas ratlose Gesichter bei Ryan Dungey und seiner Crew.
Justin Barcia war einer der Publikumslieblinge im Grevenbroicher Sandloch.
Justin Barcia war einer der Publikumslieblinge im Grevenbroicher Sandloch.



Ganz anders Justin Barcia, der zum Anfang ebenfalls ein paar Pausen zum Einstellen des Bikes nutzte, aber danach zwei lange und sehr wilde Turns im offensichtlichen Renn-Tempo hinlegte. Dabei flog Barcia dermaßen spektakulär über den Track, dass er schnell zum Publikumsliebling wurde und als ziemlich schnell gehandelt wurde. Doch spektakulär ist nicht gleich schnell und so kam es kurze Zeit später zum einzigen „Duell“ des Tages. Denn Ken Roczen hatte sich nun ebenfalls eingefahren und fuhr in MXoN-Kluft stetig an Barcia heran und ging vorbei.

Blake Baggett sah ebenfalls sehr schnell aus, hielt auch diverse Male an, um am Set-Up zu arbeiten, legte aber am Ende als Letzter der US-Boys noch einen langen Turn hin. Marvin Musquin und Tommy Searle gingen „im Schatten“ der Anderen etwas unter, aber auch an Searles Bike wurde intensiv gearbeitet.

Die Spannung steigt also noch mehr als ohnehin schon vor einem MXoN und das liegt vor allem am Sand. Nicht umsonst ist der gesamte US-Tross bereits so früh angereist und die Tatsache, dass die Jungs offensichtlich noch nicht mit allem zufrieden sind, lässt auf einen europäischen Sieg hoffen – vielleicht sogar auf einen der Deutschen, die am Mittwoch an gleicher Stelle gegen 11 Uhr ihr offizielles Team-Training haben. Auch dort werden wir für euch vor Ort sein. Zum Schluss noch ein paar Eindrücke vom heutigen Tag.

Ken Roczen ließ es heute bereits krachen.
Ken Roczen ließ es heute bereits krachen.
Blake Baggett schien auch nicht so recht glücklich zu sein.
Blake Baggett schien auch nicht so recht glücklich zu sein.
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Martin Anderson
Textcredits
  • Martin Anderson